Lesestoff

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    Standard Lesestoff

    Ich habe mir heute aus lauter "Gwunder" das Blocher Prinzip gekauft. Ökonomisch gesehen, könnte es interessant sein, bin daher weder Anhänger noch Verfechter, einfach ein Interessierter, der sich seine Meinung selber nach dem Lesen bilden wird.

    Auf gehts :wink:

  2. Avatar von Forexyman
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    Standard RE: Lesestoff

    Love me Tender, EZB!

    von Angela Göpfert

    Wenn es auf den Märkten an Liquidität mangelt, dann sind sie zur Stelle: die Feuerwehrmänner im maßgeschneiderten Anzug. Die Zentralbanker pumpen je nach Bedarf frische Milliarden in den Geldmarkt. Doch wie funktioniert so ein "Schnelltender" eigentlich genau? Fast wie bei Ebay ..

    Der Schnelltender ist ein seit Jahrzehnten bewährtes Instrument der Offenmarktpolitik, dessen sich die Zentralbanken zur geldpolitischen Feinsteuerung bedienen. Dabei handelt es sich um Kurzfristkredite. Mit einem schnellen Tender (englisch für "Ausschreibung", "Angebot") können im Gegensatz zum regelmäßig durchgeführten Haupt- oder Basistender Liquiditätsschwankungen besonders rasch ausgeglichen und dem Markt Geld zugeführt oder überschüssige Liquidität abgeschöpft werden.

    Wann wird er eingesetzt?

    Immer dann, wenn es zu unerwarteten Liquiditätsschwankungen kommt, beispielsweise in Krisenzeiten, wenn die Banken kein Vertrauen mehr in ihr Gegenüber haben und immense Risikoaufschläge verlangen. Dann schnellen die Zinssätze für Tagesgeld, also sehr kurzfristige Kredite, die oft von großen Konzernen und Banken genutzt werden, in die Höhe. Normalerweise liegen sie knapp über dem jeweils aktuellen Leitzinsniveau. Für viele Investoren und Banken wird es dann schlichtweg zu teuer, sich mit ausreichend Liquidität zu versorgen.

    Wer bekommt das Geld?

    Die Zuteilung bei einem Tenderverfahren ähnelt einer Auktion. Die Zentralbank kann die Vergabe auf eine bestimmte Zahl von Kreditinstituten begrenzen und legt auch die Konditionen fest, zu denen sie die Finanzmärkte mit frischem Geld versorgen oder überschüssige Liquidität abziehen will. Soll Geld abgegeben werden, bietet die EZB Geld zu einem Mindestsatz an, in der Regel in Höhe des Leitzinses. Banken und Sparkassen können dann ihre Gebote dafür abgeben. Nach Ablauf der Angebotsfrist teilt die Zentralbank so lange Geld zu, bis der Gesamtbetrag erreicht ist, den sie als Liquidität in den Markt pumpen will. Dabei kommt diejenige Bank als erstes zum Zuge, die den höchsten Zinssatz bietet.

    Wie werden die Gebote abgegeben?

    Fast wie bei Ebay. Seit November 2005 nutzt die EZB das "OffenMarkt Tender Operations-System" (OMTOS) für die Durchführung von Offenmarktgeschäften wie etwa eines Schnelltenders. Die Bieter geben ihre Gebote auf einer Java-basierten Online-Plattform ab, die mit User-ID und Passwort geschützt ist. Im Gegensatz zu Auktionen bei Ebay können sie ihre Gebote jederzeit einsehen, ändern oder löschen - bis zum Ablauf der Gebotsfrist. Dann werden sie umgehend über die Zuteilungsergebnisse informiert.

    Wie schnell geht die Geldzuteilung?

    Kommt darauf an, wie schnell die Geschäftsbanken das frische Geld bekommen sollen. Je nachdem gibt es eine kürzere oder längere Frist von der Ankündigung eines Tenders bis hin zu dessen Abwicklung: Bei einem Schnelltender sind es in der Regel nur 90 Minuten. Dagegen wird ein Standardtender innerhalb von 24 Stunden durchgeführt.

    Wann ist Zahltag?
    Doch das ist alles nur geliehen: Genau das Geld, das die Notenbanken zuvor den Geschäftsbanken zu günstigen Bedingungen zur Verfügung gestellt hatten, muss nach Ablauf einer bestimmten Frist wieder zurückgezahlt werden; die Geschäfte werden rückabgewickelt. Bei einem Schnelltender muss auch die Rückzahlung des zugeteilten Geldes sehr schnell erfolgen, oftmals beträgt die Laufzeit für einen solchen Offenmarktkredit der EZB nur einen Tag: Die Papiere valutieren zum Beispiel am Montag und verfallen bereits wieder am Dienstag.

    Und wie entzieht die Notenbank dem Markt Geld?

    Um überschüssige Liquidität aus dem Markt abzuschöpfen, bedient sich die Notenbank ebenfalls eines Schnelltenders und bietet Zinsen über dem gerade üblichen Niveau an. Geschäftsbanken und Sparkassen geben ihre Gebote ab. Bei der Zuteilung werden die Gebote mit den niedrigsten Zinsen zuerst berücksichtigt.

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    So ein Nonsens nun versuchen sie wieder die schuld wo anderes zu suchen auf andere zu schieben
    Dabei sind sie die jenigen die für diese Krise verantwortlich sind wenn dann niemand mehr ihre Bull Sh.. Aktie haben will wird sofort versucht das Thema woanders umzulenken um eingene Dummheit zu untergraben dabei betreiben sie selber Seit jahren diese Art Geschäfte
    Wenn es aber um eigene Haut geht um eingene Dummheit und wenn jemand dann für sich diese Dummheit zu Nutze machen will dann sind die schuldigen schnell ausgemacht und müssen neue Regelungen her
    Verkehrte Börsenwelt
    Da bleibt einem wirklich die Spule weg wenn man so etwas über sich ergehen lassen muss


    Viele Grüsse





    SEC will "Börsenwahnsinn" stoppen

    Die US-Börsenaufsicht SEC hat die Vorschriften für Short-Seller drastisch verschärft. Auch Banken und Analysten machen Spekulanten für die "wahnsinnigen" Kursstürze verantwortlich.

    So hat die immer stärker in den Sog der Finanzkrise geratende US-Investmentbank Morgan Stanley Spekulanten scharf angegriffen. Sie seien Schuld am zuletzt heftigen Absturz der Morgan-Stanley-Aktie, schrieb Konzernchef John Mack laut US-Medien in einer internen E-Mail an seine Mitarbeiter. "Es gibt keine vernünftige Basis für diese Bewegungen unserer Aktie", betonte Mack. "Wir stecken mitten in einem Markt, der von Angst und Gerüchten geprägt ist. Investoren, die mit ungedeckten Leerverkäufen auf Kursverluste setzen, treiben derzeit unsere Aktien herunter."

