Selbständig mit 47 Rürup oder?

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  1. Avatar von reviloilover
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    Standard Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Hallo Allen,

    ich bin ledig, kinderlos, 47 Jahre alt, ab Juli Selbständig und freue mich auf sachliche Gegenargumente für meinen folgenden Plan in der Altersvorsorge.

    Iststand:
    Seit 25 Jahre zahle ich in die staatliche Rentenversicherung und hab zusätzlich auch eine kleine Betriebsrente aus dem öffentl. Dienst von 200,- Euro. angespart.
    Ich könnte mich nun beim Staat weiterhin freiwillig versichern oder aber auch freiwillig pflichtversichern (gibt beide Varianten).

    Plan:
    Da ich jetzt aber bereits 25 Jahre in die staatliche Rente einbezahlt habe, will ich nun die Gelegenheit ergreifen, die sich mir mit der Selbständigkeit gibt und auf ein weiteres Pferd durch eine kapitalgestutzten Rentenversicherung mit Rürup setzen.
    Ich denke dann hätte ich auch eine Splittung des Risikos in meiner Altersvorsorge.

    Frage 1 )
    Sehe ich das richtig oder sollte ich doch noch staatlich weiter einzahlen?
    Ich konnte darin aber keine Vorteile erkennen außer, dass wer mehr einzahlt, (vielleicht) mehr bekommt. Hab ich etwas übersehen?
    Ich hab sogar eher bedenken, weil man als Kinderloser später vielleicht benachteiligt wird.

    Frage 2 )
    Ich möchte die Rürup Basisrente gerne mit 62, also schon in 15 Jahren erhalten.
    Dafür kann ich die ersten 3 Jahre bis zu 20.000 Euro pro Jahr in die Basisrente investieren, das kann aber im 4ten Jahr auch nur 2000 Euro sein und in 5 Jahren wieder 15000. Als selbständiger Programmierer verdiene ich in der Entwicklungsphase halt kaum.
    Gibt es solche flexiblen Rürup Verträge überhaupt oder ist so ein Abschluss mit unendlichen Gebühren verbunden?

    Vielen Dank Vorab

    Oliver

  2. Avatar von Torsten Breitag
    Torsten Breitag ist offline

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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Rürup ist Schicht 1 und somit analog zur gesetzlichen Rentenversicherung zu sehen. Letztere hat die gleiche Problematik, rentiert erst ab einem gewissen Alter.

    "Rentenabieter" ist mir daher viel zu pauschal. Schließlich bin ich in bspw. Schicht 3 in keinster Weise weniger flexibel als mit eigenem Sparplan, nur steuerlich irgendwo zwischen besser bis in Abhängigkeit von der Gestaltung "ideal" unterwegs ...

    ---

    Am Ende ist alles eine Frage der persönlichen Betrachtungsweise. Wenn der Single stirbt, ist ihm auch reichlich egal, was mit seinem Vermögen dann passiert. Beim Familienvater sieht es anders aus.

    Abgesehen davon neigen die Menschen dazu ihre Lebenserwartung chronisch zu unterschätzen. Wer heute zu den statistischen rund 80 % gehört, die dem Sensenmann bis zum Rentenalter entkommen sind, hat ganz gute Chancen deutlich älter als 83 zu werden.

    Und wenn man in der Versicherungskombination unbedingt eine längere Absicherung haben möchte, lassen sich Rentengarantiezeiten bis 24 Jahre vereinbaren.

    ---

    Btw.: Das man 83 werden müsste um mit Profit seit Rentenbeginn 62 aus der Rürup Sache raus zu gehen, halte ich für eine wenig belastbare Rechnung.

    Je nachdem wie man bereits mit angesprochenen Variablen arbeitet, kommen natürlich ganz unterschiedliche Ergebnisse raus. Aber selbst ohne diese Variablen (Besteuerung nullt Steuerstundung und daraus resultierenden Zinseszinseffekt) dauerts maximal 15-17 Jahre, da ist irgendwo ein Rechenfehler in deinen Annahmen ... macht ein Alter von grob 77-79 ... evtl. mit reiner Garantie statt tatsächlichen Erträgen gerechnet?

