Hi,
ich bin in der Wirtschaftswoche von letzter Woche auf ein Artikel zum Thema Altersvorsorge gestossen, den ich interessant fand.
Tenor des Artikels war, das man keine Versicherung braucht und sich dafür die Gebühren sparen kann. Der Artikel vergleicht dazu sowohl eine Lebensversicherung als auch eine Rentenversicherung von Cosmos (weil die laut Autor wohl niedrige Kosten und hohe Auszahlungen haben) mit der Version Marke Eigenbau.
Der Beispiel-Sparer (30 Jahre) bekommt für 100 Euro monatliche Zahlung so bei der LV 52500 Euro (nach Steuern bei 30%) und bei der RV 185 Euro monatlich nach Steuern.
Als Eigenbau-LV wird vorgeschlagen in Anleihen der Europäischen Investitionsbank (wg dem guten Rating) zu investieren. Diese kauft der Sparer jährlich, anfänglich mit sehr langer Laufzeit, mit steigendem Alter mit immer geringerer Laufzeit. Die Zinsen investiert er auch wieder in Anleihen. Laut der Beispielrechnung müssten monatlich 83,78 Euro aufgewendet werden, um auf das gleiche Ergebnis wie die Cosmos zu kommen.
Für die verbleibenden 16,22 Euro kann der Sparer dann noch in DAX ETFs investieren um zusätzliches Kapital für die Rente zu sammeln. Die ist - wie es die Natur von Aktien ist - natürlich nicht sicher. Bei einer angenommenen Rendite von 5% bekäme der Sparer auf nochmal gut 20 000 Euro Guthaben.
Bei der Eigenbau-RV wird ebenfalls in die EIB Anleihen investiert. Hier kommt dann auch der gleiche monatliche Betrag wie bei der Cosmos zu stande plus etwas extra, was weiterhin so investiert werden kann. So würde das Kapital bis 113 Jahre reichen.
Mich würde eure Meinung dazu interessieren, kann das so funktionieren oder ist der Vorschlag totaler Quatsch.
Hallo,
ich fände es riskant, so überwiegend auf eine Einzelanlage zu setzen. dann doch lieber ein weltweit diversifiziertes Portfolio aus Aktien - und Anleihen-ETFs mit der Gewichtung von Aktien und Anleihen (oder auch Tagesgeld dazu) je nach Risikoneigung bzw auch in Abhängigkeit vom Alter. Beschrieben ist sowas in den Büchern von Gerd Kommer und in den Blogs von Holger Grethe und Holger Handstein (Privatanleger-Blog).
Gruß Schwertlilie
Nein,
meine Aussage bezog sich auf die Anleihe (wobei ich über die Bank nichts weiß, sondern es geht mir darum, daß das eine Anleihe eines einzigen Emittenten ist. Gut, darüber kann man sicher diskutieren, man hat ja gesehen, daß systemrelevante Banken im Ernstfall gerettet wurden - aber muß das immer so sein?). Das Grundprinzip der Anlage in ein weltweit gestreutes Portfolio aus Aktien - und Anleihen-ETFs ist ein möglichst günstiges Verhältnis von Rendite und Risiko.
Wenn das Neuland für Dich ist, lohnt sich zuerst der Blog von Holger Grethe (Erfolgreich Vermögen bilden in Eigenregie). (Das ist kein Profi/Kommerzieller, aber er erklärt hinreichend fundiert, worum es geht und wie es geht).
Gruß Schwertlilie
PS Auch nur in den DAX-ETF zu investieren, ist mir zu riskant. Vielleicht läuft der irgendwann mal nicht so gut, aber andere Indizes laufen besser oder Staatsanleihen?
Wenn man in das weltweit gestreute Portfolio investiert, wird das Gesamtrisiko gemindert, weil sich verschiedene Risiken teilweise ausgleichen (können). Natürlich ist die Rendite nie so hoch wie die von bestimmten Einzelaktien oder auch von einzelnen Indizes - aber das Verlustrisiko ist eben auch geringer.
Immerhin hat das weltweite Portfolio in den letzten beiden Jahren auch ca 20% Gewinn gemacht.
Gruß