Wenn ich mir so die Nachrichten der letzten Wochen und Monate über die wirtschaftliche Entwicklung in Erinnerung rufe stelle ich fest, dass ich gleich viel wissen würde wie wenn ich nichts gelesen hätte. Ich hätte gerade so gut, über die Zukunft der Wirtschaft und die Börsen- Entwicklung die Würfel werfen können. Wenn man denkt, wie viele tausende von Fachleuten sich darüber den Kopf zerbrechen und eigentlich gar nichts wissen, sondern ab und zu einfach Glück mit ihren Prognosen haben, ist das schon bedenklich.
Eigentlich weiss keiner mehr was jetzt genau passieren wird, aber nachher haben es wieder alle gesagt wie es kommt. Trotzdem wird aber mit den Ängsten der Kleinanleger gespielt und eine unheimlich Verunsicherung verursacht. Der Kleinanleger schleudert seine Aktien weg und die Grossen sammeln sie günstig ein.
Meiner Meinung nach, ist die Wirtschaft nicht in einem so schlechten Zustand wie viele jetzt befürchten. Die Angst wird aber von gewissen Seiten gezielt geschürt, wie dies schon öfters der Fall war. Jedenfalls war es so bei jedem bisherigen Aktien- od. Immobiliencrash. Dabei weiss eigentlich jeder der von Aktien nur wenig versteht, dass man mit Aktien über eine längere Zeit (10 - 15 Jahre) in jeder Periode, gegenüber anderen Kapitalanlagen immer am besten gefahren ist. Daran wird sich auch nichts ändern.
Nehmen wir nur die jüngste Immobilienkrise in der Schweiz. Der Höhepunkt war so um 1998/2000. Da wurden auf dem Höhepunkt horrende m2-Preise bezahlt für Land. Ebenso waren die Baukosten horrend gestiegen. Beispiel eines mir persönlich bekannten Falles.
Der Bauherr kaufte eine Grundstück und bezahlte Fr. 1200.00 pro m2
Land. Insgesamt Fr. 1'200'000.00 für 10 a Land.. Darauf erstellte er
ein Mehrfamilienhaus mit Baukosten von Fr. 3'600'000.00. Total Kosten Haus und Land von Fr. 4'800'000! Dazu wurde mit utopischen Mietzinsen kalkuliert und es kam was kommen musste, der Konkurs. Die Liegenschaft wurde versteigert und mangels Interessenten betrug der Steigerungspreis Fr. 1'450'000.00! Was allerdings realistisch gesehen wiederum zu tief war. Aber eben die Nachfrage bestimmt den Preis.
Hier ziegt sich nun, dass der mutige Anleger mit viel Geld es sich leisten konnte in schlechten Zeiten zu günstigen Preisen einzukaufen um dann später eine solche Liegenschaft für den doppelten Preis zu verkaufen. Was ist die Folge? Der eiche wird noch reicher und der arme Kerl der auch mal was verdienen wollte ist Konkurs!
Beim jetztigen Aktiencrash findet etwas ähnliches statt. Nämlich die
grösste Enteigungsgeschichte seit Stalin! Millionen von Kleinanlegern und Normalbürgern werden betrogen. Betrogen um faire Zinsen auf ihren Anlagen, um faire Zinsen und Umwandlungssätze bei den Pensionskassenrenten, um ausreichende AHV-Altersrenten und auch bei privaten Renten werden die tieferen oder nicht mehr ausbezahlten Überschüsse durch die Versicherungen, zu tieferen Zinsen führen. Im Fall einer privaten Einmalprämien-Rente bin ich selber betroffen. Beim Abschluss im Jahr 1995 ging man inkl. Zinsen und Überschüssen von einer Rente von Fr. 2700.00 aus. Dieses Jahr habe ich bei der "Zürich" eine prov. und aktuelle Rentenberechung auf Beginn der Rente verlangt. Die neue Berechung ergibt nun eine Rente von Fr. 1850.00!!! Was in den vergangenen Jahren alles bei der "Zürich" passiert ist wissen wir ja alle. Aber ausfressen müssen wir es. Ich hoffe, dass ich im Pensionsalter nicht noch Arbeitslosengeld oder Hartz-4 beantragen muss!
Die jetztige Angstmacherei von wegen Rezession, Inflation, etc. wird nun wird nun wieder ausgenützt um die Kleinanleger zu rupfen und zu enteignen. Den Amerikanern nimmt man die Häuser weg und jemand wird mit dem späteren Verkauf wieder Milliarden verdienen. Wir tragen die Verluste aber an den Gewinnen müssen wir uns nicht beteiligen.
Auch hier eine himmeltraurige Enteignungsgeschichte. Aber die Amerikaner kennen das ja bestens. Den Indianern hat man ja das Land und die Existenz auch genommen und jetzt sind die Einwohner von
Alaska an der Reihe. Dabei meine ich nicht, dass sie von den Rohstoffen in ihrem Staat profitieren werden, nein, nein das sind die gleichen die es bei den Indianern gemacht haben.
So liesse sich eine Enteignungsstory an die andere reihen. Wenn man davon ausgeht, dass heute ungefähr 3/4 der Menschen nichts haben und 1/4 alles, sollte uns das schon zu denken geben.
Diesem Zustand ist aber auch heute nur mit einem Krieg beizukommen.
Aber auch das würde nicht viel ändern, weil bald wieder der gleiche Zustand wäre. Die Gier des Menschen nach Macht und Geld ist nicht auszurotten. Sie besteht seit Menschengedenken und wird es auch bleiben so lange es Menschen auf diesem Planeten gibt.
und 1/4 fast alles
Karat