Commodities (Weekly Outlook von der CS 23.11.2005)
Gelesen bei der Credit Suisse:
Sind solche Info's erwuenscht?
Edelmetalle: Spekulative Käufe von Hedge-Fonds haben in den vergangenen Tagen die Preise aller Edelmetalle stark ansteigen lassen. Im Platin- und Palladiummarkt sind zwar die ersten Preiskorrekturen zu
beobachten, die Gold- und Silberpreise steigen aber weiter an. Im Gold
dürfte in den nächsten Tagen ein Test der psychologisch wichtigen
Marke von USD 500 erfolgen. Da das Preisrally hauptsächlich auf
spekulative Käufe und weniger auf gute Fundamentaldaten zurückgeht,
besteht jedoch die Gefahr von Gewinnmitnahmen. Die nächste Unterstützung bei Gold und Silber liegt bei USD 487 bzw. bei USD 8.
Energie: Fallende Temperaturen in den USA und in Europa haben in
den letzten Tagen für einen Anstieg des Ölpreises auf nun wieder über
USD 58 gesorgt. Auf Grund der tiefen Temperaturen dürften in den
nächsten Tagen einige Short-Positionen eingedeckt werden. Die spekulativen Short-Positionen am Ölmarkt befinden sich derzeit auf dem
höchsten Stand seit mehreren Jahren. Der Ölpreis könnte in der Folge
einen Wert um USD 60 erreichen. Am 24. und 25.11. ist die New York
Mercantile Exchange wegen eines Feiertags in den USA jedoch geschlossen, wodurch nur ein eingeschränkter Handel mit Öl möglich ist.
Basismetalle: Bei den Basismetallen sind die Gerüchte über angeblich
ungedeckte Short-Positionen des chinesischen «Strategic Reserve
Bureau» (SRB) im Kupfermarkt nach wie vor das bestimmende Thema.
Im Vorfeld der vom SRB für heute angekündigten Auktion von 20 000
Tonnen Kupfer haben die Preise jedoch leicht korrigiert. Die jüngsten
Kupferlieferungen in asiatische Lagerhäuser dürften ebenfalls vom SRB
stammen und stellen unserer Ansicht nach die ersten Massnahmen dar,
um den Verpflichtungen aus den eingegangen Short-Positionen nachzukommen.
Sollte sich zeigen, dass das SRB tatsächlich in der Lage ist
zu liefern, könnte der Kupferpreis in den nächsten Tagen weiter zurückgehen.
Fokus: Spekulative Käufe lassen Gold auf den höchsten Stand
seit 18 Jahren steigen
Bei den Edelmetallen, allen voran beim Gold, gab es in den letzten
Tagen bemerkenswerte Preisbewegungen. So ist der Goldpreis seit
dem 15. November um über USD 20 angestiegen. Derzeit notiert Gold
auf über USD 490 und ein Test der psychologisch wichtigen Marke von
USD 500 scheint zunehmend wahrscheinlich. Die anderen Edelmetalle,
vor allem Silber und Palladium, haben den Preisanstieg im Gold nachvollzogen.
Offenbar werden diese Metalle als Ergänzung zu einer Investition
in Gold ebenfalls gekauft. Silber notiert derzeit über USD 8.00,
Palladium ist auf über USD 255 angestiegen.
Dieser doch recht schnelle Preisanstieg ist jedoch nicht durch
Fundamentaldaten unterstützt. Im Gegenteil waren die Fundamentaldaten
in den letzten Tage für Gold eher negativ. Die weitere Aufwertung
des Dollars sowie ein signifikanter Rückgang der Inflationserwartungen
sprechen eher gegen einen Anstieg des Goldpreises.
Hinzu kommt, dass europäische Zentralbanken im Rahmen des europäischen Goldverkaufsabkommens seit Ende September bereits 59
Tonnen Gold verkauft haben. Gleichzeitig mehren sich die Berichte über
eine eher schwache physische Nachfrage aus Indien. Indien ist der
weltweit grösste Goldkonsument. Saisonal bedingt sollte die Schmucknachfrage aus Indien im November am stärksten sein. Auf Grund des bereits erfolgten Anstiegs des Goldpreises bei einer gleichzeitigen Abwertung der indischen Rupie ist Gold jedoch für indische Käufer derzeit noch teurer als für USD-Investoren. Ein Faktor der
in den letzten Tagen in der Presse oft als Erklärung für den Preisanstieg
herangezogen wurde, ist die Absichtserklärung der russischen
Zentralbank, ihre Goldreserven von 5% auf 10% zu verdoppeln. Die
russische Zentralbank hat im gleichen Statement jedoch ebenfalls
erwähnt, dass es beim gegenwärtigen Preis sowohl im internationalen
als auch im lokalen russischen Markt nicht attraktiv sei, Gold zu kaufen.
Der Goldpreisanstieg geht also weniger auf fundamentale Entwicklungen
zurück, sondern ist vielmehr das Ergebnis spekulativer Käufe von Fonds bedingt durch einen günstigen technischen Ausblick.
Im Zuge dieser technisch getriebenen Käufe dürften die spekulativen
Positionen im Goldmarkt in den letzten Tagen bis auf das Rekordniveau
von Anfang Oktober angestiegen sein. Auf Grund der positiven Marktstimmung dürfte das Goldrally noch einige Tage weitergehen.
Bei einem Niveau um USD 500 erwarten wir jedoch die ersten Gewinnmitnahmen.
Hallo Manfred
Da diese Info nicht allen zugänglich sind, finde ich es gut, wenn sie jemand pubbliziert.
Gruss Rich :lol:
Hallo
Find ich auch interessant.
Hier noch eine Ergänzung (Wochenrückblick-Schnipsel) vom Derivate-Magazin:
Edelmetalle
Gold: Die Goldfutures konnten im Wochenvergleich weiter zulegen, nachdem die russische Zentralbank eine mögliche Aufstockung ihrer Goldreserven angekündigt hatte. Laut einem Sprecher liegt der derzeitige Goldanteil bei nur fünf Prozent, gemessen am kompletten Marktwert der russischen Gold- und Devisenreserven. Ein Anteil von 10% werde laut Vertretern der Zentralbank als angemessen erachtet.
Platin und Palladium: Bei Platin und Palladium wirkt sich die finanzielle Schieflage von General Motors und damit verbundenen Massenentlassungen sowie drastischen Produktionskürzungen negativ aus. Die beiden Edelmetalle werden zur Herstellung von Katalysatoren verwendet und könnten einen spürbaren Nachfragerückgang erfahren, wenn GM als weltgrößter Automobilhersteller seine Produktion kürzt.[/b]