Ist ein Riester-Vertrag für Auszubildende eine sinnvolle Anlage?
Wir sind beide über vierzig und haben in den letzten Jahren einiges in Sachen Altersvorsorge getan. Da es für unsere Kinder ja wahrscheinlich noch schlechter aussehen wird als für uns, würden wir unserem Sohn gerne zu einer sinnvollen Anlage im Hinblick auf seine Altersvorsorge raten.
Da er gerade mit seiner Ausbildung begonnen hat, steht ihm natürlich nicht soviel Geld dafür zur Verfügung. Da meine Frau seit einigen Jahren einen Riester-Vertrag hat, den sie lediglich mit 25 Euro im Monat anspart, dachten wir, dass das unter Umständen eine gute Alternative für die Ausbildung sein könnte.
Allerdings kann er ja noch nicht viele Zulagen bekommen. Würdet ihr trotzdem zu einem Riester-Vertrag in dieser Lebensphase raten?
AW: Ist ein Riester-Vertrag für Auszubildende eine sinnvolle Anlage?
Hallo,
gerade in der Ausbildung ist die Zulage im Verhältnis zum selbst zu zahlenden Sparbeitrag enorm!
in der Regel liegt der Beitrag auf Grund des geringen Einkommens im ersten und 2 Ausbildungsjahr bei 60 Euro / anno (Es gilt ja immer das Vorjahreseinkommen!)
und die Zulage bei 154 Euro , außerdem gibt es noch ein Extra im ersten Jahr: 200 Euro zusätzlich. Wenn das keine Rendite ist weiß ich auch nicht....
Wichtiger wäre noch: Die Berufsunfähigkeitsabsicherung oder eine Erbwerbsunfähigkeitsabsicherung. Da noch sehr jung, wäre diese auch nicht sehr hoch im Beitrag. Mit wenigstens 750 Euro Rente anfangen und eine Dynamik mit einbauen. Oder aber ein Produkt wählen, welches Stufenweise die Erwerbsminderung in Berufsunfähigkeit umwandelt. Das kommt aber sehr stark auf den Beruf an . Ein Bürokaufmann wird in der Regel seinen Beruf nicht mehr ausüben können wenn er auch wirklich erwerbsgemindert ist.
AW: Ist ein Riester-Vertrag für Auszubildende eine sinnvolle Anlage?
Würdet ihr trotzdem zu einem Riester-Vertrag in dieser Lebensphase raten?
Nein. Grundsätzlich sollten erst einmal Rücklagen angespart werden. Die Absicherung existenzieller Risiken (Arbeitskraft, Haftpflicht etc. pp.) frisst auch Brot. Danach kann man sich Gedanken über den stufenweisen Aufbau einer Altersvorsorge machen und ob Riester überhaupt ein geeigneter Baustein ist.
Oder doch eher eine Vorsorge über den Betrieb. Oder gänzlich andere Strategien.
Die 200€ Berufseinsteigerbonus sind Augenwischerei. Wenn ein Produkt grundsätzlich gut wäre, müsste es nicht durch solche Almosen, bezogen auf die lange Laufzeit, gepusht werden.