Plötzlich ist das Geld weg - Bankenrun in Zypern
16. März 2013
Die EU-Finanzminister beschlosssen in der Nacht, private Anleger an der Abwendung des Staatsbankrotts in Zypern zu beteiligen. Hunderte versuchten ihr Geld von der Bank zu holen, doch sie kamen zu spät.
Schock-Nachrichten zum Frühstück: Die Zyprer erfuhren am Morgen nach dem Aufwachen, welche Kompromisse ihre Regierung in der Nacht in Brüssel für internationale Finanzhilfe eingegangen war. Alle Konten bei zyprischen Banken werden mit einer einmaligen Zwangsabgabe belegt - das trifft nicht nur reiche ausländische Anleger wie russische Oligarchen, sondern auch Rentner und andere Kleinsparer des Inselstaats.
Ein bisher einmaliger Vorgang im Kampf gegen die Euro-Krise. Im Gegenzug gewährt die Eurozone dem Land Finanzhilfen von bis zu zehn Milliarden Euro. Wer aufgeschreckt von den Neuigkeiten seine Ersparnisse retten wollte, kam schon zu spät: Die Regierung in Nikosia hatte mit Eilmassnahmen dafür gesorgt, dass der fällige Betrag blockiert wird.
Plötzlich ist das Geld weg
Wer weniger als 100'000 Euro auf dem Konto hat, muss einmalig 6,75 Prozent seines Ersparten abgeben. Kunden mit mehr Geld verlieren 9,9 Prozent.
Ein Rentner mit 100'000 Euro auf der hohen Kante hat also am Dienstag, wenn die Banken nach einem Feiertag wieder öffnen, fast 10'000 Euro weniger auf dem Konto - und das trotz einer in der gesamten EU geltenden Einlagensicherung für Guthaben für bis zu 100'000 Euro.
Eurogruppenchef Dijsselbloem meinte, diese Sondersteuer sei eine «gerechte Lastenverteilung». !!!!!!!!
Ich finde, das ist ein Alarmzeichen - Welches Land trifft es als nächstes?