Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Hallo Leute.
Also ohne große Umschweife gleich zu meinem Plan:
Ich könnte etwa 20.000 Euro pro Jahr zur Seite legen, evtl anlegen, macht nach etwa 10 Jahren 200.000 Euro. So, jetzt lege ich das gesamte Geld an (gestreut), bekomme durch Zinsen jährlich ungefähr 1800 Euro, also 150 Euro monatlich, und hebe zusätzlich z.B. vom Tagesgeld-Konto monatlich 150 Euro wieder ab, macht dann 300 Euro monatlich. Zusätzlich mache ich dann einen Minijob, und erziele daraus 200-450 Euro monatlich.
Macht in der Summe 500-750 Euro, die ich zum Leben aufbrauche (sparsam und genügsam leben). Fertig ist meine eigene, kleine Rente, bevor ich mich kaputt geschafft habe.
So und nun zählt mir bitte die zahlreichen Fehler in meiner utopischen Zukunftsplanung auf. (Dass ich dann keine Familie gründen kann, ist mir klar)
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Zitat von FinanzBert007
So und nun zählt mir bitte die zahlreichen Fehler in meiner utopischen Zukunftsplanung auf.
Kritische Punte, die mir spontan einfallen:
Das ganze funktioniert tatsächlich erst nach 10 Jahren, da du für die ersten 20.000 Euro sicher keine 1800 Euro Rendite erwirtschaften kannst.
Wie hoch ist der Betrag auf dem Tagesgeldkonto? Soll die Rendite durch das Tagesgeldkonto erzielt werden? Wenn du Geld aus der Anlage abziehst, schmälert das auf Dauer natürlich die Rendite. Wenn riskantere Anlageformen gewählt werden, können die Zinsen/Dividenden auch mal deutlich geringer ausfallen als geplant.
Kommst du wirklich mit 500 Euro je Monat aus, wenn man alles mit einberechnet: Miete, Nebenkosten, Nahrungsmittel, etc.?
Das Preisniveau in 10 Jahren lässt sich nicht zuverlässig voraussagen. Wenn es ganz blöd läuft, sind die 500 Euro von heute dann vielleicht nur noch 200 Euro wert.
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Ich denke Viele (incl. mir) haben einen ähnlichen Plan. Kritische Punkte die mir auffallen:
1. Schon von Cici genannt: Kommst du wirklich mit 500€ klar? Wenn du kein Wohneigentum hast geht dafür schon der Großteil drauf, selbst eine schrammlige Studentenbude gibt's kaum unter 200 bis 300€. Wenn du hingegen etwas hast musst du für Instanthaltung sorgen...
Je nach Restumständen kann es durchaus reichen, aber eng wird es immer sein, und gewisse Dinge wie Auto, Familienplanung etc. kannst du abhaken.
Musst du wissen was du so vom Leben erwartest.
2. Auch von Cici genannt: Du hast keine Inflation berücksichtigt. Leben wird teurer, dein Geldpolster eher weniger. Reicht es bis zum Lebensende?
3. Du planst 1.800€ Ertrag aus 200.000€, also genau 0,9%? Selbst mit ganz konventionellen Anlagen ist da doch deutlich mehr drin.
Langfristiges Festgeld, Staatsanleihen, ggf. ein Mischfonds Depot mit Ausschüttung und hoher Stabilität, je nach Alter und Gesundheit eine Rente gegen Einmalzahlung, alles besser als die jämmerlichen 0,9%.
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Wow, gibt ja doch erheblich weniger Gegenwind als erwartet, dachte ich würde hier als Spinner ausgeschimpft
Zitat von Cici
Kritische Punte, die mir spontan einfallen:
Das ganze funktioniert tatsächlich erst nach 10 Jahren, da du für die ersten 20.000 Euro sicher keine 1800 Euro Rendite erwirtschaften kannst.
Die 10 Jahre waren erstmal beispielhaft gewählt, ich könnte auch 15 Jahre arbeiten und sparen, und jeden Monat Etwas vom Lohn auf z.B. ein Tagesgeld-Konto legen. Ziel ist nur, sich von der Knechschaft der Arbeit zu befreien. Das Lebensziel, wenn man es so will, das ich über alles stelle, auch über Familiengründung, wie ich schrieb.
