gerne hätte ich Ihre Meinung zu folgendem Sachverhalt:
Ich bin derzeit Dualer Student, das heißt ich studiere (BWL) wobei mein Arbeitgeber die Studiengebühren & Lohn bezahlt. Desweiteren ist davon auszugehen das ich übernommen werde.
Ich habe derzeit 700 monatlich Netto. In den nächsten 2 Jahren ist dann mit jeweils 100 Netto mehr zu rechnen. Bei Übernahme beginne ich mit 2800 Brutto.
Nun würde ich auch gerne mit diesem Geld etwas Sinnvolles machen. Gedacht habe ich an einen Bausparvertrag.
Meine Strategie:
Eine hohe Bausparsumme ansetzen um niedrige Zinsen in der Zukunft zu sichern und so einen großen Schritt richtung Eigenheim.
Ich dachte an eine Bausparsumme von 100.000. Während der Sparphase könnte ich 300€ monatlich entbehren denke ich (Optimal währe natürlich wenn man die Sparphase anheben könnte). In der späteren Tilgungsphase wären wohl 500€ angebracht.
Nun habe ich schon diverse online Kalkulationen benutzt und dabei gefällt mir der "OptimoBausparen" Tarif von der Deutschen Bank ganz gut. Schnell ausgerechnet kommt eine Summe von 74.000 bei 300€ ansparen. Zuteilung dann 2023 und ein Darlehen zu 1% was ich sehr gut finde. Habe nichts vergleichbares gefunden.
Falls Ihr jedoch findet das ich mit meiner niedrig Zins Strategie total falsch liege bitte ich euch natürlich um eure Meinung.
Ich überlege derzeit etwas ähnliches. Doch habe ich einige Punkte, die mich zweifeln lassen:
- die derzeit sehr niedrigen Guthabenzinsen bei Bausparverträgen (was würdest du bei der Deutschen Bank bekommen?)
- die relativ hohen Abschlussgebühren
- die Unflexibilität eines Bausparvertrages, da der Vertrag ja doch ziemlich lange läuft. Wer weiß, ob ich dann tatsächlich ein Haus kaufen/bauen möchte...
Hast du dir zu diesen Punkten schon Gedanken gemacht?
"Schnell ausgerechnet kommt eine Summe von 74.000 bei 300€ ansparen. Zuteilung dann 2023 und ein Darlehen zu 1% was ich sehr gut finde. Habe nichts vergleichbares gefunden."
Bei 1% Sollzins-Darlehen hat einen effektiv-Zins von 1,66% und muss in nur 6 Jahren zurückbezahlt werden! Eine so hohe Tilgung mit weit über 10% muss man sich auch Leisten können - das ist super für Renovierungen, aber für einen Neubau bzw. Kauf einer jungen Bestandsimmobilie sind diese Niedrigzins-Tarife w.g. der hohen Tilgung i.d.R. ungeeignet.
Wie schon von Torian gesagt, muss man natürlich schauen, ob eine so hohe monatliche Tilgung geleistet werden kann. Klar ist jeder gerne schuldenlos...
Alternativ habe ich mich nach einem gut verzinsten Vertrag umgeschaut. Ich denke nicht, dass die Finanzierungszinsen in den nächsten Jahren wieder deutlich anziehen werden, daher könnte man dann z.B. in sieben Jahren auch eine normale Hypothek aufnehmen. Der Vertrag der Deutschen Bank lohnt sich ja wirklich nur, wenn man das Darlehen tatsächlich in Anspruch nimmt.
Ich bin auf den Debeka Vertrag gestoßen, da gibt es bei einer Laufzeit von sieben Jahren und Verzicht auf das Darlehen 3,25 % Zinsen. Die Darlehenszinsen sind zwar hoch, aber dabei würde ich das Darlehen auch nicht in Anspruch nehmen.
Ich tendiere eher zu diesem Angebot, da ich dann nach Ablauf der sieben Jahre mit dem Geld machen kann, was ich möchte. Was meint ihr dazu?
