ich bin gerade, wie es scheint, in eine ziemlich böse Kostenfalle getappt, was mich doch ein wenig verzweifeln lässt. Ich hoffe mir kann jemand einen guten Tip geben.
Der Sachverhalt:
Ich bin 33 Jahre alt, Student, habe aber auch schon seit über 10 Jahren eine kleine(!) 1-Mann-Firma.
Versichert bin ich bei der Barmer GEK, und war zunächst über die Familienversicherung abgesichert. Als ich 30 Jahre alt wurde, arbeitete ich nebenberuflich auch als Angesteller (Nebenjob), weshalb mein monatlicher GKV-Beitrag auf ca 150€ festgelegt wurde (Mindestbeitrag für Studenten über 30). Soweit alles ok.
Seit 2011 arbeite ich neben dem Studium aber nur noch selbständig.
Bis jetzt habe ich weiterhin monatlich gut 150€ bezahlt.
Vor 2-3 Monaten habe ich nun meinen Einkommensteuerbescheid für 2011 erhalten, wonach ich ca 15.000 Euro Einkommen hatte (Gewinn aus der selbständigen Tätigkeit), was monatlich also 1250,- Euro ergibt (brutto).
Ich muss ja nun meine neue Einkommens-Situation der GKV melden, damit die den Beitrag anpassen können. Aus diesem Grund habe ich dann mal nachgeschaut, was ich dazu erwarten habe.
Das Ergebnis meiner Nachforschung macht mich nun doch etwas nervös:
Offensichtlich scheint es schonmal gar nicht relevant zu sein, dass ich nach wie vor Student bin, da ich über 30 Jahre alt bin und mein einziges Einkommen aus selbständiger Tätigkeit habe.
Wie es scheint gelte ich dadurch als hauptberuflich Selbständiger (was ich gar nicht bin) - aber ok.
Der Schock kam aber, als ich folgenden Satz auf der Webseite meiner GKV gelesen habe: Unabhängig davon, wie hoch Ihre Einnahmen tatsächlich sind: Die Beiträge sind mindestens aus monatlich 2.021,25 Euro zu berechnen.
Scheint also ganz egal zu sein, was ich als Selbständiger verdiene - ich werde einfach abgerechnet, als würde ich mindestens 2021,25 Euro jeden Monat verdienen?! *Schluck*
Nach meinen Berechnungen müsste ich somit seit 2011 dann mal eben 3.500 Euro nachzahlen! Kann das sein?
Ich meine: Ich habe doch niemals auch nur ansatzweise 2000,- Euro verdient - wie kann es dann rechtmässig sein, dass mir dieses Einkommen einfach unterstellt wird?
Spielt es wirklich keine Rolle, was ich in Wirklichkeit verdiene?
Oder habe ich irgendetwas falsch verstanden / übersehen?
Würde mich über fachkundige Hilfe sehr freuen!
AW: GKV-Beiträge für einen selbständigen Studenten...
Hallo, ja das ist der Mindestsatz, den man an die Krankenversicherung zahlen muss und der ist ziemlich hoch. Schau am besten mal nach einer privaten KV, Da zahlst du bei diesem Einkommen wesentlich weniger. Wir hatten uns damals von stratego beraten lassen und danach gleich gewechselt. Heißt, wir sparen jetzt locker 100 Euro im Monat.
AW: GKV-Beiträge für einen selbständigen Studenten...
Ich würde hier nicht voreilig handeln. Und zur PKV würde ich niemals raten, auch bei den Ersparnissen nicht, langfristig zahlt man einfach mehr.
Ich würde prüfen lassen, ob wirklich eine hauptberufliche Selbstständigkeit vorliegt. Hierzu ist auch noch ein Kriterium, dass man mehr als 20 Stunden pro Woche in der Selbstständigkeit arbeiten muss. Es gibt leider keine genauen Grenzwerte, weil der Einzelfall immer für sich betrachtet werden muss.
Wenn nämlich keine hauptberufliche Selbstständigkeit vorliegt wird der Beitrag nach tatsächlichen Einkommen, aber mindestens 898,75 € berechnet.
Und wenn die hauptberufliche Selbstständigkeit bestätigt wird, würde ich Widerspruch einreichen. Den Kassen ist es egal wie hoch der Beitrag des Kunen ist. Für jeden Versicherten bekommen sie unabhängig der tatsächlich gezahlten Beiträge Geld aus dem Gesundheitsfonds.
AW: GKV-Beiträge für einen selbständigen Studenten...
Wenn Du Dich PKV versichern willst solltest Du unbedingt auf dolgende Punkte achten, da es viele "billige" Angebote gibt mit späten bösen Überraschungen:
- mind. 3,5 f. Satz der Gebührenordnung versichern
- Heil-, und Hilfsmittel mit möglichst hohen Begrenzungen
- Psychotherapie niemals ganz ausschliessen (z.B. burn out)
- Ordentliche Zahnstaffel (mind. 500.- EUR pro Jahr kumuliert auf max. 5 Jahre, besser sind 1.000.- EUR pro Jahr)
Da die Beiträge bei der Privaten ansteigen, unbedingt auch die Beitragsentwicklung der vergangenen 20 Jahre vergleichen ggfls. in einen ähnlichen Tarif zum Vergleich hernaziehen wenn der neue Tarif z.B. aufgrund von Unsiex-Neuregelung noch nicht so lange besteht.
AW: GKV-Beiträge für einen selbständigen Studenten...
Bei allem Verständnis:Einem Neukunden ist nicht damit geholfen,wenn er die Beitragsentwicklung des Bestandes als Vergleich heranzieht.Und die Entwicklung für Neukunden dürfte für Otto-Normalverbraucher schwer nachvollziehbar sein.
So wichtig die genannten Punkte im Einzelfall auch sein mögen,gibt es doch deutlich mehr Kriterien,die für die Auswahl eines geeigneten Tarifes in Betracht kommen.
GKV-Beiträge für einen selbständigen Studenten...
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