Zitat von Cici
Wie hoch ist der Betrag auf dem Tagesgeldkonto? Soll die Rendite durch das Tagesgeldkonto erzielt werden? Wenn du Geld aus der Anlage abziehst, schmälert das auf Dauer natürlich die Rendite. Wenn riskantere Anlageformen gewählt werden, können die Zinsen/Dividenden auch mal deutlich geringer ausfallen als geplant.
Ich bin noch relativ jung und habe mich nicht ausgiebig der Thematik des Geld Anlegens gewidmet, mich nur ein wenig eingelesen. Würde aber das risikoärmste Modell wählen, da es schließlich mit der Rendite um meine Existenzsicherung ginge.
Würde jetzt in den Raum werfen, bei 200.000 Euro Vermögen, 150.000 Euro in langfristige Festgeldkonten anzulegen (wegen höherer Rendite) und 50.000 in ein Tagesgeldkonto, von dem ich auch Monat um Monat die 150 Euro aus meinem Beispiel nehmen würde.
Dass ich Geld aus meiner Anlage ziehe und damit die Rendite schmäler, sollte nicht weiter schlimm sein, denn selbst wenn ich noch 100 Jahre leben sollte, würde ja das gesamte Vermögen dafür ausreichen.
Zitat von Cici
Kommst du wirklich mit 500 Euro je Monat aus, wenn man alles mit einberechnet: Miete, Nebenkosten, Nahrungsmittel, etc.?
Da bin ich momentan noch dran, es empirisch zu testen Aber wie schon weiter oben erwähnt, ich würde ja im Falle, dass ich mehr monatlich brauche, länger arbeiten und ein höheres Vermögen aufbauen.
Zitat von Cici
Das Preisniveau in 10 Jahren lässt sich nicht zuverlässig voraussagen. Wenn es ganz blöd läuft, sind die 500 Euro von heute dann vielleicht nur noch 200 Euro wert.
Inflation ist natürlich das, was mir am Ehesten das Genick brechen kann. Überlege mir, dann Edelmetalle zu kaufen, da diese ja den Wert beibehalten. Aber in diesem Fall verzichte ich ja auf Zinsen...
Was mich noch interessieren würde:
- Vermögenssteuer? Kann es passieren, dass sie wieder in Kraft tritt und mich derart enteignet, dass ich mehr für Steuern zahle als Rendite ausgezahlt bekomme?
- Krankenversicherung: Kann ich dann mit meinem Minijob die Krankenversicherung finanzieren? (habe irgendwo etwas gelesen mit 15% des Gesamtverdienstes im Minijob werden an die Krankenversicherung abgeführt)
- ob ich wohl als einer, der nicht mehr arbeiten muss (zumindest nicht vollzeit) gesellschaftlich gleich geächtet werde, wie einer, der nicht arbeiten will (Hartz4)? Trotz dem Unterschied, dass ich meine Existenzsicherung erarbeitet habe/erarbeite und nicht erschnorre...
- weitere Konsequenzen, die ich viellleicht übersehe
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Zitat von FinanzBert007
Inflation ist natürlich das, was mir am Ehesten das Genick brechen kann. Überlege mir, dann Edelmetalle zu kaufen, da diese ja den Wert beibehalten.
Das ist leider ein Mythos. Edelmetalle sind mindestens so volatil wie Aktien und schaffen langfristig in vielen Phasen nicht mal ansatzweise die Inflation auszugleichen. Da kann man dann auch gleich Aktien kaufen und bekommt so noch regelmäßig die Dividende ausgezahlt.
Krankenversicherung: Kann ich dann mit meinem Minijob die Krankenversicherung finanzieren? (habe irgendwo etwas gelesen mit 15% des Gesamtverdienstes im Minijob werden an die Krankenversicherung abgeführt)
Guter Punkt, Versicherungen müssen ja auch noch bezahlt werden. Ich weiß nicht wie es bei einem Minijob-Verhältnis ist, aber wenn du keine Sozialleistungen bekommst und nicht arbeitest musst du dich freiwillig versichern. Aktuell sind das mindestens ca. 160 Euro. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass man nur mit einem Minijob dann weniger bezahlen müsste.
