Halli Hallo,
ich bin soeben auf dieses Forum gestoßen und habe ein Anliegen, das mir schon seit längerem Kopfzerbrechen bereitet...
Ich würde mir eine wirklich unabhängige Beratung für meine Altersvorsorge wünschen... Diese muss natürlich nicht in diesem Forum stattfinden. Vielmehr würde ich einfach gerne wissen, an wen man sich wirklich zuverlässig wenden kann, der ohne Eigeninteresse etwas verkaufen zu wollen/müssen berät und dabei alle Optionen (von klassischen und fondsgebundenen Alternativen bishin zu Banksparplänen etc) berücksichtigt, sofern sie etwas taugen...
natürlich freue ich mich aber auch über Anmerkungen und Tipps aus dem Forum, jeder darf mir gerne seine Meinung und Einschätzung mitteilen
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im weiteren Verlauf schildere ich meine bisherigen Erfahrungen
Ich bin bereits 27 und habe mich lange nicht um meine Altersvorsorge gekümmert, da meine Eltern einst den Grundstein dafür gelegt haben und ich damit bislang, mangels Wissen, einigermaßen zufrieden war. Somit habe ich momentan eine klassische private rv, gekoppelt mit einer bu seit 10.2007. Zudem habe ich bei einer anderen Versicherung einen Riester Vertrag (ebenfalls klassisch) seit 10.2011. Beide Verträge haben eine Laufzeit bis zum Jahre 2051, ich wäre dann allerdings nur 63 Jahre alt. Da ich bekanntlich bis 67 arbeiten muss, nicht die Ideallösung.
Im Laufe der Zeit habe ich mich bereits mehrfach beraten lassen...
- durch einen Freund kam ich zu einem ungebundenen (nicht unabhängigen) Finanzberatungsunternehmen (tecis), wo ich meine bestehenden Verträge vorlegte und diese als "Schrott" niedergemacht wurden, besser sollte ich fodsgebundene Versicherungen abschließen. Hörte sich alles toll an, machte alles einen seriösen, freundlichen Eindruck... hohe Renditechancen etc. Es gibt einen riesigen Pool aus Versicherungen aus denen man ganz individuell das Beste raussuchen würde. (Jedoch sind nicht alle Versicherungen vertreten.) Klassische Produkte wurden generell negativ betrachtet, nur fondsgebundene Produkte seien das einzig Richtige. An Graphiken wurde mir aufgezeigt, dass die Kurve praktisch immer nach oben ging, klar gab es in Krisen auch Einbrüche aber es hat sich alles gefangen und über einen Zeitraum von 30 Jahren war alles im Plus. Es wurden einige Bögen aufgenommen und viele Fragen zu meiner Lebenssituation und meinen Plänen gestellt, woraufhin eine Software die angeblich besten Lösungen für mich herausfiltern sollte. Die Vorgelegten Verträge sollte ich dann am nächsten Termin unterschreiben.
- da ich jedoch unsicher war, direkt alles umzukrempeln, wollte ich weitere Meinungen dazu hören und legte die Angebote bei Bekannten vor, die sich etwas in der Thematik auskennen, mich jedoch nicht in eine bestimmte Richtung lenken wollten, das solle ich selbst entscheiden. Generell seien Fonds eine gute Sache, aber zu sagen, was für mich "richtig" oder "falsch" ist, wollte keiner. Man kann die Entwicklung auch nicht vorhersehen. Was wäre, wenn zum AUszahlungsstichtag die Werte grad im Keller seien... Ich kann auch verstehen, dass sich diesen Schuh niemand anziehen möchte!
- ich ließ mir einen Termin bei meiner bisherigen Versicherung geben und bat um ein neues Angebot, jedoch fand ich die Beratung irgendwie komsich, der Berater erweckte bei mir den Eindruck, er möchte sich irgendwie einschleimen und übernatürlich sympathisch rüberkommen. Ein neues Angebot müsse ohne Frage gemacht werden, da die Verträge nur bis 2051 laufen. Allerdings würde so der Rechnungszins von 2,25 auf 1,75 fallen. Ist mir bewusst. Tecis ist doof war der Tonus.
