Über die Beteiligungs-Holding Victory ist hierzulande viel zu lesen. Vor allem das Geschäftsgebahren der beiden Milliardäre Pekic und Stumpf stehen nicht im besten Licht, da
sie vor allem unter Ausnützung aller Winkelzüge - ua. Optionen-Plays - mit wenig Kohle :wink: - sich Firmen unter den Nagel reissen und dabei nicht zurückschrecken, Banken und andere Strippenzieher für ihre "Anliegen" einzusetzen.... :?
15. Juli 2007, NZZ am Sonntag Versteckspiel mit OC-Oerlikon-Beteiligung
Die Strippenzieher beim Industriekonzern OC Oerlikon verschleiern die Beteiligungsverhältnisse
Der österreichische Financier Ronny Pecik versteckt einen Teil seiner Beteiligung an OC Oerlikon über seinen Statthalter in der Schweiz und Liechtenstein, Robert Schimanko.
Daniel Hug, Charlotte Jacquemart
Am 3. Juli 2007 hat die Tochtergesellschaft der Liechtensteinischen Landesbank (LLB Fund Services) gemeldet, sie halte 10,09% der Stimmrechtsanteile an der OC Oerlikon über «Investment-Unternehmen», die von der LLB verwaltet würden. Das Paket setzt sich zusammen aus 9,97% Call-Optionen, weiteren Optionen und ein paar wenigen Namenaktien.
Nun drängt sich die Frage auf, wem diese Stimmrechte tatsächlich gehören. Die Hinweise deuten darauf hin, dass die Beteiligung an OC Oerlikon formell von Ronny Peciks Statthalter in Zürich, dem Österreicher Robert Schimanko, und seiner Firma Prime Capital Management in Vaduz gehalten werden. Faktisch aber soll das Paket dem österreichischen Financier Pecik gehören. Er habe einen Teil seiner OC-Oerlikon-Beteiligung nach Liechtenstein ausgelagert, heisst es in Finanzkreisen.
Schimankos Firma Prime Capital ist eine Geschäftspartnerin der Liechtensteinischen Landesbank LLB: Prime Capital hat im Dezember 2006 und im Juni 2007 drei Anlagefonds aufgelegt, für welche die LLB Fund Services AG als «Verwaltungsgesellschaft» fungiert. Diese Fonds von Schimanko fallen durch eine vollkommen willkürliche Strategie auf («der Fonds lässt sich in seiner Anlagepolitik bewusst den grösstmöglichen Freiraum») sowie durch horrende Gebühren (bis zu 5% Ausgabekommission, mehr als 2% jährliche Managementgebühren, 20% leistungsabhängige Gebühren, bis zu 2% Rücknahmekommission). Die drei Fonds sind komplett identisch und unterscheiden sich nur durch die Namen.
Schimanko räumt im Gespräch ein, Pecik seit 20 Jahren zu kennen und mit ihm gemeinsam bei Banken tätig gewesen zu sein. Die engen Bande zu Pecik sollen der Firma von Schimanko geholfen haben, von der OC Oerlikon ein Mandat zur Verwaltung von gegen 100 Mio. Fr. zu ergattern. Von seinen Interessen her sei Schimanko mit Pecik gleichzusetzen. «Schimanko ist Pecik», sagt ein Kenner der Verhältnisse.
Schimanko gibt an, mit dem OC-Oerlikon-Paket der LLB nichts zu tun zu haben: «Das ist kompletter Blödsinn». Die wirtschaftlich Berechtigten an seinen drei Fonds seien die Fondsbesitzer, nicht er selbst. Die LLB Fund Services will nicht offenlegen, welche der von ihr verwalteten Fonds die Beteiligung an OC Oerlikon halten. Der geschäftsführende Direktor, Ernst Risch, bestätigt bloss: «Die gemeldete Beteiligung von 10,09% wird durch verschiedene Private Label Funds gehalten.» Man übe «für eine grosse Anzahl von Drittfonds» die Fondsleitung aus. Für das Halten von OC-Oerlikon-Wertpapieren kommt bei genauerem Hinsehen aber nur eine Handvoll Fonds in Frage darunter die Fonds von Schimanko.
Risch will nichts bestätigten und kommentiert ausweichend: «Keiner der von der LLB Fund Services AG verwalteten Drittfonds überschreitet den meldepflichtigen Grenzwert von 5%.»
Pecik hält bereits über seine Beteiligungsfirma Victory (zusammen mit Georg Stumpf) laut Meldung vom 5. Juli 67,9% an OC Oerlikon (30,5% davon in Aktien, den Rest in Optionen). Falls Pecik das Paket bei der LLB parkiert hat, kommen er und die Victory-Gruppe zusammen auf insgesamt 78% der Stimmen an OC Oerlikon.
Peciks Vertrauensmann Schimanko hat sich inzwischen standesgemäss in der Nähe von Zürich niedergelassen: Er soll in die grosse Villa in Schönenberg über dem Zürichsee eingezogen sein, die dem ehemaligen OZ-Bankier Peter Rüegg gehörte, wie aus Rüeggs Bekanntenkreis verlautet.
FORMAT: Beteiligungsholding Victory verhandelt über Einstieg bei FACC
Pecik & Stumpf an Flugkomponenten-Produzent dran
Die Beteiligungsholding Victory der beiden Milliardäre Ronny Pecik und Georg Stumpf soll sich in fortgeschrittenen Verhandlungen über einen Einstieg bei FACC befinden. Das berichtet FORMAT in seiner aktuellen Ausgabe unter Berufung auf dem Unternehmen nahestehende Kreise.