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
An den Threadersteller:
Als "bombensichere" Anlage würde ich dann langfristiges Festgeld nehmen. Anlagedauer so staffeln dass immer am Jahresende der benötigte Betrag frei wird.
Krankenversicherung: Bei einem Minijob ab 450€ ist die KV mit abgedeckt. Wie es mit noch kleineren Jobs aussieht weiß ich nicht.
Als Privatier werden die von dir genannten 15% fällig, wobei jedoch von knapp 1000 monatlich ausgegangen wird, also gut 150 bis 160€ im Monat.
Zumindest in Deutschland. Wenn du dich entschließt ein wenig Weltenbummler zu werden bist du mit einer Langzeitreisekrankenversicherung günstiger dran...
Vermögens- oder andere Steueränderungen: Wer weiß schon, was die Zukunft bringt? Planen kannst du nur mit dem was du jetzt weißt.
Nochmal zu dem Couponschneider: Ich hab nur ein paar Artikel gelesen, dann ging mir seine selbstverliebte und intolerante Schreibweise gehörig auf den Keks.
Ich bin ja auch eher der sparsame Typ, der gut 60% seines Nettos anlegt und keinen großen Luxus braucht. Aber das ist halt meine Einstellung, andere leben nach dem Motto "Heute hab ich das Geld, wer weiß was morgen ist, also kann ich es auch heute ausgeben" und sind glücklich damit. Ohne dass eines von beiden per se falsch wäre.
Aber Leute als Idioten zu bezeichnen weil sie Geld für ein Hobby ausgeben oder nicht eine Stunde opfern wollen um Krimskrams bei ebay für 2€ zu verkaufen, das ist schon ziemlich daneben in meinen Augen.
Und dafür dass er sich in quasi jedem Artikel rühmt so viel zu lesen und zu bilden ist seine Sprache doch etwas holprig.
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Zitat von Reinsch
An den Threadersteller:
Nochmal zu dem Couponschneider: Ich hab nur ein paar Artikel gelesen, dann ging mir seine selbstverliebte und intolerante Schreibweise gehörig auf den Keks.
Ich bin ja auch eher der sparsame Typ, der gut 60% seines Nettos anlegt und keinen großen Luxus braucht. Aber das ist halt meine Einstellung, andere leben nach dem Motto "Heute hab ich das Geld, wer weiß was morgen ist, also kann ich es auch heute ausgeben" und sind glücklich damit. Ohne dass eines von beiden per se falsch wäre.
Aber Leute als Idioten zu bezeichnen weil sie Geld für ein Hobby ausgeben oder nicht eine Stunde opfern wollen um Krimskrams bei ebay für 2€ zu verkaufen, das ist schon ziemlich daneben in meinen Augen.
Und dafür dass er sich in quasi jedem Artikel rühmt so viel zu lesen und zu bilden ist seine Sprache doch etwas holprig.
Bin da voll deiner Meinung. So überhebliche Menschen ignoriere ich im Vornhinein.
Wobei der mich mit seinen "konservativ geschätzten 7% Rendite mit Aktien" gehörig neugierig gemacht hat. Ob das realistisch ist?
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Zitat von FinanzBert007
Wobei der mich mit seinen "konservativ geschätzten 7% Rendite mit Aktien" gehörig neugierig gemacht hat. Ob das realistisch ist?
Denke eher nicht. Zumindest nicht wenn man der Konservative Typ beim Anlegen ist, und auf lange Zeit auch nicht wenn man bereit ist sich mittlerem Risiko auszusetzen. Dafür müssten sich die Märkte meines Erachtens nach schon so Verhalten wie man das selbst momentan braucht.
Ich habe den Artikel vom Couponschneider vollständig gelesen und musste an manchen Stellen ja schon etwas schmunzeln um ehrlich zu sein.
Ein gebildeter, sparsamer und offensichtlich durch und durch bodenständiger Mensch investiert 50% spart 50% seines monatlichen Einkommens. Soweit so gut, Hut ab.
Aber dann ausschließlich in Aktien? Was passiert wenn die Kurse zusammenbrechen und sich erst über mehrere Jahre wieder erholen - dann bricht seine Renditenberechnung schon zusammen.
