10-Jähriges Darlehen mit Bausparvertrag (BHW) zum festen Top-Zins
Guten Tag,
ich habe eine interessante Immobilie für meine kleine Familie ersichtet, deswegen bin ich auch unter anderem zur Postbank gegangen, um mir ein Angebot anzuhören.
Der Filialleiter hat mir unter anderem eine Option geboten:
Darlehen mit einer Sollzinsbindung von zehn Jahren, danach geht ein Bausparvertrag mit festen 1,9% Zinsen. Vorteil des ganzen ist halt, dass man über den gesamten Vertrag durch, gebundene Zinsen hat und nicht nach 10 Jahren neu verhandeln muss.
Meine Frage dazu ist einfach nur, warum dass dann nicht jeder Hausbauer/Hauskäufer macht oder habe ich da einfach was falsch verstanden, denn den Berater habe ich nicht 100%ig verstanden. Hat jemand von euch solch einen Vertrag abgeschlossen?
AW: 10-Jähriges Darlehen mit Bausparvertrag (BHW) zum festen Top-Zins
Im Prinzip bezahlst Du wohl bei dieser Variante die ersten 10 Jahre nur Zinsen und sparst zugleich einen Bausparvertrag an, der nach 10 Jahren dann das Darlehen ablöst und erst dann wird getilgt.
Da musst Du Dir ausrechnen lassen, was ein normales Annuitätendarlehen kostet (die Zinsbindung kann man hier auch auf 15 oder 20 Jahre wählen) und im Gegensatz dazu die BSV-Variante.
Bekommst Du z.B. bei guter Bonität und einem niedrigen Beleihungsauslauf einen eff. Zinssatz von <3% und kannst dafür mit 3-4% Tilgen, dürfte die BSV-Variante höchstwahrscheinlich die schlechtere Wahl sein.
AW: 10-Jähriges Darlehen mit Bausparvertrag (BHW) zum festen Top-Zins
@parascha
es zählen die Gesamtkosten wo Sie bis zur volllständigen Darlehensrückzahlung zahlen.
Während der Besparung des Bausparvertrages zahlen Sie keine 1,9%. Das ist nur der Bauspardarlehenszins.
Die Zwischenkreditzinsen müssen aber auch in die Gesamtkostenrechnung miteinfließen und könnenn - wie es Herrmüller schreibt - dann durchaus teurer sein als analog ein jetzt aufgenommenes Direkttilgungsdarlehen.
Lassen Sie sich vom Filialleiter eine Gesamtkostenrechnung aller Kosten - inklusive Abschlussgebühr für Bausparvertrag - aufdröseln und geben.
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Hallo,
Bausparen rechnet sich immer, wenn man wenig einzahlt und wenn man viel sicheres Bauspardarlehen abgrenzen kann.
Das ist in ihrem Falle nicht gegeben, trotz des guten ins Bauspardarlehenzinses.
Sie müssen den BHW Vertrag mit knapp 50% Guthaben bedienen um ihn in die Zuteilung zu führen. Sinn würde eher der Wohn maXX der BHW machen, wo Sie dann nur ca. 25% einzahlen und 75% Darlehen abgrenzen mit einem Darlehenszins von 2,75%.
Dies hätte zur Folge, dass Sie mehr ins Bankdarlehen tilgen können und somit wäre ihre Restschuld in 10J geringer. Diese Restschuld können Sie dann mit dem Bauspardarlehen ablösen.
Wichtig ist dabei, dass Sie den Vertrag nicht abtreten lassen an die Bank, sonst sind Sie nur noch der Besitzer, aber nicht mehr der Eigentümer und können somit Zahlungen nicht stoppen oder kommen auch nicht an ihr Geld in der Not ran.
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Ja, was viele nicht mit ein kalkulieren ist, dass die gesamte gezahlte Summe niedriger ist, wenn man von Anfang an tilgt. Je höher die Tilgung desto niedriger die Gesamtsumme. Das kann bei hohen Summen eine ganze Menge aus machen. Nehmen wir mal an, ich zahle 2% Zinsen auf 100.000 €. Das sind im ersten Jahr 2.000,- Wenn ich aber in dem Jahr schon tilge, z.B. 6.000,-, dann habe ich im 2. Jahr nur noch eine Schuld von 94.000, also nur noch 1.880,- Zinsen. In 10 Jahren hätte ich ohne Tilgung 20.000,- Zinsen gezahlt. Mit Tilgung aber habe ich am Ende nur ca. die Hälfte gezahlt. (Ich mag das jetzt nicht genau ausrechnen, da gibt es Rechner, die das automatisch machen).
Letztlich macht die Ersparnis deutlich mehr aus, als wenn man stattdessen 10 Jahre lang mit den derzeit niedrigen Zinsen das Geld anspart.
Also würde ich persönlich immer die Tilgung so hoch wie möglich wählen.
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@Dahut: Wenn die Zinsbindung gleich der Darlehenslaufzeit ist, dann stimmt Ihre Argumentation. Vielen Usern geht es jedoch darum, sich die derzeitig niedrigen Zinsen auf einen langen Zeitraum zu sichern. Da der Zinsunterschied zwischen 10 Jahren und 20 Jahren derzeit bei rund 0,70% liegt, kann es in manchen Fällen Sinn machen, eine Bausparkombifinanzierung zu rechnen.
Beispiel: Zinszahlungsdarlehen 10 Jahre zu 2,5%, dann Zuteilung Bausparvertrag und dann das Bauspardarlehen ( = annuitätisch) zu 2,75% statt 20 Jahre zu 3,2%.
Die durch die annuitätische Tilgung erzielbare Zinsersparnis hebt nicht in allen Fällen den Zinsunterschied auf.
@parascha: Um den Dispo maXX in der Tarifvariante 1,9% in 10 Jahren in die Zuteilung zu bringen, müssen Sie eine hohe Ansparrate zahlen und nutzen später nur ein geringes Bauspardarlehen. Optimierter ist die Nutzung des Tarifes Wohn maXX.
Zitat C. Andreas: "Wichtig ist dabei, dass Sie den Vertrag nicht abtreten lassen an die Bank, sonst sind Sie nur noch der Besitzer, aber nicht mehr der Eigentümer und können somit Zahlungen nicht stoppen oder kommen auch nicht an ihr Geld in der Not ran."
Um diese nützliche Variante zu nutzen, vereinbaren Sie mit dem Darlehensgeber eine niedrige Mindesttilgung (1%), schließen den Bausparvertrag in Höhe der errechneten Restschuld nach 10 Jahren ab und besparen den Vertrag in der erforderlichen Höhe, um die Zuteilung in 10 Jahren zu erreichen.