Baufi möglich?

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  1. Avatar von tracker10317
    tracker10317 ist offline
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    Standard Baufi möglich?

    Hallo an alle Experten,

    ich möchte dieses Forum nutzen, um mir vor einem Gespräch bei einer Bank Informationen einzuholen. Durch eine gerade erhaltene Mieterhöhung fragen sich meine Frau und ich, ob es nicht sinnvoll ist, eine eigene Immobilie zu erwerben. Ich bin mir nur nicht sicher, ob wir überhaupt eine Finanzierung bekommen würden. Daher hier einfach mal die Fakten:

    - 2 Verdiener (Voll- und Teilzeit), 38 & 36 Jahre alt
    - 1 Kind (Kindergeld)
    - Monatsgehalt I (netto): 3.500,- EUR (x 13,5)
    - Monatsgehalt II (netto): 700,- EUR (x12)

    - Bausparvertrag über 150.000,- EUR BS (bereits angespart: 13.500,-), zuteilungsreif ca. 2018 mit monatl. 450,- EUR
    - bestehender Ratenkredit über Restschuld von 29.500,- EUR mit monatl. Rate von 586,- EUR (bis 2018)
    - bestehender Ratenkredit über 2.000,- EUR mit monatl. 86,- EUR bis 2015
    - diverse Rentenversicherungen (die aber als Altersvorsorge dienen)

    Wir haben nun eine Eigentumswohnung gefunden, die uns auf den ersten Blick zusagen würde. Diese kostet 148.000,- EUR plus Nebenkosten (u.a. Maklergebühr von 3,57%).

    Braucht Ihr weitere Angaben?

    Ist das realistisch, eine Baufinanzierung zu bekommen? Wenn ja, wie sähe die in etwa aus?

    Vielen Dank im voraus!!!!

  2. Avatar von Herrmueller
    Herrmueller ist offline

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    Standard AW: Baufi möglich?

    BSV runtersetzen lassen, damit er sofort Zuteilungsreif wird ???
    Wenn das nicht klappt, dann habt Ihr die typische BSV-Falle...
    Eigenkapital im BSV gebunden, keine Zuteilung somit teuer zwischenfinanzieren.

    Vom Einkommen her würde ich meinen, dass die Finanzierung auch ohne Eigenkapital bezahlbar wäre.

    Der Witz an Eurer Situation, Ihr zahlt auf der einen Seite Zinsen für Kredite (sicher >5% eff.) und bespart auf der anderen Seite einen BSV (mit wie viel % Guthabenzins ???), der Euch wohl schon 1.500 EUR Abschlussgebühr gekostet hat. Wer hat Euch denn da beraten ??
    Zumindest hat der da eine gute Provision eingestrichen.

  3. Avatar von Bankkaufmann
    Bankkaufmann ist gerade online

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    Standard AW: Baufi möglich?

    Hallo
    die Immobilie ist mit Ihrem Einkommen auch möglich. Auch wenn der Ratenkredit mit EUR 586 besteht.
    Die Bonitätsrechnung ist zwar etwas angespannt - bei dem hohen Ratenkreditbetrag monatlich.
    Doch man kann auch folgendes Überlegen:

    a) Guthaben aus dem Bausparvertrag rausziehen. Damit können Sie die Kaufnebenkosten bezahlen.
    b) Kauf Immobilie mit gleichzeitiger Umschuldung der Ratenkredite um die monatliche Rate der Baudarlehen und Ratenkreditbetrag zu senken.

  4. Avatar von tracker10317
    tracker10317 ist offline
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    Standard AW: Baufi möglich?

    Vielen Dank erst einmal für die ersten Antworten!!!

    Ich glaube auch, dass es sinnvoll ist, den Bausparvertrag zu kündigen (habe damals keine Abschlussgebühr bezahlt) und das Geld als EK zu nutzen.

    Ich habe unterdessen ein erstes Angebot erhalten. Wie ist dazu Eure Einschätzung:
    50.000,- EUR KFW 124 mit 2,9% (10 Jahre fest, Gesamtlaufzeit 30 Jahre), monatl. 222,73 EUR

    Annuitätendarlehen 98.000,- EUR mit 3,82% effekt., 2% Tilgung, 15 Jahre Sollzinsbindung, monatl. 469,10 EUR

    Somit wäre die Gesamtrate 691,83 EUR bei einem Mischzins 3,5% effekt.

    Klingt auf den ersten Blick schonmal positiv wie ich finde...

    Oder?

