Oel

The Godfather schreibt:
"Andererseits lohnt sich so ein früher Einstieg in die Alternativenergie sicher auch als Absicherung, wenn das Öl ausgeht"

Einverstanden. Es ist nur, dass die meiste Alternative sau teuer sind.
Sie müssten subventioniert werden, in der Entwicklungsphase und beim Erstellen.
Für mich heisst das Steuergeld, und dann sehe ich rot!

Meine Lösung ist ganz einfach: ich habe eine ganz neue effiziente computer-gesteuerte Öelheizung,
eine doppel-insuliertes Haus, eine sehr effiziente Cheminee mit Raumheizung, einen Schwedenöfen und eine menge Kerzen.
Die Bäume atmen das Abgas vom Kamin ein und saufen vom See, damit sie schnell wachsen. Sie werfen schon Holz ab.
Werde die Fische vom See in der Cheminee backen.
Brauche nur noch einen Kerzbetriebenen PC.

Dann bin bereit für den nächsten Mittelostkrieg.

Lancelot

aus Deinem Posting kann ich entnehmen, dass Dein Haus fertig ist und Du bereits umgezogen bist. Weg von Basel nach Sempach??

@Dany. Du fragst: "Weg von Basel nach Sempach??"

Jein. Wir bleiben vorläufig Basler(inne).
Wegen der Arbeit in Basel und der Arbeit auf der Autobahn ist es im Moment schwierig nach Sempachersee zu ziehen.
Abgesehen von der Arbeit sind wir sowieso beide gleichzeitig Stadt-Menschen und Land-Menschen.
Es gibt deswegen ein stetiges Pendeln.

Wir kommen aber zunehmend unter Druck.
Gestern hat uns der Gemeindepresident wieder geschreiben und uns alles gute für 2006 am Sempachersee gewünscht,
mit dem Anhang, dass Schenkon weider seinen Steuerfuss gesunken hat.

Somit hat Schenkon das zweitteifste Steuerniveau des Kantons Luzern.
Wir sind natürlich beiendruckt und werden irgend mal über die Bücher gehen. Einfach ist das Steuervergleich aber nicht.

Abgesehen davon, wird es immer wieder übersehen, dass Basel-Stadt die Steuerzahlung im volgenden Jahr verlangt. Im Umzugsjahr müssten wir dann 2mal den Jahressteuer zahlen. Kein Willkommens-Geschenk!

Beim 50-50 Wohnen ist es natürlich schwierig für die Schweizer-Steueramte. Das 50-50 Besteuerung gibt es nicht.

Lancelot

Hallo Engländer

Im Jahre 2001 des Herrn wurde in der Schweiz die Steuerharmoniesierung eingeführt. Alle Kantone ausser Waadt/Wallis und glaube noch Tessin hatten dies sofort umgesetzt. Mittlerweile haben sogar alle Kantone die Gegenwartsbesteuerung. Die Probleme mit dem doppeltem Steuerzahlen in einem Jahr solltest Du also nicht mehr haben. Du bezahlst nur noch Steuern in dem Kanton, wo Du am 31.12. deinen Lebensmittelpunkt hast. Steuerausscheidungen gibt es nur noch bei Liegenschaftsbesitz in verschiedenen Kantonen.

Tschüss

Peitschi schreibt:
"Mittlerweile haben sogar alle Kantone die Gegenwartsbesteuerung.
Die Probleme mit dem doppeltem Steuerzahlen in einem Jahr solltest Du also nicht mehr haben.
Du bezahlst nur noch Steuern in dem Kanton, wo Du am 31.12. deinen Lebensmittelpunkt hast."

Ist es möglich, dass Du eine Konfusion zwischen Besteuerung und Steuerzahlung machst?

Wie sonstwo, wird in Basel-Stadt das Einkommen und das Vermögen jedes Jahr besteuert.
Die Basler finde es logisch, dass man zuerst den Steuerbetrag abklärt und dann ihn bezahlt. Diese können erst im folgenden Jahr geschehen.

Hingegen, in anderen Kantonen wird nicht auf die Steuerberechnung gewartet, sondern wird im laufendem Jahr eine provisorische Steuerzahlung verlangt.

Das heisst, wenn ich in 2006 nach Kanton Luzern umziehe, muss ich in 2006 in Basel die 2005-Steuer bezahlen und auch zusetzlich die provisorische 2006-Steuer in Kanton Luzern bezahlen.

Das ist der Grund, warum es in steuergunstigen Gemeinden ausserhalb Basel-Stadt, Leute unangemeldet wohnen, wenn sie dort anscheinend "weniger" Steuer zahlen können.

