meine Frau und ich wollen uns ein Eigenheim kaufen. Leider haben wir beide in diesen Dingen nur in der Theorie etwas Ahnung und von den realen, objektiven Bedingungen leider nicht den Hauch einer Ahnung.
Es geht um folgendes Szenario:
Meine Frau (28 J.), schwanger im 6. Monat mit unserem ersten Kind, ist verbeamtet auf Lebenszeit, mit aktuell ca. 2000€ netto im Monat (dies würde sich nach dem ersten Lebensjahr des Kindes auf ca. 1000€ netto, weil nur noch 50% Arbeitszeit). Ich (28 J.) bin ebenfalls verbeamtet auf Lebenszeit, mit aktuell ca. 2100€ netto im Monat. Hier kommt in ca. 2 Jahren eine Gehaltserhöhung um ca. 300€ netto. Desweiteren wird noch eine selbstständige Nebentätigkeit betrieben, die in manchen Monaten ca. 1000-2000€ netto in anderen auch nur wenige hundert Euro einbringt. Deshalb würde ich diese Nebeneinkünfte nicht in die Berechnung mit einfliessen lassen - sie sollen lediglich als "Zückerle" dienen.
Zusammen könnten wir in der Zeit, ab der meine Frau nur noch 50% arbeitet ca. 1500€ sparen. Als Eigenkapital können wir 30000€ einbringen.
Das Haus inkl. Grundstück, welches wir kaufen wollen, wird 150.000€ + NK kosten. Es ist geplant, das Haus in ca. 2 1/2 bis 3 Jahren nochmals umzubauen (zuvor ist das beruflich bedingt nicht möglich). Dafür planen wir nochmals ca. 150000€ ein.
Nun zu meinen Fragen:
1. Welche Art von Finanzierung ist hier möglich, sodass zuerst der Kredit für den Hauskauf an sich und in ca. 2 bis 3 Jahren der Kredit für den Umbau des Hauses erhalten werden kann?
2. Zu welcher Laufzeit wird im Moment bei diesen Voraussetzungen eher geraten? Ich vermute, dass der aktuelle Tiefstand der Zinsen wahrscheinlich nicht über die nächste Dekade hinausgehen wird. Wäre dann eher ein Kredit mit schnellem Finanzierungsende oder eher ein langfristiger besser?
3. Mit welcher Höhe des Zinssatzes müssten wir ca. rechnen? Und was würde an diesem Zinssatz ein noch größerer Eigenkapitalanteil ausmachen? Beispielsweise wäre es möglich weitere 10000€ dafür aufzubringen. Da wir aber unsicher sind, hinsichtlich des zu erwartenden Kindes und möglicher weiterer Kosten (z.B. Auto, etc.), wollen wir ein wenig flüssige Reserve behalten.
Ich hoffe, für diese Fragen hier das richtige Forum gefunden zu haben. Wie bereits beschrieben, sind wir was Finanzierungsangebote angeht sehr unerfahren und wollen unsere kleine Familie nicht durch ausufernde Kredite in den finanziellen Ruin treiben lassen.
Über hilfreiche Antworten, Argumente oder sonstige Tipps würden wir uns sehr freuen - vielen Dank schonmal im Voraus!
Prinzipiell muss ich während der Schwangerschaft von einem Hauskauf abraten wenn man das Einkommen der Frau mit einbezieht.
Es kann/könnte Komplikationen geben dass die Frau zuhause bleiben muss und nicht 50% arbeiten.
Insofern bleibt nur EUR 2.100 Einkommen von Dir.
Dein Nebeneinkommen als "Zuckerle" kann man einrechnen oder auch nicht.
Wichtig wäre hier wie es das Finanzamt sieht in den letzten beiden Einkommensteuerbescheiden als Nachweis.
Doch das Einkommen lässt Du ja weg in der Berechnung.
Somit bleiben nur EUR 2.100.
Mit EUR 2.100 und EUR 30.000 Eigenkapital kann man vielleicht etwas finanzieren doch keinen Umbau von weiteren EUR 150.000 in 2-3 Jahren noch dazu zum Kaufpreis.
Stellt euch vor vollendete Tatsachen und wartet die Elternzeit ab. Wenn dann alles in Ordnung mit dem Kind und Mutter ist, dann könnt Ihr die Finanzierung angehen.
Nur meine persönliche Meinung.
vielen Dank für die schnelle und ehrliche Antwort. Das Thema, etwas könne mit dem Kind passieren und meine Frau wird nicht mehr arbeiten können, haben wir bisher tatsächlich etwas ausgeblendet. Wobei wir beide sehr positiv eingestellte Persönlichkeiten sind (der Glaube versetzt Berge).
In einem solchen, hoffentlich nicht eintreffenden, absoluten Notfall wäre aber innerhalb unserer Familien ein ausreichender finanzieller Background vorhanden um zumindest den ersten Kredit voll zu tilgen.
Bis zum aktuell geplanten Umbautermin wäre unser Kind fast 3 Jahre alt. Falls es tatsächlich zu einer Komplikation kommen sollte, müssten wir auf den Umbau verzichten.
Der Umbau an sich hat die Zielsetzung aus dem Zwei-Parteien-Haus eine Einheit zu machen und weitere "Luxurösitäten" (größeres Bad, etc.) zu bieten. Diese sind also nicht essentiell um das Haus zu bewohnen, wollen wir aber durchführen sofern es möglich ist.
Wir sind uns sicher, das Haus zum jetzigen Zeitpunk kaufen zu wollen. Nur die weiteren Faktoren hinsichtlich der Kreditvergabe bzw. -optionen sind für uns noch unklar. Was würdet Ihr aus dem Forum hier empfehlen oder welche Möglichkeiten würden sich für uns eignen?
Vielen Dank und Gruß
Edit: Offensichtlich habe ich gestern Abend zwei Accounts angelegt - dachte zuerst, es hätte nicht funktioniert, weil der Namen bereits vergeben gewesen sei. Hier spricht also weiterhin der Threadersteller.
Wenn Ihr das Haus kaufen wollt, dann tut es einfach.
Vom Einkommen und Eigenkapital dürfte es ja keine Probleme geben.
Die eventuellen Probleme sind Euch ja bekannt.
Hallo,
wenn das finanzielle Risiko durch einen familären Hintergrund ausgeschlossen ist, sehe ich keine Schwierigkeiten einer Baufinanzierung. Das Zinsrisiko durch längere Zinsbindungsfristen auszuschließen, kann genau berechnet werden.
Frage ist, warum mit dem Umbau abwarten. Eine wertsteigernde Modernisierung könnte direkt in die Baufinanzierung eingerechnet werden. Soll die Renovierung aber wirklich erst in 2 bis 3 Jahren erfolgen, kann hier eine Bausparfinanzierung helfen, die bis € 30.000,-- ohne Grundbuchabsicherung möglich sein sollte, wenn zu diesem Zeitpunt die bonitätsmäßigen Voraussetzungen stimmen.
Die Konditionen mit unterschiedlichen Zinsbindungsfristen bzw. Eigenkapitaleinsätzen lassen sich genau berechnen, sodaß dem individuellen Kundenwunsch genau rechnung getragen werden kann.