    Nicht nachvollziehbare Kursreaktionen

    "Stoppt den Wahnsinn", lautet auch der Titel einer Analystenstudie der Schweizer Großbank UBS zu den jüngsten Kursverlusten in den USA. Die US-Börsen sackten am Mittwoch wegen Ängsten vor weiteren Hiobsbotschaften aus der Finanzbranche so stark ab wie seit den Anschlägen vom 11. September nicht mehr. Vor allem die Aktien der beiden verbliebenen Investmentbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley brachen ein – obwohl die Finanzhäuser bessere Zahlen als erwartet vorgelegt hatten.

    Die Autoren der UBS-Studie, Glenn Schorr und Mike Carrier, finden es daher "befremdlich", welch starken Einfluss die Verwerfungen am Markt auf das "Schicksal dieser Unternehmen" haben. Dabei hätten beide Institute genügend Kapital im Rücken und zudem ihre Risiken abgebaut.

    Null Toleranz!
    Angesichts der massiven Verluste an den Aktienmärkten hat die US-Börsenaufsicht SEC die Vorschriften für Wetten auf fallende Kurse deutlich verschärft. Die strengeren Vorschriften waren bereits vor einigen Wochen befristet bei einigen Aktien getestet worden. Ab Donnerstag müssen Verkäufer und Broker unter anderem mit dem Abwicklungstermin - drei Tage nach der Kaufvereinbarung - die verkauften Aktien tatsächlich vorlegen. Ansonsten drohen Strafen.

    "Die neuen Regeln machen sehr deutlich, dass die SEC null Toleranz für den Missbrauch von Leerverkäufen hat", sagte Aufsichtschef Christopher Cox. Ab Donnerstag können nicht mehr auf dieselben zur Leihe bereitstehenden Kontingente mehrfach Verkaufsaufträge gegeben werden. In der Vergangenheit wurde dadurch ein teils massiver Verkaufsdruck aufgebaut. Gegen reguläre, also gedeckte Leerverkäufe hat die SEC dagegen weiterhin nichts einzuwenden.

    Beim "Shortselling" verkaufen Investoren Aktien, die sie gar nicht besitzen, sondern sich von Dritten gegen Gebühr ausleihen. Sie hoffen auf fallende Kurse, um die Titel billiger zurückerwerben und dem Ausleiher wiedergeben zu können. Die Differenz zwischen den Preisen streichen sie als Gewinn ein.

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    Standard RE: Lesestoff

    Zitat Zitat von Forexyman
    Hallo

    So ein Nonsens nun versuchen sie wieder die schuld wo anderes zu suchen auf andere zu schieben
    Dabei sind sie die jenigen die für diese Krise verantwortlich sind wenn dann niemand mehr ihre Bull Sh.. Aktie haben will wird sofort versucht das Thema woanders umzulenken um eingene Dummheit zu untergraben dabei betreiben sie selber Seit jahren diese Art Geschäfte
    Wenn es aber um eigene Haut geht um eingene Dummheit und wenn jemand dann für sich diese Dummheit zu Nutze machen will dann sind die schuldigen schnell ausgemacht und müssen neue Regelungen her
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    Viele Grüsse

    Hallo

    Die Geier auf der Kadaver suche

    nach dem man sich einige die Konkurrenten von Hals Geschaffen hat geht es nun nur noch um die übrigen Kuchen gerecht zu verteilen
    wenn man sich die Internationalen Bankenlandschaft umschaut
    Die International vom Notenbanken im Namen einige Regierungen
    geförderte (Kontrollierte) Operationen ist gelungen damit wird die Banditen Fonds(Hedge Fonds) die bis vor einige Zeit einigen Regierungen schwer im Magen Lagen wieder unter Kontrolle gestellt
    dazu passt die Kolumne vom Stefan Wolff unten sehr gut dazu

    Viele Grüsse




    Konsolidierung mit dem Rasenmäher

    von Stefan Wolff

    Es ist wie eine Epidemie: Banken erkranken und fallen nur ein paar Stunden später um wie die Fliegen. Nicht einmal ein Tag lag zwischen dem Gerücht und dem Fakt, dass die Halifax Bank of Scotland an den britischen Finanzkonzern Lloyds geht. Nach der Pleite der Lehman Brothers scheint nichts mehr unmöglich.

    Sind Großbanken einmal auf Schnäppchenpreis gefallen, fackelt die Konkurrenz nicht mehr lang und greift zu. Dass es zu einer Konsolidierung im Bankensektor kommen wird, war klar. Dass es so schnell gehen würde, ist eine handfeste Überraschung. Am Ende wird wohl in den USA kein Stein auf dem anderen bleiben. Das ist Konsolidierung mit dem Rasenmäher.

    Eeene, meene muh...

    Dabei ist völlig offen, welche Bank am Ende das Rennen machen wird. Von den unzähligen großen Investmenthäusern sind mit Goldman Sachs und Morgan Stanley nur noch zwei übrig. Merrill Lynch verschwindet unter dem Dach der Bank of America. JP Morgan bekam im Handstreich Bear Stearns zugeschustert und soll sich nun für die Sparkasse Washington Mutual interessieren. Diese wiederum stellte sich Medienberichten zufolge selbst zum Verkauf.

    Morgan Stanley ist der nächste Wackelkandidat. Zumindest ist die Gerüchteküche nicht zimperlich, und die Anleger sind es auch nicht, wenn es darum geht, auf einen vermeintlich neuen Pleitekandidaten einzuprügeln. Aus den panischen Kursreaktionen lässt sich nackte Angst herauslesen. Der Substanzverlust bei den Unternehmen ist so stark, dass dieser allein in den Ruin treiben kann.

    Verschwörungstheorien

    Auch im umgekehrten Sinne kocht die Gerüchteküche ihre Süppchen. Gehen Credit Suisse und UBS zusammen? Platzt die Ehe von Dresdner und Commerzbank? Steht hinter der Bankenkrise der große Plan, Goldman Sachs alle Konkurrenz vom Leibe zu halten? Für alles ist Platz, alles findet Gehör in diesen Tagen. Nichts scheint unmöglich.

    Nur eines erfährt man nicht. Den Ernst der Lage kann niemand ermessen. Und die Beruhigungspillen, die von Bankern und Politikern gleichermaßen verteilt werden, wollen nicht so recht sacken. Wenn man einmal gesehen hat, wie schnell ein Bankenriese fällt, kann man nicht glauben, dass dies ohne Folgen für die reale Wirtschaft sein soll.

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Das ist schon aller Hand was in USA abgeht anstatt sich mit dem Richtigen Problem Auseinander zu setzen und sich darüber gedanken zu machen wie man den enormen US Haushaltsproblematik entgegentreten kann dafür Lösungen erarbeitet um etwas für Stabilitätspolitik zu sorgen wird versucht alles unter Staatliche Kontrolle zu bekommen US Wirtschaft wo steuerst Du bloß hin ?

    dazu ein Ausschnitt aus einem Gesprächs

    Viele Grüsse


    Frage: Lässt sich diese momentane Dollar-Stärke fundamental überhaupt noch begründen? Schließlich wird das US-Haushaltsdefizit bald ins Unermessliche anschwellen ...

