ich bin mitte zwanzig studiere und habe von einem FORMAXX-Makler folgende Empfehlung erhalten:
Fondsgebundene Basisrente mit Beitragsgarantie (FR75) mit Berufsunfähigkeits-Zusatzversicherung (BZ21) (ALfondsBasic)
soll mich 40 Euro während des Studiums kosten.
Nun meine Fragen:
Ist ein FORMAXX Makler tatsächlich so unabhängig wie er sagt, bzw. ist er wirklich ein Versicherungsmakler?
Da mir das nötige Fachwissen fehlt, ist o.g. Kombination:
-eine Risikolebensversicherung mit Berufsunfähigkeitszusatz,
-eine Kapitallebensversicherung
-oder private Rentenversicherung mit Berufsunfähigkeitszusatz
-oder irgendwas anderes?
Ich glaubte ja bisher das das eine ganz normale BUV ist die gekoppelt ist mit der Möglichkeit gleich ein Stückweit seine Altervorsorge zu regeln. Auf o.g. Kategorien bin ich erst später gestoßen und kann nix damit anfangen. Was mir daran besonders gefiel, war die Tatsache das die AlteLeipziger im Falle einer BU meine Altersvorsorge weiter bespart und mir trotzdem die volle BU Rente auszahlen würde.
Nun lese ich aber Überall das solch eine Kombination äußerst ungünstig ist (z.B. schreibt ein Ratgeber "das gleichzeitige Sparen und Absichern ist nicht empfehlenswert" und "Wenn Ihnen ein Versicherungsagent eine Kombination von Berufsunfähigkeit mit Kapitallebens- oder Rentenversicherung mit dem Argument empfiehlt, dass Sie so auch gleichzeitig fürs Alter ansparen, brechen Sie den Kontakt am besten ab."). Hauptgrund hierfür ist wohl das wenn man mal nichtmehr in der Lage ist den Altersvorsorgeteil zu zahlen automatisch auch der BU-Schutz verfällt und man dann vielleicht keine neue BUV mehr bekommt.
Allerdings dachte ich bisher auch das ich den Anteil den ich für dieses ALfondsBasic dann zahle, jederzeit beliebig steuern, also auch beliebig lang aussetzten kann, im Fall der Fälle. Oder bin ich da schief gewickelt oder habe ich den Kern des Problems noch nicht so richtig erfasst?
Hallo,
es handelt sich um eine private Rentenversicherung der sog. 1. Schicht mit einer "angekoppelten" Berufsunfähigkeitsversicherung.Zusätzlich ist eine Beitragsgarantie zum Laufzeitende vorgesehen,ähnlich wie bei Riesterrenten.
Bei dieser Konstruktion trägt der Versicherungsnehmer das Anlagerisiko für den teil,der nicht zur Sicherung der Beitragsgarantie benötigt wird,selbst,indem er sich für einen oder mehrere Fonds entscheidet.Persönlich halte ich die Fondspalette der AL durchaus für brauchbar,halte aber wenig von Garantiekonzepten.Ist ihnen/dir die Funktionsweise solcher Konzepte bekannt?
Hauptgrund hierfür ist wohl das wenn man mal nichtmehr in der Lage ist den Altersvorsorgeteil zu zahlen automatisch auch der BU-Schutz verfällt und man dann vielleicht keine neue BUV mehr bekommt.
Nein,das stimmt,gerade in Bezug auf die Alte Leipziger,so nicht.Sie haben das Recht,den bestehenden Tarif in eine SBU umzuwandeln.
Wie fit sind sie denn,was die steuerlichen Rahmenbedingungen der Basisrente betrifft?Auch in Hinsicht auf einen möglichen Leistungsfall und Unterschiede zu BU-Lösungen anderer Art (→Stichwort "3.Schicht"?)
versuchen wir es mal ein wenig zu gliedern, um eine Antwort auf die vielen Fragen zu finden
1. Unabhängigkeit von FORMAXX bzw. dem jeweiligen Berater
ein Blick auf die FORMAXX Seite zeigt uns:
Beteiligungen
..
