Hallo zusammen,
ich bräuchte mal den Rat der Experten...
Wir würden gerne Anfang nächsten Jahres ein Haus kaufen und haben auch schon das passende Objekt gefunden. Kaufpreis ca. 400 TEUR.
Aktuell läuft noch ca. 6,5 Jahre die Finanzierung unserer Eigentumswohnung, die wir bis dahin verkaufen wollen. Wert ca. 200 TEUR, Restdarlehen zum 31.12. noch ca. 100 TEUR. Darlehensrate 1.500 EUR. Zins 2,4%.
Zu finanzieren wären somit ca. 320 TEUR, da ja noch die Nebenkosten anfallen. Den Rest müssten wir über eigene Rücklagen zusammenkriegen.
- Kann man die bestehende Finanzierung auf das neue Objekt übernehmen?
- Ist ein "normales" Annuitätendarlehen mit langer Zinsbindung die beste Wahl oder gibt es auch sinnvolle Varianten mit Bausparvertrag o.ä.?
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Ups, das klingt aber so, als ob man auf das Goodwill der Bank angewiesen ist. Sprich, wenn die Zinsen hoch gegangen sind und ich noch eine lange laufenden Niedrigzins-Finanzierung habe passt das neue Objekt "zufällig" nicht?
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Sorry. Aber ich bin leider DVAG Geschädigter und stehe daher der gesamten Finanzbranche im Moment eher (über-)kritisch gegenüber. Habe leider lange nicht erleben dürfen, dass wenn es um Geld geht sich irgentwer FÜR den Kunden einsetzt :-(
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Zitat von Bankkaufmann
Generell möchte eine Bank immer helfen, auch bei einem Pfandtausch. Doch das neue Objekt muss in die Beleihungsrichtlinien passen.
Sorry, aber das halte ich für ein Gerücht der Bank-Lobby.
Das nur solange stimmt, wie die Bank den Kunden noch nicht am Haken hat.
Sobald das sich geändert hat, kennt die Bank nur noch ihren eigenen Vorteil.
Ich habe diese leidvolle Erfahrung zum Pfandtausch gerade gemacht.
Nicht Hilfe ist mehr das Thema, sondern wie kann ich möglichst viel aus dem Kunden
heraus holen. Bei mir wurde der Pfandtausch abgelehnt bzw mit so hohen Kosten belegt, dass ich nur ablehnen konnte, obwohl noch eine weitere freie Grundschuld bei der selben Bank zur Neuvalutierung zur Verfügung stand.
Die Sorge von Michael66, dass das neue Objekt leider, leider nicht den "Beleihungsrichtlinien" entspricht ist absolut berechtigt.
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Es gibt ganz klare Regeln bei einem Pfandtausch. Das hängt nicht mit Willkür zusammen sondern ob die neue Immobilie den Beleihungswertrichtlinen der Bank entspricht. Passt es nicht muss die Bank das neue Objekt nicht als Sicherung neu mit einer Grundschuld absichern.
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Na, ja, ich glaube nicht, dass diese Beleihungswertrichtlinen der Bank dir als Ott-Normal-Kunde umfassend transparent gemacht werden. D.H. es ist für dich wahrscheinlich unmöglich nachzuvollziehen, ob dein neues Objekt diesen wirklich nicht entspricht oder ob die Bank dir lieber eine Vorfälligkeit entlocken will.
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Falls ein Objekt im Rahmen eines Pfandtausches abgelehnt wird muss man das ganz genau begründen. Gründe für eine Ablehnung gibt es viele.
( Wohnung QM Wohnfläche zu wenig, oder zu viel Gewerbefläche im Verhältnis Wohnfläche, oder Verkehrswert Immobilie zu gering im Verhältnis Darlehen wo abgesichert wird...)
Deswegen kann man bei unbegründeter Ablehnung sich noch an weitere Stellen wenden warum ein Pfandtausch abgelehnt werden sollte.(Vorstand Bank, Bafin einschalten....etc...)
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Erfahrung habe ich leider schon. Das "Kleingedruckte" ist meist so geschrieben, dass es ohne eine umfangreiche juristischen Ausbildung für Otto-Normalbürger nicht zu versehen ist. Wenn man dann vor Vertragsunterzeichnung nachfragt bekommt man beschwichtigende Antworten. Wenns dann aber ernst wird, wird einem haarklein auseinandergelegt was damit juristisch korrekt tatsächich gemeint ist. Trifft sicher nicht auf alle zu aber auf eine große Zahl der in der Finanzbranche tätigen Unternehmen.
Das es Leute gibt die es (glücklicherweise) anders erlebt haben oder aus beruflichen Gründen anders darstellen wollen/müssen, will ich ja gar nicht bestreiten.
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Hallo obelix,
könntest du vielleicht die Banken nennen mit denen du gute Erfahrungen gemacht hast. Würde mir (und anderen hier) den ein oder anderen weiteren Reinfall ersparen.
