Guten Tag,
da ich leider keine Verwandte oder Bekannte habe, auf die ich mit diesem Thema zugehen kann, hoffe ich hier in diesem Forum neutrale und kompetente Ansprechpartner für meinen Plan zum Immobilienkauf zu erhalten. Bitte entschuldigen Sie zuerst einmal wenn meine Darstellung laienhaft ist, ich habe diesbezüglich keine Erfahrungen.
Vorneweg: ich habe schon eine mündliche Zusage meiner Bank erhalten, daß sie meine Planung für realistisch hält und sich vorstellen könnte, diese zu finanzieren. Ursprünglich hatte ich mich nicht mit dem Gedanken beschäftigt, eine Immobile zu kaufen, bekam diese aber über einen Makler angeboten.
Objekt: Einfamilienhaus 100qm, Baujahr Ende der 80er, Grundstück 600 qm, Heizung ca. 10 Jahre alt, incl. relativ neuer Einbauküche in strukturschwacher Gegend in Rheinland Pfalz, 110.000 EUR.
Finanzierungsbedarf: 110% + ca. 15.000 EUR restlicher Konsumentenkredit (aufgrund von Trennung leider notwendig), die folgendermaßen aufgeteilt werden:
ca. 90% des Hauspreises BHW Wohnbausparen Plus (Laufzeit ca. 25 Jahre), der Rest (incl. Auffang des Konsumentenkredites) erfolgt via Hanseatic Nachrangdarlehen (10 Jahre Zinssicherheit).
Die Gesamtrate beläuft sich auf ca. 830 Euro. Die kompletten Nebenkosten (Öl, Steuern, alle Versicherungen, Wasser, Strom) habe ich mit ca. 550 Euro per Monat eingeplant. Als Instandhaltungsrücklage habe ich ca. 200 Euro eingeplant. 150 Euro muss ich monatlich noch für einige Monate meiner ehemaligen Lebensgefährtin zahlen. 600 Euro habe ich für Lebensmittel, Freizeit, etc. veranschlagt. Ein Auto wird mir mit allen verbundenen Kosten vom Arbeitgeber gestellt.
Mein Gehalt beträgt ca. 2300 Euro netto, die Kalkulation würde insofern erst einmal ca. 0 auf 0 aufgehen. Später hätte ich noch weitere 150 Euro zur Verfügung. Ich bin single und ohne Kinder.
Halten Sie die Belastung für reell, ist es unter diesen finanziellen Voraussetzungen ratsam bei der Immobilie zuzugreifen? Mein Bankberater sagt, eine solche Finanzierung ist keines falls ungewöhnlich und überschaubar. Aber ich fürchte, er möchte mir auch gerne die Leistungen verkaufen. Bewertet wird diese Immobilie wohl auch aufgrund des Zustandes um ca. 25% höher als der Verkaufspreis. Meine momentane Miete beträgt 700 Euro kalt.
Vielen Dank für Ihre Einschätzungen hinsichtlich der Kostenplanung und des Risikos bei der Finanzierung. Selbstverständlich bin ich auch für alternative Finanzierungsvorschläge dankbar.
Ja, theoretisch machbar, doch auch eng auf Kante genäht.
EUR 35.000 ist dann Hanseaticbank ja? Sind EUR 403 pro Monat oder?
Und EUR 430 für EUR 90.000 BHW?
Schlecht ist leider 0 EK und vorhandene Altschulden.
Frage ist einfach ob der Immobilienkauf ein Muss ist?
Es ist kein Muss, es wäre eine Gelegenheit und ggf. auch eine Gelegenheit die Rentenlücke zu schließen, bzw. evtl. auch Harakiri . Meine Verlobte wird nächstes Jahr ihr Studium beendet haben, aber ich möchte nicht mit Eventualitäten kalkulieren zumal ja ein Bachelor auch nicht unbedingt eine Anstellung bedeutet.
Die Einschätzung des Bankbeamten, der diese Art Finanzierung als völlig normal einstuft, scheint also eher ein Versuch zu sein, seine Produkte an den Mann zu bringen?
Nein, es ist kein Muss des Bankbeamten die Produkte an den Mann zu bringen.
Um den Ratenkredit abzulösen und die Nebenkosten zu finanzieren geht das nur über die Nachrangbank. Ansonsten eben diese Bank im ersten Rang im Grundbuch.
Sonst gibt es noch eine andere Bankmöglichkeit die aber fast gleich ähnlich aussieht.