Ich habe vor 8 Jahren den dummen Fehler begangen und für meinen Bruder und seine damalige Freundin einen Darlehensvertrag mit unterschrieben. Sprich, ich bin kein Eigentümer der Immobilie, aber werde halt rangezogen wenn es Geldprobleme geben sollte.
Ich weiß, das ist sowas von dumm, aber ich habe es zuliebe meines Bruders und fast-Schwägerin gemacht.
Mein Bruder hat auch immer beschwichtigt, dass es nieeee dazu kommen wird, dass ich einspringen muss. Tja, und jetzt kommt das Dilemma.
Er hat seit einiger Zeit nicht mehr gezahlt, wir haben fast gar keinen Kontakt mehr, ich bin wahnsinnig sauer auf ihn und auch wenn es hart klingt, aber er ist für mich abgeschrieben-wäre da nicht diese Sache mit dem Darlehen.
Außerdem ist er mit seiner damaligen Freundin nicht mehr zusammen, hat mittlerweile geheiratet, 2 neue Kinder... Das heißt also ich stehe gerade für jemanden den ich nicht kenne und jemanden, der nicht auf meine Anrufe reagiert. Und ich will auch keinen Fall mein Geld geben, damit die sich ein schönes Leben machen können.
Und jetzt bald tritt halt der Fall ein, dass die letzte Mahnung fällig ist und wenn er sich bis dahin nicht rührt, dann werden seine damalige Freundin und ich zur Kasse gebeten.
Außerdem muß ich noch erwähnen, dass ich damals noch voll gearbeitet habe, und jetzt nur noch ein paar Stunden in der Woche und außerdem 2 kleine Kinder habe. Meine Lebensumstände haben sich also total verändert. Desweiteren frage ich mich auch inwiefern die Bank auf das gemeinsame Konto von meinem Mann und mir zugreifen könnten.
Lange Geschichte-kurzer Sinn. Ich habe gelesen, dass es z.B. bei Bürgschaften sein kann, dass sie sittenwidrig sind –weil man diese Verpflichtung nur nachgekommen ist, weil man der Person nahe steht –und dass ein Schlupfloch wäre aus der Sache raus zu kommen.
An wen wendet man sich bei solchen Problemen und Fragen? Anwalt? Verbraucherschtz?
Lange Geschichte-kurzer Sinn. Ich habe gelesen, dass es z.B. bei Bürgschaften sein kann, dass sie sittenwidrig sind –weil man diese Verpflichtung nur nachgekommen ist, weil man der Person nahe steht –und dass ein Schlupfloch wäre aus der Sache raus zu kommen.
An wen wendet man sich bei solchen Problemen und Fragen? Anwalt? Verbraucherschtz?
Danke schon mal für Eure Hilfe
So etwas habe ich noch nie gehört und ist doch auch total Sinnfrei. Kein Mensch bürgt für jemanden, dem er nicht nahe steht... Somit wäre deine Aussage auf 99,9% der Bürgschaften zurück zu führen und nahezu jeder könnte sich aus der Schlinge ziehen. Außerdem warst du doch nicht mit Rosa-Roter-Brille und unzurechnungsfähig in deinen Bruder verliebt sondern wusstest ziemlich genau und neutral, was du da tust / unterschreibst.
Den Verbraucherschutz brauchst du auch nicht einbeziehen, die Bank hat euch doch nicht getäuscht oder belogen. Es passiert jetzt genau das, was ihr damals unterschrieben habt "Ihr haftet & zahlt, wenn es der / die Kreditnehmer nicht mehr tun / können".
Dennoch solltet ihr zu einem Anwalt gehen... Auch wenn die Bank das Geld sich von euch holt, sind das Zahlungen die dein Bruder hätte leisten müssen... Somit hast du einen Zivilrechtlichenanspruch gegen deinen Bruder, auf Rückzahlung des Betrages inkl. Mahnverfahren, Gerichtsvollzieher usw.
Auch kann der Anwalt mit der Bank reden und die Raten vielleicht verringern, erst mal das Inkasso aussetzen lassen usw.
Vielen Dank für deine Antwort.
Klar, wäre das viel zu einfach, aber ich habe auf einer Seite folgendes gelesen:
...Grundsätzlich muss der Bürge für die Folgen seiner Unterschrift einstehen, auch wenn er sich dadurch überschuldet. Das gilt aber nicht, wenn er durch seine Bürgschaftsverpflichtung "krass überfordert" ist und dem Kreditnehmer emotional nahe steht. Zwischen Bürge und Kreditnehmer muss ein so enges persönliches Verhältnis bestehen - etwa eine Ehe bzw. eheähnliche Partnerschaft oder eine enge verwandtschaftliche oder freundschaftliche Beziehung -, dass vermutet werden kann, dass die ruinöse Bürgschaft allein aus emotionaler Verbundenheit mit dem Kreditnehmer übernommen wurde und die Bank dies in sittlich anstößiger Weise ausgenutzt hat...
Deswegen bin ich ins Überlegen gekommen
na ja, mal angenommen, dass dies stimmen würde (was ich nicht glaube), trifft das doch ohnehin nicht auf dich zu.
dass ich damals noch voll gearbeitet habe
Bürgschaftsverpflichtung "krass überfordert"
das die ruinöse Bürgschaft allein aus emotionaler Verbundenheit
Es zählt doch der Tag der Unterschrift und nicht wie es paar Jahre später ist.
Da du am Tag der Unterschrift laut eigener Aussage ein festen Job hattest, hat die Bürgschaft dich doch nicht "krass überfordert" ?
Überhaupt schon die Aussage "krass überfordert", würde doch niemals irgendwo in einem Urteil stehen, dass ein Richter gefällt hat.
Ich glaube (wenn überhaupt) geht es hier mehr darum, dass die Bank jemand als Bürgen akzeptiert, der die monatliche Belastung gar nicht Leisten könnte z.b. ein Hartz4 Empfänger.
Ja, ich verstehe schon. Das Wort "krass" klingt jetzt nicht allzu juristisch. Das heißt aber tatsächlich so. Habe es auf einer Seite eines Anwalt auch so gesehen.
Wie gesagt, du solltest ohnehin dringend zu einem Anwalt gehen und das klären.
Der Anwalt kann mit der Bank Zahlungsaufschub aushandeln, die Rate ggf. verkleinern usw. Das ist erst mal alles besser als wenn auf einmal Beträge im Haus stehen, die keiner zahlen kann.
Auch muss dann natürlich geklärt werden, wie du deinen Bruder in Rechenschaft nimmst und dein Geld zurück bekommst.
Da könntest du das mit deiner Idee hier ja auch direkt mit ansprechen, auch wenn ich das für unrealistisch halte.