Ein Einstieg der Victory wäre in zweierlei Hinsicht plausibel. Zum einen paßt das Flugzeugtechnik-Unternehmen ausgezeichnet zum Flaggschiff der Victory-Gruppe, der Oerlikon, die zahlreiche Komponenten für Luft- und Raumfahrt herstellt. Dementsprechend gäbe es vor allem im Forschungs- und Entwicklungsbereich zahlreiche Synergieeffekte und positive Ergänzungen. Zum zweiten sind die für die anstehende Expansion der FACC notwendigen 200 Millionen Euro für die Victory aus dem Cash-Bestand zu bezahlen. Ronny Pecik wollte die Verhandlungen nicht kommentieren. Befragt, ob er entsprechende Gerüchte dementieren wolle, antwortete der Industrielle jedoch mit "nein". Laut FACC-Großaktionär Hannes Androsch ist Victory "nur einer von vielen Interessenten. Das Ganze ist noch nicht entscheidungsreif.".
Victory scheint bald Pleite :shock: :shock: :shock:
Oerlikon: Wiener Grossaktionäre in Nöten
Der Kurssturz von OC Oerlikon bringt deren Grossaktionäre Ronny Pecik und Georg Stumpf unter Druck. Sie wollen neben Sulzer weitere Firmen abstossen, um wieder Luft zu bekommen.
Einen ihrer Grosseinkäufe sind die beiden Wiener Spekulanten am Abend losgeworden. Nach tagelangen Verhandlungen haben Georg Stumpf und Ronny Pecik zugestimmt, das von ihrer Beteiligungsgesellschaft Victory gehaltene Sulzer-Aktienpaket an den russischen Oligarchen Viktor Vekselberg zu überschreiben.
Damit sind indes die Nöte von Stumpf und Pecik, wie es scheint, noch längst nicht ausgestanden. In Bankenkreisen heisst es bereits, die amerikanische Citigroup wolle die Hand auf OC Oerlikon legen, wo das Duo über Victory mit 30 Prozent in Aktien und 20 Prozent in Optionen grösste Aktionärin ist. Der Finanzriese hatte Oerlikon im Juni einen Kreditrahmen von maximal 2,5 Milliarden Franken gewährt. Kurz sah es so aus, als wäre Oerlikon damit aus den Schlagzeilen. Ist auch OC Oerlikon bald weg?
Seither haben jedoch faule Hypotheken in den USA und spekulative Exzesse von Hedge Funds die Börsen weltweit ins Trudeln gebracht. Die Börsenwirren haben bei OC Oerlikon, der wichtigsten Beteiligung der beiden Spekulanten, zu einem brutalen Kurssturz geführt. Der Börsenwert des Industriekonglomerats hat sich in wenigen Wochen halbiert Milliardenwerte haben sich in Luft aufgelöst. :shock:
An Schwindsucht leiden aber auch die Optionen, mit denen sie in guten Zeiten den Kurs in die Höhe trieben. Falls die Oerlikon-Aktie bis Mitte September nicht wieder kräftig zulegt, verfallen viele dieser Optionen. Für Stumpf, Pecik und ihr Beteiligungsvehikel Victory stehen Dutzende von Millionen auf dem Spiel. Alleine nächsten Monat verfallen Optionen, die zum Bezug von 10 Prozent an Oerlikon-Aktien berechtigen. In Bankenkreisen wird spekuliert, das Duo und andere Betroffene würden kurz vor dem Verfalltag den Oerlikon-Kurs wieder hochzutreiben versuchen, um aus der Patsche zu kommen. Ähnliches war im März gelungen. Damals bewahrte ein Kursanstieg von über 20 Prozent innert weniger Tage die Optionen vor dem wertlosen Verfall.
Verhindern wollen Stumpf und Pecik, dass sie nach Sulzer womöglich auch bei OC Oerlikon von Citigroup oder Victor Vekselberg, dem dritten Grossaktionär, abgesägt werden. Ihr Plan, wieder etwas Luft zu bekommen, besteht darin, die im Frühjahr zugekaufte deutsche Unternehmensgruppe MW Zander (2 Milliarden Euro Umsatz, 7500 Mitarbeitende) aus Victory herauszulösen und an OC Oerlikon zu verkaufen. Bis zu Ex-Chef Thomas Limbergers Rauswurf im Mai scheiterte das Projekt an dessen Veto. Seither gibt Stumpf Gas, er will den Deal schon im Oktober durchziehen, wie der «Tages-Anzeiger» aus zuverlässiger Quelle weiss. Allzu viele Bälle in der Luft
Die auf den Bau und Unterhalt von Hightechanlagen und Geschäftsliegenschaften spezialisierte MW Zander ist bis eine Milliarde Franken wert. Die «Frankfurter Allgemeine Zeitung» ging beim Verkauf von einem bescheideneren Preis von 500 Millionen Euro aus. Ob Stumpf und Pecik MW Zander jetzt zu Geld machen können, ist ungewiss. Im Oerlikon-Management befürchten Einzelne, Aktionäre könnten Prozesse anstrengen, wenn die Grossaktionäre Stumpf und Pecik sich womöglich auf Firmenkosten von MW Zander verabschieden. Offen ist auch, ob Citigroup zulässt, dass OC Oerlikon bis zu einer Milliarde Kredit zieht für den Kauf einer Gruppe mit umstrittenem Wert.
Wie viele von den Bällen, die Stumpf und Pecik in der Luft haben von OC Oerlikon über MW Zander bis zu Milliardeninvestitionen in die Zurich und Swiss Re , ist offener denn je. Von Ascom, Sulzer, A-Tec und Sky Europe hat sich das Duo bereits verabschiedet, ob Oerlikon als Nächste dran ist, entscheiden wohl die Banken, welche das Duo lange grosszügig finanziert haben.
An der Basis gibt es die ersten Opfer. Oerlikon will bis zu 100 Stellen abbauen.