kurz zu mir: 25 Jahre alt, Studium gerade fertig.
War heute bei der SV zwecks Beratungsgespräch hinsichtlich privater Vorsorge.
Ich erläuterte dem Berater, dass ich kein Interesse an kurzfristigen Anlagen habe,
sondern eine möglichst sichere Anlageform auf lange Zeit suche.
Als Beispiel habe ich ihm genannt: ein eigenes Konto eröffnen und per Lastschrift jeden Monat 50€ darauf überweisen.
Das Angebot des Beraters: der Sparkassen "IndexGarant".
Der Berater erklärte mir, dass dieses Produkt nach einem ähnlichen Prinzip wie gewünscht arbeiten würde, das Geld jedoch in den EuroStoxx50 investiert würde - ein fontbasiertes Sparbuch quasi.
Es würden monatlich also die beispielhaften 50€ eingezogen und in den Fonds investiert.
Ein Vorteil sei, dass es eine Art "Verlust-Schutz" gäbe, das Geld also selbst bei sinkenden Kursen sicher sei, da ein monatlicher Cut gemacht wird und in Hochzeiten quasi Rücklagen für negative Kursverläufe gebildet werden.
Er rechnete mir inflationsbereinigt aus, wie viel Geld bei einer Laufzeit von 42 Jahren als monatliche Rente ohne jeglichen erwirtschafteten Überfluss und inkl. Überschussanteil übrigbleiben würden.
Als Berechnungszinssatz wurden dafür 6% gewählt.
Meine Fragen:
- Kennt jemand das Produkt und kann es neutral bewerten?
- Wie realistisch ist der angewandte Zinssatz?
Der Berater wählte als Begründung den Zeitraum 1990 bis heute - allerdings halte ich das für einen recht optimistisch gewählten Zeitraum, oder?
P.S. Die Beiträge werden jährlich um 3% angehoben (als Inflationsschutz)
Hallo Mascle,
ich würde gar nichts kaufen, was ein Sparkassenmitarbeiter mir empfiehlt - sorry. Hast Du eine feste Stelle?
Hat der "Berater"=Verkäufer Dir gesagt, was für Dich in Deiner Lebensphase jetzt das Wichtigste ist? Das wäre, unbedingt erstmal eine ordentliche Liquiditätsreserve an Tagesgeld aufzubauen, je nach Geschmack drei bis sechs Monatsgehälter bzw den Gegenwert für ein Auto, eine Waschmaschine und den Jahresurlaub. Daran verdienst kein Bankmitarbeiter, und daher erhält man von ihnen einen derartigen Tip auch kaum. Sorry, wenn ich hier Überflüssiges erzählen sollte - ich habe es am eigenen Leib erfahren, wie man als Berufsanfänger abgezockt werden kann.
Das erste ist, daß du es vermeidest, einen Konsumkredit aufzunehmen. Es ist für Berufsanfänger auch oft wirklich nicht sinnvoll, einen lebenslangen Sparvertrag zu Altersvorsorge übereilt abzuschließen, es kann sich noch so viel ändern an der Lebensplanung.
Für langfristigen Vermögensaufbau würde ich in eine Mischung aus Tagesgeld (bei einer Direktbank!) und weltweit gestreute Aktienindexfonds investieren. Sowas muß aber jeder mit sich selbst abmachen. Es wird nicht schaden, wenn Du Dir einige Monate oder auch Jahre Zeit läßt mit solchen Entscheidungen. Dieser Sparkassenfonds wird vermutlich einen Haufen Gebühren vertilgen, da ist der Aktienindexfonds viel billiger, und das Tagesgeld ist als Risikopuffer gedacht.
Viele Grüße, Schwertlilie
und bevor Du Geld in irgendwelche Super-Dooper-Hyper Anlagen steckst,
wirf mal einen Blick darauf, womit Du die Kohle verdienst, die Du investieren möchtest. Das ist nämlich aktuell dein wichtigstes Kapital: Deine Arbeitskraft!
Wenn Du die gescheit abgesichert hast, und dann noch dafür gesorgt hast, dass Dir ein dummer Haftpflichtschaden nicht finanziell die Füsse weg haut: Dann ist der Zeitpunkt da, sich über das Thema Kapitalanlagen, Altersvorsorge etc. Gedanken zu machen.
Im Klartext:
- BU absichern
- Haftpflicht absichern