27 & 28 - Dividenden-Depot als alleinige Altersvorsorge!?

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  1. Avatar von Grym
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    Beitrag 27 & 28 - Dividenden-Depot als alleinige Altersvorsorge!?

    Hallo,

    würde gerne mal wissen, ob ihr Tipps für unsere Altersvorsorge habt. Wir sind 27J (Ich, m) und 28J (w) und werden voraussichtlich dieses oder nächste Jahr heiraten, großes Budget für die Hochzeit ist nicht eingeplant. Kinder ebenfalls bald, sollen dann zwei werden, welche auch nicht zu weit voneinander entfernt sind (sprich, wahrscheinlich nächstes Jahr sowie in drei Jahren jeweils ein Kind). Wir haben uns erst Mal gegen Hausbau oder Eigentumswohnung entschieden, die Preise sind einfach zu hoch und Mieten m.E. noch bezahlbar. Wenn man kauft möchte man ja hier und da und dort Extras, weil es ja für immer ist. Mietwohnung richtet man nach seinem aktuellen Bedarf aus. Dementsprechend gibt es Häuser mit Grundstück ab ca. 400.000 EUR, aber Mietwohnungen in bester Lage für unsere Ansprüche für 1.150 EUR warm. Beim Haus kommen Instandhaltung und Warmkosten ja noch drauf auf die 400.000 EUR, in der Warmmiete ist das schon drin. Beides ist gerechnet mit 2 Kinderzimmern. Daher also die Entscheidung für die Mietwohnung. Außerdem möchten wir keine hohen, dauerhaften Schulden haben. Wer weiß, wie viel ich in 5 Jahren verdiene, wo ich arbeite bzw. wo ich lebe oder leben möchte?

    Mein Netto zur Zeit 1900 EUR, meine Freundin ~ 1400 EUR. Sie wird jeweils die Elternzeit machen, aber da meine Eltern sehr nahe wohnen zwecks Betreuung und mein Vater außerdem nicht mehr arbeitet, wird sie danach auch direkt wieder arbeiten gehen. Größere Verdienstausfälle wird es also nicht geben. Außerdem bin ich nebenberuflich selbständig (passives Einkommen, d.h. auch wenn ich nichts mehr mache, wird es noch eine Weile erhalten bleiben - ich arbeite natürlich daran, dieses passive Einkommen weiter zu steigern), wobei es hier aber monatlich zwischen 1.200 EUR und über 3.000 EUR netto schwankt. Es ist halt kein sicheres Einkommen, daher werde ich es für eine Weile als Nebeneinkommen behalten und meinen Hauptjob ebenfalls behalten. In meinem Hauptjob gibt es zudem wahrscheinlich bald Gehaltssteigerungen. Für Juli wurden mir zB schon 10% zugesagt und jährlich wird es auch weitere Steigerungen oberhalb der Inflationsrate geben. Falls ich meine Selbstständigkeit nicht zum Hauptberuf machen werde, rechne ich mit weiteren Einkommenssteigerungen (Uni-Absolvent / BWL).

    Als Kapital haben wir jeweils ca. 20.000 EUR (zusammen also 40.000 EUR). Im Moment Tagesgeld, mangels sinnvoller Planung. Bis auf Urlaube leben wir im Moment eigentlich Recht sparsam. Gerade durch die schwankenden Einnahmen weiß ich leider gar nicht so Recht, wie hoch unsere Ausgaben sind. Ich würde aber sagen, dass wir auch ohne die Selbständigkeit 1.000 EUR sparen können. Mit der Selbständigkeit also 2.000 bis 4.000 EUR sparen möglich.

    BU haben wir keine, ich denke wenn ich nicht mehr in der Lage bin einen PC zu bedienen, eMails zu lesen, zu telefonieren und in Meetings rumzuhängen, habe ich andere Probleme. Dann wäre man wahrscheinlich ein Pflegefall und würde Pflegegeld bekommen.

    Als Altersvorsorge habe ich mir eigentlich nur gedacht, breit diversifiziert Dividenden-Aktien zu kaufen (mit stabilem Geschäft) und diese dann für immer zu behalten.
    Sobald dann die Dividenden einen guten Teil meines jetzigen Einkommens ersetzen können, würde ich darüber nachdenken, meine Selbständigkeit hauptberuflich zu machen. Wenn wir also im Schnitt 3.000 EUR im Jahr sparen, kommen daraus nach fünf Jahren 180.000 EUR heraus. Das Startkapital dazu kommen wir auf 220.000 EUR. Zu 5% Dividenden angelegt ergeben sich 920 EUR Brutto im Monat. Ob die Sparraten höher oder niedriger werden, hängt natürlich zum guten Teil von der zukünftigen Einkommensentwicklung ab. Ich denke aber, wenn die Annahmen bezüglich Sparrate in etwa passen, dann sollte ich in 10 Jahren problemlos von den Dividenden leben sollen. Dann wäre eine BU auch wieder rum hinfällig, oder? Und bis Mitte 30 halte ich es hoffentlich noch aus

    Auf alle Arten von Verträgen würde ich verzichten, bin der Meinung, dass daran doch nur die Banken, Firmen und Versicherungen verdienen. Oder gibt es da etwas, außer BU, was ihr unbedingt empfehlen würdet? Irgendwelche Tipps?

