Endlich mal wieder ein Forum, in dem man auf die vielen Fragen auch gute Antworten bekommt. Ich fühle mich zwar ein wenig gedrängt, habe mich jetzt aber von meiner Familie überzeugen lassen, dass es auf Dauer für mich wahrscheinlich günstiger ist, etwas für meine Altersvorsorge zu tun.
Ich bin gerade mit dem Studium fertig und verdiene im Schnitt etwa 2300 Euro netto. Da ich noch alleine bin, könnte ich jetzt davon ungefähr 200 Euro entbehren, um sie anzulegen.
Kann ich beim Abschluss einer solchen privaten Altersvorsorge denn auch noch damit rechnen, dass da hohe Gebühren auf mich zukommen oder bleibt es bei den 200 Euro?
Schließt der Kunde nach der Beratung auch ab, kassiert der Honorarberater die Provision in Höhe xxx€ und der Kunde muss keine Rechnugn des Beraters bezahlen. Gibt es eine höhere Provision als die Rechnung des Beraters, bekommt die Differenz der Kunde.
Soviel zur grauen Theorie.Offiziell geregelt ist das nicht,da es keine Gebührenordnung gibt,wie Sie vergleichsweise von Anwälten und Steuerberatern genutzt wird.
Vom Ansatz her ähnlich wie eine Honorarvereinbarung funktioniert die sog. Kostenausgleichsvereinbarung,wie Sie unter Anderem von der Prisma Life eingesetzt wurde (wird?).
Die wurde aber nun schon von dem einen oder anderen Gericht kassiert.
Ich hatte mal ein ziemlich mieses Erlebnis, was einen Riester-Vertrag angeht: Habe ca. 6 Jahre lang als Arbeitnehmer in den Vertrag eingezahlt. Dann habe ich mich selbstständig gemacht, womit weiter-riestern nicht mehr wirklich sinnvoll wäre.
Habe bei der Bank dann angefragt, wie es denn aussieht, wenn ich den Riestervertrag jetzt auflöse. Die Antwort war, dass ich 14 Euro bekommen würde!!!!! (meine monatliche Einzahlung war schon weit höher).
Der Grund des Ganzen: die Gebühren die für's Riestern anfallen, werden vor allen zu Anfang des Vertrages erhoben. Ich finde das einen Skandal! Schließlich könnten ja gerade die Einzahlungen zu Anfang potenziell die höchsten Renditen erwirtschaften, da sie ja am längsten im Vertrag sind. Total miese Abzocke
Der Grund des Ganzen: die Gebühren die für's Riestern anfallen, werden vor allen zu Anfang des Vertrages erhoben. Ich finde das einen Skandal! Schließlich könnten ja gerade die Einzahlungen zu Anfang potenziell die höchsten Renditen erwirtschaften, da sie ja am längsten im Vertrag sind. Total miese Abzocke
Die gleiche Einstellung hatte ich auch mal. Aber dann habe ich gelesen und gelernt. Vielleicht sollten das andere Menschen auch mal machen, bevor sie ihren Igor unter einen Vertrag setzen!
Es kommt auf das Produkt an. Riester ist kein Produkt. Es gibt verschiedene Produkte mit und ohne Riester. Ich gehe mal davon aus, dass Sie eine Renten- oder Lebensversicherung da abgeschlossen haben. Auch ohne den Beinamen "Riester" hätten Sie hier nach 6 Jahren diese Rückzahlung gehabt.
Und die genannten 5% sind ja auch nicht generell übertrieben.
Versicherer der Strukturvertriebe,z.B. die Aachen Münchener, vereinnahmen gerne derart hohe Abschlussgebühren und zocken Ihre Kunden dann auf zweierlei Art ab.Zusätzlich noch über die marktunüblichen horrend hohen laufenden Gebühren.
Also ich habe keinen repräsentativen Marktüberblick bzgl. der üblichen Provisionen in diesem Bereich.
Aber ich kenne viele Makler, alle Maklerpools die auch im Fondsgeschäft eine gewisse Bedeutung haben, und ein paar Vertriebe.
Was man da so hört, sind 5% (oder 50 promill) nicht gerade besonders viel. Da gibt es wohl Kandidaten, die noch eine schöne Schippe drauflegen, weil sie besonders engagierte Vermittler haben.
Ich nehme an, dass die DVAG von der AML auch mehr als 5% bezieht. Das kann ich aber natürlich nicht beweisen, ist nur "so ein Gefühl".
Aber man muss gar nicht das übliche Struckibashing bemühen. Was z.B. von R+V und Sparkassenversicherung (unter verschiedenen Deckmänteln) an die Banken zurückfließt würde auch einer großen Struckitruppe zur Ehre gereichen.
Aber was soll man sich darüber aufregen? Es ist ja für einen guten Zweck und sichert viele Arbeitsplätze...
Warum nicht einfach auf Finanzcheck.24.eu vergleichen?
Vielleicht, weil ein Portal dessen Ziel es ist, Leads für Finanzdienstleistungsvermittler etc. zu generieren, nicht wirklich zur Information über Kosten dieser Produkte geeignet ist?