    ---

    Btw. Nicht dat Thomas, nur dat Torsten ...

  3. Avatar von florianmeier
    florianmeier ist offline

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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Kannst deine Geld auch sparen und mit 75 dann in einen RV gegen Einmalbetrag einzahlen.

    Vielleicht haben wir in 20 Jahren höhere Zinsen!?!

  4. Avatar von pebrue
    pebrue ist offline

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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Oder dein Geld sparen und es monatlich in einen Fondssparplan einzahlen, bei einer sorgfältigen Auswahl der Fonds kann über die Jahre hinweg eine viel bessere Rendite erzielt werden. ETFs sind noch besser, weil keine Gebühren anfallen.

  5. Avatar von reviloilover
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Zitat Zitat von Torsten Breitag
    Rürup ist Schicht 1 und somit analog zur gesetzlichen Rentenversicherung zu sehen. Letztere hat die gleiche Problematik, rentiert erst ab einem gewissen Alter.

    "Rentenabieter" ist mir daher viel zu pauschal. Schließlich bin ich in bspw. Schicht 3 in keinster Weise weniger flexibel als mit eigenem Sparplan, nur steuerlich irgendwo zwischen besser bis in Abhängigkeit von der Gestaltung "ideal" unterwegs ...
    Schichtenmodell. Wieder was zur Orientierung gelernt. Danke
    Zitat Zitat von Torsten Breitag
    Und wenn man in der Versicherungskombination unbedingt eine längere Absicherung haben möchte, lassen sich Rentengarantiezeiten bis 24 Jahre vereinbaren.
    Die Rentenzeit bei deinem Beispiel ist aber jetzt nicht auf 24 Jahre begrenzt oder?
    Wenn Rente dann brauch ich die bis zum meinem Sterbefall unbegrenzt.
    Mit Rentengarantiezeiten werden bei Versicherern doch die Rentenzeiten für die Hinterbliebenen beziffert. So hatte ich das gelesen.
    Nur um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen.

    Zitat Zitat von Torsten Breitag
    Btw.: Das man 83 werden müsste um mit Profit seit Rentenbeginn 62 aus der Rürup Sache raus zu gehen, halte ich für eine wenig belastbare Rechnung.

    Je nachdem wie man bereits mit angesprochenen Variablen arbeitet, kommen natürlich ganz unterschiedliche Ergebnisse raus. Aber selbst ohne diese Variablen (Besteuerung nullt Steuerstundung und daraus resultierenden Zinseszinseffekt) dauerts maximal 15-17 Jahre, da ist irgendwo ein Rechenfehler in deinen Annahmen ... macht ein Alter von grob 77-79 ... evtl. mit reiner Garantie statt tatsächlichen Erträgen gerechnet?
    Zitat Zitat von Torsten Breitag
    Und nur, damit du mal was zum Vergleichen hast, fiktives Beispiel:

    Geb. 10.09.1967, Endalter 63, Jahresbeitrag 1000,- , Rentengarantie 10 Jahre

    Garantiekapital von ... und garantierte Rente von ...

    Anbieter 1: 17.842,76 € / Rente 60,07 €
    Anbieter 2: 18.404 € / Rente 62,48 €

    Wenn du eine Lösung mit höherer garantierter Ablaufleistung findest, gib Bescheid
    Klar mit Garantierente gerechnet. Ob "tatsächliche Beträge" garantiert höher sind garantiert mir ja niemand ;-)
    Wobei mir noch nicht mal klar ist wer oder was hinter Garantie steckt.

    Wenn ich dein eigenes Beispiel von oben nehme komme ich damit sogar auf 87 Jahre bis sich das erst für mich lohnt.