Aber auch die anderen Variablen, wie beispielsweise die Frau und die daraus wohl auf kurz oder lang resultierenden Kinder sind nicht mit einbezogen, dann könnte er sicherlich nicht mehr 50% seines EK beiseite legen.
Also um zum Ende zu kommen, das Konzept hat mir zu viele Lücken und ist für meinen Geschmack zu strikt und Reibungslos.
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Zitat von FinanzBert007
Bin da voll deiner Meinung. So überhebliche Menschen ignoriere ich im Vornhinein.
Wobei der mich mit seinen "konservativ geschätzten 7% Rendite mit Aktien" gehörig neugierig gemacht hat. Ob das realistisch ist?
Hier meldet sich der überhebliche Couponschneider. Die angesprochenen Renditen sind realistisch, sie sind machbar am Aktienmarkt. Andere rechnen mit 10 % p.a. auf langer Sicht. Es gibt Statistiken:
Einfach mal Googlen. Der Blog von Tim Schäfer ist sehr lesenswert; er bringt häufiger mal Links zu Studien, die die von mir in Exempeln verwendeten Renditen stützen.
Was meine Konsumidioten angeht, verstehen es einige Leser einfach nicht. Ich verurteile niemanden, weil er ein Hobby hat. Die entscheidende Frage ist aber, was das Hobby kostet. Ich habe genau dargelegt, dass ich z. B. den Kauf eines Motorrads für grob fahrlässig halte, wenn immer noch Schulden aus dem Studium zu tilgen sind.
Und ich habe mich schon im ersten Artikel der Reihe "Konsumidioten" darüber geäußert, dass es ja eigentlich nicht schicklich wäre, so über die Leute herzuziehen, weshalb ich natürlich den Leuten ihre Anonymität lasse. Ich mache auch vieles unkenntlich, dann wird schon mal aus einem Peugeot ein Renault. Aber sonst stimmen die Geschichten und manchmal braucht man diese Portion Lächerlichmachung, um etwas zu bewirken. Außerdem greife ich auch die Lamoryanz der Leute an. Der "dicke Dirk" beispielsweise jammerte vor zwei Jahren noch herum, er könne sich nicht vorstellen, jemals ein Haus zu besitzen, bei den Preisen und bei seinem Gehalt. Für seinen Traum der eigenen vier Wände müsste er nur etwas weniger konsumieren, dachte ich mir damals. Er fuhr ja schon jener Zeit schon sein recht teures Auto. Jetzt kauft er aber ein Haus. Seine Einkommenssituation kann sich so schnell nicht verbessert haben.
Für seine Hobbys und Träume muss man auch einen Preis zahlen. Das verstehen meine "Konsumidioten" nicht. Die wollen alles auf einmal haben, leben planlos in den Tag hinein und wundern sich, wenn das Kartenhaus zusammenfällt.
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Hallo,
wer in Deutschland keine Lust zum arbeiten hat, kann Hartz IV beziehen. Es gibt ca. 2 Millionen in Deutschland, die sich hier seit Generationen (früher Sozialhilfe) dauerhaft eingerichtet haben.
Angeblich wird man ja vom Jobcenter ständig bedrängt, aber hier bei uns scheint das nicht der Fall zu sein, es laufen mindestens 100 solche Fälle bei uns im Ort herum (sehe ich seit Jahrzehnten). Diese sind auch i.a. kinderreich.
Aber ist das ein Lebensentwurf?
Nicht für jeden.
HugoControllo
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
und was soll uns das jetzt sagen ? Neidisch?
Sehr geehrter Herr Hugocontrollo,
ich wünsche eigentlich niemandem etwas schlechtes aber hier scheint es angebracht zu sein.
Ich gehe mal davon aus sie sind derzeit gesund, leben mit ihrer Familie in einem kleinen Eigenheim und haben die üblichen zwei Autos vor der Tür.