  2. Avatar von Peter Wolnitza
    Peter Wolnitza ist offline

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    Standard AW: 27 & 28 - Dividenden-Depot als alleinige Altersvorsorge!?

    Hallo @Grym,

    eine Menge interessanter Aspekte. Gäbe es jede Menge dazu zu sagen - ich versuche, mich auf ein paar davon zu beschränken.

    Erstmal Respekt vor der Entscheidung, zur Miete zu wohnen - in Eurer aktuellen Situation erst mal eine vernünftige Entscheidung. Aus der Erfahrung heraus wage ich aber eine Prophezeiung: Spätestens mit dem zweiten Kind wird bei den meisten Frauen der Wunsch nach den eigenen vier Wänden so stark, dass wir Männer uns da mit Logik und kühlen Zahlen nicht mehr wehren können. Insofern würde ich die weitere Planung auch so auslegen, dass ein Immobilienwunsch im Bereich des möglichen bleibt.

    Bevor Ihr irgendwelche Strategien bzgl. Kapitalanlage erarbeitet, solltet Ihr das Thema BU auf den Schirm holen: Eure Planung steht und fällt damit, daß Ihr beide ein regelmässiges Einkommen erzielt. Fällt das weg, gerät die Planung doch locker ins Wanken. Warum kann Sie wegfallen? Nun, ich geh mal davon aus, dass sowohl Haupt- als auch Nebenberuf etwas mehr von Dir verlangen als "einen PC zu bedienen, eMails zu lesen, zu telefonieren und in Meetings rumzuhängen" - da gehört sicher einiges mehr dazu. Das Problem dabei ist immer, dass vieles, was wir alltäglich bewältigen (müssen) uns im Prinzip als nichts besonderes erscheint, eben weil wir es tagtäglich machen. (da gehören so Dinge dazu wie Belastbarkeit, Tagesablauf planen, Aufgaben delegieren, Entscheidungen treffen, Mobil sein etc..etc..) Lässt sich am Besten mal herausfinden, indem man einfach einen Tagesablauf einmal exakt auflistet - die meisten stellen hinterher fest, dass das alles ein recht komplexes Gebilde ist, wir viele Voraussetzungen erfüllen müssen, um unseren Job so zu erledigen, wie wir das tagtäglich tun. Schon kleine Einschränkungen (durch eine Krankheit - des Partners? - durch einen Unfall, durch Stress....können hier tiefgreifende Folgen haben). Insofern solltet Ihr das Thema auf alle Fälle nochmal genauer analysieren und bewerten.
    Stichwort Pflegegeld: Ebenso wie gesetzliche Renten bei geminderter Erwerbsfähigkeit sind auch die Leistungen aus der gesetzlichen Pflegeversicherung bei weitem nicht ausreichend, um im Ernstfall ein vernünftiges Auskommen zu sichern - würde aber den Rahmen sprengen, das jetzt auch noch breit zu treten - hab eh schon zuviel mit dem Sargdeckel geklappert

    Generell halte ich Eure Idee für einen guten, gangbaren Weg:
    Langfristige Verträge zur Kapitalbildung vermeiden, flexibel anlegen - sich aber halt auch des Risikos bewusst sein und breit streuen. Unter Umständen könnte für Euch ein Banksparplan zur Ausnützung der Riesterförderung ein Thema sein.

    Nicht vergessen: Private Haftpflicht - sehe ich zusammen mit der BU als Minimal "Must have" an. bei beiden geht es darum elementare Risiken abzudecken.

    Viel Erfolg bei der Umsetzung!

  3. Avatar von Reinsch
    Reinsch ist offline

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    Standard AW: 27 & 28 - Dividenden-Depot als alleinige Altersvorsorge!?

    Hallo,

    ihr plant also quasi die Rente mit Mitte 30? Das ist ein ehrgeiziges Vorhaben. Gefühlt würde ich sagen:

    1. Eure Sparrate ist bei dem geschätzten Nettoeinkommen sehr optimistisch

    2. Auch 5% jährliche Dividende scheint mir recht optimistisch

    3. ca. 10.000€ Jahresbrutto für 4 Personen ist doch etwas knapp



    Was aber nicht heißt, dass man nicht grundsätzlich so vorsparen kann. Als Alternative zum Aktendepot gäbe es noch langfristiges Festgeld. Gibt derzeit zwar nur so 3%, aber die Einstiegskurse für Aktien sind ja auch nicht optimal grad.
    Hätte den Vorteil, dass eure Erträge zwar wohl etwas geringer, aber sicherer planbar sind.

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