Ich möchte eine Bu abschliessen und habe ein paar vergleiche im Internet über einen BU-Vergleichsrechner gemacht.
Die wichtigsten Kriterien sind bei diesen Anbietern enthalten:
- Verzicht auf abstrakte Verweisung in Erst- und Nachprüfung
- Verkürzung des Prognosezeitraums auf 6 Monate
- Rückwirkende Leistung nach 6-monatiger Berufsunfähigkeit
- Mindestens 3 Jahre rückwirkende Leistung bei verspäteter Meldung
- Verzicht auf Kündigung bzw. Vertragsanpassung bei unverschuldeter
Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht
- weltweiter Versicherungsschutz
- zumutbare Arztanordnungsklausel
Bei den Kriterien Laufzeit und gewünschte Rente kamen folgende Versicherungsanbieter für mich in Frage was Preis/Leistung betrifft.
- Nürnberger / SBU2600C
- AXA / ASBVM-12 3
- Stuttgarter / T91 M 5
Mein Favorit wäre bis jetzt die Nürnberger, weil Sie auch bei anderen Vergleichen immer mit oben dabei ist.
Was haltet Ihr von der Versicherung? Sollte ich auserdem bei meiner Wahl noch was berücksichtigen?
Hab im Internet von Leuten gehört die ziemlich um Ihre BU-Rente kämpfen mussten bei der Nürnberger die mit Hinhaltetaktiken glänzt und nicht zahlt...was wiederum gegen Sie spricht. Was nützt da das beste Preis/Leistungs Verhältniss, wenn man bis zum verrecken auf sein Recht klagen muss. Aber ist das nicht bei fast allen Versicherungen so?
Sollte ich auserdem bei meiner Wahl noch was berücksichtigen?
Ja.Ungefähr 25 andere Punkte,die ebenso wichtig sind wie die genannten Kriterien.Die angegebenen Tarife unterscheiden sich bei genauerer Betrachtung wie Tag und Nacht.
Ja.Ungefähr 25 andere Punkte,die ebenso wichtig sind wie die genannten Kriterien.Die angegebenen Tarife unterscheiden sich bei genauerer Betrachtung wie Tag und Nacht.
Hallo Lupo,
BU ist ein heißes Eisen. Tun Sie sich selbst einen gefallen. IMMER alle Gesundheitsfragen wahrheitsgemäß beantworten. Wenn es mal zum Leistungsfall kommt sind die Gesellschaften sehr aggressiv wenn es um Leistungskürzung oder Nichtauszahlung geht. Die Nürnberger hat da eine sehr niedrige Leistungsquote und schlechte Presse.
Nehmen Sie sich auch einen Makler der sich mit BU auskennt und bei dem Sie sich wohlfühlen. So ein schweres Thema kann man nicht so einfach im Netz recherchieren.
Das Problem mit den kostenlosen Vergleichsrechnern auf irgendwelchen Internetseiten: sie haben nie alle Gesellschaften im Vergleich (besonders im Falle der BU).
Das nächste Problem: ein Vergleichsrechner ist nur so gut, wie der Benutzer, der ihn bedient. Er kann auf gar keinen Fall fehlendes Fachwissen oder Berufserfahrung ersetzen.
Bitte die Finger weg lassen von der Nürnberger. Du hast die Geschichten in den Medien ja selbst mitbekommen. Nimm eine Bu, über die in den Medien nichts negatives zu lesen ist. Damit fährst du am Besten.
Ich hab mir gestern 2 Angebote von der DEVK und der Volkswohl Bund machen lassen mit 1000 Euro Rente. (Keine Vorerkrankungen, nächstes Jahr werd ich 30, Berufsgruppe 2 bzw. 2++)
Beide kommen für mich nicht in frage da zu teuer.
Die Volkswohl macht für mich im Vergleich den besseren Eindruck.
DEVK:
- BU nur bis 65 möglich (ich muss aber bis 67 ran)
- ca. 2600 Euro höhere Kosten an Gebühren gegenüber der Volkswohlbund über die Gesamte Vertragslaufzeit.
- Von meinen obenaufgeführten Mindestleistungen sind bei der DEVK nur 4 aus dem Vertrag heraus ersichtlich. Da erfüllt die Volkswohl mehr.
Kosten: 121,52 (Tarifbeitrag), 91,14 (Zahbeitrag)
Volkswohl Bund:
- Besserer Leistungsumfang
- BU bis 67 möglich
Komischer Satz: Gegebenenfalls sind weitere Untersuchungen durch von uns beauftragte, unabhängige Ärzte notwendig.
Hier wird man leicht stutzig. Ob die Ärzte dann wirklich so unabhängig sind bleibt zu bezweifeln:
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Der Fragesteller dankt für diese hilfreiche Antwort
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MatthiasHelberg
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MatthiasHelberg
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AW: Berufsunfähigkeitsversicherung
Hallo,
bitte mal diesen Film von ZDF / Wiso angucken (und beim Versicherernamen die Ohren zumachen, lenkt nur ab):WISO - ZDFmediathek - ZDF Mediathek
Dann überlegen, ob vielleicht folgende Vorgehensweise sinnvoll beim Abschluss einer Berufsunfähigkeitsversicherung ist?