    17842 gespartes Kapital in 16 Jahren / 60,07 Euro Rente / 12 Monate
    = knapp 25 Jahre ohne Profit.
    + Alter 63 ab wann ich in die Rente beziehen kann.
    = 88 Jahre

    und dann erst hat sich die Rente doch bei deinem Beispiel gelohnt.
    Da liege ich ja mit meinem Angebot ab 83 Jahre noch weit darunter. Da war ich so fair und hatte den garantierten Zins, den die Versicherung ja auch irgendwie aufbringen muss, noch gar nicht eingerechnet. Wenn ich das tu komme ich auch bei meinem Angebot auf 87. Jahre.
    So gerechnet lohnt sich die ganze Vorsorge ja noch weniger.

    Zur Vollständigkeit mein Angebot von der WGV zur Basisrente.
    Ausbezahlung ab Alter 62.
    Ist zwar der 10 fache Einzahlungbetrag aber lässt sich bezüglich der Berechnung der Rendite ja trotzdem verwenden.

    Bei jährlicher Einzahlung von 10.000,- Euro als 1967 geborener.
    hab ich in 15 Jahre 150.000 Euro Kapital ohne Zinsen angespart.
    10% Kapitalzugewinn drauf = 165.000 gespartes Kapital.
    Also:
    165.000 gespartes Kapital in 15 Jahre / 558,22 Euro Rente / 12 Monate
    = ebenfalls knapp 25 Jahre ohne Profit.
    + Alter 62 (statt 63) ab wann ich in die Rente beziehen kann.
    = 87 Jahre
    und dann lohnt sich es.

    Wo ist mein Rechenfehler?

    Danke für Deine Ausdauer Torsten

  6. Avatar von reviloilover
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Zitat Zitat von florianmeier
    Kannst deine Geld auch sparen und mit 75 dann in einen RV gegen Einmalbetrag einzahlen.

    Vielleicht haben wir in 20 Jahren höhere Zinsen!?!
    Ja so machen das wohl viele (Schein)selbständige, haben dann aber bereits mit 60 noch keine Rücklagen dafür gebildet.

  7. Avatar von reviloilover
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Zitat Zitat von pebrue
    Oder dein Geld sparen und es monatlich in einen Fondssparplan einzahlen, bei einer sorgfältigen Auswahl der Fonds kann über die Jahre hinweg eine viel bessere Rendite erzielt werden. ETFs sind noch besser, weil keine Gebühren anfallen.
    Ja, genau das ist der alternative Gedanke, den glaube ich auch Brainy meint.
    Ich nenne es jetzt ganz frech mal die 4te Schicht in der Vorsorge.

    Vorteile sind wohl die große Flexibilität und geringen Kosten.

    Nachteile sehe ich in den fehlenden Steuerersparnissen, dass das Kapital nicht Insolvenzgeschützt ist und auch nicht zu vergessen die Psyche wenn ich bei Bedarf immer an das ganze Geld komme.

  8. Avatar von Torsten Breitag
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Ein Fondssparplan ist einfach nur Schicht 3, eine 4. Schicht gibt es nicht.

    1 gesetzl. Rente / Rürup
    2 bAV / Riester
    3 alles andere mit irgendeiner Tauglichkeit in Sachen Altersvorsorge ...


    Die Rentenzeit bei deinem Beispiel ist aber jetzt nicht auf 24 Jahre begrenzt oder?
    Nö. Rentengarantiezeit heißt ganz platt: Du stirbst, deine Rente wird für die restliche Garantiezeit an deine Erben fortgezahlt. Dies ist bei der gesetzlichen Rente je nach Geburtsdatum nur sehr "bedingt" im Rahmen der Witwen- und Waisenrenten möglich.

    Deinen Rentenanspruch gibts davon unabhängig dein Leben lang ...

    Klar mit Garantierente gerechnet. Ob "tatsächliche Beträge" garantiert höher sind garantiert mir ja niemand ;-)
    Wobei mir noch nicht mal klar ist wer oder was hinter Garantie steckt.
    Bleibt dann dennoch eine Milchmädchenrechnung. Garantie heißt Beiträge - Kosten verzinst mit Höchstrechnungszins (aktuell noch 1,75 %). Selbst die miserabelsten Versicherer erzielen aktuell noch knapp das Doppelte dieser Verzinsung. Die guten liegen in 2014 immer noch gut über 4 %. Auf die Gefahr mich zu wiederholen: Alles öffentlich zugängliche Daten ...