Die Balance Vermittlungs- und Beteiligungs AG, ein Unternehmen der Signal Iduna Unternehmensgruppe, besitzt 24,75% der Stimmrechte und des Kapitals der FORMAXX AG.
Darüber hinaus besitzt kein Versicherungsunternehmen oder Mutterunternehmen eines Versicherungsunternehmens eine direkte oder indirekte Beteiligung an den Stimmrechten oder am Kapital der FORMAXX AG oder an der Firma des FORMAXX-Finanzberaters.
..
Damit ist es also mit der Unabhängigkeit nicht allzu weit her, denn eine SI wird sich nicht beteiligen, wenn da nicht im Gegenzug entsprechend Umsatz erfolgt. Desweiteren ist zu beachten, dass bei jedweder Anbindung eines sog. Maklers an eine übergeordnete Organisation natürlich die Anweisungen "der obersten Heeresleitung" zu befolgen sind, was sich auf die Unabhängigkeit nun wahrlich nicht gerade positiv auswirkt.
2. BU bei der Alte Leipziger
Aus der "Hüfte geschossen" - ohne jetzt in eine Detail-Analyse einzusteigen:
Die Vertragsbedingungen der A.L. gehören sicherlich zu den Besseren des Marktes - muss aber nicht bedeuten, daß es im konkreten Fall die beste Lösung ist.(Hängt vom Studiengang und der weiteren Berufsplanung ab)
3. BU als "Anhängsel" an einen Rentenversicherungsvertrag
Bietet eigentlich jede Gesellschaft als Alternative zu eigenständigen BU-Versicherung an. Kann in der richtigen Ausgestaltung eine sinnvolle Alternative sein - auch wenn vermeintliche Experten gebetsmühlenhaft das Gegenteil predigen. Es kommt einfach auf die individuellen Gegebenheiten an - vergleichen, bewerten, entscheiden.
4. BU als Anhängsel an eine Rentenversicherung, die als Basisrente gestaltet ist
So ziemlich das Unsinnigste, was man in der vorliegenden Situation anbieten kann!
Der Vorteil einer Basisrente im Vergleich zu einer "normalen" Rente liegt darin, dass man den Beitrag zum Teil absetzen kann, was man bei einer "Nicht"-Basis-Rente nicht kann. Demgegenüber ist eine evtl. Leistung 1:1 steuerpflichtig, während bei der "normalen" Rente nur der sog. Ertragsanteil zu versteuern ist (deutlich niedriger!).
Wie hoch ist der Steuervorteil eines Studenten, wenn er seinen Beitrag absetzen kann? Demgegenüber steht die volle Steuerpflicht auf eine (hoffentlich steigende) BU-Rente, wenn der Leistungsfall eintritt. Stichwort: Kohortenprinzip.
Zusammenfassung:
Ohne jetzt allzu sehr ins Detail zu gehen - hier wurde m.E. Standard 08/15-Produkt-Vertrieb gemacht. Empfehlung: Saubere Analyse der Vertragsbedingungen, Sauberes Abklären der eigenen Gesundheitshistorie!!!!!, Bedarfsermittlung, Risiko-Voranfrage, Tarifauswahl, Abschluss einer sep. BU Versicherung (Basisrente zum Steuern sparen kann man in ein paar Jahren auch noch machen)
Also danke erstmal für die Antworten
Leider bin ich diesbezüglich überhaupt nicht Fit. Habe das mit den Schichten gerade Mal überflogen, und werde mich damit nächste Woche mal genauer auseinandersetzten (muss das Wochenende Arbeiten...).
So wie ich das bis hierhin verstanden habe, ist das Angebot eine "BU als Anhängsel an eine Rentenversicherung, die als Basisrente gestaltet ist" welche zu der ersten Schicht gehört und ich somit bis zum Renteneintritt viel von der Steuer absetzen kann, aber ab Rentenbeginn auch alles voll versteuern (was auch immer das bedeutet) muss.
Ist das korrekt?
Vieleicht nochmal was zu meinem Beruf ohne ins Detail zu gehen: Es ist bei mir äußerst unwahrscheinlich, insofern ich Gesund bleibe, das ich später einmal unter 60T im Jahr bekomme eher mehr, Einstiegsgehalt irgendwo zwischen 40T-50T. Und jobangebote hab ich auch jetzt schon genug, außerdem ist eine eventuelle Arbeitslosigkeit in meiner Branche höchst unwahrscheinlich wenn mann die letzten Jahrzehnte betrachtet.
