Hallo zusammen :-)
Wir sind im Begriff ein Haus bauen zu wollen und haben bisher lediglich mit Banken entsprechende Finanzierungen besprochen.
Das ist zum einen für uns bisher nicht wirklich kompliziert gewesen, zum anderen lassen sich die klassischen Annuitätendarlehen gut vergleichen.
Nun hat man uns empfohlen mit einem Vermögensberater zu sprechen und dieser hat uns nun eine Finanzierung mit einem Bausparvorausdarlehen empfohlen.
Zu unserer Situation:
Wir haben 1/3 der Summe als EK. Durch Mieteinnahmen können und wolllen wir ca. 5% pro Jahr Sondertilgung vornehmen.
Bei bisher jeder Bank wäre so unsere Kreditsumme nach 10 Jahren getilgt.
Da uns die Finanzierung durch ein Bauspardarlehen fremd ist würden wir gerne von euch in dieser Sache ein paar Hinweise bekommen.
Empfohlen hat man uns nun ein Bausparvorausdarlehen welches nach 10 Jahren durch einen Bausparvertrag abgelöst wird. Der Plan ist also:
Bausparvorausdarlehen nur durch Zinsen bedienen. So können wir pro Monat noch ca. EUR 1.000,- zur Seite legen. Dazu die Mieteinnahmen zur Seite legen und nach 10 Jahren die Summe komplett ablösen (durch die Summe, die man 10 Jahre zur Seite gelegt hat) anstatt den Bausparvertrag laufen zu lassen.
Tut mir leid, wenn das fachlich etwas lapidar umschrieben ist. Ist für uns neu das Thema.
Das Angebot ist bestimmt 20 Seiten dick, viel kleingedrucktes, etc.
Aber dennoch die Frage: Hat jemand dazu eine Meinung, Tipps oder Hinweise?
Haben Sie in den ganzen Seiten eine Übersicht darüber, was Sie am Ende für das Vorausdarlehen bezahlen sowie Gesamtkosten der Finanzierung ?
Mieteinnahmen sind Einkommen, welche zu versteuern sind. Außerdem sollte aus den Mieteinnahmen auch noch eine Rücklage für Modernisierung/Instandsetzung zurückgelegt werden und kalkuliert werden, dass es auch mal Monate ohne /mit geringeren Mieteinnahmen wegen Leerstand gibt. Hier wäre der Gang zum Steuerberater zu empfehlen um die Steuerbelastung/Optimierung vorab zu klären.
Auf jeden Fall macht der "Vermögensberater" hier einen guten Schnitt mit stornosicherem Geschäft. Provision für das Vorausdarlehen plus Abschlussgebühren für den Bausparvertrag.
Es gibt Volltilgerdarlehen in verschiedenen Varianten:
a) Tilgungssatz ist so hoch dass Sie in 10 Jahren fertig sind und überhaupt kein Sondertilgung benötigen
b) Tilgungssatz ist niedriger (4-5%) und dann können Sie mit weiteren Sondertilgungen das Darlehen in 10 Jahren auch vollständig zurückzahlen.
Verstehe die Eingangsfrage gar nicht. Wenn ich in 10 Jahren aufgrund der laufenden Tilgung und der Sondertilgungen fertig bin, warum soll ich dann ein Darlehen wählen, wo ich überhaupt nicht tilge, um mir dann was zu kaufen (Bauspardarlehen) was ich gar nicht mehr benötige.
Die weitere Frage ergibt sich in Bezug auf Sondertilgungen bei einem Volltilgerdarlehen. Sie kennen sie die laufenden Zinszahlungen, da sie diese ja festlegen, hinzu wissen sie wieviel sie sondertilgen wollen/können, warum wählen sie dann entsprechend der Zahlen nicht die Zinsfestschreibung aus?