- Ich wechselte den Berater und hatte ein gutes Gefühl, da ich nun den Eindruck hatte, der neue Berater meint es ehrlich. mir wurden die hohen Kosten der fondsgebundenen Verträge aufgezeigt und davon abgeraten. Zu einem Folgetermin kam es nicht, da der Berater von einem Tag auf den anderen, ganz plötzlich das Unternehmen verlassen hatte.
- Ich ging zur Verbraucherzentrale um endlich Klarheit zu bekommen, die Beratung lies ich mir auch etwas kosten. Dort erzählte man mir von anderen tecis Kunden, die durch die hohen Kosten ein Vermögen verloren hätten. Altersvorsorge sollte man generell nicht an eine Versicherung binden. Von klassischen Versicherungen riet man mir ab, fondsgebundene seien noch schlimmer! Ein Banksparplan sei die beste Alternative für mich. Und je nach Risikoprofil auch Fonds doer ein Fondssparplan, jedoch nur, wenn ich mich auch selbst darum kümmern und eingreifen könne. Jungen Kunden, wie ich, würde zu Fonds geraten, aber nicht in Form einer Versicherung. Altersvorsorge solle ich in 3 Säulen betrachten.
Säule 1 GRV
Säule 2 Riester + BAV
Säule 3 private AV
Sehe ich ein... und ein Banksparplan wurde mir schmackhaft gemacht, da keine oder nur sehr geringe Kosten, bis 3% Rendite (beim Testsieger von Finanztest)
- bei tecis wiederum ließ man kein gutes Haar an Stiftung Warentest/Finanztest, die seien auch gebunden, Empfehlungen der letzten Jahre wären eingebrochen. zudem versteckte Kosten im Banksparplan... arrogant würden jedes Jahr neue oder andere Tests durchgeführt und neue Testsieger gekührt... falsche Prophezeiungen und Analysen würden unter den Teppich gekehrt und eben neue Tests durchgeführt. DAs Hauptaugenmerk läge fast immer nur auf den Kosten und nicht auf anderen Leistungen oder der (möglichen) Rendite.
- habe mal nach Riester Banksparplänen gegooglet und herausgefunden, dass auch diese mit Versicherungen gekoppelt werden MÜSSEN um die lebenslangen Auszahlungen ab dem 85 Lebensjahr garantieren zu können. Und natürlich ist eine Versicherung nicht umsonst! Dies sagte man mir in der Verbraucherzentrale jedoch nicht ("keine Kosten")
Diese Versicherung orientiert sich dann am Rentenfaktor und den dann (in 40 Jahren) gültigen Sterbetafeln. (oder gilt das nur für die klassischen Verträge? Das ging für mich nicht klar aus dem Artikel hervor.)
Quelle: finanzen-versicherungen-blog.de/riester-banksparplan/Nun mal zum Nachteil von einem Riester Banksparplan, worüber kaum jemand berichtet: Von der guten Rendite hat man im Alter unter Umständen sehr wenig. Wie viel genau rauskommt, steht leider erst zum Rentenbeginn fest, wenn die Konditionen für die Auszahlung vereinbart werden. Das grosse Problem dabei: Weil die Rente lebenslang gezahlt werden soll, weiß die Bank nicht, wie lange das Geld reichen muss. Die Bank muss daher eine Versicherung abschließen, welche die Rentenzahlung ab dem 85. Lebensjahr übernimmt. Ohne diese Versicherung dürfen die Banken gar keine Riester-Produkte auf den Markt bringen! Doch wie viel die spätere Police für die Verrenten kosten darf, das hat der Gesetzgeber nicht festgelegt. Ursprünglich hatten die Erschaffer der Riester-Rente an eine Begrenzung auf 10 bis 15 Prozent des Sparkapitals gedacht, so ist es zumindest in den damaligen Gesetzesentwürfen zu lesen. Am Ende wurden dann aber gar keine Limits gesetzt. Die Versicherer haben frei Bahn und nehmen sich im Schnitt 30 Prozent des Sparkapitals, wie die Zeitschrift “Öko-Test” im Jahr 2011 ausgerechnet hat. Dabei muss man aber auch beachten, dass diese Versicherung nicht zu den heutige gültigen Sterbetafeln kalkuliert wird sondern zu den Sterbetafeln, welche dann zum Rentenbeginn gültig sind z.B. in 30 Jahren.
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Letztlich bin ich einfach total verunsichert, jeder macht den jeweils anderen schlecht und ich finde mich in dem ganzen Wirrwarr nicht mehr zurecht...