Hilft das vielleicht um tendeziell eine Aussage zu treffen welches konzept für mich das richtige ist?
Was mich jetzt aber irgendwie total schockt ist das ich dabei irgendein Risiko für den teil,der nicht zur Sicherung der Beitragsgarantie benötigt wird trage. Mir hat der das eigentlich so erklärt das ich das Geld dann auf verschiedene Fonds aufteilen kann, die nicht soviel Zinsen (oder Rendite oder was auch immer das ist) bringen, aber mir im gegenzug garantiert wird das ich mein Eingezahltes Geld + Inflationsaugleich auch wieder bekomme. Oder wie ist das mit dem Anlagerisiko gemeint?
Und meinen Sie mit dem Teil der zur Sicherung der Beitragsgarantie benötigt wird, etwa das Geld was man zahlt um auch noch in 40 Jahren den gleichen Beitrag zu bezahlen oder wie muss ich das verstehen?
So wie ich das bis hierhin verstanden habe, ist das Angebot eine "BU als Anhängsel an eine Rentenversicherung, die als Basisrente gestaltet ist" welche zu der ersten Schicht gehört und ich somit bis zum Renteneintritt viel von der Steuer absetzen kann, aber ab Rentenbeginn auch alles voll versteuern (was auch immer das bedeutet) muss.
Ist das korrekt?
An und für sich ja.Angenommen sie erhalten aus der Basisrente im Rentenalter 500€ monatliche Rente.Diese ist dann voll zu versteuern.Bei einem Steuersatz von 30% wären also 150€ abzuführen.Private Renten aus der 3.Schicht sind nur mit dem sog. Ertragsanteil zu besteuern,also nur mit einem Teil.Von den 500€ wären dann grob vereinfacht nur noch 180€ mit dem persönlichen Steuersatz zu verrechnen.
Dafür können die Beiträge zur Basisrente von der Steuer abgesetzt werden.Der Anteil beträgt in diesem Jahr 76% und steigt jährlich um 2% an,sodass im Jahr 2025 der volle Beitrag abgesetzt werden kann.Das gilt auch für Zusatzversicherungen wie eine "angedockte" BU.Aber Vorsicht:Um die die Absetzbarkeit zu gewährleisten,darf der Anteil,der für die Zusatzversicherung aufgebracht wird,nicht gleich oder größer 50% sein.
Wenn der Beitrag für die Rentenversicherung insgesamt bspw. 100€ monatlich beträgt,darf der Anteil,der für die BU aufgewendet wird,den Betrag von 49,99€ nicht übersteigen.
Hierbei ist der Zahlbeitrag maßgeblich,also der Beitrag,der nach Verrechnung der Überschüsse (sog. Nettobetrag) verbleibt.
Sollten also die ursprünglich einkalkulierten Überschussanteile sinken und sich analog dazu der Zahlbeitrag für die BU erhöhen,muss auch der Beitrag für die Hauptversicherung dementsprechend angepasst werden.
Was mich jetzt aber irgendwie total schockt ist das ich dabei irgendein Risiko für den teil,der nicht zur Sicherung der Beitragsgarantie benötigt wird trage. Mir hat der das eigentlich so erklärt das ich das Geld dann auf verschiedene Fonds aufteilen kann, die nicht soviel Zinsen (oder Rendite oder was auch immer das ist) bringen, aber mir im gegenzug garantiert wird das ich mein Eingezahltes Geld + Inflationsaugleich auch wieder bekomme. Oder wie ist das mit dem Anlagerisiko gemeint?
Der Versicherer wendet einen Teil ihrer Beiträge auf,um die Garantie der eingezahlten Beiträge zum Ende der Beitragszahlung zu garantieren.Das kann zum einen der Deckungsstock des Versicherers sein,zum anderen auch Wertsicherungsfonds. Der Teil,der nicht für die Sicherstellung der Garantie benötigt wird,kann dann in frei wählbare Fonds investiert werden,um eine bessere Rendite zu erzielen,als dies mit eher konservativen Anlagen möglich wäre.