1. Die eigene Gesundheitshistorie aufarbeiten: Überlegen, was man in den vergangenen 5 Jahren ambulant und in den vergangenen 10 Jahren stationär (also mit Übernachtung im Krankenhaus) an Erkrankungen / Behandlungen hatte. Wenn man sich nicht sicher ist, oder man als gesetzlich Krankenversicherter nicht weiß, welche Diagnose die Ärzte nach einem Besuch gespeichert und mit der Krankenkasse abgerechnet haben: Ärzte nach Laufzettel fragen, Krankenkasse nach gespeicherten Diagnosen fragen. Die Versicherer prüfen das auch. Aber in aller Regel erst im Leistungsfall, also dann, wenn man die BU-Rente ausgezahlt haben möchte.
2. Mit diesen Informationen sich eine Einschätzung zur Versicherbarkeit eines sich mit Berufsunfähigkeitsversicherungen auskennenden Versicherungsmaklers einholen.
3. Bei Unklarheiten dazu durch den Makler sogenannte Risikovoranfragen durchführen lassen: Also ohne einen Antrag unterschrieben zu haben, die Einschätzung unterschiedlicher Versicherer einholen, ob ein Antrag zu normalen Konditionen, mit einem Risikozuschlag und / oder einem Leistungsausschluss angenommen werden könnte, oder abgelehnt oder zurück gestellt würde.
4. Sagt der Versicherungsmakler, Risikovoranfragen seien nicht möglich, würden grundsätzlich nicht beantwortet, oder rät, bestimmte Angaben nicht zu machen, obwohl der Versicherer im Antrag schriftlich danach fragt: Makler wechseln.
5. Falls keine Einschränkungen durch Vorerkrankungen zu erwarten sind, oder die Antworten der Versicherer auf die Risikovoranfragen vorliegen, ist dann der Zeitpunkt gekommen, Versicherungsbedingungen und Beiträge anzusehen und zu vergleichen.
6. So lange Frage stellen, bis alle Fragen und Unsicherheiten zum Vertrag geklärt bzw. ausgeräumt sind. Hat man - z.B. durch die Nutzung von Vergleichsrechnern im Internet - einen bestimmten Versicherer und Tarif im Visier, sich Vor- und Nachteile erläutern lassen.
7. Qualitativ hochwertige Beratung als solche wertschätzen und den Antrag dann auch dort einreichen.
An diesem Punkt werde ich skeptisch.Ich persönlich halte diese Rentenhöhe für zu gering gewählt.Behalten Sie im Auge,dass der Leistungsfall theoretisch schon in 2 Wochen eintreten kann.
Wenn Sie dann dauerhaft berufsunfähig sein sollten,wie wollen Sie das Problem der Altersvorsorge AB 67 lösen?Sie werden ja dann voraussichtlich aus der gesetzlichen Rentenkasse wenig zu erwarten haben.
Das bedeutet im Umkehrschluss,dass alternative Sparleistungen an Bedeutung gewinnen.Da wird es bei dieser Rentenhöhe eng.
Zumal ich vermute,dass bei den Preisen keine garantierte Rentensteigerung im Leistungsfall vereinbart sein wird.
Das heißt,Sie sind dann von den Überschussbeteilungen des Versicherers abhängig,um einen Inflationsausgleich zu haben.Diese sind aber nun einmal nicht garantiert.
Diesen Punkt sollten Sie also auch im Blick haben,wenn es um die Auswahl eines geeigneten Anbieters geht.
Noch einmal zurück zu den genannten Kriterien.Letztlich ist das ja Ihre Entscheidung,was Sie als wichtig erachten und welche Punkte für Sie nebensächlich erscheinen.
Aber wäre es für Sie z.B. nicht wichtig,wenn der Versicherer bei einer konkreten Verweisung zumindest Ihre Ausbildung,Erfahrung und/oder Lebensstellung berücksichtigt?
Sprich wenn es dumm läuft, bin ich bei beiden Versicherungen bei 120-130 Euro Monatsbeitrag...
Mitunter sogar mehr.Nämlich dann,wenn der Versicherer nicht ausdrücklich auf Sein Prämienanpassungsrecht nach §163 VVG verzichtet.Auch dieser Punkt findet sich nicht bei den genannten Kriterien.Was ja nicht schlimm sein muss.Sie sollten es nur wissen.
Und letztendlich lehne ich mich auch nicht sehr weit aus dem Fenster,wenn ich behaupte,dass mit den von Ihnen gemachten Angaben ein deutlich besserer Leistungsumfang für eine spürbar geringere Prämie zu bekommen ist.Es sei denn,Sie haben schon Risikozuschläge eingepreist,von denen Sie nichts erwähnt haben.