    Es ist auch völlig unrealistisch damit zu rechnen. Du müsstest dann ja im Umkehrschluss bei einem normalen Fondssparplan mit 0 Euro Rente rechnen, denn wer garantiert dir, dass die Unternehmen nicht alle pleite gehen?

    Wenn ich dein eigenes Beispiel von oben nehme komme ich damit sogar auf 87 Jahre bis sich das erst für mich lohnt.
    Und dann erst hat sich die Rente doch bei deinem Beispiel gelohnt.
    Da liege ich ja mit meinem Angebot ab 83 Jahre noch weit darunter.
    Absolut unmöglich. Der eine genannte Tarif hat die 2. höchste garantierte Ablaufleistung am gesamten deutschen Markt. Die höchste hat der gleiche Tarif ohne Provision, die beim Makler immernoch Courtage heißt.

    Zur Vollständigkeit mein Angebot von der WGV zur Basisrente.
    Ausbezahlung ab Alter 62.
    Ist zwar der 10 fache Einzahlungbetrag aber lässt sich bezüglich der Berechnung der Rendite ja trotzdem verwenden.
    Nein, lässt es sich eben nicht. Bestimmte Kosten sind fix, die machen dann prozentuall aber bei einem Zehntel der Einzahlungen (mein Beispiel) einen höheren Betrag aus ...

    Wo ist mein Rechenfehler?
    Siehe oben. So wie du rechnest, müsstest du auch Tagesgeldsparpläne mit Rentenwert 0 rechnen, die Bank könnte ja pleite gehen, der Staat samt Einlagensicherung noch gleich mit dazu.

    Zumal Einlagensicherung heißt, die Einlage eines Sparplans ist gesichert, Protektor (LV Auffanggesellschaft) übernimmt hingegen auch die Garantien. Insbesondere bei Sparplänen ohne bspw. mtl. oder jährliche Zinsgutschrift zu beachten ...

  9. Avatar von florianmeier
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Zitat Zitat von reviloilover
    Wenn ich dein eigenes Beispiel von oben nehme komme ich damit sogar auf 87 Jahre bis sich das erst für mich lohnt.

    17842 gespartes Kapital in 16 Jahren / 60,07 Euro Rente / 12 Monate
    = knapp 25 Jahre ohne Profit.
    + Alter 63 ab wann ich in die Rente beziehen kann.
    = 88 Jahre

    und dann erst hat sich die Rente doch bei deinem Beispiel gelohnt.
    Da liege ich ja mit meinem Angebot ab 83 Jahre noch weit darunter. Da war ich so fair und hatte den garantierten Zins, den die Versicherung ja auch irgendwie aufbringen muss, noch gar nicht eingerechnet. Wenn ich das tu komme ich auch bei meinem Angebot auf 87. Jahre.
    So gerechnet lohnt sich die ganze Vorsorge ja noch weniger.
    Tja, die Kosten ...

    Und es wird kein Gericht im nachhinein feststellen, daß man nicht ausreichend aufgeklärt wurde.

    Das Gericht wird nur feststellen können, daß der Kunde minderintelligent war.

  10. Avatar von reviloilover
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Man kann über die verschiedenen Rechenarten diskutieren wie über Statistiken die man nicht selbst gemacht hat und verschiedene Ansichten dazu haben. Das geht in Ordnung.
    Ich hab den Rechenweg gefunden der das relevante Ergebnis für mich ausspuckt.
    Dazu haben mir die Antworten hier sehr geholfen.

    Die allgemeinen Rentenanbieter aus den 3 Vorsorgeschichten sind meiner Ansicht allgemein heftig teuer gemessen am durchschnittlich zu erwartendem Lebensalter verdienen die meiner Ansicht nach zuviel dabei.

