ich habe jetzt schon einige Beiträge gelesen, aber wirklich weitergebracht hat mich das (noch) nicht. Mir fällt es schwer zu beurteilen, inwiefern ich die Ratschläge, die anderen Fragestellern gegeben werden, auf mich projizieren kann. Ich habe mir einen Termin bei einem Finanzberater gemacht, würde mich aber über unabhängige weitere Meinungen freuen. Leider neige ich dazu, mir zu schnell Dinge aufschwatzen zu lassen.
Ich bin 23 Jahre alt (jung), habe ein sicheres Einkommen von derzeit 2.000 € netto. Das wird sich bis Ende 2014 definitiv auf rund 2.300 € erhöhen. Ich strebe an, im kommenden Jahr eine größere Wohnung zu beziehen. Von allen Seiten wird einem dann gesagt, man solle bloß kaufen, das lohne doch viel mehr, vor allem wenn man noch so jung ist etc. pp.
Schön und gut, aber ich habe gar kein Eigenkapital. Ich weiß, dass man sich durchaus dennoch eine Immobilie finanzieren kann. Die Frage ist nur, ob das der richtige Weg für mich wäre? Der Umzugswunsch ist definitiv da und sowas kostet ja bekanntlich auch immer. Heißt angenommen ich beziehe in August 2014 eine neue und teurere Mietwohnung, 3 Jahre später kaufe ich. Das ist früher oder später sowieso mein Ziel - ein Eigenheim. Dann müsste ich binnen 3 Jahren zweimal die mit einem Umzug verbundenen Kosten tragen...
Ich habe einen Bausparvertrag, allerdings läuft der noch bis 2018 und bietet nur ein Darlehen über 10.000 €. Das liegt daran, dass ich neben der Arbeit noch studiert habe und dadurch Mehrkosten hatte, die eine höhere Regelsparrate zum damaligen Zeitpunkt nicht erlaubten.
Macht es Sinn, die Sparrate zu erhöhen und so den Zuteilungstermin nach vorne zu ziehen? Gilt das Geld aus diesem Bausparvertrag dann als Eigenkapital? Habe ich sonst eine andere Möglichkeit den Bausparvertrag irgendwie sinnvoll einzubringen?
Würde ich wieder in eine Mietwohnung ziehen, läge mein Maximum für die Warmmiete bei 800 €. Kaufe ich jedoch eine Eigentumswohnung, muss ich noch das Hausgeld berücksichtigen, d. h. ich könnte im Monat nur (?) 500 € tilgen. Würde eine (seriöse) Bank überhaupt zu guten Konditionen solch einen Kredit vergeben?
Ich freue mich auf Antworten, Ratschläge, Meinungen ...
Schön wären 200.000 €, da ich in einer Großstadt lebe und die Preise hier horrend sind. Realistisch gesehen denke ich aber, dass ich Kompromisse eingehen muss und mehr als 150.000 € wohl nicht möglich sind.
Mit 500 € Rate bekommt man aber keine nachhaltige Finanzierung über 150.000 € auf die Beine gestellt.
Ich würde wohl eher weiter zur Miete wohnen, wenn du dir jetzt Eigentum finanzierst tust du das vielleicht mit einen Niedrigzins, weswegen dir auch alle zum Kauf raten, aber auch zu Höchstpreisen, die sich z. B. in 10 Jahren rächen können in Form einer nicht stemmbaren Anschlussfinanzierung oder als Verlust bei einem möglichen Verkauf.
Was ich häufig höre ist: "Man zahlt bei einem Kauf ja in seine eigene Tasche."...
Dies trifft auf die Tilgung zu, korrekt. Aber du zahlst ja auch Zinsen für das Darlehen und die gehen an die Bank.
Gehen wir von einem Zinssatz von 3,5% und einer anfänglichen Tilgung von 1% aus. Macht eine jährliche Belastung von 4,5%. Bei 500,- im Monat wären das 6.000,- im Jahr. Wenn das deine 4,5% sind, errechnet der Dreisatz:
6.000,- / 4,5 * 100 = ca. 133.000,-
Wobei du nach 10 Jahren dann 60.000,- gezahlt hast. Davon dann ca. 44.000,- an Zinsen und ca. 16.000,- an Tilgung.
Deine Wohnung gehört dir dann also zu ca. 12% bei einem Einsatz von ca. 45%. Immer vom Kaufpreis gerechnet, der aktuelle Wert der Wohnung kann ein anderer sein!
Denke in Deinem Alter eine Wohnung kaufen würde sich sicherlich lohnen, wenn man viel Eigenkapital einsetzen kann und die Wohnung in 5-10 Jahren abbezahlt ist.
Wenn Du jetzt eine Wohnung ohne EK kaufst und die Tilgung nur gering ist (1%), dann zahlst Du an der Wohnung ewig und wenn in 10 Jahren wegen Familiengründung eine größere willst oder ein Haus, hast Du mehr Schulden als die Wohnung wert ist.
erst einmal vielen Dank für die Antworten.