Wenn sie sich stichwortartig über verschiedene Konzepte informieren wollen,so empfehle ich ihnen eine Recherche zu den Themen "Hybridmodelle in der privaten Rentenversicherung".
Also danke erstmal für die Antworten
Leider bin ich diesbezüglich überhaupt nicht Fit. Habe das mit den Schichten gerade Mal überflogen, und werde mich damit nächste Woche mal genauer auseinandersetzten (muss das Wochenende Arbeiten...).
So wie ich das bis hierhin verstanden habe, ist das Angebot eine "BU als Anhängsel an eine Rentenversicherung, die als Basisrente gestaltet ist" welche zu der ersten Schicht gehört und ich somit bis zum Renteneintritt viel von der Steuer absetzen kann, aber ab Rentenbeginn auch alles voll versteuern (was auch immer das bedeutet) muss.
Ist das korrekt?
Ja, das ist so korrekt. Und da wir (Gott sei Dank) nicht wissen, wann der BU-Leistungsfall eintritt, wird das zu einem Deal mit sehr ungewissem Ausgang:
Im Extremfall (BU-Eintritt nächstes Jahr): Ein Jahr Beitrag von der Steuer abgesetzt (als Student!) dafür bis 67 Endalter volle BU-Rente versteuern.
Zitat von corleone
Vieleicht nochmal was zu meinem Beruf ohne ins Detail zu gehen: Es ist bei mir äußerst unwahrscheinlich, insofern ich Gesund bleibe, das ich später einmal unter 60T im Jahr bekomme eher mehr, Einstiegsgehalt irgendwo zwischen 40T-50T. Und jobangebote hab ich auch jetzt schon genug, außerdem ist eine eventuelle Arbeitslosigkeit in meiner Branche höchst unwahrscheinlich wenn mann die letzten Jahrzehnte betrachtet.
Hilft das vielleicht um tendeziell eine Aussage zu treffen welches konzept für mich das richtige ist?
Das, was ich unterstrichen habe, ist das Problem, das es primär zu lösen gilt! Ihre Planung steht und fällt damit, dass Sie irgendwann für Ihrer Hände Arbeit Kohle auf dem Konto sehen! Wenn das nicht geht, weil Sie aus gesundheitlichen Gründen nicht können, brauchen Sie Ersatz!
Ein Steueroptimiertes Konzept ist da erst mal völlig sekundär!
Es hindert Sie keiner, heute eine gescheite, passende BU abzuschliessen, und in ein,zwei Jahren eine variabel zu besparende Basisrente zum Steuern sparen zusätzlich.
Zitat von corleone
Was mich jetzt aber irgendwie total schockt ist das ich dabei irgendein Risiko für den teil,der nicht zur Sicherung der Beitragsgarantie benötigt wird trage. Mir hat der das eigentlich so erklärt das ich das Geld dann auf verschiedene Fonds aufteilen kann, die nicht soviel Zinsen (oder Rendite oder was auch immer das ist) bringen, aber mir im gegenzug garantiert wird das ich mein Eingezahltes Geld + Inflationsaugleich auch wieder bekomme. Oder wie ist das mit dem Anlagerisiko gemeint?
Und meinen Sie mit dem Teil der zur Sicherung der Beitragsgarantie benötigt wird, etwa das Geld was man zahlt um auch noch in 40 Jahren den gleichen Beitrag zu bezahlen oder wie muss ich das verstehen?
Beitragsgarantie heisst mit einfachen Worten erklärt: Der Versicherer zahlt Ihnen bei Ablauf des Vertrages mindestens Ihr eingezahltes Geld (abzgl. Risikoanteil z.B. für die BU) zurück - evtl. auch mehr, wenn sich die mit dem Rest Ihres Beitrages besparten Fonds gut entwickelt haben.
Ich denke aber, dass Sie sich hier die falschen Gedanken an der falschen Stelle machen: Wichtig ist, dass die BU Absicherung passt - den Rest können Sie auch noch in einem oder zwei Jahren angehen.