Guten Abend zusammen,
seit zwei Monaten zahle ich eine ETW ab. Im Monat wende ich 615 €
auf für Zins und Tilgung. Seit etwa 10 Jahre spare ich zudem monatlich
150 € als Riestervorsorge an, es fließt in die SpardaProfirente (Aktienfonds Uniglobal). Ich bin unsicher, ob ich weiter riestern soll. Oder wäre es besser, monatlich 765 € an die Bank zu zahlen und die Profirente bis zur Kredittilgung in etwa 7 Jahren ruhen zu lassen?
Durch einen Hinweis von Obelix habe ich erfahren, dass man bereits in der Ansparphase seinen Riester-Vertrag plündern kann, um Schulden einer eigengenutzten Wohnimmobilie zu tilgen. Der Zeitpunkt für die Entnahme wäre günstig, weil Dein Aktienfonds gut im Kurs steht. Du kannst entweder alles oder nur einen Teil zum Tilgen entnehmen. Die Frage ist, ob Du in Deinem Darlehensvertrag Raum für Sondertilgungen gelassen hast. Ggf. machst Du - immer mit Blick auf die Kursentwicklung - über mehrere Jahre hinweg Teilentnahmen. Bei der Entnahme müssen mindestens 3.000 € entnommen werden, wobei bei einer Teilentnahme mindestens 3.000 € auf dem Konto verbleiben müssen.
Der geplünderte Vertrag kann zwecks Riesterförderung weiter angespart werden. Dies gilt scheinbar auch, wenn er komplett geplündert wurde. Der entnommene Betrag wird von der ZfA als fiktiver Betrag auf ein Wohnförderkonto, das als Basis für die Versteuerung zum Rentenbeginn dient, gebucht. Leider wird dieser real nicht existierende Betrag pro Jahr um 2 % erhöht.
Um die Riesterförderung nicht zu verlieren, solltest Du persönlich diese oder eine nachfolgende Immobilie bis ins Rentenalter nutzen.
Ob Du weiter- oder überhaupt riestern sollst, ist Deine persönliche Entscheidung. Du musst wissen, was man Dir jetzt schenkt, will man Dir später wieder nehmen.
Guten Abend,
besten Dank für die Antwort. Meinen Riestervertrag will ich nur ruhen lassen, ihn aber nicht antasten. Die Sondertilgungen sind über sechs Jahre verplant und werden monatlich angespart. Ich sehe es so: Für die 150 €, die monatlich in den Fonds fließen, gibt es eine jährliche Zulage von 154 €.
Die Erhöhung der monatlichen Belastung von 615 auf 765 € für die Bank bewirkt, dass ich ein knappes Jahr eher mit dem Tilgen "fertig" bin und daher pro Monat 125 € an Zinsbelastung spare.
@Hanomag
Das fiktive Wohnriesterkonto wird wohl auch ohne bestehende Immobilie im Rentenalter besteuert werden.
Ich finde es allerdings recht schwach, dass dein Berater vor dem Baukredit nicht gefragt hat ob du Riester hast. Denn diesen hätte man dann vor der Kreditnahme in ein Wohnriesterkonto umwandeln können um dein Eigenkapital zu erhöhen und damit ggf. den gewährten Zinssatz zu senken.
Du machst gerade einen Rechenfehler. Beim Riester bekommst du 154 € oder die Steuerersparnis jenachdem was mehr wert ist.
Mal angenommen du zahlst 2.000 € im Jahr in deinen Riestervertrag ein und hast eine Steuerbelastung von 30%, dann bekommst du vom Staat jährlich 600 € Steuern wieder. ( Die 154 € gewährt dir dann der Staat nicht mehr in der Form ) Die könntest du dann zur Sondertilgung nutzen.