PKV oder GKV bei Selbstständigkeit (Familienplanung)
Hallo zusammen,
ich werde mich in Kürze selbstständig machen und bin derzeit (neben gefühlten 1000 anderen Dingen...) natürlich auch mit der Thematik PKV oder GKV beschäftigt.
Ich gebe zu, das System der PKV klingt sehr toll und ist wirklich verlockend.
Ich habe derzeit ein Angebot über ca. 250 € Monatsbeitrag.
Dieser Beitrag wird ja aber über die Jahre steigen (laut Versicherung waren die Erhöhungen der letzten Jahre immer ca. 2,5%) und im Alter dann, trotz geringerem Einkommen ("Rente"), hoch sein.
In der GKV habe ich die Chance mich für ca. 356 € monatlich zu versichern.
Grundlage ist hier das Mindestbemessungseinkommen.
Mit steigendem Einkommen ändert sich dann auch der Beitrag - soweit klar.
Beim studieren diverser Fach- und Testzeitschriften stellt sich mir nun ein "Problem":
Meine bzw. unsere Familienplanung ist noch nicht abgeschlossen.
Ich möchte (Stand heute ) meine Freundin gerne einmal heiraten und Kinder in die Welt setzen.
In der PKV wird nun für jedes Kind, welches laut Gesetz wohl beim Besserverdienenden versichert werden muss, ein extra Beitrag fällig - in der GKV sind Kinder aber über die Familienversicherung mitversichert?
Sollte meine zukünftige Frau nach der Geburt der Kinder nicht mehr arbeiten gehen, muss sie ebenfalls mitversichert werden (Aufpreis/ggfs. Risikozuschlag)?
Da erscheint mir ein vorschneller Wechsel in die PKV definitiv als der falsche Weg. Zumal wir unsere Planung nicht wegen einer PKV vorschnell entscheiden können und wollen
Ich bin im Thema der Krankenversicherungen nicht allzu tief vertraut.
Daher wäre es toll wenn ich Expertenhilfe bekomme
AW: PKV oder GKV bei Selbstständigkeit (Familienplanung)
Hallo,
bitte gucken Sie nicht in erster (und auch nicht in zweiter) Linie auf den Monatsbeitrag. Eine PKV muss man sich, gerade langfristig, leisten können und wollen. Ein niedriger Beitrag, sei er durch ein leistungsschwachen Tarif oder durch eine hohe Selbstbeteiligung bedingt, ist an sich kein positives Kriterium.
Mögliche Nachteile haben Sie schon ansatzweise erkannt, insbes. was die Familienversicherung angeht.
In Ihrer Situation (Existenzgründer, Familie, usw.) macht ein Wechsel in die PKV m.E. wenig Sinn.
Wenn Sie einen späteren Wechsel in die PKV nicht ausschliessen wollen, macht es vielleicht Sinn, einen Anwartsschafts- / Optionstarif abzuchliessen für ein paar Euro.
Als Selbständiger werden Sie dann, bei steigendem Einkommen, auch mit steigenden Beiträgen gem. Einkommen (bis zur Bemessungsgrenze) rechnen müssen. Aber ob dann die PKV im Vergleich wirklich soviel günstiger ist, wird man sehen. Vergessen Sie nicht, in der PKV haben Sie nicht automatisch Leistungen für Kuren und Einiges Anderes enthalten was bei der GKV vorhanden ist.
Wenn Sie sich nun freiwillig gesetzlich versichern, dann denken Sie bitte daran dass, im Gegensatz zu Angestellten, das Krankengeld nicht automatisch enthalten ist. Dieses müssen Sie extra beantragen bei der GKV (gegen 0,6 % Zuschlag) oder aber einen entsprechenden privaten Zusatztarif (Krankentagegeld) abschliessen. Das gesetzliche Krankengeld gibt es auch für Selbständige erst ab der 6. Woche, bei privaten Veträgenkann man es, realistisch als Existenzgründer, ab der 4. Woche bekommen.