Wenn sie mit einer annuitätischen Tilgung (vereinbarter Tilgungssatz und Sondertilgungen) in 10 Jahren kalkulatorisch fertig sind, kann kein Vorausdarlehen das Annuitätendarlehen schlagen, geht nicht. Es sei denn sie legen das Tilgungskapital höher verzinst an, als sie in dem Vorausdarlehen Zinsen zahlen müssen, was wohl - zumindest festverzinst - nicht möglich wäre.
Welchen Zinssatz hat man ihnen denn für 10 Jahre fest angeboten?
Variante B wäre aber kein Volltilgerdarlehen, es würde sich lediglich eine (kalkulatorische) Volltilgung aufgrund der Sondertilgungen ergeben.
Was anderes ist wenn man ein Volltilgerdarlehen auf 15 Jahre festschreibt, sich uneingeschränkte Sondertilgungen einräumen lässt und aufgrund der Sondertilgungen vor den 15 Jahren fertig wird.
Ein Volltilgerdarlehen hat den Vorteil, dass es Zinsnachlässe nach sich zieht, der Nachteil ist die hohe (Muss-) Tilgung - entsprechend der Zinsfestschreibung, innerhalb dieser das Darlehen über den ermittelten Tilgungssatz mtl. zurück geführt werden muss.
Aber manche Banken begrenzen bei einem Volltigerdarlehen das Sondertilgungsrecht (hier ist nicht die Höhe gemeint, sondern das Recht aks Solches) nicht auf einen Zeitraum, so wäre es sogar möglich über die Sondertilgungen vor den ersten 10 Jahren fertig zu sein.
Bei einem Volltilgerdarlehen mit 10 jähriger Zinsfestschreibung (was eine hohe Mussbelastung nach sich zieht) dürfte es in der Regel kein Sondertilgungsrecht geben, jedenfalls fällt mir derzeit keine Bank ein, die das Recht dann trotzdem einräumt.
Eine Finanzierung über eine Bauspartilgung dürfte Ihnen keine Vorteile bringen.
Bei dem Bausparvorausdarlehen zahlen Sie zum einen die Zinsen an die finanzierende Bank immer von der Ursprungsumme. Sondertilgungen sind in der Regel nicht möglich. Gleichzeitig sparen Sie den Bausparvertrag an, um in 10 Jahren die Zuteilung zu erhalten und auf das Bauspardarlehen umzuschwenken. Erst nach Zuteilung sind Sondertilgungen durch zusätzliche Einzahluzngen jederzeit möglich. Die Gesamtlaufzeit dürfte kalkulatorisch bei ca. 20 Jahren liegen.
Bei der direkten Tilgung werden die Tilgungsanteile vom ersten Monat an verrechnet inklusiv der Sondertilgungen, die vertraglich vereinbart wurde. Hier sind also Zinsersparnisse durch Sie direkt zu beeinflussen und somit auch die GesamtlauDie Gesamtkostenrechnung durfte bei demfzeit des Darlehens.
Die Gesamtkostenrechnung dürfte bei dem hohen Eigenkapitaleinsatz durch besonders günstige Zinsen ebenfalls bei der direkten Tilgung günstiger sein.
Das Angebot über einen Bausparvertrag zu tilgen dürfte wohl eher dem Provisionseinkommen des Beraters dienen.
Sie sagen Sondertilgungen sind unabdingbar, ok, aber wo können sie diese denn in den ersten 10 Jahren bei dem Vorrausdarlehen leisten? Nirgends, unterscheidet sich das dann von dem Volltilgerdarlehen wo sie zumindest überhaupt ab sofort tilgen?
Welche feste mtl. Belastung wollen sie tragen?
Wie sehen denn die anderen Anuuitätendarlehen aus?
Bei dem Annuitätendarlehen sind Sonderleistungen unabdingbar.
Da möchten wir die Mieteinnahmen pro Jahr einfließen lassen.
Bei der Variante mit dem Bausparvertrag, die uns empfohlen wird, sollen wir die Mieteinnahmen einfach pro Jahr zur Seite legen (Tagesgeld, etc.) und nach 10 Jahren damit die Kreditsumme komplett ablösen.
Belastungen wären EUR 1.400,- im Monat.
