Darlehensantrag und absichtliche falsche Angaben vom Vermittler
Hallo zusammen,
ich war heute bei der Bank zur Darlehensunterschrift.
Bei der Durchsicht der Unterlagen ist mir die eingetragene Bauart "Massivbauweise" aufgefallen. Haus ist aber in Holzständerbauweise und ich hatte das bereits in der Finanzierungsanfrage korrigiert, der Vermittler hat es jedoch nicht korrigiert. Ich habe es dem Bankangestellten dann heute korrigieren lassen.
Schließendlich kommt das Darlehen jetzt nicht zustande, weil die Bank hier ein RAL-Gütesiegel möchte, was es vom Haushersteller aber nicht gibt. Alternativ kann die Bank einen Gutachter schicken, der mit 1000,- Euro Festpreis zu Buche schlägt und was sich in dem Fall einfach nicht rechnet (ich wollte nur einen kleinen Teil umfinanzieren, wenn ich nun keine Ersparnis mehr habe, kann ich gleich beim jetzigen Darlehen bleiben).
Wenn ich so drüber nachdenke, vermute ich immer mehr, dass der Vermittler das absichtlich nicht korrigiert hat. Also Profi kennt er sicher die Auflagen von diversen Banken bei Holzständerbauweise und wenn ich es nicht zufällig gelesen hätte, war das vielleicht erst später aufgefallen und ich hätte definitiv diese Gutachterkosten an der Backe gehabt.
Ist auch nicht das erste Mal, dass ich mit diesem Gütesiegel konfrontiert werden. Deswegen halte ich die Aussage vom Vermittler gelogen, dass es nur eine Eigenheit dieser eine Bank ist und er das nicht wissen konnte.
Ich kenne mindestens zwei Banken wo das so ist, wenn ich Google bemühe, dann finde ich auch einiges dazu (was mir leider erst heute klar geworden ist).
Ich bin stinksauer und überlege, wie man solchen schwarzen Schafen das Handwerk legen kann.
Betrug kann ich wohl nicht nachweisen, daher scheidet eine Anzeige aus.
Wie sieht es denn aus, wenn ich mich an die nächste Verbraucherzentrale wende? Ich werde wohl nicht der einzige Kunde sein, wo das so gelaufen ist, eventuell ist der Vermittler ja hier schon mehrfach aufgefallen.
AW: Darlehensantrag und absichtliche falsche Angaben vom Vermittler
Hallo,
grundsätzlich ist es für alle Banken im Rahmen einer Baufinanzierung interessant, ob es sich bei der zu finanzierenden Immobilie um ein Masivhaus oder um ein Fertighaus bzw. Holzständerhaus handelt. Grund hierfür ist ein eventuell nötiger Verkauf bzw. die langfristige Substanz als Sicherheit.
In fast allen Anträgen wird demnach nach der Bauweise gefragt und nach einem RAL-Gütesiegel. Dieses Siegel dürfte bei den meisten Banken auch Voraussetzung für eine Holzständerhaus-Finanzierung sein.
Ein erfahrener Vermittler kennt diese Unterschiede und wird entsprechend agieren, da er ja vom Erfolg lebt und nur bei Auszahlung des Darlehens seine Provision erhält.
Von Betrug würde ich hier nicht reden sondern von Oberflächlichkeit. Im günstigsten Fall ist der Vermittler bei der ersten Online-Prüfung von einem Massivhaus ausgegangen, hat leider im Nachhinein Ihre Änderungen und Anmerkungen nicht beachtet und die Unterlagen einfach an die Bank weitergeleitet.
Hinsichtlich der Finanzierung kann ich Ihre Enttäuschung verstehen und auch das Ärgernis hinsichtlich eines kostenpflichtigen Gutachtens. Aber wenn Sie das Haus unbedingt kaufen wollen, würde ich auf den Vermittler zugehen. Vielleicht möchte er ja die Provision retten und beteiligt sich an den Gutachterkosten.