    Hellmeyer: Fakt ist, dass sich die fundamentale Situation für den US-Dollar massiv eintrübt. Als Gründe sind nicht nur das weiter steigende Haushaltsdefizit zu nennen, sondern auch der Glaubwürdigkeitsverlust des amerikanischen Wirtschaftssystems. Diese Kehrtwende von liberaler hin zu sozialistischer Wirtschaftspolitik, das ist schon eine sportliche Veranstaltung!






    Kein gutes Omen für die US-Wirtschaft
    von Angela Göpfert

    Die beispiellose Hilfsaktion der US-Regierung für die Finanzbranche scheint die US-Wirtschaft und damit auch den Dollar zu stärken. Zumindest auf den ersten Blick. Doch wenn der Staat selbst zur "Bad Bank" wird, ist das eher ein Warnsignal.

    Die Pläne der US-Regierung, eine "Bad Bank", eine staatliche Auffanggesellschaft für "giftige Papiere" und "faule Kredite" zu gründen, sind an den Finanzmärkten euphorisch aufgenommen worden. Optimismus für die US-Wirtschaft und damit auch für den Dollar machte sich breit. Der Euro kam dagegen unter die Räder und büßte im Vergleich zum Vortag zeitweise über drei Cent ein. Doch das ist keineswegs ein Zeichen einer Dollarstärke. Vielmehr wird der Greenback auch weiterhin von der anhaltenden Repatriierung von bislang in Euro denominierten US-Vermögenswerten gestützt.

    Teuer ist gar kein Ausdruck
    Fundamentale Gründe, die für ein Wiederaufleben der US-Konjunktur und damit eine Dollar-Hausse sprechen, gibt es dagegen nicht. Die geplante Gründung einer "Bad Bank" wird die amerikanischen Steuerzahler teuer zu stehen kommen. Analysten der Commerzbank haben am Freitag zu Recht auf Erfahrungen mit derartigen Rettungsaktionen in anderen Ländern verwiesen: Demnach kostete die Rettung der Banken Anfang der 1990er dem schwedischen Staat sechs Prozent seines Bruttoinlandproduktes.

    Dabei hat der US-Staat ohnehin schon mit einem immensen Haushaltsdefizit zu kämpfen, was durch die 200 Milliarden Dollar teure Rettung der beiden US-Hypothekenfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac nur noch weiter aufgebläht wurde. Die Kosten der neuerlichen Rettungsaktion lassen sich derzeit noch gar nicht beziffern.

    Viele Wenns und Abers
    Die US-Volkswirtschaft würde nur dann als Sieger aus dieser historisch einmaligen Stützungsaktion hervorgehen, wenn diese tatsächlich Stabilität und Vertrauen in die Bankenbranche zurückbringt, was wiederum für steigende Unternehmensgewinne und eine Wiederbelebung der US-Konjunktur sorgen müsste. Der daraus entstehende Nutzen müsste zudem größer sein als die Kosten der Rettungsaktion.

    Ob diese Kausalkette überhaupt so gilt, muss sich aber noch weisen. Denn die wichtigste Ursache der Konjunkturmalaise in den USA, nämlich das Problem fallender Hauspreise, besteht weiterhin. Experten rechnen nicht vor Ende 2009/Anfang 2010 mit einer Trendwende auf dem US-Immobilienmarkt. Den Haushalten, der wichtigsten Konjunkturstütze in den USA, dürfte somit das Geld auch in naher Zukunft nicht allzu locker sitzen.

    Gegen einen starken Dollar spricht aber auch, dass die US-Notenbank schon bald den Leitzins weiter senken dürfte, um die Refinanzierungskosten für den Staat in noch vertretbaren Grenzen zu halten. Dadurch würde wiederum die Zinsschere zwischen US-Dollar- und Euro-Raum wieder weiter auseinander gehen – zu Lasten des Greenback.

    Die nächste Blase ist garantiert

    Hinzu kommt: Eine solche Niedrigzinspolitik wird höchstwahrscheinlich die nächste Blase hervorrufen. Da dürfte es Fed-Chef Bernanke nicht anders ergehen als seinem Vorgänger Greenspan, dem viele vorwerfen, er habe mit seiner Niedrigzinspolitik die Entstehung der Blase am US-Immobilienmarkt befördert.

    Nicht zuletzt hat dieser massive staatliche Eingriff die unerwünschte Nebenwirkung, dass die Banken künftig wohl noch aggressiver und risikoaffiner vorgehen dürften. Schließlich haben sie nun die absolute Gewissheit, dass im Zweifelsfalle schon der Staat für ihre Fehler gerade steht. Diese neue Verantwortungslosigkeit dürfte ebenfalls zur Entstehung von Blasen beitragen, die wiederum neue Gefahren für die US-Konjunktur bergen.

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    Standard RE: Lesestoff

    BaFin untersagt Leerverkäufe

    Verbot für Wetten auf fallende Kurse


    Als Maßnahme gegen den Abwärtstrend deutscher Finanzwerte sind sogenannte Leerverkäufe von Aktien aus der Finanzbranche ab heute bis voraussichtlich Ende des Jahres verboten. Das entschied die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als Reaktion auf die Turbulenzen auf dem Finanzmarkt.

    Bei Leerverkäufen, auch "Shortselling" genannt, wird darauf gewettet, dass der Kurs einer Aktie oder eines sonstigen Papieres fällt. Die BaFin folgte damit Entscheidungen in Großbritannien und den USA. "In der derzeitigen Marktsituation kann Shortselling Finanzunternehmen in den Untergang treiben", erklärte BaFin-Präsident Jochen Sanio in Bonn. Dieser Gefahr müsse konsequent entgegengetreten werden.

    Verbot betrifft vor allem Bankentitel

    Rechtsgrundlage für die Entscheidung sei das Wertpapierhandelsgesetz, so Sanio. Demnach habe die Finanzaufsicht Missständen entgegenzuwirken, die erhebliche Nachteile für den Finanzmarkt bewirken könnten.

    Das Verbot für Leerverkäufe gilt demnach für folgende Unternehmen: Aareal Bank AG, Allianz SE, AMB Generali Holding AG, Commerzbank AG, Deutsche Bank AG, Deutsche Börse AG, Deutsche Postbank AG, Hannover Rückversicherung AG, Hypo Real Estate Holding AG, MLP AG sowie die Münchner Rückversicherungs-Gesellschaft AG.

    Entscheidung mit dem Finanzministerium abgestimmt


    Wie das Bundesfinanzministerium mitteilte, ist das Verbot der BaFin mit dem Ministerium abgesprochen. "Hintergrund ist die zu beobachtende außergewöhnliche Volatilität an den Kapitalmärkten", hieß es zur Begründung. Diese betreffe vor allem Aktien von Kreditinstituten, Börsenbetreibern, Versicherungsunternehmen und weiteren Unternehmen der Finanzbranche.

    Bei Leerverkäufen leihen sich Spekulanten ein Wertpapier für eine bestimmte Zeit und verkaufen es dann sofort weiter. Dann warten sie darauf, dass der Kurs fällt. Wenn das passiert, kaufen sie ein Papier derselben Art zurück, um es an den Verleiher zurückzugeben. Die Differenz im Kurs abzüglich der Leihgebühr bleibt ihnen dann als Gewinn.