    Aber es geht mir auch weniger nur um ein paar Euro hier und da zu sparen, sondern um eine möglichst sichere Grundabsicherung mit den aktuellen Mitteln zu erhalten. Die Mittel der nächsten 15 Jahre aber können als Selbständiger extrem schwanken.
    Auf diese Schwankungen reagiert aber keiner, am ehesten noch die gesetzliche Pflichtversicherung. Bei Rürup kann ich zwar aussetzen, aber nicht in einem Jahr 2.000 Euro einbezahlen und dann im nächsten Jahr wieder 20.000, ohne dafür wieder jede Menge zusätzliche Gebühr zu bezahlen. Bei Schicht 3 Torsten fehlen mir die Steuervergünstigungen und ohne die kann ich auch selbst mein Kapital gut verteilt anlegen.

    Bei Rürup und Lebensversicherungen sind auch noch eine Menge Abschlussgebühren dabei.
    Mal eine Hausnummer aus meinem Rürup Angebot Klassische Variante bei der WGV:
    Einmalige Abschlusskosten: 2247,- Euro
    351,-- Euro pro Jahr bei jährlicher Einzahlungsweise
    Dann noch 2 % der späteren monatlichen Rente.

    Alles heftig teuer.
    Bleibt eigentlich nur das gute Gefühl im Alter monatl. und lebenslang einen bestimmten Betrag zu bekommen.
    Was aber wenn die Kaufkraft in den nächsten 20 Jahren um 30 % sinkt?

    Wir alle hier wissen wohl, dass es jetzt bereits schon gar nicht soviele Werte wie aktuell umlaufendes Geld gibt und Schulden gibt es in Übermaß.
    Die einzige Lösung für das Problem sehe ich in einer stark sinkende Kaufkraft des Geldes. Dabei hilft mir die Vorsorge durch Geld nicht wirklich.

    Danke an Alle

  11. Avatar von Torsten Breitag
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Man kann über die verschiedenen Rechenarten diskutieren wie über Statistiken die man nicht selbst gemacht hat und verschiedene Ansichten dazu haben. Das geht in Ordnung.
    Nur so lange man nicht zwei völlig unterschiedliche Dinge mit zweierlei Maß misst. Ich kann nicht hergehen und sagen, bei Policen berücksichtige ich nur die Garantie, bei einem Fondssparplan nehm ich 6 % Rendite oder was weiss ich nicht an.

    Das ist völliger Nonsens. Die Garantie im Sinne des Höchstrechnungszinses resultiert aus der durchschnittlichen Rendite deutscher Staatsanleihen. Kein einziger deutscher Versicherer investiert ausschließlich in deutsche Staatsanleihen ... nicht einmal die Debeka ... *insider* ...

    ---

    Die allgemeinen Rentenanbieter aus den 3 Vorsorgeschichten sind meiner Ansicht allgemein heftig teuer gemessen am durchschnittlich zu erwartendem Lebensalter verdienen die meiner Ansicht nach zuviel dabei.
    Den kannst du gern begründen. Gern auch mit einem Vergleich ggü. bspw. der Variante Fondssparplan. Bei letzterer Variante wird ja gern suggeriert, dass diese "Kostenlos" sei. Das durchschnittliche aktive Fonds jährlich Kosten von 1,7-1,9 % realisieren - unabhängig von der Entwicklung - wird dabei gern unter den Tisch gekehrt.

    Du kannst gern versuchen einen aktiven vermögensverwaltenden Mischfonds zu finden, der kostentechnisch an eine günstige Police heran kommt. Allein es wird dir nicht gelingen.