Bei der variante Bausparen sieht es wohl so aus:
EUR 338,- für das Vorausdarlehen
EUR 380,- für den Bausparvertrag
EUR 180,- für KfW
Wären ca. EUR 900,- im Monat. Da könnten wir EUR 500,- im Monat plus Mieteinnahmen zur Seite legen. Da kämen im Jahr also EUR 18.000,- zusammen und nach 10 Jahren entsprechend EUR 180.000,-
Sie zahlen dann 1,45 % Vorrauszins um auf Tilgungskapital/das Bausparguthaben 0,5 % Guthabenzins zu bekommen, auf weiteres Tilgunsgkapital sogar im Tagesgeldkonto noch weniger zu bekommen??
Mehr Geld bekommen sie auf jeden Cent den sie zahlen wenn sie die Schuld direkt tilgen, nämlich 1,45 % auf jeden Cent der an Schuld - weil getilgt - nicht mehr vorhanden ist.
Vor allem, sie haben ein aufgefülltes Vorrausdarlehen, sprich die Zinszahlungen leisten sie auf mehr Kapital als sie aufgenommen haben!!
Das alles würde doch ganzheitlich nur dann Sinn machen (wenn überhaupt), wenn sie das Bauspardarlehen später in Anspruch nehmen würden, sprich mit wirtschaftlichen Verlusten in den ersten 10 Jahren (Zahlzins ist teurer als Guthabenzins, negative Tilgungsentwicklung) ein Zinssatz erkaufen, der im Mischzins auf 20 Jahre alles gesund erscheinen lässt. Aber sie sind ja wie sie es darstellen nach 10 Jahren eh fertig und da haben sie null Zinsrisiko (Bausparen kann für diese Absicherung druchaus mal Sinn machen) und benötigen zu dem überhaupt keinen günstigen Zins mehr.
Ich frage noch mal, wie sieht denn das Annuitätenangebot aus???
Oje, ist das verwirrend und kompliziert.
Das Annuitätendarlehen sieht wie folgt aus:
Darlehensbetrag EUR 224.000,-
Monatliche Zins- und Tilgungsrate EUR 1.150,-
Sollzins 1,36%
Effektiv 1,37%
Sollzinsvereinbarung bis zum 31.01.2025
Tilgungssatz zzgl. ersparter Zinsen 4,801%
Auszahlung EUR 224.000,-
Bereitstellungszinsen 3,00%
KfW EUR 50.000,-
Monatliche Rate EUR 226,-
Restschuld am Ende der Sollzinsvereinbarung EUR 108.878,-
Die Restschuld bezieht sich auf die 224.000 Euro, hinzu kommen ca. 41.000 Euro aus dem KfW Darlehen.
Wie hoch war denn die avsierte mtl. Belastung? Sind die 1376 Euro ok? Wie viel können sie zu dem jährlich sondertilgen?
Der Zins des Annuiätendarlehen ist ja sogar noch günstiger als der Vorrausdarlehenszins, dies auf eine Summe die ja noch höher ist (durch die Auffüllung) als der tatsächliche Kreditbedarf.
Hat ihnen der "Vermögensberater" in Kenntnis des Annuitätendarlehens diese Variante als die bessere verkauft??
Was auch Sinn machen würde, wäre eine andere Konstellation mit Bausparen.
Auf jeden Fall sollten Sie annuitätisch tilgen, da 10J für ein Vorausdarlehen
mit BSV zu kurz wären.
Was aber Sinn machen würde wäre eine Konstellation auf Rendite mit Bausparen. Sie können bei einer Bausparkasse 3,26% erhalten auf 10J im Sparplan, was ca. 2,7% netto wäre abzgl. Zinsabschlagssteuer. Einzahlungen sind zur Zeit gedeckelt mit 225 Euro mtl. pro Person.
Da Sie einen tollen Darlehenszins bei der Bank erhalten machen Sie hier Plus, da der Zins bei der Bank niedriger ist als die sichere Rendite aus dem BSV.