meine Frau und ich wollen eine Immobilie erwerben. Durch einige ungeplante Faktoren ist alles nun schneller gekommen als geplant.
Wir hatten uns vorgestellt erst in fünf Jahren eine Immobilie zu erwerben, nun passiert es vier Jahre früher. Eigenkapital haben wir so gut wie keines, es ist nicht erwähnenswert. Daher haben wir eine 110% Finanzierung bei mehreren Banken beantragt.
Von vielen kam gar kein Angebot, von einigen mit sehr hohen Zinsen, weil die Nebenkosten mit Privatdarlehen abgedeckt worden sind.
Unser Angebot, was wir nun unterzeichnet haben, ist von der Sparkasse und sieht im ersten Blick sehr gut aus. Zumindest ist es günstiger als die anderen Darlehen. Keine andere Bank kam unter 3,5%. Bei der Sparkasse bekommen wir nun ein Darlehen in Höhe von 104.000€ + 50.000€ KfW = 154.000€. Das KfW Darlehen wird mit 2,75% verzinst. Das Sparkassendarlehen mit 3,4%. Der Mischzins ist bei 3,23% wenn mich das Top nicht getäuscht hat.
ABER nun kommt der Haken. Das Sparkassendarlehen ist kein Anutitätsdarlehen wie das von der KfW sondern ist eine Vorausfinanzierung eines Bausparvertrags. Hier gibt es eine Bausparsumme in Höhe von den 104.000€ der Sparkasse. Wir haben zwar mehrmals gefragt, ob wir nicht ein Anuitätsdarlehen bekommen können, aber hier wurde immer damit ausgewichen, dass das für uns gerade das bessere Konzept sei. In 10 Jahren hätten wir dadurch einen garantieren Zins von 2,9% und wir müssten uns nur Gedanken über das KfW Darlehen machen. Dieses sollten wir am besten in 10 Jahren ablösen. Sollte der Zins der Bank in 10 Jahren günstiger als der Bausparvertrag sein, so will die Bank das Geld da rausholen und selbst weiterfinanzieren. Wir würden da unsere Abschlussgebühr verlieren. Da wir von keiner anderen Bank ein vernünftiges Darlehen bekommen konnten, haben wir diesem nun zugesagt.
Vielleicht zu spät, aber ich mach mir nun immer mehr Gedanken über das Model. Wir zahlen 10 Jahre nur Zinsen und einen Tilgungsersatz in den Bausparvertrag + die Raten an die KfW. Da keine Anuität auf das Darlehen erfolgt, bleiben die Zinsen konstant gleich und somit zahlen wir ja mehr an Zinsen, als bei einem Anuitätsdarlehen.
Ich hab nun Schwierigkeiten, den wirklich effektiven Zins an der Thematik zu errechnen. Ist das überhaupt möglich? Unser Berater war immer ehrlich zu uns, ich hatte nie den Eindruck, das wir übers Ohr gehauen werden. Die Finanzierung war auch nicht sehr einfach, da wir eine weitere KfZ Finanzierung am Laufen haben. Einen Privatkredit haben wir nach Rücksprache mit der Bank frühzeitig aufgelöst, in dem wir die Restsumme eingezahlt haben. Die meisten Banken hatten das vorausgesetzt. Das OK gab es auch nur über den Umweg des vorgesetzten. Unser Berater hat immer mit offenen Karten gespielt, einige andere Berater bei anderen Banken waren da Schleierhafter.
Hinausschieben können wir den Kauf nicht mehr, der Notartermin steht, die Finanzierung ist sicher und zugesagt. Den Antrag für die KfW und den BSV haben wir unterschrieben, der Kreditvertrag von der Sparkasse kommt noch. Ich frage mich nun aber, ob ein anderes Darlehensangebot in Form eines Anuitätsdarlehen mit 0,3%-Punkten mehr auf die Dauer evtl. nicht günstiger wäre.
Hallo
So wie Ihnen geht es leider vielen.
Sie unterschreiben etwas und verstehen gar nicht was Sie unterschrieben haben.
Wenn Sie das Modell Bausparen nicht gut finden oder selbst nicht einem anderen erklären können, dann lassen Sie es am besten.
Unter dem Strich zählt nur der Gesamtkostenfaktor.
- Wieviel zahlen Sie Gesamtkosten bei einer Variante Direkttilgung
- Wieviel zahlen Sie Gesamtkosten bei der Variante Bausparen
Dann können Sie vergleichen.
Klar zahlen Sie 10 Jahre bei der Sparkasse nur Zinsen. Und Besparen einen Bausparvertrag. Doch zahlen Sie wirklich soviel in den Ablösebausparvertrag ein dass dieser in 10 Jahren zugeteilt wird und das Voraussdarlehen ablöst?
Haben Sie das auf dem Papier nachvollziehen können?
wie hoch ist denn die Bausparrate, also die Tilgung die in den Bausparvertrag für das Bankdarlehen geht ? Wenn die Rate (nur die Besparung für den BSV, also ohne die Zinsleistung) nicht um die 350 Euro ist, hat das Argument dass sie sich um die 104.000 Euro nicht kümmern müssen keinen oder nur einen anteiligen Wert, denn der Bausparvertrag wird dann nicht zugeteilt und die Hypothek kann nicht vollständig abgelöst werden.
Seien sie sich darüber im Klaren, dass die Zinsleistung für die Hypothek höher ist als die Guthabenverzinsung (hinzu kommt ja noch die Abschlussgebühr und evtl. weitere Gebühren) in dem Bausparvertrag und somit die Tilgung in der Hypothek als annuitätische Tilgung einen viel größeren Effekt hätte. Wird der Bausparvertrag nun nach 10 Jahren aufgrund keiner ausreichend vereinbarten Besparung (siehe oben) und daraus folgend nicht erreichten Mindestansparung (werden wohl um die 40 % sein) nicht zugeteilt, macht diese Variante wenig Sinn.
War das eine Vollfinanzierung inkl. der Erwerbsnebenkosten?