    ---

    Auf diese Schwankungen reagiert aber keiner, am ehesten noch die gesetzliche Pflichtversicherung. Bei Rürup kann ich zwar aussetzen, aber nicht in einem Jahr 2.000 Euro einbezahlen und dann im nächsten Jahr wieder 20.000, ohne dafür wieder jede Menge zusätzliche Gebühr zu bezahlen.
    Was sind denn bitte jede Menge zusätzliche Gebühren. Im oben genannten Nettotarif sind das einmalig 3 % auf die Sonderzahlungen. Das ist weit weniger als Ausgabeaufschlag für Fonds über eine Bank zu zahlen. Bei der fondsgebundenen Variante sind es einmalig 1 % auf die Einmalzahlung, da wirds ggf. schon schwer eine ETF Diversifizierung an der Börse für diese Erwerbskosten umzusetzen, wenn die Sonderzahlung mal nur 1000-3000 Euro sind.

    Und bevor mir wieder ein ganz Heller mit kostenlosem Kauf von ETFs kommt. Ja, optisch möglich ... Spread beachten, dann kann das schon wieder ganz anders aussehen.

    ---

    Bei Schicht 3 Torsten fehlen mir die Steuervergünstigungen und ohne die kann ich auch selbst mein Kapital gut verteilt anlegen.
    Nochmal: Schicht 3 ist alles, was nicht Schicht 1 oder Schicht 2 ist. Sprich alles vom Tagesgeld über den Fondssparplan bis hin zu Versicherungen.

    Die Charakterisierung von Schicht 3: Es gibt keine Förderung und auch keine nachgelagerte Besteuerung.

    Schicht 1 und 2 müssen genau so wenig durch eine Versicherung umgesetzt werden. Weder bAV, noch Riester, noch Rürup ...

    Die Einteilung in das Schichtsystem hat nichts, absolut gar nichts mit Versicherungen zu tun.

    ---

    Bei Rürup und Lebensversicherungen sind auch noch eine Menge Abschlussgebühren dabei. Mal eine Hausnummer aus meinem Rürup Angebot Klassische Variante bei der WGV: Einmalige Abschlusskosten: 2247,- Euro
    351,-- Euro pro Jahr bei jährlicher Einzahlungsweise Dann noch 2 % der späteren monatlichen Rente.
    Erstmal handelt es sich um eine Rentenversicherung und nicht um eine Lebensversicherung. Eine Rentenversicherung ist eine modifzierte Lebensversicherung ohne inkludierten Todesfallschutz, sprich ohne Risikokosten.

    Bei Rürup ist es schlichtweg nicht möglich eine Lebensversicherung abzuschließen.

    Die WGV hab ich für meinen Teil auch nicht vorgeschlagen. Die ist weder aus Kostensicht noch aus Sicht der effektiven Erträge des Versicherers in irgendeiner Art und Weise interessant.

    ---

    Bleibt eigentlich nur das gute Gefühl im Alter monatl. und lebenslang einen bestimmten Betrag zu bekommen.
    Was aber wenn die Kaufkraft in den nächsten 20 Jahren um 30 % sinkt?

    Wir alle hier wissen wohl, dass es jetzt bereits schon gar nicht soviele Werte wie aktuell umlaufendes Geld gibt und Schulden gibt es in Übermaß.
    Die einzige Lösung für das Problem sehe ich in einer stark sinkende Kaufkraft des Geldes. Dabei hilft mir die Vorsorge durch Geld nicht wirklich.
    Zigaretten, Alkohol und Konserven kaufen und in einem Bunker mit eigenem Brunnen einlagern. Absolut krisenfest ... krisenfester gehts nicht mehr.

    ---

    Von mir aus kann ja jeder gern seine Meinung haben. Im Rahmen einer Diskussion interessieren mich persönlich eher Argumente als Meinungen, aber das ist Geschmackssache.

    Zumindest sieht man hier mal wieder recht deutlich was passiert, wenn man sich ohne Struktur Gedanken um etwas macht, von dem man einfach keine grundlegenden Kenntnisse hat.

    Das ist auch der Grund, warum ich mein Auto in der Werkstatt reparieren lasse. Ich habs nie gelernt und kanns einfach nicht selbst reparieren.

    Ich denke, es waren genügend pauschale Urteile und Behauptungen im Laufe der Diskussion dabei, denen ich mich ausführlich gewidmet habe. Das solls dann auch für mich gewesen sein in dieser Diskussion.