Sofern es sich um die Riester Rente handelt, ist es je nach Produkt sehr unterschiedlich. Beim Fondssparplan sind es 5 Prozent, bei der klassischen Riester Rente schon 20 Prozent. Wenig rentabel sind die private Rentenversicherung und die Lebensversicherung
.... das hätte ich nicht gedacht, dass ich mit meiner Frage zur Kostenstruktur der Versicherer eine solche Debatte anstoße. Aber hier offenbart sich das Problem, das ich im Netz habe.
Es gibt keine detaillierten Informationen, wie hoch denn nun die Kosten einer LV sind. Zwischen 4 und 20 %, aber wovon, wie lange usw.
Mein Sohn hatte sich über Neujahr einen Ratgeber zum Thema gekauft, aus diesem schickt er mir folgenden Auszug:
Zitat Anfang ....
Hier ein ernüchterndes Beispiel zur brutalen Wahrheit und was das für Sie bedeutet?
Wir sprechen immer noch vom o.g. Musterkunden:
•Abschluss einer Kapital Lebensversicherung Beginn 1.12.2012
•Eintrittsalter 31 Jahre / männlich
•Monatlicher Beitrag € 150 ( keine Zusatzversicherungen )
•Laufzeit 34 Jahre
Diese Eckdaten habe ich bei einem renommierten Direktversicherer angefragt, also Versicherer die mit wesentlich günstigeren Abschlusskosten kalkulieren. Auch dieser darf lediglich einen Garantiezins von 1,75% ausschütten.
Frage an Sie
Wie lange müssten Sie diesen Vertrag mit Beiträgen bedienen, um hier zumindest das eingezahlte Kapital zu erhalten?
•Sie benötigen exakt 17 Jahre bis der Rückkaufswert der Versicherung Ihre gezahlten Beiträge übersteigt ( bei einem Garantiezins von 1,75% ).
•Nach 17 Versicherungsjahren beträgt Ihr Rückkaufswert € 30.772,--, Ihr Beitragsaufwand bis dahin liegt bei € 30.600.
Wir halten fest …. Sie benötigen exakt 17 Jahre, bis Ihr Vertragsguthaben Ihre eingezahlten Beiträge übersteigt!!!
Das macht bis zu diesem Zeitpunkt eine Rendite von 0,07% aus. Hat man Ihnen das vorher so gesagt?
Irgendetwas haben wir noch vernachlässigt. Richtig, die Inflation …. Fast hätte ich es vergessen.
Verglichen mit Heute hat Ihr dann vorhandenes Kapital nach 17 Jahren noch eine Kaufkraft von € 21.976, bei einer angenommenen Inflation von 2 %.
Das heißt für Sie, Ihr eingezahltes Kapital hat nach 17 Jahren 28,58 % an Wert verloren!!! Das nennt sich dann im Versicherer Jargon „ Kapital bildende Lebensversicherung“.
Zitat Ende ....
Wenn das wirklich so ist, oh mein Gott. Dann doch lieber das gute alte Sparbuch.
Konkretes Beispiel aus der Vergangenheit: Rentenversicherung mit 1200 € Jahresbeitrag für einen 63 jährigen Mann. Beginn: 01.01.1992, Ablauf am 01.01.2012, Beitragsrückgewähr bei Tod.
Kapitalleistungen z.B.: Volkswohl Bund 42.285 € = 5,13 % Rendite p.a., Allianz:
42.034,- € = 5,07 % p.a.
Leider gehts auch schlechter: Asstel: 37.975,- € = 4,19 % p.a.
Hannoversche: 38.531,- € = 4,32 % p.a.
Alle Zahlen aus dem map-report 2012.
Die Überschussbeteiligungen sind z.Zt. allerdings deutlich geringer als in dem aufgeführten Zeitraum. Überschüsse sinken und Überschüsse steigen wieder. Wir haben ein historisches Zinstief. Jeder mag sich sein eigenes Szenario für die Zukunft denken. Wer meint, die Überschüsse bleiben in den nächsten 20 - 30 Jahren so, soll die Finger von Rentenversicherungen lassen. Wer meint, dass es unrealistisch ist, dass nun die Zinsen und damit auch die Überschüsse dauerhaft auf einem historischen Tiefstand bleiben - und das somit die Überschüsse auch mal wieder steigen, für den auch auch heute eine Rente eine gute Anlage sein.
Aus heutiger Sicht sind die Renditen nicht berauschend. Welche sicheren nicht spekulativen Alternativen gibt es aber wirklich ? Wer 30 Jahre auf ein Sparbuch einzahlt wird mit großer Wahrscheinlichkeit kein besseres Ergebnis haben. Rentenfonds? Immobilienfonds? Ich kann hier nicht alles erklären. Bei all diesen Anlageformen gibt es im Rentenalter 2 Probleme: 1. Der Zinsertrag muss versteuert werden ( Privatrenten unterliegen nur einer ganz geringen Besteuerung ). 2. Wie bekommt man eine lebenslange Rente hin ? Am Ende schließt man doch eine Rentenversicherung ab.
PS: Ich gehöre nicht zu den "Strukkis" oder Metzgern". Bin unabhängiger Makler und Analyst für Altersvorsorgeprodukte, seit 27 Jahren in der Branche tätig.