Ich bin auf den Debeka Vertrag gestoßen, da gibt es bei einer Laufzeit von sieben Jahren und Verzicht auf das Darlehen 3,25 % Zinsen. Die Darlehenszinsen sind zwar hoch, aber dabei würde ich das Darlehen auch nicht in Anspruch nehmen.
Alternativ schau dir die Aachener Bausparkasse an. Die kommen auf 4% bei Darlehensverzicht.
Grundsätzlich würde ich zu einem Bausparer nur greifen, wenn ich auch wirklich das Darlehen nehmen möchte. Für Rendite-Lösungen gibt es andere Produkte ohne Abschlussgebühren.
der Bausparvertrag der Deutschen Bank ist definitiv nicht die ideale Lösung, da wie beschrieben die Tilgungsrate viel zu hoch ist. Mit den 74.000 Euro erwirbt man sich kein Eigentum, es sei denn man wünscht eine kleine, alte ETW. Entsprechend muss man noch weitere Mittel aufnehmen, was wiederum eine Zins-, und Tilgungsrate nach sich zieht. In der Gesamtheit dürfte dann sie gesamte Zins-, und Tilgungsrate aller benötigten Darlehen zu hoch sein, da gibt es deutlich bessere Tarife am Markt.
Wenden sie sich hierzu an Chritian Andreas aus diesem Finanzforum, er wird ihnen den besten Tarif für ihre Ausgangsbasis ermitteln und ich tippe mal es wird der Wüstenrottarif!
Wie schon von Torian gesagt, muss man natürlich schauen, ob eine so hohe monatliche Tilgung geleistet werden kann. Klar ist jeder gerne schuldenlos...
Alternativ habe ich mich nach einem gut verzinsten Vertrag umgeschaut. Ich denke nicht, dass die Finanzierungszinsen in den nächsten Jahren wieder deutlich anziehen werden, daher könnte man dann z.B. in sieben Jahren auch eine normale Hypothek aufnehmen. Der Vertrag der Deutschen Bank lohnt sich ja wirklich nur, wenn man das Darlehen tatsächlich in Anspruch nimmt.
Ich bin auf den Debeka Vertrag gestoßen, da gibt es bei einer Laufzeit von sieben Jahren und Verzicht auf das Darlehen 3,25 % Zinsen. Die Darlehenszinsen sind zwar hoch, aber dabei würde ich das Darlehen auch nicht in Anspruch nehmen.
Ich tendiere eher zu diesem Angebot, da ich dann nach Ablauf der sieben Jahre mit dem Geld machen kann, was ich möchte. Was meint ihr dazu?
Hallo,
die Debeka hat allerdings ihre Fußnoten, die sollte man wissen.
- Sonderzahlungen sind keine erlaubt
- es darf höchstens 3%o von der Bausparsumme eingezahlt werden
d.h. bei einem 10.000er wären dies höchstens 30 Euro mtl.
- es dürfen keine Vertragsänderungen während der Laufzeit stattfinden.
- durch die 3%o Regelung muss eine hohe Bausparsumme abgeschlossen werden. Höchstbausparsumme ist 50.000 Euro.
Nun habe ich schon diverse online Kalkulationen benutzt und dabei gefällt mir der "OptimoBausparen" Tarif von der Deutschen Bank ganz gut. Schnell ausgerechnet kommt eine Summe von 74.000 bei 300€ ansparen. Zuteilung dann 2023 und ein Darlehen zu 1% was ich sehr gut finde. Habe nichts vergleichbares gefunden.
Falls Ihr jedoch findet das ich mit meiner niedrig Zins Strategie total falsch liege bitte ich euch natürlich um eure Meinung.
Mit freundlichen Grüßen!
Hallo,
nun front up klingt der Tarif Optimo der Deutschen Bank natürlich sehr verlockend, da der eff. Zins gerade einmal bei 1,66% liegt. Jedoch in der Praxis ist diese Konstellation die denkbar schlechteste.