  5. Avatar von Bankkaufmann
    Bankkaufmann ist gerade online

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    Standard AW: Baufi möglich?

    Bei EUR 148.000 Kaufpreis und EUR 138.000 Darlehen kann ich Ihnen auch
    EUR 90.000 15 Jahre 2% Tilgung mit 3,75%/3,82% anbieten mit EUR 431,25 monatliche Rate und
    EUR 50.000 KfW Nr.124 Wohneigentum 10 Jahre mit 2,90%/2,94% mit EUR 192,87 monatliche Rate.
    Mischzins 3,45% und gesamt EUR 624,12.

  6. Avatar von noelmaxim
    noelmaxim ist offline

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    Standard AW: Baufi möglich?

    Hallo Tracker10317,

    ihre Überlegungen mit ihrer Ausgangslage Wohneigentum zu finanzieren kann ich nur begrüßen, allerdings ist das ihnen vorliegende Angebot zu teuer.

    Auch rege ich an darüber nachzudenken, bzw. dieses prüfen zu lassen, den Bausparvertrag so zu teilen, als dass ihnen mit der Zuteilung aus Bausparguthaben und Bauspardarlehen evtl. so viel Kapital zur Verfügungsteht, dass sie sowohl die Kaufnebenkosten als auch die Ablösung der beiden Ratenkredite aus der Zuteilungssumme (evtl. mit Zwischenfinanzierung, blanko - da Bauspardarlehen kleiner 30.000 Euro) davon bestreiten können.

    Auch evtl. mal darüber nachdenken, ob das "Verharren in starren Altervorsorge Produkten" zu überdenken ist. Es wäre doch schade, wenn der Anlagezins in diesen Produkten schlechter ist, als der Zahlzins ihres Immobiliendarlehens, zumal jeder Cent an fehlenden - weil in den Altervorsorge befindlichen Produkten - Eigenkapital den Zins für den Kredit zum Erwerb von Wohneigentum u.a. noch verschlechtert. Ganz zu schweigen, wenn eine Finanzierung aufgrund des Verschuldungsgrades in Verbindung mit fehlendem Eigenkapital nicht darzustellen ist. Ich denke das der Erwerb von Wohneigentum auch in ihrer Situation derzeit die beste Altervorsorge ist.

    Natürlich müsste man die Gesamtsituation etwas besser kennen

    - wo sind sie investiert
    - was zahlen sie in die Altervorsorge
    - wie hoch ist das im Anlagestock befindliche Kapital derzeit
    - sind die Produkte staatlich gefördert, wo unter Umständen mit weniger Eigenbeitrag eine gleiche Ablaufleistung erzielt werden kann oder
    - in der jetzt noch verbleibenden Zeit staatlich gefördert mit gleichen Eigenbeiträgen eine gleiche Ablaufleistung erzielt werden kann, sollte man die Altervorsorge zu Gunsten von dem parallen Erwerb von Wohneigentum jetzt neu beginnen
    - kann das im Anlagestock befindliche Kapital aus den Altervorsorgeprodukten evtl. abetreten werden.

    Ich glaube schon, dass sie auf dem richtigen Weg sind, allerdings muss das Konzept stimmen und da gilt es einiges in Erwägung zu ziehen, will man ganzheitlich das geeigneteste Immofinanzierungskonzept für sich individuell aufstellen.

  7. Avatar von tracker10317
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    Standard AW: Baufi möglich?

    Erst einmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!!! Es ist ein beruhigendes Gefühl, dass es irgendwie mit der Finanzierung zu funktionieren scheint...

    Jetzt kommt es also umso mehr auf das "wie" an. Dazu interessiert mich z.B., was Ihr denn neben KfW von einem Riesterdarlehen haltet? Gibt es Vor- und Nachteile?

  8. Avatar von Bankkaufmann
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    Standard AW: Baufi möglich?

    KfW und Riesterdarlehen sind zwei paar Schuhe.
    Beispielsweise gibt es auch Direkttilgungsdarlehen - also kein Bausparprodukt - das Riesterförderfähig ist. Hierbei wird die Riestersparleistung als Tilgung verrechnet. Man muss hier somit kein extra Produkt abschließen. Und später fließt die Riesterförderung als Sondertilgung in das Tilgungsdarlehen mit ein.

  9. Avatar von Matthew Pryor
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    Standard AW: Baufi möglich?

    ...und muss wie alle anderen Riesterprodukte auch nachgelagert versteuert werden.Das sollte bedacht werden,wenn die zu einem Aufbau einer zusätzlichen Altersvorsorge bzw. zur Schließung der Rentenkürzung gedachte Riesterrente für Betongold verwandt wird.Einen Tod muss man(n) in diesem Fall dann doch sterben.