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Wenn der kleine Man irgendwo Kredit nimmt und gerät irgend wann in schwierigkeiten um den Kredit zurückzuzahlen dem wird von überall in den Hintern getreten wieso er sich in dieser Lage gebracht hat
    Wenn institutionen Milliarden verschwenden dann wird diesen weitere Milliarden zum verschwenden gegeben als ob es ihre eigenes Geld wäre und niemand wird zu verantwortung gezogen
    Wehe aber wenn für Bildungspolitik eines EU Staates oder für die Verbesserung Medizininische versorgung des Dummen Volkes irgendwo 300-500 Milllionen gebraucht wird dann ist Plotzlich kein Geld in den Staatskassen so wurde uns jedenfals von allen Seiten bisher eingeredet es wurden Debaten geführt wie man das ganze Finanzieren soll
    Diese Kreditkriese zeigt uns das gegenteil von dem was man uns Seit Jahren einreden versucht hat wenn sich der Staat für alle Banken als Garant Auftretet
    Arme Dumme Volk Du wirst immer bologen und betrogen werden


    Viele Grüsse




    Heftige Kritik am Short-Selling-Verbot

    Die Bafin greift in den freien Börsenhandel ein. Sie verbietet bis zum Jahresende Leerverkäufe von elf Aktien im Dax und MDax. Marktteilnehmer reagieren teils verärgert, teils mit Verständnis.

    Mehrere Börsianer kritisierten die Auflagen der Bafin. "Diese Entscheidung zeugt von der Hilflosigkeit der Finanzbehörden gegenüber der Misere", meinte ein Händler. "Es hat noch nie geholfen, freie Märkte zu reglementieren."

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    Hallo

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    Hedgefonds Modulus Europe nach Mittelabflüssen geschlossen

    LONDON (Dow Jones)--Der durch die Powe Capital Management LLP aufgelegte europäische Hedgefonds Modulus Europe wurde am Mittwoch nach heftigen Mittelabflüssen geschlossen. Die beste Entscheidung im Interesse aller Investoren sei die Liquidierung des Fonds, wird Powe-Capital-Gründer Rory Powe in einer Kundenmitteilung zitiert. Wegen den Marktschwankungen hatte das Unternehmen aus London mit weiteren deutlichen Mittelabflüssen gerechnet.
    Modulus Europe wurde im März 2002 aufgelegt und konzentrierte sich auf kleine und mittelgroße europäische Unternehmen. Vergangenen September erreichte der Hedgefonds Assets im Volumen von über 1,3 Mrd USD. In der Folgezeit zogen Investoren nach Verlusten Gelder ab. Im laufenden Jahr verlor der Fonds bisher 21%; die Assets liegen derzeit bei 330 Mio EUR.

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    Viele Grüsse



    US-Behörden weiten Shortselling-Verbot aus

    Finanzen.net

    Die zuständige US-Behörde SEC hat ihr vorübergehendes

    Shortselling-Verbot wegen der jüngsten Marktturbulenzen ausgeweitet. Dies teilte die New York Stock Exchange, die Tochtergesellschaft des Börsenbetreibers NYSE Euronext Inc. (ISIN US6294911010/ WKN A0MLCE) am Mittwoch mit.
    Demnach wurden für weitere 12 Werte Shortgeschäfte vorerst untersagt. Dazu zählen unter anderem die Aktien des Technologiekonzerns International Business Machines Corp. (IBM) (ISIN US4592001014/ WKN 851399) und des größten amerikanischen Steuerberatungsunternehmen H&R Block Inc. (ISIN US0936711052/ WKN 859376).
    Das Verbot von Shortgeschäften bezog sich zunächst nur auf die Finanzbranche, wurde in den letzten Tagen aber vermehrt auf andere Branchen ausgedehnt. Auf der Liste stehen inzwischen auch Aktien der Autobauer General Motors Corp. (GM) (ISIN US3704421052/ WKN 850000) und Ford Motor Co. (ISIN US3453708600 / WKN 502391) oder des Mischkonzerns General Electric Co. (GE) (ISIN US3696041033/ WKN 851144). Die Spekulation auf fallende Kurse ist damit mittlerweile für über 900 statt bisher knapp 800 US-Aktien untersagt.
    Duncan Niederauer, CEO des transatlantischen Börsenbetreiber NYSE Euronext sagte, er gehe davon aus, dass das Shortselling-Verbot verlängert werde. Das Verbot war zunächst auf 10 Tage bis zum 2. Oktober 2008 befristet. Die SEC hat aber die Möglichkeit, dieses Verbot auf 30 Tage zu verlängern, jedoch nicht länger.
    Die Aktie von NYSE Euronext notiert aktuell bei 38,06 Dollar (-1,30 Prozent), Papiere von IBM bei 115,55 Dollar (+0,16 Prozent). H&R Block verlieren 2,20 Prozent auf 23,14 Dollar, General Motors 1,96 Prozent auf 10,51 Dollar und General Electric 1,24 Prozent auf 24,64 Dollar. Dagegen legen Anteilscheine von Ford 2,47 Prozent auf 4,98 Dollar zu. (24.09.2008/ac/n/a)

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    Standard RE: Lesestoff

    Hallo

    eine wichtige Information für CFD Trader

    Viele Grüsse



    Bankaktien shorten - Mit Hebelzertifikaten möglich, mit CFDs nicht möglich - Warum ?

    Nachdem im Verlauf der vergangenen Tage die Bankenaufsichtsbehörden zahlreicher Länder Verbote für ungedeckte Leerverkäufe einer umfassenden Auswahl von Finanztiteln bekanntgegeben haben, läßt sich folgende interessante Feststellung machen.

    Optionsscheine und Knock-Out Produkte großer Emittenten wie beispielsweise Deutsche Bank, Commerzbank, ABN Amro, BNP Paribas, etc. auf besagte Finanztitel lassen sich nach wie vor handeln.

    Was heißt dies ?

    Wir haben nachgehakt und bei den Emittenten nachgefragt. Der Punkt ist der, dass es sich im Rahmen des Hedgings von eben diesen Put Optionsscheinen und Shortzertifikaten um gedeckte Leerverkäufe handelt. Die großen Bankhäuser haben in der Regel Zugriff auf einen Pool an Aktien, vor allem über die bankeigenen Fonds, so dass sie die über das Hedging der Derivate leerverkauften Positionen tatsächlich liefern können. Wichtig ist, dass die Banken insgesamt nicht short auf besagte Aktien sind.

    Ganz anders sieht es bei den meist aus dem angelsächsischen Bereich stammenden CFD Market Makern aus. Im Folgenden die Kopie einer Mitteilung, die der größte CFD Market Maker am deutschen Markt, der ebenfalls seinen Sitz in London hat, am 22.09.08 an seine Kunden verschickt hat.

