es wäre toll, wenn mir jemand mit Kenntnissen der Materie etwas zu folgendem Fall sagen könnte:
Wir planen den Kauf eines Zweifamilienhauses (untere Wohnung gehört den Schwiegereltern, die obere Wohnung kaufen wir von einer dritten Partei).
Eine der beiden Wohnungen beziehen wir, die zweite wird an die Schwiegereltern vermietet.
Wir bezahlen nur die Nebenkosten sowie Inventar aus dem Eigenkapital, ansonsten Kosten für die obere Wohnung 187.500 sowie 122.000 Kaufpreis+ 50.000 Modernisierung für die untere Wohnung.
Folglich brauchen wir 360.000 Euro. Beide Lehrer, verbeamtet, das Geld zu bekommen stellt nach meinen bisherigen Gesprächen kein Problem dar.
Die Sparkasse bietet 3,2 Sollzinssatz für 10 Jahre an, die Beratung ging hier nicht sonderlich in die Tiefe und ich war bedingt begeistert.
Nun war ich bei der Interhyp, sehr differenziertes Gespräch, nun sind folgende zwei Varianten im Gespräch:
1. 50000 KfW 2,75 Sollzins 4,05% Tilgung 10 Jahre
2. 122.000 Bank 3,00 Sollzins 4,5% Tilgung 10 Jahre
3. 187.500 Bank 3,61 Sollzins 1% Tilgung 15 Jahre
Belastung 1740 Euro monatlich.
Begründung für die niedrige Tilgung in dem 15 Jahre Läufer, dass es sich hierbei um die vermietete Wohnung handelt, somit hier ruhig aus steuerlichen Gründen größere Schulden drauf lassen und zunächst Konzentration auf die eigene Wohnung. Klingt nachvollziehbar, ist dem so?
Zweite Variante, vom Gesprächspartner in unserem Fall eher empfohlen (ich an dieser Stelle direkt hellhörig, da sich ja in der Regel eine Bausparvariante nicht lohnen soll und teurer kommt!):
1. 50000 KfW 2,75 Sollzins 1,78% Tilgung
2. 310000 Bank 3,41 Sollzins (hier bekommt man 0,2% Reduktion, da man parallel den Bausparer laufen lässt), 1% Tilgung (nach Auskunft des Beraters macht dies die Variante erst sinnvoll, ohne Tilgung seiner Auskunft nach nicht sinnvoll!), 15 Jahre (hier die 15 Jahre, da wir bei der angestrebten Rate diese Zeit benötigen, um 30% des Bausparvolumens anzusparen, die bei diesem Anbieter ausreichen!)
3. Bausparer mit 249.000 Euro Volumen, mit einer Rate von ca. 400 werden in den 15 Jahren bei den üblichen kümmerlichen 0,5% Guthabenzins knapp 72.000€ angespart, bleiben 177.000, die dann in knapp 12 Jahren bei 2,75 Sollzins mit etwa 1500 Rate weggemacht werden.
Rate 1726 Euro monatlich.
Müsste man also irgendwann die Tilgungsrate bei dem kleinen KfW Dingen etwas hochsetzen, um den zur gleichen Zeit abzubezahlen.
Ich bin mir nun unsicher, ob diese zweite Variante so Sinn macht. Klingt für mich erstmal schon attraktiv, insbesondere aufgrund der Planungssicherung und den Dauerhaft doch günstigen Zinsen.
Oder doch lieber alles in die Tilgung und hoffen, dass das Zinsniveau in 10 Jahren nicht zu hoch sein wird...?
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winfoer
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winfoer
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AW: Annuitätendarlehen vs. spezielle Bausparvariante
Zitat von Bauspar_Newbie
Begründung für die niedrige Tilgung in dem 15 Jahre Läufer, dass es sich hierbei um die vermietete Wohnung handelt, somit hier ruhig aus steuerlichen Gründen größere Schulden drauf lassen und zunächst Konzentration auf die eigene Wohnung. Klingt nachvollziehbar, ist dem so?
Ja, dem ist so. Die Schuldzinsen der vermieteten Wohnung wären als Werbungskosten von den Einnahmen aus der Vermietung abziehbar. Trotzden sollte man natürlich die Restschuld nach Ablauf der Zinsbindung im Auge behalten und sich überlegen, wie diese bei einer Anschlussfinanzierung zu stemmen wäre.
Vielleicht sollte man sich auch überlegen, sich über das Thema "Vermietung" von einem Steuerberater beraten zu lassen?!