    Allerdings nicht ohne Verweis auf den letzten Nonsenspost:

    Und es wird kein Gericht im nachhinein feststellen, daß man nicht ausreichend aufgeklärt wurde.

    Das Gericht wird nur feststellen können, daß der Kunde minderintelligent war.
    Das faszinierende in Deutschland ist: Alle Versicherungskunden waren ihrer Meinung nach immer bei einem Makler. Was natürlich unsinnig ist, da es weit mehr nicht-Makler als Makler im Versicherungsvertrieb gibt.

    Um aber noch einmal abschließend den Unterschied Makler und Nichtmakler an obiger Stammtischweisheit aufzuzeigen:

    Beweislast beim gebundenen Vermittler -> liegt beim Kunden
    Makler <- Beweislastumkehr

    Haftung gebundener Vermittler -> bei Nachweis durch Kunden über die Gesellschaft

    Haftung Makler <- wenn er nicht nachweisen kann keinen Fehler gemacht zu haben auf Kosten seines Privatvermögens / seiner Vermögensschadenshaftpflicht

  12. Avatar von EuroPaule
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Hallo,

    Zitat Zitat von reviloilover
    Die einzige Lösung für das Problem sehe ich in einer stark sinkende Kaufkraft des Geldes. Dabei hilft mir die Vorsorge durch Geld nicht wirklich.
    sinkende Kaufkraft (Inflation) wird ja normalerweise auch von höheren Zinsen begleitet (wenn die Welt gerade nicht am Rad dreht, wie in den letzten 5 Jahren).
    Wenn man sich nicht langfristig auf ein Zinsniveau festlegt, sollte das unter dem Strich einen Ausgleich bedeuten.

    Was mir bei dieser Diskussion fehlt, ist das Thema Streuung. Wenn man z.B. 20.000,- € im Jahr anlegt, dann muss man sich doch nicht für eine Anlageform entscheiden.
    Ein Teil in ein Versicherungsprodukt (z.B. Rürup), ein Teil in einen Fondssparplan und andere Teile in andere Ideen - ganz nach Geschmack.

    So kann man auch auf schwankende Beträge reagieren. Ein Fondssparplan ist z.B. per se flexibel.

    Zu beachten ist beim Fondssparen, dass man die angesparte Summe nicht aus den Augen verlieren darf. Für den Kauf von Anteilen sind ordentliche Schwankungen ja gut. Für das angesparte Kapital sind sie irgendwann Gift. Verluste von 50% oder mehr sollte man dabei tunlichst vermeiden.
    Es macht also Sinn, das Angesparte Kapital irgendwann in einen anderen (sichereren) Fonds zu packen, als den, der über den Sparplan nachgekauft wird.

    Ich finde es immer ein wenig bedenklich, wenn bei einer Anlage die Kosten und/oder die Steuern so stark im Vordergrund stehen. Es kommt doch darauf an, was unter dem Strich rauskommt.
    Wenn z.B. ein vermögensverwaltender Fonds langfristig bspw. rund 6% im Schnitt erwirtschaftet und zwischenzeitlich keine hohen Verluste erleidet und eine TER von z.B. 1,8% hat, dann ist mir das doch lieber als ein passiver ETF-Dachfonds mit zweistelligen Schwankungen in beide Richtungen und einer TER von vielleicht nur 0,3%.

    Wenig Rendite, Hohe Schwankungen und hohe Kosten - das geht natürlich gar nicht.....

    Mein Fazit:
    Die Bandbreite der Möglichkeiten nutzen und auf Qualität bei den Produkten achten...

    Gruß Paule

  13. Avatar von reviloilover
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Deine Posts haben mir bisher geholfen Torsten,
    dein letzter Beitrag aber ist der Grund warum ich nicht zu einem Berater gehe.
    Du hast nicht verstanden, dass ich bereits alles verstanden habe. Das deuten deine Wiederholungen.
    Ob das nun an mir oder an dir liegt können nur Dritte bewerten.