    Sehr geehrte ............ Kundin, sehr geehrter ............ Kunde,
    nach den Aufsichtsbehörden in den USA und England hat auch die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) den Leerverkauf von Finanzaktien zum Schutze des Finanzmarktes vorübergehend untersagt.

    Aufgrund der Weisungen der Gesetzgeber und Regulierungsbehörden hat .............. daher die Regeln für das Eingehen von Short-Positionen anpassen müssen.

    Neben 68 US-amerikanischen und 35 britischen Aktien ist damit auch der Aufbau von Short-Positionen auf folgende deutsche Werte nicht mehr möglich:


    AAREAL BANK
    ALLIANZ
    AMB GENERALI HOLDING
    COMMERZBANK
    DEUTSCHE BANK
    DEUTSCHE BÖRSE
    DEUTSCHE POSTBANK
    HANNOVER RÜCKVERSICHERUNG
    HYPO REAL ESTATE HOLDING
    MLP
    MÜNCHENER RÜCKVERSICHERUNGS-GESELLSCHAFT

    Das Verbot für die deutschen Aktien gilt vom 20.09.2008 bis voraussichtlich 31.12.2008.

    Hiervon nicht betroffen sind Aufträge, die zur Reduzierung oder Glattstellung einer Long-Position aufgegeben werden; diese werden ausschließlich in diesem Fall akzeptiert. Aufträge, die eine Short-Position eröffnen würden, werden dabei ebenfalls abgewiesen.
    Wir bitten um Verständnis für diese Maßnahme und wünschen Ihnen ein erfolgreiches Traden.
    Mit freundlichen Grüßen,
    ............

    Shortpositionen via CFDs auf besagte Bankaktien sind also nicht mehr möglich. Das wiederum läßt den Rückschluß zu, dass CFD Market Maker Leerverkäufe, die im Rahmen des Hedgings erforderlich waren, ungedeckt getätigt haben. Würde es sich um gedeckte Shorts handeln, gäbe es nicht die Meldung, dass CFD Shorts auf Bankaktien nicht mehr möglich seien.

    CFDs sind ein beliebtes gehebeltes, allerdings nicht unerhebliches spekulatives Tradinginstrument im Retailmarkt. Und zwar nicht nur in Australien, Großbritannien, nein auch hier in Deutschland. Der Großteil des CFD-Handels läuft über OTC, ein kleiner Teil über DMA. OTC (Over-the-counter) bedeutet, dass der Market Maker die Orders nicht hedgen muß. Insofern wundern Sie sich nicht, wenn Sie nach dem Ausführen Ihrer CFD Order keine entsprechende Bewegung im Orderbuch des zugrundeliegenden Underlyings sehen. In diesem Fall hat der Market Maker Ihre Order einfach in sein hausinternes Buch geschrieben.

    Wie dem auch sei. Sie sehen, Aktien aus dem Bankensektor können nach wie vor leerverkauft werden. Die Verbote richten sich bisher ausschließlich an Shortseller, die es sich bisher einfach gemacht hatten und ungedeckte Leerverkäufe getätigt hatten; also insbesondere Hedgefunds.

    Herzliche Grüße,
    Ihr Harald Weygand - Head of Trading bei GodmodeTrader.de

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    Standard RE: Lesestoff

    Entsetzen in Europa

    von Detlev Landmesser

    Kaum haben die USA ihr Rettungspaket geschnürt, brennt es im europäischen Finanzsektor lichterloh. Die überraschende Not-Rettung der Hypo Real Estate hinterlässt Sprachlosigkeit – aber auch andere Finanztitel brechen ein.

    Die Hypo Real Estate, immerhin ein Dax-Konzern, hatte größere Probleme stets weit von sich gewiesen. Für diesen Vertrauensbruch wurde die Aktie mit dem größten prozentualen Tagesverlust einer Aktie in der Geschichte des Dax bestraft. Der Titel brach am Morgen um bis zu 75,5 Prozent auf 3,30 Euro ein.

    Am Sonntag war bekannt geworden, dass der Immobilien- und Staatsfinanzierer nach tagelangen Geheimverhandlungen von einem Bankenkonsortium finanziell aufgefangen werden musste. Nach unbestätigten Meldungen haben private und öffentlich-rechtliche Institute bis zu 35 Milliarden Euro bereitgestellt. Die Bundesregierung flankierte das Paket mit einer Staatsgarantie.

    Die Schreckensmeldungen schicken auch andere deutsche Finanztitel in den Keller. Am stärksten erwischt es die Commerzbank, die fast ein Viertel an Wert verliert. Deutsche Bank und Allianz büßen jeweils über sechs Prozent ein.

    Marktteilnehmer zeigten sich verärgert. "Das Erschreckende ist, dass man den Banken nichts mehr glauben kann", sagte ein Händler. "Wenn man sich den Kursverlust am Freitag anschaut, wussten hier einige wieder mal mehr", kommentierte ein anderer. Seiner Einschätzung nach werden noch weitere Banken "den Finger heben müssen".

    Fortis ebenfalls notgerettet
    Auch in anderen europäischen Finanzzentren brennt es lichterloh. Offenbar konnte die Fortis-Bank nur durch ein massives Eingreifen der Benelux-Staaten gerettet werden. Die Regierungen Belgiens, der Niederlande und Luxemburgs stecken insgesamt 11,2 Milliarden Euro in die Großbank, womit Fortis zu 49 Prozent verstaatlicht wird. Auch Fortis hatte mit wachsweichen Aussagen existenzbedrohende Probleme stets geleugnet. Nun erklärte der niederländische Finanzminister Wouter Bos, der Finanzkonzern hätte ohne staatliches Eingreifen möglicherweise "nicht bis Montagabend überlebt".

    Mit der Dexia scheint den Belgiern das nächste Problem zu erwachsen: Der belgische Staatsfinanzierer lehnte es ab, Berichte über eine dringend benötigte Kapitalerhöhung zu kommentieren. Die Aktie bricht um mehr als 30 Prozent ein.

    In Paris verloren die Papiere der Credit Agricole und der Societe Generale zehn beziehungsweise sieben Prozent an Wert. In London stürzten Royal Bank of Schotland mit einem Minus von über elf Prozent am deutlichsten.

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    HRE-Rettung noch vor Börseneröffnung?

    Nach dem Scheitern des 35 Milliarden Euro schweren Rettungspakets könnte die Hypo Real Estate zu einem deutschen Fall Lehman Brothers werden. Verzweifelt versucht der Immobilienfinanzierer, den drohenden Zusammenbruch abzuwenden. Doch die Zeit drängt.

    Eine Rettung müsste bis Eröffnung der Aktienmärkte am Montag erzielt werden. Nach Meinung von Branchenbeobachtern würde nämlich sonst ein extremer Kursverfall den Dax-Konzern in die Insolvenz treiben. "Wenn es bis zur Öffnung der Aktienmärkte keine Lösung gibt, hält das Unternehmen keine zwei Tage mehr durch", sagte ein Banker.

    Ein zweiter Fall Lehman Brothers?