Zweite Variante, ...
Müsste man also irgendwann die Tilgungsrate bei dem kleinen KfW Dingen etwas hochsetzen, um den zur gleichen Zeit abzubezahlen.
Was meinst du mit "zur gleichen Zeit"? Wie in Variante 1? Da sind nach zehn Jahren noch 27 T€ offen.
Ich bin mir nun unsicher, ob diese zweite Variante so Sinn macht. Klingt für mich erstmal schon attraktiv, insbesondere aufgrund der Planungssicherung und den Dauerhaft doch günstigen Zinsen.
Oder doch lieber alles in die Tilgung und hoffen, dass das Zinsniveau in 10 Jahren nicht zu hoch sein wird...?
Die beiden Variante sind auf Grund der unterschiedlichen Laufzeiten und Konstellationen schwer zu vergleichen. Außerdem müsste man noch alle Konditionen kennen um wirklich eine Aussage treffen zu können. Fakt ist, das in der Zeit der Zinsbindungen (10 & 15 Jahre) auf Grund der niedrigeren Tilgungssätze in Variante 2 deutlich mehr Zinsen gezahlt werden. In wie weit sich das durch das Bauspardarlehen wieder ausgleicht kann ich jetzt nicht sagen.
Bei Variante 2 wäre vielleicht auch wieder die steuerliche Betrachtung ein Thema. Selbst wenn sie günstiger wäre, könnte sie durch die Einkommensteuer wieder teurer werden.
AW: Annuitätendarlehen vs. spezielle Bausparvariante
Was meinst du mit "zur gleichen Zeit"? Wie in Variante 1? Da sind nach zehn Jahren noch 27 T€ offen.
Nein, ich meine hiermit das Ende des großen Darlehens über den Bausparvertrag, nach Möglichkeit sollte das KfW-Darlehen parallel auslaufen..es ist aber in der Berechnung auf 35 Jahre ausgelegt...
Fakt ist, das in der Zeit der Zinsbindungen (10 & 15 Jahre) auf Grund der niedrigeren Tilgungssätze in Variante 2 deutlich mehr Zinsen gezahlt werden. In wie weit sich das durch das Bauspardarlehen wieder ausgleicht kann ich jetzt nicht sagen.
Das ist mir grundsätzlich klar. Auch ich kann leider nicht wirklich einschätzen, inwieweit das Bauspardarlehen und die hiermit von mir benannten Vorteile dies wieder kompensieren. Genau da liegt ja mein größtes Problem...! Die klare Kalkulation und die 3,4 (statt 3,6) für die ersten 15 Jahre des Kredites in Kombination mit der Sicherheit des anschließenden Bauspardarlehens...ist das wirklich die höheren Zinsen Wert? Vielleicht kann ja noch jemand eine Einschätzung hierzu abgeben...
Noch einmal eine wahrscheinlich etwas einfache Nachfrage. In Modell 1 bringe ich durch die relativ hohe Tilgung die Restschulden nach unten, die Gesamtkalkulation auf eine Laufzeit von knapp 30 Jahren geht doch immer von gleichbleibender Rate und gleichbleibenden Zinsen (rein rechnerisch) aus, oder? Wenn ich nun nach den 10 Jahren über neue Zinsen verhandele, ist meine Position dann insofern besser, als dass mir dann ja bereits eine größerer Anteil an der Immobilie gehört als heute (höheres "Eigenkapital")?
Bei Variante 2 wäre vielleicht auch wieder die steuerliche Betrachtung ein Thema. Selbst wenn sie günstiger wäre, könnte sie durch die Einkommensteuer wieder teurer werden.
AW: Annuitätendarlehen vs. spezielle Bausparvariante
Zitat von Bauspar_Newbie
... die Gesamtkalkulation auf eine Laufzeit von knapp 30 Jahren geht doch immer von gleichbleibender Rate und gleichbleibenden Zinsen (rein rechnerisch) aus, oder? Wenn ich nun nach den 10 Jahren über neue Zinsen verhandele, ist meine Position dann insofern besser, als dass mir dann ja bereits eine größerer Anteil an der Immobilie gehört als heute (höheres "Eigenkapital")?
Ja & ja.
Könnten Sie dies evtl. kurz erläutern...?
Das war blöd von mir ausgedrückt. Ich wollte ausdrücken, dass man die Finanzierung nicht nur nach ihren Kosten auswählen sollte, sondern dass die teurere Finanzierung steuerlich eventuell besser sein könnte. Aber das muss eben ein Steuerberater klären.