Ich habe mir bereits gedacht, dass der Aufbau von Eigenkapital wohl an erster Stelle steht.
Die Rechnung von Ravemaster bestätigt dies.
Kann mir denn jemand einen Tipp geben, wie ich die 200 €, die ich aktuell übrig habe, sinnvoll sparen kann? Eventuell einfach die Sparrate meines Bausparvertrags um diese Summe erhöhen?
Warum denn pauschal empfehlen den Bausparvertrag zu erhöhen? Verstehe ich nicht!
Was für ein Tarif ist das bei welcher Bausparkasse?
Einen Bausparvertrag als Sparanlage halte ich für sinnvoll, wenn der Eigentumswunsch besteht.
Das Bausparguthaben und das Bauspardarlehen (zusammen ist das die Bausparsumme), werden den Beleihungsauslauf senken und wirken so wie Eigenkapital. Das Bauspardarlehen wird dann - so man den richtigen Tarif und die richtige Bausparkasse wählt - bis 30.000 Euro Darlehen als Blankodarlehen gewährt, sprich eine Grundschuldeintragung ist nicht erforderlich.
Von allen Seiten wird einem dann gesagt, man solle bloß kaufen, das lohne doch viel mehr
Das erzählen dir die Menschen mit einem monetären Interesse an dieser "Story".
Leider neige ich dazu, mir zu schnell Dinge aufschwatzen zu lassen.
Das kann dir hier auch schnell passieren.Verkäufer triffst du auch hier.Aber zum Thema.
Schön und gut, aber ich habe gar kein Eigenkapital.
Eigentlich sollte man an diesem Punkt jegliche Diskussion über die Sinnhaftigkeit deines Projektes beenden und klipp und klar sagen:Lass es bleiben,zumindest vorerst.Eigenkapital schön und gut,aber bist du auch in der Lage,neben den Raten für Zins und Tilgung (und mit Verlaub,ich glaube nicht,dass du NUR für die Tilgung 500€ monatlich aufbringen kannst) zusätzliche Rücklagen zu bilden und on top anderweitig Vorsorge zu betreiben?Nicht zu vergessen die Absicherung deiner Schulden in Zusammenhang mit deinem "Humankapital" (→Berufsunfähigkeit,Arbeitsunfähigkeit,Invalidit ät,Pflegebedürftigkeit)?Das sollte die Grundüberlegung sein.Wenn du all das stemmen kannst,wäre eine Finanzierung bei dem derzeitigen Zinsniveau unter Umständen sinnvoll.
Dann müsste ich binnen 3 Jahren zweimal die mit einem Umzug verbundenen Kosten tragen...
Dir fehlt verständlicherweise der klare Blick für das Wesentliche.Du machst dir ernsthaft Gedanken über die Kosten für einen Transporter und 5 Freunde,die mit anpacken???Du sprichst hier von einem Vorhaben,mit dem du dich mutmaßlich über Jahrzehnte hinaus verschuldest,und das in einem Alter,in dem du noch gar nicht sagen kannst,was dir die Zukunft bringt.Verlobung,Heirat,Schwangerschaft....Reicht die Wohnung dann noch aus?Verändert sich die Einkommens- oder Vermögenssituation?
Macht es Sinn, die Sparrate zu erhöhen und so den Zuteilungstermin nach vorne zu ziehen?
Zunächst einmal ist das auch von der Zustimmung der Bausparkasse abhängig."Einfach so" erhöhen wird nicht funktionieren.
Ich freue mich auf Antworten, Ratschläge, Meinungen ...
Meine bescheidene Meinung:Risiken absichern,andere Spartöpfe füllen,abwarten,Tee trinken,in ein paar Jahren neu überlegen.
Schön wären 200.000 €, da ich in einer Großstadt lebe und die Preise hier horrend sind. Realistisch gesehen denke ich aber, dass ich Kompromisse eingehen muss und mehr als 150.000 € wohl nicht möglich sind.
Wenn du dich nicht gerade bis zum Rentenalter zum Schuldensklaven einer Bank machen lassen möchtest,solltest du einen Tilgungssatz von 3% anstreben.Wenn dich die gesamte Finanzierung dann 7% inkl. Zinsrate kostet,liegst du schnell bei knapp 900€ monatlich.Nur für die Bank,Nebenkosten gehen extra.Viel Spaß....
Du hast ja schon einen Bausparer. Erhöh doch die EUR 200
Hä??
Kann mir denn jemand einen Tipp geben, wie ich die 200 €, die ich aktuell übrig habe, sinnvoll sparen kann?
Ca. die Hälfte deiner Sparrate sollte in einen Riester-Vertrag fließen.So baust du ein zweites Standbein für die Altersvorsorge auf und kannst das Guthaben bei bedarf auch für eine Finanzierung nutzen.
Ein weiterer Teil sollte die Absicherung deines Einkommens sichern.
In den meisten Fällen ist es ratsam sich ein Haus zu finanzieren. Mit den aktuell günstigen Zinsen schlägst du sogar die Inflationsrate. Du hast theoretisch/rechnerisch keine Zusatzkosten in Form von Zinsen und sogar einen Liquiditätseffekt erzielt.