    Zitat Zitat von Torsten Breitag
    Zigaretten, Alkohol und Konserven kaufen und in einem Bunker mit eigenem Brunnen einlagern. Absolut krisenfest ... krisenfester gehts nicht mehr.
    Die Alternative von Versicherungen sind außer deiner Polemik,
    die du glaube ich nicht nötig hättest,
    aber auch nicht nur Banken und irgendwelche Fondssparpläne oder andere undurchsichtige Anlageprodukte bei denen dann die Bank wieder erheblich verdient.

    In meinem Horizont sehe ich auch Immobilen oder Gold, auch exotisches wie Oldtimer oder Kunst oder aber auch den ganz persönlichen Sparplan und regelmäßig für einen bestimmten Betrag Aktien erwerben um so den Durchschnitt der Steigerungsrate über Jahre hinaus zu erwischen.

  14. Avatar von Torsten Breitag
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    Standard AW: Selbständig mit 47 Rürup oder?

    Im letzten Post ist ausreichend deutlich geworden, dass du NICHT VERSTANDEN hast. Du schmeißt nach wie vor Begrifflichkeiten, Definitionen etc. wild durcheinander.

    ---

    Das deine Kaufkraft in den nächsten 20 Jahren um 30 % sinkt ist "normal" und entspräche gerade einmal einer Inflationsrate von 1,8 % p.a..

    Ich hätte auch sehr unhöflich schreiben können: "Mensch bist du blöd."

    Das liegt mir allerdings fern. Allein ich bin ein höflicher Mensch und habe es mit einer ironischen, humorvollen Bemerkung über den Bunker statt mit einer Beleidigung gelöst. Was dann aber leider als Polemik von dir missverstanden wurde.

    ---

    Mal abgesehen davon kommst ausschließlich immer wieder du auf das Thema Versicherungen zu sprechen, auch nach 3 maliger Erwähnung, dass dieses Thema nicht per se etwas mit der ursprünglichen Frage zu tun haben muss. Als inflationsressistente Alternative habe ich Versicherungen mit Sicherheit NIEMALS dargestellt.

    Auch deine Lösungsansätze zeigen, dass du glaubst etwas verstanden zu haben.

    So lassen sich weder bei Gold noch bei Immobilien vollständige Kaufkrafterhalte in Krisenszenarien respektive allgemeiner Inflationsausgleich historisch pauschal belegen.

    Gold bspw. hat immer eine Kaufkraft, das ist historisch richtig. Leider wird das von Laien oft als "Gold behält seine (ursprüngliche) Kaufkraft" missverstanden.

    Gold produziert keinen Wert, keine Erträge, keinen Zins. Es ist per Definition nicht für den Ausgleich einer moderaten Inflationsentwicklung im Sinne einer volkswirtschaftlichen Notwendigkeit geeignet.

    ---

    Und Oldtimer + Kunst driftet mir in esoterischer Hinsicht viel zu weit vom ursprünglichen Thema GRV vs. Rürup ab, als das ich an der Diskussion noch teilnehmen wollen würde.

    Was aber auch nicht heißt, dass diese Anlagenklassen vom Auto bis zum Wein nicht für in diesen Bereichen spezialisierte Menschen durchaus ihre Berechtigung haben und sehr lukrativ sein können.

    Aber um nicht wieder missverstanden oder eine Polemik in den Mund gelegt zu bekommen:

    In Sachen Inflationsausgleich bleibt dir aus meiner Sicht nur der Kauf eines entsprechenden Bundeslinkers, alles andere übersteigt meiner Meinung nach deinen aktuellen Horizont deutlich.

    Sorry, dass ich so deutlich werden musste. Aber die sanfte Argumentation führte ja offensichtlich nur zu Missverständnissen, vielleicht klappts, wenn man mit dem ganzen Zaun winkt.

    Wie gesagt: Alles höflich und wohlwollend gemeint und keinesfalls polemisch, sprich feindseelig.

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