    Eine ähnlich dramatische Vertrauenskrise, gepaart mit einem entsprechenden Kursverfall, hatte erst vor kurzem der US-Investmentbank Lehman Brothers den Garaus gemacht. Eine HRE-Pleite hätte dabei nicht nur für den Aktienmarkt verheerende Konsequenzen, sondern für das gesamte Finanzsystem.

    Die Chefs der Bundesbank und der BaFin, Axel Weber und Jochen Sanio, hatten bereits am vergangenen Montag in einem Brief an Finanzminister Steinbrück darauf verwiesen, dass eine HRE-Pleite ähnlich unabsehbare Folgen auslösen könnte wie der von der US-Regierung akzeptierte Zusammenbruch von Lehman. Betroffen davon wären unter anderem die Landesbanken, aber auch Versorgungswerke, Berufsgenossenschaften sowie Länder und Kommunen.

    Verzweifeltes Ringen in Berlin

    Am Sonntagnachmittag beraten daher in Berlin Vertreter des Finanzministeriums, des Bundeskanzleramts, der Deutschen Bundesbank und der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) über eine Rettung des angeschlagenen Immobilienfinanzierers. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich persönlich eingeschaltet und will sich am Nachmittag zur Krise um die Münchener Bank äußern.

    Bankenvertreter nähmen dagegen im Moment nicht an den Gesprächen teil, betonte der Sprecher des Finanzministeriums, Torsten Albig. Zu Einzelheiten wollte er sich nicht äußern. "Wir müssen sehen, wie wir die Scherben, die die uns vor die Tür gekippt haben, wieder zusammenkehren", sagte Albig. "Spiegel Online" zufolge erfuhr das Ministerium vom Platzen des Rettungspakets erst aus der Pflichtmitteilung der HRE.

    Die Bombe platzte am Samstagabend
    Am Samstagabend hatte der Dax-Konzern das Scheitern des vor einer Woche von Bundesregierung und Banken geschnürten Rettungspakets bekannt geben müssen. Die Finanzbranche habe ihre Zusage für einen kurzfristigen Kredit von 15 Milliarden Euro zurückgezogen, teilte die HRE mit.

    Zuvor hatte die "Welt am Sonntag" berichtet, dass die Hypo Real Estate schon kurzfristig deutlich mehr Geld brache als bisher bekannt. Deshalb hätte der vereinbarte erste Kredit von 15 Milliarden Euro nicht ausgereicht, meldete die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf eine Prüfung der Deutschen Bank. Demnach fehlten bis Jahresende bis zu 50 Milliarden Euro und bis Ende 2009 sogar 70 bis 100 Milliarden Euro, hieß es.

    Liquiditätslage weiter verschlechtert

    Der HRE-Sprecher sagte zu diesen Zahlen nur, Spekulationen über einen Liquiditätsbedarf von 100 Milliarden Euro seien "auf Basis der heutigen Datenlage" abwegig. Allerdings musste er einräumen, dass sich die Liquiditätslage der irischen Tochter Depfa weiter verschlechtert habe.

    Die eigentlich als grundsolide geltende Depfa hatte die HRE in den Strudel der Finanzkrise gestürzt. Die Depfa hatte systematisch ihre langfristigen Ausleihungen mit kurzfristigen Mitteln vom Geldmarkt refinanziert. Durch die Kreditkrise trocknete der Markt aber aus, so dass die Depfa plötzlich eine riesige Liquiditätslücke hatte.

    Rettungsplan war eigentlich schon in trockenen Tüchern
    Mit dem vor einer Woche geschnürten Rettungspaket sollte die Hypo Real Estate kurzfristig einen Kredit von 15 Milliarden von der Finanzbranche erhalten und weitere 20 Milliarden von der Bundesbank, die bis in die zweite Jahreshälfte 2009 hinein reichen sollten. Diese Kredite sollten mit Bürgschaften abgesichert werden, von denen der Bund mit rund 26,5 Milliarden den Großteil tragen sollte.

    Die Finanzbranche hatte sich erst in der Nacht zum Freitag nach zähem Ringen auf die Lastenverteilung bei ihrem Teil der Bürgschaften von insgesamt 8,5 Milliarden Euro geeinigt. Damit galt die Rettung der HRE als gesichert. Eigentlich.

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    Vorsicht mit dem KGV!

    von Detlev Landmesser

    Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) verspricht Anlegern eine rasche Orientierung, ob eine Aktie "teuer" oder "billig" ist. In manchen Phasen taugt diese wichtige Kennzahl aber wenig. Besonders derzeit.

    "Eine Daimler mit einem KGV von 4,1? Die ist aber billig, da steig ich jetzt ein!" – so mag mancher Anleger denken, der dieser Tage den Kursteil seiner Zeitung studiert und unter all dem Horror nach Erfreulichem sucht.

    Vielleicht wird es sich in ein paar Monaten aus der Rückschau tatsächlich als richtig erweisen, jetzt Aktien zu kaufen. Dazu aber die aktuellen Kurs-Gewinn-Verhältnisse für dieses und nächstes Jahr heranzuziehen, wäre mehr als gewagt. Selten hatten die ausgewiesenen KGVs weniger Aussagekraft als heute. Denn die allermeisten Gewinnschätzungen der Analysten, auf denen die KGVs beruhen, sind Makulatur.

    Meilenweit von der Realität entfernt
    Der Fall Daimler illustriert, wie dramatisch sich das fundamentale Umfeld in wenigen Monaten gewandelt hat - und wie meilenweit die meisten Analystenschätzungen derzeit von der traurigen Realität entfernt sind. Für das dritte Quartal meldete der Autokonzern am Donnerstag gerade noch 213 Millionen Euro Gewinn – die durchschnittlichen Gewinnschätzungen hatten dagegen bei 960 Millionen Euro gelegen. Und das bei einem Weltkonzern, dessen Geschäft von hunderten Experten laufend analysiert wird. Kein Wunder, dass Daimler seine Quartalszahlen mit einer Gewinnwarnung garnierte.

    Die Gewinnwarnung hat Hochsaison

    Eine "Gewinnwarnung" ist eben deshalb eine Warnung, weil die Gewinnerwartungen "des Marktes", genauer der Analysten, noch zu hoch und die daraus abgeleiteten Einschätzungen – etwa Anlageempfehlungen und Kursziele – entsprechend unfundiert sind. Wie üblich, folgten am Freitag die ersten Herabstufungen durch Analysehäuser, die ihre Gewinnschätzungen, Kursziele und Anlageurteile nach unten anpassten.

    Ein Spiel, das sich in schöner Regelmäßigkeit wiederholt, wenn ein Konjunkturzyklus endet. Was die Börse über fallende Kurse schon viel früher vorwegnimmt, wird von den Analysten nur äußerst zögerlich nachvollzogen. Aus den Boomjahren 1999/2000 ist auch das Phänomen bekannt, dass für Unternehmen beharrlich Gewinne geschätzt wurden, die tatsächlich dann niemals einen Cent verdient haben.

