Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Guten Tag.
Wir haben vor kurzem ein Haus in Augenschein genommen, das wir eventuell gerne
kaufen würden. Parallel dazu haben wir auch bei drei Banken Angebote eingeholt, wobei
bis jetzt noch nichts konkret ist.
Die einfachste Möglichkeit, den Wert des Hauses für die Finanzierung ermitteln, ist ja
wohl, das über die wahrscheinlich finanzierende Bank laufen zu lassen.
Wir sind uns jetzt nur nicht sicher, ob das so sinnvoll ist. Wird die Bank nicht mit dem
Wert eher niedriger ansetzen, weil sie vorsichtiger ist als ein eidesstattlicher Gutachter?
Andererseits müssen wir das Gutachten der Bank ja unter Umständen nicht separat
bezahlen, wenn wir dort auch die Finanzierung machen.
Hilfe, wir brauchen dringend einen Rat.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Generell hat jede Bank die eigenen Bewerungsansätze für die Einwertung einer Immobilie.
Am einfachsten ist natürlich ein ganz aktuelle Gutachten eines vereidigten Sachverständigen. Doch das ist teuer.
Sicherlich werden Banken Objekte einwerten, doch meistens mit einer eigenen Software und später geht nur ein Gutachter raus um zu prüfen ob das Haus das ist welches durch die Objektfotos bekannt ist.
Doch bei 3 Banken gibt es auch vermutlich 3 verschiedene Verkehrswertangaben.
Insofern bietet sich an online selbst im Vorfeld eine Meinung einzuholen eines Dritten unabhängien...Schwieriges Thema.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Hallo Obinex,
höchstens wird meistens maximal der Kaufpreis als 100 % angesetzt, es sei denn es wird innerhalb der Familie verkauft. Das erst mal ist ja nicht unbedingt entscheidend, denn es gibt Banken, wie z.B. die Sparkassen, aber auch Commerzbank oder Banken aus dem Geno Verbund (Sparda, Volksbanken) die über 100 % des Verkehrswertes finanzieren und entsprechend ihre Zinsen anbieten, bzw. generieren.
Kein Käufer kann der Bank den Wert der Immobilie ermitteln und jede Bank ermittelt individuell, wobei die Banken immer mehr eine und die selbe Wertermittlungssoftware verwenden. Geben tut es eh nur noch 3, soweit mir bekannt ist.
Es macht ünerhaupt keinen Sinn ein Gutachten erstellen zu lassen oder ein vorhandenes Wertgutachten den Unterlagen bei zu legen.
Die Kunst ist es die Bank ausfindig zu machen, die aufbauend auf auf den Vorgaben - egal mit welchen Wertermittlungsmethoden und Herauslagekriterien - die besten Konditionen anbietet.
Eine Bank die aufgrund ihrer Beleihungswertermittlung auf einen Beleihungsauslauf von 100 % kommt kann bessere Konditionen haben als eine Bank die 80 oder 90 % ermittelt!!! Unbeachtet auf ein vernünftig und individuell ermitteltes Finanzierungskonzeptes, was immer am Anfang jeder Konditionsfindung und Ermittlung steht!
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Auch bei einem Erwerb aus einer Zwangsversteigerung zählt der Zuschlagsbeschluss als Grundlage für die Konditionsfindung und nicht das gerichtliche Gutachten.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
hallo, die bank bewertet die Immobilien schon objektiv, macht jedoch meist abschläge vom wert, da sie mit einem Sicherheitenpuffer rechnen. ansonsten macht es sinn einen sachverständigen zu beauftragen, der so ca. 1000 EUR kostet, aber sein geld wert ist, wenn man sicher ist zu kaufen. ich habe mir jedoch, sobald ein haus in die nähere auswahl gekommen ist erst selber ein bild vom wert des hauses gemacht, da es ansonsten ziemlich teuer mit dem sachverständigen werden kann. habe mir erst vor einer woche dazu auch ein hilfreiches buch gekauft "Tipps zum Kauf und zur Werteinschätzung eines Einfamilienhauses". für den laien verständlich und vor allem erspart man sich teuere gedankliche fehler...
