Lohnt sich eine Versicherung in der PKV für Beamte über Öffnungsaktion?
Hallo zusammen,
ich stehe vor folgendem Problem: Ich werde demnächst auf Probe verbeamtet und stehe vor der Entscheidung, ob ich freiwillig in der GKV bleiben oder mich privat versichern soll (die Möglichkeit zu einer freiwilligen Mitgliedschaft in der GKV besteht).
Da ich in der Vergangenheit gesundheitliche Probleme hatte (Schuppenflechte, Stauballergie, in 2009 eine ambulante Psychotherapie und auch sonst noch ein paar Wehwehchen) gehe ich davon aus, dass ich nur über die Öffnungsaktion mit 30% Zuschlag in der PKV aufgenommen würde.
Lohnt es sich dann (auch wenn man 50% Beihilfe hat) überhaupt noch langfristig gesehen zu wechseln (die Beihilfe wird auch im Ruhestand bei 50% bleiben), oder ist hier langfristig mit finanziellen Schwierigkeiten zu rechnen (gehobener Dienst)? Ein Kind könnten ja über den Ehepartner in der GKV versichert werden...bis zur JAEG sind es noch einige Jahre, bis dahin sind die Kinder vermutlich im Zweifelsfall auch aus dem Haus .
Mein Problem ist, dass nicht alle Anbieter an der Öffnungsaktion teilnehmen und einem in diesem Rahmen auch nicht alle Tarife offenstehen. Von daher kann ich auch die Kosten nur schwer abschätzen (bzw. die Leistungen, die ich bekommen würde...Zusatztarife wären mir in der Regel ja verwehrt), und selbst wenn ich mir bei einem Versicherer einen Tarif "ausgucke" weiß ich nicht, ob ich ihn im Zweifelsfall bekomme (DBV wäre interessant...aber die haben mehrere Tarife...da währe dann die Debeka von Vorteil, die haben nur einen, sind aber teuer...).
Eine Beratung zu bekommen ist schwierig - die meisten Markler zeigen sich auch eher uninteressiert. Zwar werde ich vermutlich eine Honorarberatung in Anspruch nehmen müssen...allerdings hätte ich gerne schon vorab eine Einschätzung, ob sich dieser Aufwand überhaupt lohnt bzw. würde ich auch schon gerne in ein paar Richtungen vorarbeiten bzw. mich einlesen. Als Studentin habe ich nicht wirklich soviel Geld um eine XX stündige Beratung zu finanzieren....
Hat jemand hier Erfahrung in diesem Zusammenhang gemacht bzw. kennt sich mit der Materie aus? Wäre für hinweise dankbar.
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Macy
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AW: Lohnt sich eine Versicherung in der PKV für Beamte über Öffnungsaktion?
Das Thema ist interessant. Vorweg erstmal die Frage, was hast Du denn für Leistungen wenn Du in der GKV bleibst? Vor allem was hast Du für ein Beitrag? Als Beamtin bekommst Du Beihilfe. Wenn ich Deinen Beitrag richtig gelesen habe hast Du 2 Kinder? Wenn ja, dann bekommst Du nicht 50%, sondern 70% Beihilfe und müßtest Dich nur zu 30% absichern. Selbst wenn Du über die Öffnungsaktion in die PKV rutschst bist Du bei richtiger Versichererwahl deutlich besser dran als in der GKV. Deine Kinder könntest Du sogar mit 20% PKV Anteil in der PKV versichern und würdest im Beitrag vermutlich sogar noch günstiger liegen als in der GKV. Was ich fraglich finde ist Deine Äusserung "teuer" in Verbindung mit der Debeka. So weit ich weiß ist die Debeka die größte private Krankenversicherung und dazu noch eine Selbsthilfeeinrichtung des ÖD. Sie wird von vielen Maklern immer sehr schlecht geredet und man findet hunderte Argumente warum man sich dort nicht versichern sollte. Fragt man den Makler ob er die Debeka anbietet heißt es in 99% Nein. Aber nicht weil die Makler nicht wollen, sondern weil die Debeka es nicht will. Ich bin schon viele, viele Jahr in der PKV und habe bis heute nicht den Weg bereut. Gar nicht! In der GKV würde ich als Angestellter über 600 Euro mit Pflege zahlen, in der PKV liege ich weit unter 400 Euro mit allen Wahlleistungen die es gibt! So viel zum Thema. Ausserdem kann man sich den "MAP-Report" zur Hilfe heranziehen um für sich eine Entscheidungshilfe zu bekommen. Hatte mir zumindest geholfen. Im übrigen haben die meisten Pensionäre 70% Beihilfe!