Meine eigenen negativen Erfarhungen beziehen sich bisher auf die SEB Bank (früher BfG), Santander Bank, Sparkasse, Deutsche Bank, DVAG sowie Aachen Münchener. Positive Erfahrugen habe ich bisher mit der Ing-DiBa.
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Wenn der Kaufpreis bestätigt wird, sprich der Beleihungswert bestätigt wird und das Objekt innerhalb der Herauslagekriterien beleibar ist, dann wird keine Bank einen Pfandtausch ablehnen,
Naturlich sollten die Vorraussetzungen - z.b. eigengenutzt bleibt eigengenutzt oder Darlehensnehmerschaft soll nicht wechseln - sich nicht verändern,
Es ist aber auch klar, dass bei gravierenden Veränderungen die Bank einem Tausch nicht zwingend zustimmen muss. Keiner tauscht eine gute Sicherheit gegen eine schlechtere, anzunehmen aber oder gar zu unterstellen eine Bank lehnt ab um die Vorfalligkeit zu vereinnahmen ist völliger Quatsch, denn dadurch entsteht ihr kein finanzieller Vorteil. Vielmehr möchte eine Bank ihren guten Kunden auch behalten und das Darlehen - und somit den Pfandbrief, denn damit handelt sie und kauft Konditionen ein - in ihren Büchern halten.
Wäre die Zahlung der Vorfälligkeitsentschädigung das bessere Geschäft, würden die Banken die Kunden heute nicht daran hindern aus den Darlehen selbst mit Zahlung der Gebühr aus dem Darlehen auszusteigen, um mit besseren Zinsen zu wechseln oder umzuschulden.
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Zitat von Michael66
könntest du vielleicht die Banken nennen mit denen du gute Erfahrungen gemacht hast.
Werbung möchte ich nicht machen, aber es waren dabei
DiBa, NordLB und eine Sparkasse.
Vor rund 35 Jahren habe ich z. B. mit der BfG sehr gute Erfahrungen gemacht. Dabei ging es allerdings nicht um einen Pfandtausch.
Grundsätzlich kann ich mich über das Verhalten von Banken und Bausparkassen nicht beklagen. Dies gilt auch für meine Kinder, die ebenfalls Eigenheime finanziert haben.
AW: Hauskauf mit bestehender Immobilienfinanzierung
Zitat von obelix
Werbung möchte ich nicht machen, aber es waren dabei
DiBa, NordLB und eine Sparkasse.
So kanns gehen. Gleiche Bank - meine ist unter den ersten beiden - und ganz andere Erfahrungen gemacht.
Bei der Darlehensaufnahme war noch alles entspannt und easy. Ich habe insgesamt 3 Finanzierungen mit denen gemacht. Und hätte ich die Darlehen bis zur Tilgung nach Plan in 30 Jahren behalten, wäre ich vielleicht immer noch voll des Lobes.
Aber sobald nachträgliche Vertragsänderungen - nein, keine Zinssenkung - gewünscht werden gibts Probleme.
Als ich vor Jahren mal eine Immobile verkauft habe, wurde der Objektwechsel rundweg abgelehnt mit dem Hinweis: gewerbliche Objekte beleihen wir nicht. Wollte ein MFH in ein WGH mit 30% Gewerbe switchen. Dabei war die reine Wohnfläche des WGH's 1,5 X so groß wie die Wohnfläche des verkauften MFH's.
Aber was mich am meisten geärgert hat war die Tatsache, dass die Bank gleichzeitig mit der Ablehnung dem Notar den Treuhandauftrag mit der VFE-Anforderung übersandt hatte ohne mir die Chance zu geben ein Alternativobjekt zur Prüfung anzubieten. Der Kaufvertrag war ja bereits unterschrieben und ratzfatz war ein Kredit abgelöst, den ich gar nicht ablösen wollte und die erwartete Liquidität nebst VFE in die Taschen der Bank umgeleitet. Es gab nämlich die kuriose Situation, dass ich den Kredit mit dem vereinbarten Zins noch Jahre hätte weiter laufen lassen und gleichzeitig den Verkaufserlös als Festgeld bis zum Ende der Zinsbindung des Kredits zu 0,35% Zinsen mehr anlegen können als ich für den Kredit hätte zahlen müssen. Vom Gesichtspunkt des Schadenersatzes hätte eigentlich nicht ich der Bank eine VFE zahlen müssen, sondern diese mir.
Erzähl mir doch keiner die Banken wären nicht scharf auf die VFE und wollten dem Kunden nur helfen... die Banken verdienen blendend an der VFE, da sie dem Kunden nur die durchschnittlichen Pfandbriefzinsen laut Bundesbank Statistik gutschreiben, während sie tatsächlich das Geld gar nicht in Pfandbriefen anlegen, sondern zu höheren Zinsen wieder als Kredit ausleihen. Durch diese Methode errechnen sie einen virtuellen Schaden, der tatsächlich nicht - zumindest nicht in dieser Höhe - anfällt. Ist aber vom BGH abgesegnet und damit quasi Gesetz.