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Bei einer so großen Anschaffung, meistens ein oder zweimal im Leben sollte ein unabhängiger Gutachter hinzugezogen werden. Klar kostet der Geld, aber um einen möglichen Fehlkauf zu verhindern, lohnt er sich allemal.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Keine Bank wird ein vom Kunden bestelltes Gutachten zur Werteinschätzung der Immobilie akzeptieren, sondern immer auf eine Ermittlungswege bauen.
Auch ein Gutachter verdient mehr, wenn sich die Summen erhöhen, da wird gerne auch ein gewisser Spielraum genutzt.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Also ein Wertansatz/Gutachten einer Bank sagt überhaupt nichts über den Wert einer Immobilie.
Eine Immobilie ist immer soviel wert wie jemand bereit ist dafür zu zahlen.
Das was Banken als Wert ermitteln dient vorrangig dazu einen Banken günstigen Zins anzubieten. Vereinfacht, je geringer das Darlehen im Vergleich zum Hauswert ist, je günstiger ist der Zins. Da kann die Bank z.B. vom günstigsten Zins 1,1% auf 1,5% pendeln indem sie den Wert des Hauses geringer als angemessen ansetzt.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Aus Erfahrung kann ich mich dieser Aussage anschließen. Wenn man aber gar keine Vorstellung hat, was das zu verkaufende Haus Wert ist, kann man so ein kostenloses Bankgutachten erstellen lassen um mal eine "Daumengröße" zu bekommen.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Aus der Praxis. Haus über KSK-Makler zum Verkauf angeboten.
Wir geben als Wert mal 195T€ an (war realistisch, Hauswert wurde inHöhe von 185T€ finanziert zu 1,3%), so der Makler.
Gleiche KSK, Hauswert 130T€, Zins über 2%.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Ich bin immer noch verunsichert. Mit wieviel Abschlag ist in der Regel bei einem Verkehrswertgutachten durch eine Bank, insbesondere die Sparkasse, zu rechnen?
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Im Rahmen einer Scheidung wurde der Wert eines Hauses von der Sparkasse mit 340000 Euro bewertet. Ist das einer realer Anhaltspunkt für eine Teilung zwischen den Partnern? Einer möchte weiter in dem Haus wohnen, möchte also den anderen auszahlen.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Die Bewertung einer Immobilie durch eine Bank in Zusammenhang mit einer Scheidung ist sicher nicht optimal.
Gleichwohl wie Banken eine Immobilie bewerten - stimmt eigentlich nicht, den Banken ermitteln ein Immobiliendarlehen. Von dieser Seite muss man es betrachten. Egal ob Verfahren nach Beleihungswert oder Sachwert den Wert ermitteln, immer liegt der Wert der Immobilie etwa 30% höher.
Bei einem angenommenen Wert der Immobilie von 340T€ ist es sinnvoll einen Sachverständigen (vereidigter) mit der Wertermittlung zu beauftragen.
Das Haus steht sicher nicht einsam in der Landschaft, so dass man selbst mit Vergleichen anderer Objekte eine gute Ausgangsbasis erhält, dabei ist ein Blick hinsichtlich des Bodenwertes als erste sinnvoll.
Kleiner Tipp noch. In Zusammenhang mit einer Scheidung Immobilien vor einer Scheidung über Notar aus der Scheidungsmasse herausnehmen also selbst regeln wer bekommt wieviel vom Haus, wer erhält wieviel als Ausgleich. Das spart hohe RA-Kosten Von dieser Einsparung kann man mehrere Gutachter bezahlen, die den wert ermitteln.
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Zitat von Status761
Vielen Dank. Das hilft mir sehr weiter. Was ist Ihr Beruf?
Ich bin im Ruhestand; im Beruf habe ich F+E-Projekte für den Bund, die EU und verschiedene BL kfm/betriebsw. vom Antrag bis zum Schlussnachweis bearbeitet.
AW: Ist die Bewertung von Immobilien durch die Bank objektiv?
Zitat von Status761
Ich bin immer noch verunsichert. Mit wieviel Abschlag ist in der Regel bei einem Verkehrswertgutachten durch eine Bank, insbesondere die Sparkasse, zu rechnen?
Banken erstellen KEINE Verkehrswertgutachten. Banken machen Gutachten nach der Beleihungswertermittlungsverordnung (BelWertV).