Zuviel Altersvorsorge?

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  1. Avatar von daveson
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    Standard Zuviel Altersvorsorge?

    Hallo,

    ich bin 28, angestellter Wirtschaftsingenieur und verdiene zurzeit 5.000 Euro brutto im Monat.
    Meine Altersvorsorge besteht aus einer Riester-Rentenversicherung und der betrieblichen Altersvorsorge.

    Für die Riester Versicherung bezahle ich ca. 162 Euro pro Monat und bekomme dafür ab 67 eine garantierte Rente inkl. Zulagen in Höhe von 454 Euro/Monat (bei 2,25% garantierter Verzinsung). Bei höherer Verzinsung, bspw. 3,6% kommen schon ca. 700 Euro bei raus.
    De facto zahle ich aber nur ca. 120 Euro monatlich ein, da ich den Rest über die Steuer wiederbekomme.

    In die betriebliche Altersversorgung werden monatlich 374 Euro eingezahlt, davon sind 60 Euro vom Arbeitgeber geschenkt.
    Garantiert wird dafür eine Rente in Höhe von 850 Euro (bei 1,75% garantierter Verzinsung). Auch hier bei Überschüssen natürlich deutlich höher, bei den derzeit geltenden Überschusssätzen ca. 1.500 Euro.
    Da die von mir zu tragenden 314 Euro vom Brutto abgezogen werden, reduziert es mein Netto natürlich deutlich weniger.

    Außerdem bin ich in der PKV und zahle dort pro Monat derzeit 60 Euro zusätzlich, wofür ab 65 mein Beitrag um monatlich 400 Euro reduziert wird. Mein Arbeitgeber beteiligt sich mit 50% an den 60 Euro, da sie zum normalen PKV Beitrag hinzugerechnet werden.

    In Summe erscheint mir das alles ziemlich viel. Es hat sich Schritt für Schritt so entwickelt, erst Riester, dann die PKV, dann das Angebot einer bAV vom Arbeitgeber.

    Jetzt meine Frage: Ist das zuviel für mein Einkommen? Ich will ja auch nicht jetzt zuviel zurücklegen und meine aktuelle Lebensqualität beeinträchtigen und dafür ab 67 "zuviel" haben.... In Summe reduziert sich mein Netto durch alle drei Maßnahmen um ca. 320 Euro.
    Wie schätzt ihr das ein, passt das?

    Viele Grüße,
    daveson

  2. Avatar von verschaukelt
    verschaukelt ist offline

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    Standard AW: Zuviel Altersvorsorge?

    Wie hoch ist denn das Einkommen ?

    Das Ziel ist ja, so viel Einkommen im Alter (Inflation eingerechnet!) zu haben, dass man dann noch in etwa die gleich Kaufkraft hat wie jetzt.

    Daher halte ich es jetzt mal für OK.
    Da Sie rentenversicherungspflichtig sind gibt es ja auch noch einen Zuschuss zur PKV im Alter, außerdem fällt der Vorsorgezuschlag weg.
    Aber trotzdem müssen Sie ja weiter für die PKV etwas zahlen und wieviel das wirklich sein wird, das kann niemand zu 100% voraussagen.

    Allerdings sollte nicht nur die Altersvorsorge im Vordergrund stehen, sondern vorangig die Absicherung der Arbeitskraft.

    Ist in der BAV eine Berufsunfähigkeitsabsicherung mit drin? Wenn ja wie hoch? Gibt es noch zusätzlich hier eine Absicherung? Berufsunfähigkeit und ausreichend Krankentagegeld?

    Was machen Sie mit der Beitragsrückerstattung und ggf. Boni der PKV ? Auch diese können und sollten für die Vorsorge verwenden.

  3. Avatar von Peter Wolnitza
    Peter Wolnitza ist offline

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    Standard AW: Zuviel Altersvorsorge?

    Hallo,

    nur mal so, auf die Schnelle:
    1. Alle beiden Renten (Riester+BAV) sind 1:1 steuerpflichtig, also Steuer abziehen
    2. Einmal behelfsweise schätzen (gibt einige Tools im Netz), wie hoch/gering die Rente aus der gesetzlichen RV sein wird - ebenfalls steuerpflichtig
    3. Der Beitrag für den Beitragsreduzierungsbaustein in der PKV ist auch später noch weiter zu zahlen
    4. Inflation berücksichtigen, 2% im Jahr , auf 41 Jahre bedeuten mehr als eine Halbierung der Kaufkraft. Und die Inflation hört ja mit 67 nicht auf!

    Fazit: Ich kenne niemanden, der sich drüber beklagt hat, dass er zuviel auf die Seite gelegt hat. Klar, sparen bedeutet irgendwo Einschränkung, also Konsumverzicht. Aber, mal einfach formuliert: Lieber jetzt aktuell mehr oder weniger freiwilligen Konsumverzicht , als später unter Zwang, wenns gar nicht mehr anders geht!

    Hoffe, dass zudem das Thema "Absicherung der Arbeitskraft" (=BU?) vernünftige angegangen wurde?

    Schon mal ein schönes Wochenende!

  4. Avatar von daveson
    daveson ist offline
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    Standard AW: Zuviel Altersvorsorge?