Aber aufgepasst, die Baufinanzierer die solche Rechenmodelle erstellen, rechnen sehr beschönigend. Man sollte hierzu Zins, Mietpreissteigerung etc. hinterfragen. Durchschnittlich rechnen BauFis mit 15 Jahren Amortisation. Im Regelfall sind es etwa 20-25 Jahre.
Eigentlich sollte man an diesem Punkt jegliche Diskussion über die Sinnhaftigkeit deines Projektes beenden und klipp und klar sagen:Lass es bleiben,zumindest vorerst.Eigenkapital schön und gut,aber bist du auch in der Lage,neben den Raten für Zins und Tilgung (und mit Verlaub,ich glaube nicht,dass du NUR für die Tilgung 500€ monatlich aufbringen kannst) zusätzliche Rücklagen zu bilden und on top anderweitig Vorsorge zu betreiben?Nicht zu vergessen die Absicherung deiner Schulden in Zusammenhang mit deinem "Humankapital" (→Berufsunfähigkeit,Arbeitsunfähigkeit,Invalidit ät,Pflegebedürftigkeit)?Das sollte die Grundüberlegung sein.Wenn du all das stemmen kannst,wäre eine Finanzierung bei dem derzeitigen Zinsniveau unter Umständen sinnvoll..
Danke für deine Antwort. Dennoch habe ich das Gefühl, du lässt dich stark von meinem Alter blenden und stopfst mich in eine Schublade. Meine Vorsorge ist sicher, ich habe meine Anwartschaft auf eine ZVK-Rente erfüllt und mache eine Entgeltumwandlung plus eine jährliche Direktzusage über meinen AG.
Zitat von Matthew Pryor
Dir fehlt verständlicherweise der klare Blick für das Wesentliche.Du machst dir ernsthaft Gedanken über die Kosten für einen Transporter und 5 Freunde,die mit anpacken???Du sprichst hier von einem Vorhaben,mit dem du dich mutmaßlich über Jahrzehnte hinaus verschuldest,und das in einem Alter,in dem du noch gar nicht sagen kannst,was dir die Zukunft bringt.Verlobung,Heirat,Schwangerschaft....Reicht die Wohnung dann noch aus?Verändert sich die Einkommens- oder Vermögenssituation?
Was glaubst du wie ich zurzeit wohne? Spärlich ausgestattet auf 1 Zimmer, 30 qm? Nein, da braucht es schon mehr als einen Transporter und 5 Freunde. Ich würde einen Umzug lieber von Fachmännern machen lassen.
Natürlich bin ich von eventuellen Änderungen in den Lebensumständen genau so betroffen, wie jeder andere auch. Du hast natürlich Recht, dass ich z.B. während Elterngeldbezug ein viel geringeres Einkommen habe als jetzt. Dann habe ich aber hoffentlich auch einen Mann, der ebenfalls ein Einkommen hat. Aber hier zieht natürlich die Weisheit: Sicher ist nichts, außer der Tod. Das geht aber ja nicht nur mir so, sondern auch einer 40jährigen.
Zitat von Matthew Pryor
Zunächst einmal ist das auch von der Zustimmung der Bausparkasse abhängig."Einfach so" erhöhen wird nicht funktionieren.
Selbstverständlich muss sowas in Absprache erfolgen. Gemäß meiner Recherche scheinen sich die Bausparkassen da aber selten quer zu stellen.
Zitat von Matthew Pryor
Meine bescheidene Meinung:Risiken absichern,andere Spartöpfe füllen,abwarten,Tee trinken,in ein paar Jahren neu überlegen.
Wenn du dich nicht gerade bis zum Rentenalter zum Schuldensklaven einer Bank machen lassen möchtest,solltest du einen Tilgungssatz von 3% anstreben.Wenn dich die gesamte Finanzierung dann 7% inkl. Zinsrate kostet,liegst du schnell bei knapp 900€ monatlich.Nur für die Bank,Nebenkosten gehen extra.Viel Spaß....
Das ist ein Ratschlag, der seines Namens würdig ist. Danke!
Was für ein Tarif ist das bei welcher Bausparkasse?
Er ist von der Deutschen Bank Bauspar mit 1%. Die genaue Bezeichnung habe ich jetzt nicht im Kopf, ich glaube der OptimoBausparen. Das kann ich aber gerne heute Abend noch genauer raussuchen.
Was glaubst du wie ich zurzeit wohne? Spärlich ausgestattet auf 1 Zimmer, 30 qm? Nein, da braucht es schon mehr als einen Transporter und 5 Freunde. Ich würde einen Umzug lieber von Fachmännern machen lassen.
Bin mit meiner Familie (5 Personen) auch schon mit einem 3,5 Tonner + Kombi und ein paar Leuten zusätzlich zur Family von Haus zu Haus umgezogen. Das geht schon wenn die Entfernung nicht zu groß ist.