  10. Avatar von LasseBurmeister
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    Standard AW: Baufi möglich?

    Hallo tracker10317,


    die Finanzierung wird aufgrund Ihrer Angaben sicherlich gut möglich sein. Nach dem "ob" kommt also das "wie"?

    Hierzu noch ein paar allgemeine Tipps, die Sie bei der Baufinanzierung / Immobilienfinanzierung berücksichtigen sollten:


    Tipp 1: Zinsen vergleichen – Geld sparen!
    Die Rückzahlung einer Finanzierung für den Kauf oder Neubau einer Immobilie kann schnell 30 Jahre und mehr in Anspruch nehmen. Bei solch langfristigen Finanzierungen lohnt es sich besonders den Zinssatz zu vergleichen. Schon ein Zinsunterschied von 0,30 Prozentpunkten spart bei einer Darlehenssumme von 200.000,- € allein in den ersten 10 Jahren rund 6.000,- €.
    Man sollte sich also nicht auf das erstbeste Angebot verlassen, sondern den Rat eines unabhängigen Baufinanzierungsberaters nutzen. Dieser vergleicht Hausbanken und Internetbanken und recherchiert das beste Angebot von einer Vielzahl von Anbietern bundesweit.

    Tipp 2: Fördergelder berücksichtigen
    Wer günstig in die eigenen vier Wände möchte kommt an Fördergeldern nicht vorbei. Die vom Staat oder vom jeweiligen Bundesland subventionierten Darlehen bieten nicht nur einen günstigen Zinssatz, sondern werden in
    der Regel von einem weiteren Darlehensgeber wie Eigenkapital gesehen. Das senkt den Zinssatz zusätzlich!

    Tipp 3: erhöhte Tilgung
    Als Standard bieten viele Banken 1,00 % Anfangstilgung an. Dadurch ergibt sich eine Laufzeit von mindestens 30 Jahren. 30 Jahre in denen der Darlehensnehmer Zinsen zahlen muss. Daher empfiehlt es sich gerade in Zeiten niedriger Zinsen in eine schnellere Rückzahlung zu investieren. Durch eine erhöhte Tilgung reduzieren sich die Laufzeit des Darlehens und damit auch die Zinslast. Sofern es die Einkommenssituation zulässt, sollte man also die Rückzahlung beschleunigen.
    Wer beispielsweise mit 2,00 % Anfangstilgung startet kann bei einem 150.000,- € Darlehen mehr als 12 Jahre Laufzeit und mehrere Tausend Euro Zinsen sparen.

    Tipp 4: richtige Zinsbindung wählen
    Wer sein Darlehen nicht innerhalb von 10 Jahren zurückzahlen kann, sollte die Zinsen länger festschreiben und sich so das günstige Zinsniveau langfristig sichern. Eine lange Zinsbindung bringt dem Darlehensnehmer durch eine feste Rate die gewünschte Kalkulationssicherheit. Da es nach 10 Jahren ein Sonderkündigungsrecht für den Darlehensnehmer gibt, bleibt man trotzdem flexibel.
    Mittlerweile kann man den Zinssatz sogar über die gesamte Laufzeit des Darlehens – bis zu 40 Jahre – sichern. Damit werden steigende Zinsen ausgeschlossen.

    Tipp 5: Flexibilität vertraglich zusichern lassen
    Die Rückzahlung des Darlehens dauert in der Regel zwischen 20 und 35 Jahren.
    Um währenddessen auf geänderte Lebensumstände wie z .B. zeitweisen Verdienstausfall aufgrund von Schwangerschaft und Arbeitsplatzwechsel reagieren zu können, sollte man die Möglichkeit des Tilgungswechsels vereinbaren. Die Tilgung dem Einkommen anpassen zu können erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
    Eine zusätzliche Sondertilgungsmöglichkeit erlaubt jährliche Sonderrückzahlungen bei der Baufinanzierung. 5-10 Prozent der ursprünglichen Darlehenssumme sind mittlerweile gängig.

    Viel Erfolg für Ihr Vorhaben!

  11. Avatar von orchidee
    orchidee ist offline

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    Standard AW: Baufi möglich?

    In diesem Beitrag wurden alle wesentlichen Punkte für eine langfristig erfolgreiche Immobilienfinanzierung - klar und deutlich - zusammengefaßt.
    Danke dafür.

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