AW: Lohnt sich eine Versicherung in der PKV für Beamte über Öffnungsaktion?
Hallo Macy, danke erst einaml für deine Antwort. Das mit der höheren Beihilfe gilt in meinem Fall nicht mehr. Bei uns hat das Land für Neuverbeamtungen eingeführt, dass es bei 50% Beihilfe bleibt, unabhängig von Pension oder Kindern (im übrigen habe ich noch keine Kinder, dass ist nur Zukunftsmusik). Die Debeka ist wirklich teurer, ich habe Angebote von mehreren Versicherern angefordert und (wenn man die 30% draufrechnet) ist sie wirklich um die 60 EUR teurer als die DBV (wobei ich bei der DBV halt nicht weis, ob ich den Tarif bekomme bzw. wie es langfristig mit der Stabilität aussieht - die Debeka soll ja die stabileren Beiträge haben). Von der Leistung her kann ich bei den beiden Versicherungen keine gar zu großen Unterschiede erkennen (die Debeka hat bei der Umstellung auf Unisex ja ganz schön nachgebessert....). Und ich kenne Versicherte beider die zufrieden sind. Allerdings mache ich mir bei der Debeka halt Sorgen, dass die Beiträge in Zukunft hochgehen könnten - es ist immerhin ein neuer Tarif in den ich einsteigen würde. Zudem habe ich keine Ahnung, wie sich die Ausdehnung der Öffnungsaktion in anderen Bereichen bei überschreiten der JAEG auf die "Gesundheit" des Unternehmens an und für sich auswirkt. Jetzt bitte nicht falsch verstehen - ich finde diese Aktion gut, allerdings habe ich halt meine Zweifel, wie sich das finanziell für die Debeka auswirkt. Ich denke, dass in diesem anderen Tarif deutlich mehr schlechte Risiken unterkommen werden als über die Öffnungsklausel - bei Beamten gibt es als Vorstufe vor der Verbeamtung (welche den Weg in die PKV öffnet) ja immer noch den Amtsarzt...bei Angestellten halt nicht. Und: Wenn ich mit dem Zuschlag rechne spare ich in der Privaten gegenüber der gesetzlichen nur noch rund 80 EUR im Monat, zumindest derzeit (Absenkung der Eingangsbesoldung in den ersten drei Jahren um 4% und in der zweiten Stufe von A9). Dass es in ein paar Jahren mehr wird weiß ich selbst, ich denke gar zu groß (über 250 EUR) dürfte der Unterschied solange ich aktiv bin nicht werden. Und das Risiko, das ich überhaupt nicht soviel spare ist natürlich auch immer dabei - die Beitragsentwicklung kann ja niemand wirklich voraussagen. Allerdings wäre die gesetzliche im Alter wieder billiger...von daher ist halt schon die Frage, ob es sich langfristig betrachtet lohnt mit so einem Aufschlag zu wechseln. Ohne wäre es für mich gar keine Frage....aber danke ersteinmal für deine Rückmeldung. LG Lisa
AW: Lohnt sich eine Versicherung in der PKV für Beamte über Öffnungsaktion?
Hallo Lisa, das wußte ich gar nicht mit den Neuverbeamtungen. Hier bei uns in der Familie kenne ich nur die von mir besagte Regelung. Deine Bedenken kann ich gut verstehen. Was irgendwann in 30 Jahren mal ist?!? Keiner weiß es so genau, was vielleicht auch ganz gut ist. Was für ein Tarifwerk neu aufgelegt wurde weiss ich nicht genau, allerdings weiss ich das die Debeka aufgrund ihrer Größe ganz sicher die geringsten finanziellen Probleme am Markt hat. Das sehe ich daran das ich seit Jahren einen relativ stabilen Beitrag dort zahle. Auch das mir bekannte Tarifwerk ist sehr übersichtlich und im Gegenzug zu vielen anderen PKV Unternehmen wird dort keine Rosinenpickerei betrieben. Gesunde und nicht so gesunde Risiken sind in einem Tarif versichert. Das war ein Grund warum ich mich vor ca. 8 Jahren für die Debeka entschieden habe. Aber wie gesagt, lass es in Ruhe angehen und vor allem lass Dich hier nicht auf diverse komische Typen ein
AW: Lohnt sich eine Versicherung in der PKV für Beamte über Öffnungsaktion?
Hallo Lisa,
die Neuregelung interessiert mich sehr. Für welches Bundesland gilt sie? Habe es bis jetzt nicht gefunden.
