Nun haben wir schon mal das Glück ein Grundstück in passender Größe und vom Preis auch angenehm, zu bekommen, aber keiner der hiesigen Banken möchte unsere Finanzierung begleiten.
Dabei habe ich das Gefühl, das doch alles recht gut bei uns aufgestellt ist.
Hier mal ein paar Daten:
Gesamteinkommen = ca 3800 €
Verbindlichkeiten 295 € Autofinanzierung
saubere Schufa, keinerlei weitere Schulden ect
Bauvorhaben: Bungalow mit ELW ( Tochter zieht in ELW und zahlt 550€ kalt)
in 49456
Grundstück 870 qm= 40890,00 €
Baukosten = ca 212000,00 €
Baunebenkosten = ca 15000,00 €
Kosten Außenanlage = 9000,00 €
Eigenkapital = ca 12000,00 €
So nun die Frage: warum klappt das nicht??
Ausreden wir wären zu Alt ( ich 48 meine Frau 55 )
Aussenlagen/ Alleinlage kann nicht stimmen da es ein Dorf unweit ( 7km) von Kreisstadt ist
Keine Ahnung warum das nicht klappen soll. Sind schon ein halbes Jahr mit einem Finanzmakler am doktorn aber bisher nur Absagen.
Bitte helft mir mal auf die Sprünge, was ich noch ändern könnte bzw müßte.
Also ich habe mich nun wirklich gut informiert. Und 190tsd für 140qm halte ich noch für nen Mondpreis. 212tsd erst recht.
Reine Baukosten natürlich. Ohne Einmessung, Bodengutachten, Anschlusskosten, Strom und Wasser etc. pp. Das sind Baunebenkosten. Auch der Weg und die Terrasse sind da jetzt nicht mit drin.
Aber 212tsd für 3 Personen, da lachen echt die Hühner. Sry Ihr seid unterinformiert.
Wir reden noch über ein EFH und über kein Doppelhaus? Dafür geht dann schon nen Doppelhaus.
Oder seid Ihr irgendwo im Süden? Dann lasst halt ne Firma aus dem Norden - z.bsp. Berliner Bauträger sind günstig - hochkommen.
Aufgrund von diesen Erfahrungen kann ich allen Bauwilligen die wenig EK und/oder knappes Einkommen haben nur zu einer Bestandsimmobilie raten!
Genau so ist es. Mir ist es selbst vorgekommen dass vor 1 Jahr eine große Bank einen NEUBAU für einen sehr großen Bauträger in den Gestehungskosten runtergerechnet hat.
Begründung des Kreditentscheiders der Bank am Telefon vor 1 Jahr:"Der Bauträger baut zu teuer" Die Immobilie ist aus unserer Sicht nicht soviel Wert.
Hab das Ganze durchgelesen und denke, dass hier einfach zu viele negative Faktoren zusammenkommen.
- Bauherren schon relativ alt
- im Prinzip kein EK vorhanden, Beleihungsauslauf >100%
- Miete als Tilgung mit einkalkuliert (wie lange geht das gut ??)
Wenn in der Bauphase irgendwo (und das geht sehr schnell) zusätzliche Kosten auftreten, dann steht Ihr schnell mit dem Rücken zur Wand, da wohl wenig Chancen auf eine Nachfinanzierung bestehen.
Euer Finanzmakler sieht das freilich positiv, er muss ja nicht sein Geld dafür hergeben.... Er bekommt, wenn es klappt Provision und ist aus dem Schneider.
Bis das Ding am Netz ist und wirklich fertig (Bodenbeläge, Malerarbeiten) und evtl sogar auf den Bauherr angepasst (Fenster, Türen u.s.w.) gehen noch locker 50-100.000 über den Tisch.
Aber mit deinem angelesenen Fachwissen darfst du dich mal im Bauexpertenforum anmelden und dich zerpflücken lassen.
Das ein gemauertes Haus (deutlich) teurer sein soll als Fertigteile ist übrigens auch ein schöner Irrglaube. Bis die Fertigteile sauber gedämmt u.s.w. sind macht es praktisch nichts mehr aus. Vorteil bei Holzrahmebauweise ist aber dass man in Richtung KFW55 bis Passivhaus deutlich mehr Möglichkeiten hat was Dämmung angeht.
In der heutigen Zeit gibt es preislich kaum Unterschiede zwischen gemauerten Massivhäusern, Fertigbauteil- und auch reinen Fertighäusern.
KfW70 istz mittlerweile Standard bei Neubauten, KfW55 kann gemacht werden, ist aber meist durch die teuere Dämmung usw. wesentlich kostspieliger. Die Zusatzkosten über gesparte Energiekosten wieder zurück zu bekommen, ist sehr schwer, da die möglichen Ersparnisse gering sind. Der Kosten-Nutzen-Effekt kann aber berechnet werden.
Gerade bei Fertighäusern wird die Eigenleistung gerne überschätzt, um eine günstige Finanzierung zu ermöglichen. Aber der Aufwand ohne FAchkenntnisse und Fachwerkzeug ist oft groß. Also Vorsicht.