    Ein Kapazitätsproblem
    Muss man den Analysten deshalb einen Vorwurf machen? Nur bedingt. Zum einen ist ihr häufig überzogener Optimismus systembedingt, das heißt mehr oder weniger direkt von der Politik ihres Hauses diktiert. Zum anderen sind auch "Experten" nach aller Erfahrung kaum in der Lage, in einem derart unübersichtlichen Umfeld belastbare Zukunftsaussagen zu treffen. Der Rest ist ein schlichtes Kapazitätsproblem. Ein Analyst hat viele Aktien zu betreuen, und eine Neueinschätzung, die zunächst für Kunden erstellt wird, muss schließlich fundiert werden. Im derzeitigen Umfeld, in dem sich die Gewinnwarnungen häufen, kommen die Experten, die schon seit Monaten viel zu optimistisch waren, mit ihren Gewinnrevisionen schlicht nicht hinterher.

    Für die ausgewiesenen KGVs wird dieses Problem noch fühlbarer, wenn sie auf so genannten Konsensschätzungen beruhen, also Durchschnittswerten aller verfügbaren Schätzungen. Diese Durchschnittswerte haben naturgemäß ein noch größeres Beharrungsvermögen und bieten in Phasen wie dieser keinen Erkenntnisgewinn.

    "Flüsterschätzungen" offenbar auch zu hoch
    Natürlich sind die professionellen Marktteilnehmer gewitzt genug, derzeit nichts mehr auf Konsensschätzungen zu geben. Ihre aktuellen Erwartungen, auch "Flüsterschätzungen" genannt, liegen zweifellos deutlich unter den kursierenden Konsensschätzungen.

    Diese Markterwartungen geben letztlich den Ausschlag, ob Bilanz und Ausblick eines Unternehmens die Gnade der Börse finden oder nicht. Wie die derzeitige Kursentwicklung nahelegt, hinken aber offenbar selbst diese Flüsterschätzungen der Realität hinterher.[hr]
    Was das KGV aussagt – und was nicht


    Aktuelle Kurs
    KGV= -----------
    Gewinn je Aktie

    Wie der Name schon verrät, bezeichnet das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) die Relation zwischen dem aktuellen Kurs der Aktie und dem Jahresgewinn pro Aktie.

    Das KGV lässt sich denkbar einfach berechnen: Der aktuelle Aktienkurs wird durch den Gewinn je Aktie dividiert. Das KGV gibt also an, mit dem Wievielfachen des auf sie entfallenden Gewinns eine Aktie aktuell bewertet wird. Anders ausgedrückt, bezeichnet es die Anzahl der Jahre, in denen die Gesellschaft bei konstanten Gewinnen ihren Börsenwert verdient hätte.

    Dem KGV liegt in der Regel der geschätzte Gewinn des laufenden oder des nächsten Jahres zugrunde. Man versucht dadurch, der zu erwartenden Gewinnentwicklung gerecht zu werden, denn Informationen aus der aktuellen Periode sind an der Börse in den Preisen schon vorweggenommen. Die alte Börsenweisheit – "An der Börse wird die Zukunft gehandelt" – gilt auch bei der KGV-Analyse.

    Gewinnerwartungen trügen manchmal

    Darin liegt aber zugleich das größte Problem des KGV: Die Gewinnschätzungen der Analysten sind mit großen Unsicherheiten behaftet und in manchen Marktphasen – etwa zu Beginn eines konjunkturellen Abschwungs – ziemlich unbrauchbar. Gesichert sind nur die Kurs-Gewinn-Verhältnisse, die auf dem Gewinn vergangener Geschäftsperioden beruhen.

    Im Normalfall lässt das KGV jedoch Aussagen bezüglich der Über- bzw. Unterbewertung einer Aktie zu. Je niedriger das KGV, desto günstiger erscheint die Aktie. Eine verlässliche Grundregel, ab welchem KGV eine Aktie als "fair bewertet" betrachtet werden kann, gibt es indessen nicht. Je nach Marktphase und Branche können die KGVs stark variieren. So müssen auch Aktien mit hohen zweistelligen KGVs nicht teuer sein, wenn das betreffende Unternehmen ein entsprechendes Gewinnwachstum aufweist. Auf der anderen Seite kann ein niedriges KGV zuweilen sogar ein Warnzeichen sein.

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    Neue Dax-Regeln wegen VW

    Aus den Kursturbulenzen der VW-Aktie hat die Deutsche Börse gelernt: Sie verschärfte ihr Regelwerk für Aktienindizes.

    Nun kann ein Indexwert bei hohen Kursausschlägen und einer zu hohen Gewichtung auch außerhalb der regulären Anpassungstermine aus Dax, MDax oder SDax geworfen werden. Voraussetzung ist, dass die Aktie an einem Handelstag nicht mehr als 10,0 Prozent Gewicht im Index hat. Zweite Voraussetzung für eine vorzeitige Herausnahme einer Aktie sind zu hohe Schwankungen des Kurses. Die so genannte Volatilität der letzten 30 Handelstage darf den Wert von 250 Prozent nicht übersteigen.
    Die Börse kann eine Aktie am Ende des zweiten Handelstages nach ihrer Entscheidung herausnehmen. Die Regeln gelten erst ab Montag.

    Die Deutsche Börse hat dieses neue Regelwerk wegen der Kurskapriolen der VW-Aktie Anfang der Woche erlassen. Sie hatte herbe Kritik dafür eingesteckt, da sie nach Meinung von Experten nicht schnell genug auf die heftigen Kursausschläge reagiert hat. Am Freitag sagte Kapitalmarktexperte Robert Halver, dass die Deutsche Börse getrieben von den Umständen eine Scharte auswetzen wolle. Die Deutsche Börse wolle die Peinlichkeit dieser Woche in den Griff bekommen und ändere nun die Regelungen, um so im Fall der Fälle Ausnahmen schaffen zu können. Der Dax sei bislang ein gutes Abbild der deutschen Wirtschaft gewesen. "Dieses Musterschüler-Image will man wieder zurückerlangen", sagte Halver.

    Die Kapriolen der VW-Aktie
    Die VW-Aktie hat in den vergangenen Tagen eine steile Berg- und Talfahrt erlebt. Von gut 200 Euro am vergangenen Freitag war sie bis Dienstag auf mehr als 1.000 Euro gestiegen. Der Wert hatte sich damit innerhalb von wenigen Stunden fast verfünffacht. Am Dienstagabend hatte das Gewicht der VW-Aktie im Dax 27 Prozent betragen. Dass immense Kursplus hatten Leerverkäufer provoziert, die auf fallende Kurse spekuliert hatten. Porsche hatte allerdings am Wochenende mitgeteilt, dass man den Anteil an VW aufgestockt habe. Der Aktienkurs stieg deutlich, die Leerverkäufer wurden auf dem falschen Fuß erwischt.

    Bis Donnerstagabend fiel der VW-Kurs wieder auf 500 Euro und damit das Gewicht im Dax auf 14,3 Prozent. Die Deutsche Börse hatte bereits am Dienstag mitgeteilt, die Gewichtung VWs nach Handelsschluss vom Freitag auf zehn Prozent zu senken. Die 30-Tages-Volatilität der VW-Aktie lag nach Angaben der Börse zuletzt bei 388 Prozent.

