Ich bräuchte eure Hilfe, da ich selber Laie bin und durch Googeln keine wirklich zufriedenstellende Antworten erhalten habe.
Meiner Verlobten wurde 2010 nach ihrem Studium VL von ihrem damaligen Versicherungsfritzen schmackhaft gemacht. Da sie ziemlich naiv an die Sache ran gegangen ist, hat sie den Abschluss gemacht.
Ich bin in den letzten Jahren immer davon ausgegangen, dass sie einen "gewöhnlichen" VL-Sparvertrag abgeschlossen hat (auf die üblichen 7 Jahre).
Jetzt beim Sichten der Unterlagen stellte sich jedoch heraus, dass es eine "Kapitalversicherung auf den Tod- und Erlebensfall" ist, die bis zum Renteneintrittsalter läuft.
Meine Fragen nun:
- Was ist das genau bzw. wie funktioniert das?
Anbieter ist die Volkswohlbund. Auf deren Homepage lässt sich leider bis auf einen Satz nichts finden: SAFE VL: Garantierte Verzinsung und Anlage der Überschüsse im Deckungsstock (Sicherungsvermögen)
- Braucht sie/wir diese?
Meine Verlobte hat schon eine Riesterversicherung, die sie als Angestellte im ÖD bei der Stadt abschließen musste.
Zudem wollen wir in den nächsten Jahren Eigenheim kaufen und bis zum Renteintritt abgezahlt haben, was ja auch im Grunde eine Altersvorsorge ist.
- Da die summe so gering ist, müssen wir beim Erwerb einer Immobilie ja eh noch eine Lebensversicherung abschließen.
Frag mich nicht, dies ist so. Monatlich 2% des Lohns werden abgezogen in eine Altersvorsorge, die Riester ist. Jeder Angestellte unserer Kommune hat dies.
Lass mal einen Fachmann auf die Unterlagen deiner Freundin schauen (Verbraucherberatung?)
Es gibt tatsächlich z. B. tarflich vereinbart den "Zwang" die WVL Leistungen in so genannte AVWL stecken zu müssen (Altersvorsorgevermögenswirksame Leistungen) z. B. in der Metallindustrie oder als VBL im ÖD.
Riester mit Zwang über Direktversicherung und dann auch nur 2 % des Lohnes, da liegt sicher ein Missverständniss vor. Das wäre auch fatal - eine Direktversicherung mit einer Zulagenrente koppeln. Und dann nur 2 statt der eigentlich 4 % derzeit...
VL als KLV ist selten geworden. Schau mal in die Bedingungen ob dort nicht noch Teilauszahlungen vorgesehen sind. So wurden "früher" diese Verträge vereinbart. Bis zum Endalter ohne Zugriffsmöglichkeit war sicher nicht der Wunsch deiner Freundin.
Was Immobilienerwerb und den Zwang einer LV angibt, kann ich den Kontext nicht nachvollziehen. Niemand zwingt dich bei Immobilienerwerb so eine Absicherung abzuschließen.
Riester mit Zwang über Direktversicherung und dann auch nur 2 % des Lohnes, da liegt sicher ein Missverständniss vor. Das wäre auch fatal - eine Direktversicherung mit einer Zulagenrente koppeln. Und dann nur 2 statt der eigentlich 4 % derzeit...
Meine Verlobte muss monatlich mit 2% des Lohnes riestern (vielleicht sind es auch 4%, muss da noch einmal nachfragen bei ihr).
VL als KLV ist selten geworden. Schau mal in die Bedingungen ob dort nicht noch Teilauszahlungen vorgesehen sind. So wurden "früher" diese Verträge vereinbart. Bis zum Endalter ohne Zugriffsmöglichkeit war sicher nicht der Wunsch deiner Freundin.
Tja, die Bedingungen hat sie nicht. Ich kann dir nur sagen, was auf dem jährlichen Auszug drauf steht:
Aktuelle Rückkaufwerte
Gesamte Leistung: 400€
Gesamte Leistung ink. Überschussbeteiligung: 400€
Beitragszahlung
40€/Monat
Und dann weiter unten noch "Mögliche Leistung bei Ablauf der Vertrages 2048:
Garantierte Leistung: 23.654€
Überschussanteile*: 14.318€
Schlussüberschussanteile*: 1.894€
Midestbeteiligung an Bewertungsreserven*: 2.840€
Gesamtbetrag*: 42.706€
* Die angegebenen Leistungen aus der Überschussbeteiligung können nicht garantiert werden. Die aktuellen Daten wurden an den aktuell klarierten Sätzen hochgerechnet.
Was Immobilienerwerb und den Zwang einer LV angibt, kann ich den Kontext nicht nachvollziehen. Niemand zwingt dich bei Immobilienerwerb so eine Absicherung abzuschließen.
Hier ist die Frage, ob wir die jetzige Kapital-Renten-VL kündigen und die 400 Euro nehmen und zur Seite legen für unser Eigenkapitalaufbau und eine neue VL abschließen als übliche Sieben-Jahres-Sparkiste und diese Summe dann nach 7 Jahren als Sondertilgung in das Haus stecken oder diese weiterlaufen lassen.
Auch wenn es schön ist mit Renteneintritt eine hohe Summe ausgezahlt zu bekommen (diese muss ja nicht mehr versteuert werden oder? Schließlich wurde es schon bei den VL beim Lohn versteuert, oder irre ich mich da??), wenn man die Inflation bedenkt, schrumpft die Summe dann zum Beispiel bei der garantierten Leistung von 23.654€ auf 10.772€ (angenommen jährliche Inflationsrate von 2,3%). Dann hätten wir doch mehr die nächsten 35 Jahre 5x eine VL-Spar-Kiste (die üblichen 7 Jahre) abzuschließen und das Geld zwischendurch immer wieder als Sondertilgung ins Haus zu stecken, oder?