Sicherlich kommt es auf die Wohngegend an, aber ein älteres Haus muss ja nicht gleich schlechter sein. Außerdem können Renovierungen und Modernisierungen im Laufe der Zeit gemacht werden.
Was beim Thema Dämmung u.s.w. nicht vergessen werden sollte ist der Komfort.
Mit Fussbodenheizung, guter Dämmung und KWL hat man natürlich ein ganz anderes Wohnklima als im Bestand mit Röhrenradiatoren. Die Temperatur in den Räumen ist sehr konstant, man hat immer gute, frische Luft durch KWL.
Eine Rechnung rein auf Kosten basiert wird vermutlich immer gegen bessere Dämmmaßnahmen ausfallen. Auch WDVS im Bestand ist eine Investition die sich, rein auf Amortisierung der Kosten, praktisch nie rechnet.
Selbstverständlich habe ich als Bauingenieur da keinen Schimmer von.
Das teuerste Angebot war von der Fa. Rostow mit 190.000€ für 140qm vollverklinkert.
Ja da ist ne Bodenplatte bei.
Da waren bei 2farbige Fenster, ein Erker, eine Gaube, sogar ein oben rundes Fenster.
Kfw 70 über ne Luftwärmepumpe.
Kaminzug.
Am Ende musst tapezieren, Fussbodenbeläge machen außer Fliesen.
Das preiswerteste Angebot war von der Fa. Scanhaus, da muss man zusätzlich noch fliesen lassen. 149.000 Euro für 154qm. Das ist ansonsten fertig..... Da musst Du kaum Eigenleistung machen. Fliessen, Tapezieren und Fussbodenbeläge.... Das ist überschaubar.
Nun muss man aber nicht unbedingt Klinkern. Spart ca. 15.000€-17.000€.
KfW 70 würde ich nicht unbedingt anstreben. Nur wenn ich dabei was bei der Finanzierung spare. Bei dem Rostow hätte man 16cm Dämmung hinter den Klinker klatschen müssen. Das ein Hinterlüftetes Mauerwerk 6 oder 8cm Dämmung wieder trocknet (Der Taupunkt liegt im Winter in der Isolierung), glaub ich. Aber 16? Ich weiß es nicht, halte es aber für unwahrscheinlich.
3000€ ausgeben und 100€ Nebenkosten im Jahr zu sparen, rechnet sich eigentlich schon nicht.
Die Häuser sind nach enev 2014 eigentlich schon hoffnungslos überdämmt.
Was Du meinst, sind Baunebenkosten.
Wie gesagt bei dem TE tauchen keine Grundstücksnebenkosten auf. Wenn es keinen Makler gibt, O.K. aber es gibt ne Grunderwerbssteuer und nen Notar. Die sollte man habe ich gelernt unbedingt vom EK finanzieren können. Ist ja hier nicht viel.
Die Baunebenkosten sind wie ich schon sagte unterkalkuliert. Und ich glaub das meinst Du:
In nem Baugebiet hast Du mindesten 6000€ Anschlusskosten. Sowas kann aber auch mal 12000 kosten, wenn es kein Baugebiet mit nem B-Plan gibt und es ein einzelnes Grundstück ist. Ja da ist das was unter Baunebenkosten kalkuliert ist schon weg.
Dann ist da auch noch nen Haufen Gedöhns, was man auch noch bezahlen muss, bzw. man einkalkulieren muss.
Tapeten, Fussboden kostet Geld, auch wenn man es selber macht.
Wege und Terrassen müssen gemacht werden.
Nen Carport oder eine Garage muss gemacht werden.
Baustrom und Wasser
Bodengutachten
Einmessen
Ne Reserve von 15.000 würde ich einkalkulieren. Vielleicht gefallen der Frau die Fliesen bei der Musterung nicht. Vielleicht ist der Boden nicht O.K?
I.d.R. fällt noch ne Einbauküche an.
etc.
Hier lande ich so bei 360.000 - 390.000€ bei Massiven Häusern, bis auf Scanhaus, was aber an den teueren Grundstücken liegt. Wenn das Grundstück nur 40000 kostet, kann ich da 100000 abziehen und lande bei 260.000 bis 290.000€.
Wie gesagt Grundstücksnebenkosten tauchen gar nicht erst auf und die Baunebenkosten sind viel zu niedrig.
Der Hauspreis ist vom Mond. Die Bauträger nutzen das einfach gnadenlos aus, dass die Zinsen so niedrig sind. Ich prs. hätte, falls wir uns für das Bauen entschieden hätten, selbst projektiert und ausgeschrieben. Man kann sich aber auch für einen freien Bauingenieur oder Architekten entscheiden.
Die momentanen Baupreise haben mit den Baukosten nichts zu tun. Sondern es ist Angebot und Nachfrage. Und im Moment ist die Nachfrage sehr hoch, aufgrund der niedrigen Zinsen.
Ich glaube wir sind gar nicht so weit weg von einander. Die Rechnung im Startpost geht nicht auf. Das ist teurer. Die Frage ist nur, was man unter Hauspreis oder Baukosten oder Baunebenkosten versteht, das sind 3 unterschiedliche Sachen.