Die Entscheidug für oder gegen PKV ist immer schwierig. Ich persönlich würde mich immer wieder für die PKV entscheiden denn nur hier weiß ich dass das was ich einmal an Leistungen vereinbart habe auch noch nach Jahren Gültigkeit hat.
Bei der GKV werden regelmäßig Leistungen gestrichen und zusätzlich noch die Beiträge angehoben. Der Anteil des Arbeitgebers ist mittlerweile festgelegt und weitere Beitragsanpassungen muss der Versicherte zu 100% selbst zahlen. Was noch an Leistungen gestrichen wird ist nicht absehbar aber der Unterschied zu ende 1990 bis heute ist schon erheblich!
Sicher ist die Einsparung auf den ersten Blick vielleicht nicht so hoch, doch wie sieht es mit den versicherten Leistungen aus? Haben sie lediglich einen Tarif zum Vergleich herangezogen der auf GKV Niveau liegt oder sind da auch schon Verbesserungen mit einbezogen?
Und außer DBV und Debeka gibt es auch noch andere Versicherer die Öffnungsklauseln haben und spezielle Tarife für Beamte und Beamtenanwärter anbieten und in diesem Bereich sehr gut aufgestellt sind. Bei Beamtenanwärtern liegen sie teilweise sogar beitragsmäßig unter dem Mitbewerber Debeka.
AW: Lohnt sich eine Versicherung in der PKV für Beamte über Öffnungsaktion?
Hallo,
die Regelung gilt für Baden-Württemberg und nur für Neuverbeamtungen (also alle die vor 2013 verbeamtet wurden sind nicht tangiert).
Natürlich nehmen auch andere Versicherer an der Öffnungsaktion teil - aber soweit ich das übersehen kann mit teilweise sehr schlechten Tarifen von der Leistung her (einige sind schlechter als die GKV, und darauf lege ich nun wirklich keinen Wert). Ich habe keine einzige Versicherung gefunden, die vergleichbar gute Leistungen wie die GKV im Bereich Reha/Kur erbringt. Gerade Reha finde ich aufgrund meiner Vorerkranung allerdings wichtig!
Natürlich habe ich nicht den kompletten übersicht aller Versicherer die an der Öffnungsaktion teilnehmen - und bei den Versicherern die Teilnehmen sind im Rahmen der Öffnungsaktion auch nicht alle Tarife zugünglich (z.B. DBV). Von daher fällt es schwer sich zu informieren - die Niederlassungen der Versicherungen (z.B. Münchner Verein, Deutscher Ring) antworten nicht auf entsprechende Anfragen. Aber gerade im Hinblick auf die erfolgten Umstellungen fände ich Antworten von Seiten der Versicherer wichtig! Ich finde es fast schon skandlös, dass man die Öffnungsaktion so anpreist und dann die Leute fast schon Versucht davon abzuhalten sich bei einem zu versichern...so einfach, wie da immer getan wird ist das nicht.
Haben Sie vielleicht an eine bestimmte Versicherung im Rahmen der Öffnungsaktion gedacht? Bin für Hinweise dankbar. Aber DBV und Debeka scheinen mir vom Leistungsumfang her recht annehmbar...und bei der Debeka weiß ich, dass auch die Beitragsentwicklung in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen relativ positiv war...gut, und Probleme beim Bezahlen wenn mal was ernsthaftes ist, können bei so gut wie jedem Versicherer auftreten.
Wie gesagt...eines meiner größten Probleme ist es mir einen guten Überblick über die Möglichkeiten zu verschaffen...und was in meinen Augen stark für die Debeka spricht, ist dass es nur einen Tarif gibt, da weiß ich also vorab auf was ich mich einlasse, wenn ich einen Antrag im Rahmen der Öffnungsaktion (so ein Antrag ist ja nur einmal möglich) stelle. Weiterer Vorteil von DBV und Debeka ist die relativ kurze Zeit, die zurück gefragt wird ...ich müsste so viele meiner Vorerkrankungen nicht angeben, vielleicht fände sich dann ein gnädiger Sachbearbeiter der mich trotz Schuppenflechte (natürlich mit Aufschlag) regulär aufnimmt...
Aber prinzipiell denke ich, dass die Leistungen (wenn man mal von Reha etc absieht), bei den von mir genannten Versicherern besser sind als in der GKV...und das mit der Beitragsersparnis würde sich ja vermutlich ersteinmal noch in den nächsten Jahren deutlich erhöhen...