Erstmal danke für die Tipps und das Video. Das war sehr Lehreich. Unglaublich wie manche Versicherungen die Leute verarschen..."beim Psychiater? ach lassen wir einfach weg...dann wirds auch nicht so teuer "
Der Internetdschungel bringt einen wirklich nicht weiter...Bewertungsportale sind auch nicht aussagekräftig, entweder werden von Versicherungsmitarbeitern positive Bewertungen verfasst...oder Leute geben gute Bewertungen ab, bei denen der Leistungsfall noch garnicht eingetreten ist um überhaupt zu wissen, ob Ihre Versicherung ohne großen Ärger diese versprochenen Leistungen auch einhält.
Eine Versicherung die ein ordentliches Preis/Leistungsverhältniss anbietet und dann im Leistungsfall dir keinen Strick dreht... darauf kommt es mir an.
Eine weitere Sache die mich zurzeit etwas nervt sind die Beitragserhöhungen durch die Unisex Tarife. Ich habe mich leider zu spät mit der Sache befasst und jetzt irgend eine BU auf schnellschuss vor dem 21. abzuschliessen wäre wohl sicher falsch, auch wenn die Beiträge für mich noch höher werden.
Eine Versicherung die ein ordentliches Preis/Leistungsverhältniss anbietet und dann im Leistungsfall dir keinen Strick dreht... darauf kommt es mir an.
Das kann man leider im Vorfeld nie wissen.Man kann nur dafür sorgen,dass man durch die Auswahl eines möglichst wasserdichten Bedingungswerkes in Verbindung mit einer kompletten und wahrheitsgemäßen Aufarbeitung der eigenen Gesundheitsdaten möglichst viel Sicherheit für den Leistungsfall schafft.Daher sind auch die hier erwähnten Prozess- und Leistungsquoten maximal bedingt aussagekräftig.
Eine weitere Sache die mich zurzeit etwas nervt sind die Beitragserhöhungen durch die Unisex Tarife. Ich habe mich leider zu spät mit der Sache befasst und jetzt irgend eine BU auf schnellschuss vor dem 21. abzuschliessen wäre wohl sicher falsch, auch wenn die Beiträge für mich noch höher werden.
Das dürfte in der Tat schwierig werden.Viel wichtiger ist aber,dass Sie einen geeigneten Versicherer auswählen.Auch wenn es dann ein paar € mehr kostet.Ich persönlich gehe davon aus,dass die Erhöhungen auf lange Sicht nicht so stark ausfallen werden wie momentan angenommen.
Die Versicherer haben schlicht und ergreifend noch keine bis sehr wenig Erfahrung bei der Kalkulation solcher geschlechtsunabhängigen Kollektive und bauen zunächst einmal möglichst hohe Risikopuffer ein.
Ist aber nur meine persönliche Prognose.
Eine weitere Sache die mich zurzeit etwas nervt sind die Beitragserhöhungen durch die Unisex Tarife. Ich habe mich leider zu spät mit der Sache befasst und jetzt irgend eine BU auf schnellschuss vor dem 21. abzuschliessen wäre wohl sicher falsch, auch wenn die Beiträge für mich noch höher werden.
Machen Sie sich mal nicht wegen den UNISEX-Tarifen verrückt.
Die meisten BU-Tarife sind sowieso nicht UNISEX-Sicher - zu mindestens was Dynamikerhöhungen und/oder Erhöhungen durch Inanspruchnahme der Nachversicherungsgarantie betrifft.
Um das Problem UNISEX wirklich zu lösen müssen Sie einen Versicherer wählen, der bei jeder Erhöhung/ Vertragsänderung die ursprünglichen Rechnungsgrundlagen bei Vertragsabschluss verwendet.
Tipp: Versichern Sie deshalb so hoch wie möglich heute schon eine BU-Rente bei Ihren Wunschversicherer. Diese ist auf jeden Fall UNISEX-Sicher.
zum 'keinen Strick drehen' stellt sich eben auch die Frage, in wie weit man selbst dem Versicherer dazu die Möglichkeit gibt?
Falsche oder unvollständige Angaben im Antrag sind - wie im Video zu sehen - auf jeden Fall schon mal eine astreine Steilvorlage für den Versicherer.
Die meisten anderen Ansatzpunkte stehen in den Versicherungsbedingungen. Wer die nicht liest, oder nicht richtig interpretieren kann, geht vielleicht von falschen Annahmen aus. Es kommt nicht nur auf jedes Wort in den Bedingungen an, sondern manchmal auch darauf, was eigentlich drin stehen müsste, es aber nicht tut. Je kundenfreundlicher, klarer und eindeutiger die Bedingungen formuliert sind, desto weniger Ansatzmöglichkeiten hat der Versicherer für 'den Strick'.
Der Rest hängt von der konkreten Situation bei Berufsunfähigkeit ab: Der Art und Weise, wie sie dem Versicherer gemeldet wird. Wie sie begründet und nachgewiesen wird. Vielleicht auch davon, ob der Versicherer meint, er hätte es mit einem Laien zu tun, oder sofort erkennt, dass ein Profi hilft?
Wegen Unisex würde ich mir jetzt auch keinen Streß mehr machen. Aber am Ball bleiben. Schließlich können neue Krankheiten oder Unfälle einen Abschluss vollkommen verhindern. Das ist das Risiko beim Aufschieben.