Es würde mich interessieren zu wissen, ob es andere Kantone gibt, die das gleiche Steuerzahlungsmodus wie Basel-Stadt haben.

Lancelot

achso, dass ihr in basel mit dem steuerbezug verspätet seid, wusste ich nicht. ich ging eben nur davon aus, dass wir nun in der ganzen schweiz überall die gegenwarts- anstelle der vergangenheitsbesteuerung haben.
i'm sorry.

ja aber hallo, sind wir denn hier im cash borsalino oder was!? :lol:

Zitat von richard100

Also, irgendwie schon belustigend die Begründungen warum Oel fällt oder steigt. heute fällt der Preis.... Begründung bei Bloomberg:

Oil Falls on Forecasts for Warmer Weather in the Northern U.S.
Dec. 16 (Bloomberg) -- Crude oil, heating oil and natural gas fell on forecasts showing that warmer weather will move across the northern U.S., reducing demand for heating fuel. :shock:

Gruss Rich

hehe, ja, das spannendste war ja bei den Stürmen: Zuerst hiess es der Ölpreis steige weil man die Katastrophe erwarte, nach den Stürmen hiess es, er steige weil die Stürme vorbei waren und dasselbe bei sinkenden Kursen. Gut, diese super Informationen kamen natürlich nicht von denselben Quellen, aber trotzdem. :lol:

Zitat von peitschi

die beiden oelschocks in den 70er jahren waren auch nicht nur ein phänomen von 2-3 wochen. so richtig rückläufig war der oelpreis erst, als die ersten bohrinseln in der nordsee in betrieb waren. der aufbau von zusätzlichen kapazitäten benötigt logischerweise zeit und geld.

ich sagte ja auch nur, mittelfristig wird der oelpreis sinken. ich bin überzeugt, dass all jene analysten, die jetzt von einem oelpreis von >80$ sprechen, in 2 jahren von einem oelpreis von <20$ sprechen.

Die aktuelle Situation lässt sich nur schwer mit dem Ölschock der 70er Jahre oder Anfang 1980 vergleichen.

In den 70er Jahren ging der Ölschock von der Angebots-Seite aus. Unsicherheit, nachdem der Dollar von der Goldbindung gelöst wurde, Inflationsängste und politische Unsicherheit. Damals haben einfach die Araber das Angebot verknappt und den Ölhahn zugedreht um Druck auf den Westen auszuben.
Ähnlich 1980. Auch damals ein kurzer Schock zu Beginn es ersten irak-Krieges. Also ebenfalls von der Angebots-Seite gesteuert.

Diesmal ist es insofern anders als es die Nachfrage-Seite ist, die den Ölpreis in die Höhe treibt. Indien und China industrialisieren und möchten nun halt auch Auto fahren. China steht dabei mit 7 Mio Autos erst noch am Anfang. Wir haben es also nicht mehr mit "nur" einer politischen Krise zu tun, bei der uns die Araber mehr oder weniger temporär den Hahn zudrehen. Im Gegenteil: Die Araber fördern wie blöd aber es reicht einfach nicht mehr - oder nur noch knapp.

Kommt hinzu, dass die besten Ölfelder derzeit auf dem Höhepunkt ihrer Produktivität stehen.



Mehr rauspumpen geht nicht, weil das Erdöl sonst zu schwefelhaltig ist und sich nicht mehr für Benzin verwenden lässt. Das weltweit grösste Ghawar-Ölfeld in Saudiarabien hatte 1948 noch 97 Mrd Barrel Öl. 1970 waren es noch 60 Mrd. Seither wurden 55 Mrd barrel gefördert und so lässt sich leicht aus rechnen, dass Ghawar noch 5 Mrd barrel Öl enthält. Das reicht, den Welt Ölbedarf für drei Wochen zu decken.

In den USA ist die Erdölförderung bereits seit 1991 rückläufig und entsprechend steigen die Importe.

Stellt sich die Frage, ob neue grosse Ölquellen entdeckt werden. Die Chancen, namhafte Quellen zu finden sind gering. zumindest wurden in den letzten 20 Jahren keine grossen Ölvorkommen mehr gefunden.

Ergibig ist das Öl aus kanadischem Schiefer aber da rentiert der Abbau erst bei einem Ölpreis von nachhaltig über $60.

Ich glaube deshalb nicht, dass wir jemals wieder Preise von weit unter $60 sehen werden.