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    Letzte Hoffnung Asien

    Welche Auswirkungen hat die Finanzkrise auf Asien? Kann sich der Kontinent vom Rest der Welt abkoppeln? Darüber diskutierten am Donnerstag Experten auf dem Weltbank-Forum in Frankfurt. Ihr Fazit: Der asiatische Drache lebt!

    Fünf Tage nach dem Weltfinanzgipfel in Washington versammelten sich rund 500 Vertreter aus Politik, Banken und Unternehmen zu einem kleinen Asien-Gipfel in Frankfurt im Rahmen der Euro Finance Week. In mehreren Foren erörterten sie die Herausforderungen, die durch die Krise auf Asiens Wirtschaft zukommen. Zu den prominentesten Gästen zählten Weltbank-Präsident Robert B. Zoellick, Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und Bundesbank-Präsident Axel Weber.

    "21. Jahrhundert gehört Asien"
    "Wir spüren die Krise", räumte Deepak S. Parekh, Chef der indischen Immobilienfirma Housing Development Finance Corp., ein. Das Wachstum habe sich abgeschwächt, die Kurse seien heftig eingebrochen und vielerorts zögen die ausländischen Anleger ab. Das Wachstum in der gesamten asiatischen Region werde 2009 auf zwei Prozent zurückgehen, prophezeite er. Dennoch zeigte sich Parekh optimistisch, dass "das 21. Jahrhundert Asien gehört". "Hier liegen die größten Außenhandelsreserven, die höchsten Exportwachstumsraten und das größte Potenzial an Arbeitskräften."

    Auch Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz und Dresdner Bank, gab sich gelassen. Der dramatische Preisverfall bei den Rohstoffen werde vor allem den asiatischen Ländern helfen, sagte er. Kurzfristig werde der Boom zwar abgebremst und die Konvergenz der asiatischen Schwellenländer um ein bis zwei Jahre unterbrochen. Danach gehe es wieder aufwärts.

    Indien und China bleiben der Wachstumsmotor
    Vor allem Indien und China trauen die Experten am ehesten zu, der Krise zu trotzen. "Indien und China werden eine stärkere Rolle in der Weltwirtschaft spielen", zeigte sich Weltbank-Präsident Zoellick überzeugt. Zwar werde der Wachstumsmotor etwas abkühlen, doch in zwei Jahren werde es wieder deutlich anziehen, glaubt Analjit Singh, Vorstandschef von Max India.

    Denn die fundamentalen Aspekte seien nach wie vor gut – besonders in Indien. "Wir haben ein nicht exportgetriebenes Wachstum, unsere Banken sind kapitalmäßig gut ausgestattet, und unsere Aufsichtsbehörden sind streng", erklärte Top-Manager Parekh.

    Liquiditätskrise in Indien ist anders
    Er gestand aber, dass die indischen Banken ebenfalls eine Liquiditätskrise hätten. Diese habe aber andere Ursachen als in den USA oder Europa. Da die Finanzdienstleister abhängig von den Kapitalmärkten seien, hätten sie unter dem Kurssturz und den kollabierten Börsengängen besonders gelitten.

    Jean-Pascal Tranié, Mitgründer der französischen Private-Equity-Gesellschaft Aloe, klagte über den ausgetrockneten Kreditmarkt. "Die Banken in Indien vergeben derzeit so gut wie keine Kredite mehr", berichtete er. Falls doch, würden sie horrende Zinsen von beispielsweise 21 Prozent verlangen.

    Alternative Vietnam?
    Positiv äußerten sich die Experten zu Vietnam. "Apocalypse Not", übertitelte John Shrimpton von der Dragon Capital Group seinen Vortrag. Die Wirtschaft sei inzwischen wieder in guter Verfassung, nachdem sie sich überhitzt hatte, meinte er. Die Inflation gehe wieder langsam nach unten, das Handelsdefizit sinke, und die Währung stabilisiere sich. Mit 13 Prozent seien die Exporte Vietnams in den ersten zehn Monaten so stark gewachsen wie nirgendwo anders in Asien.

    Besorgt zeigten sich Weltbank-Präsident Zoellick und Bundeskanzlerin Merkel über die ärmsten Länder. Sie bräuchten mehr Hilfe, um die Folgen der Finanzkrise zu bewältigen. Die derzeit rund 100 Milliarden Dollar Entwicklungshilfe pro Jahr seien verglichen mit den Rettungspaketen für die Banken einen heißen Tropfen auf den Stein, sagte Zoellick. Selbst Indien sei davon betroffen. Dort leben nach Schätzungen von Bundesentwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) 200 Millionen Menschen in Armut. "Jeder Prozentpunkt weniger Wachstum führt 20 Millionen Menschen mehr in Armut."

    "Wir müssen die Bösen sein"
    Trotzdem würden die Asiaten cooler mit der Krise umgehen als die Europäer, fand Overbeck von der Deutschen Investitions- und Entwicklungsgesellschaft. Dort gebe es kein Gefühl der Verzweiflung. "Die Leute sagen sich, wir managen die Krise."

    Wie das Krisen-Management konkret für Europa und die Welt aussehen könnte, ließen die versammelten Experten freilich offen. In der Diskussion um strengere Kontrollen für die Finanzbranche sprach sich Bundesbankpräsident Axel Weber gegen eine zentrale Aufsicht aus. Er könne sich nicht vorstellen, dass es eine
    Institution in Europa oder gar weltweit geben könnte, die die Branche überwache. Er plädierte für "ein enges Netzwerk der Zusammenarbeit zwischen den Regulatoren". Die Aufsichtsbehörden müssten die Banken jedoch in guten Zeiten daran erinnern, "dass die schlechten Zeiten kommen werden", betonte Weber: "Wir sollten die Bösen sein, die sagen: Die Party ist vorbei." Dem pflichtete Welt-Bank-Manager und Chefvolkswirt Michael Klein bei. "Wir müssen eine Spaß-Grenze schaffen", forderte er. Das fand niemand zum Lachen.

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    Ifo ohne Saft und Kraft

    Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist im November noch einmal schlechter geworden, wie der Ifo-Geschäftsklimaindex zeigt. Wen trüben solche Nachrichten noch? Die Börse jedenfalls nicht.
    Nachdem das Münchener Institut für Wirtschaftsforschung (Ifo) um 10 Uhr das Ergebnis seiner monatlichen Stimmungsumfrage veröffentlicht hatte, nahm der Dax an Fahrt auf. Der Deutsche Aktienindex lag zuvor bereits 1,8 Prozent im Plus und weitete seinen Zugewinn auf 2,5 Prozent aus.
    Die Freude an der Börse überrascht. Denn der Ifo-Geschäftsklimaindex sank von 90,2 auf 85,8 Punkte - und damit stärker als erwartet. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 88,7 Punkte gerechnet. Doch offenbar ist die Börse auf noch Schlimmeres gefasst gewesen. Der Stimmungsindikator ist im November nunmehr den sechsten Monat in Folge gefallen. Die Stimmung ist sogar so schlecht, wie seit Februar 1993 nicht mehr.
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