Kleiner Exkurs:
Bausparen lohnt sich immer wenn man wenig einzahlt (am Besten 25%) viel Darlehen abgrenzt (am Besten 75%) und dieses Darlehen dann mit einer extrem kleinen Zins- und Tilgungsleistung bedient.
Der Tarif der deutschen Bank ist ein 50%er d.h. es muss 50% von der Bausparsumme angespart werden, um die Zuteilung zu erhalten. Dabei ist der Tarif sehr langsam, d.h. Vertragslaufzeit für eine sinnvolle Zuteilung ist 10 Jahre. (Das stimmt nicht wenn man sagt Bausparen ist unflexibel, mann kann immer durch Teilung oder Reduzierung der Bausparsumme eine Zuteilung "herbeiführen")
Das Problem ist jedoch bei diesem Tarif der db, dass die Zuteilungsgeschwindigkeit sowas von langsam ist, dass auch nach 7 Jahren kein nenneswerter Darlehensanspruch vorhanden ist. D.h. der Tarif muss fast zwangsläufig 10 Jahre bedient werden.
Sinn macht ein Tarif, wo man wenig einzahlt und viel Darlehen abgrenzt. Dabei liegen die Darlehenssätze zur Zeit zwischen 2% - 2,9% am Markt. Was aber auf jeden Fall Sinn macht in ihrem Alter ist die Überlegung einer sogenannten "Blankodarlehenstrategie" die ich gerne näher erörtern möchte.
Bausparkassen (nicht alle tun das) dürfen bis 30.000 ihre Bauspardarlehen blanko vergeben. Damit könnten Sie im Idealfall 30.000 Euro sicheres Bauspardarlehen ziehen, was Sie auf Basis wohnwirtschaftlicher Verwendung und auf Basis ihrers Einkommen erhalten. Dies hat nun zu Folge, dass man weniger Kredit von der Bank benötigt (bei Kauf/Bau einer Immobilie) und somit erhält man einen besseren Darlehenszins.
Quizfrage:
Was bringt Ihnen eine Zinsersparnis auf 25 Jahre?
Ist es relevant, ob Sie das Bauspardarlehen zu 4% oder 1% erhalten bezogen auf die 30.000 Euro?
Kleiner Exkurs:
Bausparen lohnt sich immer wenn man wenig einzahlt (am Besten 25%) viel Darlehen abgrenzt (am Besten 75%) und dieses Darlehen dann mit einer extrem kleinen Zins- und Tilgungsleistung bedient.
Genau dies erreicht man eben auch mit einer sogenannten Mehrzuteilung. Die Alte Leipziger hat da einen ganz netten Rechner auf der Homepage. Durch diese Mehrzuteilung holt man sich bis zu 90% der Bausparsumme als Darlehen. Ansparen muss man lediglich 40% der Summe.
Welche Bausparkassen noch die Mehrzuteilung anbieten, wird Herr Andreas als Profi in diesem Umfeld vermutlich aus dem Kopf sagen können.
Genau dies erreicht man eben auch mit einer sogenannten Mehrzuteilung. Die Alte Leipziger hat da einen ganz netten Rechner auf der Homepage. Durch diese Mehrzuteilung holt man sich bis zu 90% der Bausparsumme als Darlehen. Ansparen muss man lediglich 40% der Summe.
Welche Bausparkassen noch die Mehrzuteilung anbieten, wird Herr Andreas als Profi in diesem Umfeld vermutlich aus dem Kopf sagen können.
Verstehe ich nicht. Man muss 40% ansparen, um bis zu 90% Darlehen zu bekommen?!
Naja, die Bausparsumme wird ja nicht erhöht. Sie bleibt 22.500 Euro. Und dafür habe ich ja bereits bei Beginn die Abschlussgebühr gezahlt (auch 1%).
Man zahlt diese Option eben mit der deutlich erhöhten Tilgungsrate.
Bei der genannten Konstellation (und 150 Euro Sparrate) kommt man auf ca. 120 Euro Monatsrate in der Darlehensphase ohne Mehrzuteilung. Mit Mehrzuteilung sind es knapp 250 Euro.