Heute mal wieder eine neuere Masche: auf CNBC Referate zum Ölpreis 2006/2007 es solle mal wieder eine Treiberei Richtung 80/100$/Barrel drinliegen in der Art einer Spitze mit Hysterie. Dies könne ausgelöst und entwickelt werden durch Krisen USA/Iran. Möglich ist alles, das Erreichen von astronomischen Preisen auch, das wird über die Futures Terminwarenmärkte in London und NewYork besorgt. Solche Hetzereien dienen auch immer wunderbar den Kursen der Aktien im Energiesektor, leider oft mit zu wenig Bewegung für Trades. Achterbahn bleibt erhalten. Energiesektor bleibt volatil hoffentlich interessant.

So eine Krise USA/Israel/Iran ist gerade in den Interessen der Öelproduzenten. Dann gibt es einen klaren Grund die Ölpreise noch höher zu treiben.

Ich denke, die Araber haben mit Interesse gefolgt, was für eine Wirkung die aktuelle Preiserhöhung auf uns hat - nämlich keine!

Die industrielle Länder sind eine Goldgrube!

Lancelot

:arrow:

Das heisst Dollar-Recycling.

Das überflüssige Öl-Geld wird der Wirtschaft und Konsumenten abgezapft und an der Börse angelegt.

Lancelot

haben die reserven der opec zu oder abgenommen? ist der irak noch immer in den opeczahlen enthalten oder wird dieses land mittlerweile als "westlich" angesehen?

Zitat von richard100

Na also, warum denn immer auf Weltuntergang machen.
Das sieht so schlecht doch nicht aus. Vor allem der letzte Satz gefällt.. :lol:
Gruss Rich

https://www.baz.ch/news/index.cfm?ObjectID=7C001EE3-1422-0CEF-70CB6848B56D4B4F

Zitat aus der BAZ: Die weltweit entdeckten Ölreserven sind im Jahr 2005 um 2,5 Milliarden Tonnen auf 176 Milliarden Tonnen gestiegen. 70 Prozent oder 123 Milliarden Tonnen davon lagern in OPEC-Ländern

2.5 Mrd Tonnen sind 16 Mrd Barrel. In den letzten 5 Jahren wurden weltweit 27 Mrd Barrel verbraucht. Im Schnitt also 5.4 Mrd Barrel pro Jahr.

Die 2005 entdeckten 16 Mrd Barrel decken also den Welt Erdölbedarf für 3 Jahre sofern der Verbrauch konstant bleibt.
Beachtilich ist diese Zahl auch deshalb, weil in den letzten 5 Jahren (1999-2004) nur 3 Mrd Barrel an neuen Ölreserven entdeckt wurden.

Aber ist die Zahl von 176 Mrd Tonnen, die die BAZ als globale Reserven nennt realistisch?
Einigermassen, denn die US-Energiebehörde eia nennt 1 Billion Barrel als Reserve, was 156 Mrd Tonnen entspricht.

Wie lange reichen also die Reserven? Bei rund 5.5 Mrd Barrel Verbrauch pro Jahr 30 Jahre (30*5.5 = 165).

Ob der Verbrauch allerdings konstant bleibt, ist fraglich:



in der Zeit von 1991-1999 ist der Ölverbrauch in den westlichen Industrieländern um 11% gestiegen, in Asien um 35%.

Spitzenreiter im Ölverbrauch sind übrigens - wer hätte das gedacht - immer noch die Amis:



@Peitschi:
Der Irak zählt immer noch zur OPEC. Auch wenn er von den USA annektiert wurde.

Die Fördermenge der OPEC liegt derzeit bei etwa 27.5 Mio Barrel pro Tag (bpd). Damit ist die maximale Förderquote allerdings fast schon erreicht. Maximal liegen 30 Mio bpd drin. Der Irak liegt meist zwischen 1.5 und 2.0 Mio bpd. Theoretisch könnten maximal 6 Mio bpd herausgeholt werden, sofern alle Ölförderanlagen durch neuste US-Technologie ersetzt würden.

Mit 6 Mio bpd würden die Amis über 20% der OPEC-Fördermenge verfügen und hätten somit sehr starken Einfluss auf den Ölpreis: Steigt der Preis, können sie einfach die Förderung im Irak rauffahren - so zumindest der Plan.

In der Praxis hat das noch nicht geklappt, weil sich die Iraker unverständlicher Weise :P dagegen mit allen Mitteln wehren, dass ihnen die Amis das Öl abzapfen wollen.

Da müssen die Amis noch ziemlich viel irakisches Öl pumpen, damit sich der Krieg finanziell rentiert.