    Hallo,

    vielen Dank für die Antworten.

    Einkommen beträgt wie oben beschrieben 5.000 Euro brutto, Tendenz leicht steigend.
    BU ist abgesichert mit 1.500 Euro über Alte Leipziger (Gruppenvertrag vom Arbeitgeber, sozusagen ohne Gesundheitsfragen) und 1.000 Euro über HDI (Gruppenvertrag über Verein Deutscher Ingenieure, auch ohne Gesundheitsfragen). Dachte das passt so.
    Außerdem noch eine "Basis" Unfallversicherung über den Arbeitgeber und als Ergänzung eine Unfallversicherung bei der Interrisk.

    Für die Tools zur Berechnung der Rente benötigt man mindestens die erste Renteninformation, die ist mir aber noch nicht zugegangen, da erst nach fünf Beitragsjahren. Habe sie aber mal versuchsweise angefordert.

    Beitragsrückerstattung der PKV fällt weg, da ich den Grenzbetrag jährlich aufgrund von nötigen Kontrolluntersuchungen überschreite.

    Ich frage nur deshalb, weil ich das Gefühl habe, dass die meisten meiner Kollegen, vor allem in meinem Alter, viel weniger beiseite legen.

    VG,
    daveson

  5. Avatar von Peter Wolnitza
    Peter Wolnitza ist offline

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    Standard AW: Zuviel Altersvorsorge?

    Hallo,

    lassen Sie sich von den "Nicht-Sparenden" oder "Weniger-Sparenden" nicht verunsichern. Da ist immer viel Emotion und "Schönfärberei" im Spiel.

    Denke, so aus der Distanz beurteilt, sind Sie ganz vernünftig aufgestellt.
    Wenn dann noch eine gute Privathaftpflicht dahinter steht,(geh ich jetzt bei Ihnen mal von aus) sieht das insgesamt recht schlüssig aus.

    Es gibt Tools zur Rentenschätzung (mehr ist das zum aktuellen Zeitpunkt eh noch nicht), da geben Sie nur ein paar Zahlen ein und bekommen eine grobe Schätzung (die aber meiner Erfahrung nach meistens recht gut passt).
    Natürlich immer unter dem Vorbehalt, dass unsere Politiker da nicht allzu viel dran rum basteln (leider meist in die negative Richtung - auch noch ein zu berücksichtigender Aspekt)

    Wenn Sie jetzt noch hingehen und ein paar Euronen in mehr oder weniger liquide Anlagen investieren (Sparbuch, Investmentfonds, ETFs etc...)
    dann sollte das passen.

    Viel Erfolg dabei!

  6. Avatar von Torsten Breitag
    Torsten Breitag ist offline

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    Standard AW: Zuviel Altersvorsorge?

    Die Gefahr im "Alter zu viel zu haben" ist im Gegensatz zur Gefahr "zu wenig zu haben" keine Gefahr, sondern ein Luxus.

    Aber das besteht in deinem Fall weder als Gefahr, noch als Luxusaussicht. Wie Herr Wolnitza schon beschrieben hat: Bei deinem Renteneintritt nach 2040 wird die gesetzliche Rente voll zu versteuern sein, die Leistungen aus der Riester Rente und der bAV sind ebenfalls voll zu versteuern.

    Dazu kommen noch die vollen Sozialabgaben auf die bAV.

    Kurzum: Von den tollen Bruttorenten bleibt nicht viel. In Bezug auf die gesetzliche Rente wirst du bestenfalls 50 % Nettorente gemessen am letzten Nettoeinkommen haben.

    Wie von Herrn Wolnitza schon angesprochen, es gibt diverse Tools für mehr oder weniger genaue Schätzungen. Empfehlenswert aus meiner Sicht - da simpel und auf Wunsch detailliert: Rentenlückenrechner - Swiss Life Select

    ---

    Ich teile die Einschätzung von Herrn Wolnitza nicht, die bestehenden Vorsorgemaßnahmen werden Netto (nach Steuern und Sozialabgaben) nicht reichen, um den Lebensstandard annähernd beizubehalten.

    Am Ende hängt das aber natürlich vor allem vom Eigenen Ausgabeverhalten ab.

    ---

    Schicht 2 (Riester + bAV) ist überrepräsentiert, was insgesamt auch zu einer entsprechend hohen Abgabenlast im Alter führen wird. Somit bleibt nur, durch eigenverantwortlichen Vermögensaufbau (Schicht 3, ungefördert) die Voraussetzungen zu schaffen.

    Die Chancen stehen aber gut, dass bereits mit geringem zusätzlichen Sparaufwand / Vermögensaufbau ein beruhigtes Einkommen im Rentenalter zur Verfügung steht.

  7. Avatar von florianmeier
    florianmeier ist offline

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    Standard AW: Zuviel Altersvorsorge?

    Ist die wichtige Säule in der Altersversorgung => mietfrei wohnen im Alter schon sichergestellt?

    Ist es eine Wohngegend wo dieses Ziel sinnvoll erreichbar ist?

    Das Erreichen dieses Ziels würde allem Sparzeugs vorgehen!

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