Nun werden Sie von ihrem Arbeitgeber gefeuert und finden auch keine neue Einstellung innerhalb des einen Jahres welches sie noch einigermaßen mit 67 Prozent ihres Einkommens abgesichert dastehen lässt. Sie gehen also zum nächsten Amt - dort wird man ihnen dann erstmal mitteilen, dass sie lediglich den Zinsanteil für ihr Eigenheim als Miete anerkannt bekommen - Konsequenz ist Auszug. Sie werden dann mit ihren zwei Kindern in eine knapp 70m² Bude umziehen. Dummerweise liegt dort nur ein billig PVC auf dem Boden, ihr schicker 6 Meter Kleiderschrank passt nicht mehr in das Zimmer und die Wohnlandschaft sowieso nicht. Da sie zu dem Zeitpunkt schon alles ersparte verbraucht haben und hätten sie es nicht getan spätestens jetzt dazu aufgefordert werden würden erhalten sie keinerlei Unterstützung. Das Haus haben sie verkauft und den Rest des Darlehens zahlen sie ab sofort von ihren jeweils 351 Euro die ihnen und ihrer Frau für sämtliche Lebenshaltungskosten inklusive Strom und Telefon verbleiben ab. Was denken Sie wie lange sie das durchhalten ?
Ein Lebenstraum ???
Nein, ALG 2 ist ein Alptraum aus dem es in manchen Fällen kein entrinnen gibt. Auch wenn man es wollte.
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Hallo verschaukelt,
habe nur geschrieben, was Millionen in Deutschland seit Generationen machen: freiwillig nichts arbeiten.
Was hat das mit Arbeitswilligen zu tun? Sehe da keinen Zusammenhang.
HugoControllo
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Krankenversicherung: Bei einem Minijob ab 450€ ist die KV mit abgedeckt.
Etwas genauer wäre schön:
Bis 450 € = Geringfügig beschäftigt / Minijobber
Ab 451 € = Teilzeit beschäftigt / Voll sozialversicherungspflichtig
Beim geringfügig Beschäftigten zahlt der Arbeitgeber die Pauschalversteuerung von ~30%, es werden ledigtlich 3,9% für die Rente fällig. ( 15% der Arbeitgeber + 3,9% der Arbeitnehmer = 18,9% ). Man erwirbt damit Rentenanteile, sehr geringe aber man erwirbt diese.
Der Krankenkassenanteil wird zwar innerhalb dieser Pauschalversteuerung abgeführt, man erwirbt allerdings keinen Krankenkassenschutz durch diese Zahlung. Sprich entweder das Amt zahlt einem die Krankenkasse oder man muss sich freiwillig versichern, Kostenpunkt ~135 € im Monat unabhängig vom Einkommen. ( Auch wenn das bei 0 € liegen sollte )
Man sollte also zusehen, dass man mindestens 451 € verdient, dann sind die Abzüge zwar höher, aber man ist krankenversichert und muss sich nicht separat freiwillig krankenversichern. ( Also im Endeffekt dann doch günstiger es sei denn man ist anderweitig versichert, also privat, über das Amt oder über den Hauptjob )
@Arbeitgeber
Jemanden mit 451 € einzustellen ist billiger als mit 450 €, denn dann werden die sozialversicherungspflichtigen Beiträge zwischen AG und AN aufgeteilt!
@FinanzBert007
Vergiss die 25% Kapitalertragssteuern nicht und die ~2% Inflation pro Jahr.
Und natürlich Miete, Heizkosten, Versicherungen und so weiter. Ich glaube deine Rechnung ist daher schon etwas zu optimistisch.
Aber auch wenn du es geschafft haben solltest, ist doch noch die Frage des Sinn des Lebens noch offen. Was füllt dich aus wenn du die Arbeit hinter dich gelassen hast? Ich glaube nicht das ausschlafen und dann ab 14 Uhr das Nachmittagsprogramm auf RTL schauen die Erfüllung deines Lebens ist.
AW: Ein Lebensentwurf - Kann das finanziell funktionieren?
Zitat von Suxxess
@Arbeitgeber
Jemanden mit 451 € einzustellen ist billiger als mit 450 €, denn dann werden die sozialversicherungspflichtigen Beiträge zwischen AG und AN aufgeteilt.
völlig richtig. Trotzdem bevorzugen sehr viele Arbeitgeber, aber auch Arbeitnehmer, den Minijobber bis 450 Euro monatlich. Dass die Minijobber die gleichen Rechte wie Pflichtversicherte haben, wird in der Praxis gerne "vergessen". Von beiden Seiten.