Ich bin Berufseinsteiger und mache mir derzeit erstmalig ernsthafte Gedanken um meine Absicherung im Alter.
Dazu soll vorraussichtlich ein Eigenheim gehören.
Da die Zinsen derzeit so niedrig sind, wollte ich mir mit einem Bausparvertrag niedrige Zinsen für die Zukunft sichern.
Vermutlicher Kaufzeitpunkt: 3-5 Jahre. Mein derzeitiges Einkommen ~40k Brutto - wird aber aller vorraussicht nach auf ~50k Brutto ansteigen, bis es zum Kauf kommen wird. Lebensabschnittsgefährtin verdient als Arzthelferin leider nicht so viel.
Ich könnte derzeit ~200€ pro Monat problemlos bei Seite legen, ab Mitte nächsten Jahres 300-400€. Irgendwann werde ich vorraussichtlich nach auch mit 2 Immobilien (eine ~50-60k (derzeit vermietet), die andere ~150k) beerbt. Beide in einer Stadt, die für mich nicht interessant ist.
Geschätzter Kaufwert der Immobilie: ~150k (+ sagen wir mal 10-20k für Renovierung / Umbau)
Fragen:
- Allgemeine empfehlenswerte Artikel / Websiten / Faq's zu dem Thema "Bausparverträge"
- ggf. gerne schon konkrete Tipps, welche Anbieter und Finanzierungsmodelle sich für mich lohnen würden
Ich weiß, wenig Vorarbeit von mir, wofür ich mich auch entschuldigen möchte!
Ich möchte nur möglichst bald anfangen zu sparen und erhoffe mir hier eine ehrlichere / vielschichtigere Einschätzung als am Bankschalter bzw. einen vernüftigen Input, damit ich konkrete Angebote besser einschätzen kann.
Alternativ wären auch andere Anlageformen möglich und später das Erbe verkaufen um aus dem Erlös selber zu kaufen. Ziehe ich ~20% Wertverlust / sonstige Kosten bis zu dem Zeitpunkt ab, blieben immer noch 160k, wodurch ich komplett eigenfinanzieren könnte. Andererseits sind die meisten derzeitigen Anlageformen nicht sonderlich lukrativ oder sicher, wohingegen niedrige Zinsen gesichert werden können. Da schwanke ich z.Zt. noch ein wenig.
Wenn für die Altersvorsorge auf jeden Fall eine Immobilie genutzt werden soll, dann kann ein Riesterprodukt sehr lohnenswert sein. Wenn Sie die Riesterförderung erhalten können (also zulagenberechtigt sind), dann schauen Sie sich doch mal die Bausparverträge mit Wohnriesterförderung an. Damit sichert man sich das derzeitige Zinsniveau und beteiligt den Staat an den Kosten der Finanzierung. Das derzeitige Zinsniveau lädt natürlich dazu ein es sich zu sichern.
Bei google findet man genügend Seiten zum Thema Bausparen. Auch mit Riester. Nachteile beim Bausparen sind natürlich der etwas ungewisse Zeitraum wann das Darlehen verfügbar ist und die relativ hohe Rückzahlmodalität bei vielen Tarifen.
Ihren Gedankengang habe ich vor einigen Wochen ebenfalls gehabt und ich habe eine für mich gute Lösung (so denke ich zumindest) gefunden. Schauen Sie einfach in den Altersvorsorge-Thread. Da habe ich meinen Plan aufgeführt und auch sehr gute Hilfe hier im Forum erhalten! Ob es nun ein Riester-Banksparplan oder direkt ein Riester-Bausparer wird ist dann personenabhängig. Ich habe mich für den Sparplan entschieden, bei Ihnen könnte, wie oben geschrieben, direkt ein Riester-Bausparer Sinn machen.
vielen Dank schon mal für die Antworten! War die letzten Tage beruflich unterwegs, aber jetzt mal wieder Zeit zum Antworten!
@ Ravemaster: Danke für die ausführliche Antwort! Muss mich mal in Ruhe in deinen Thread einlesen und deinen Finanzierungsplan mal ausführlicher nachvollziehen! Liest sich jedenfalls recht ausgeklügelt.
@ noelmaxim: Naja, aktuell ist quasi kein Eigenkapital vorhanden (ca. 5.000€ Notgroschen im moment, der sich so angespart hat) und ich Arbeite erst seit Januar diesen Jahres. Mitte nächsten Jahres ist mein Trainee Vertrag zu ende, dann wird erst mal eine spürbare Gehaltserhöhung kommen und ich kann auch sagen, wie zu dem Zeitpunkt meine mittelfristige Zukunft (örtlich gesehen) aus sieht.
Aber ist hier der Kauf einer Immobilie tatsächlich realistisch / ratsam? (Quasi mit minimalem Eigenkapital)
Ich habe mir jedenfalls schon mal Literatur zu dem Thema bestellt und werde mir wohl mal einen unabhängigen Anlage / Vermögensberater suchen für weitere Detailplanung, aber freue mich natürlich auch hier über weitere Hinweise, Informationen und Meinungen!
Echt ein sehr hilfsbereites Forum, danke schon mal dafür!
Auf jeden Fall würde ich eine Strategie verfolgen, die die Auszahlung eines Blankodarlehens mit sich zieht. D.h. Bausparkassen gehen bis 30.000 Euro in den Blankobereich, ohne Notar und ohne Grundbuch.
Dies hätte eine Eigenkapitalstreckung zur Folge, da weniger Kapital von der Bank benötigt wird zur späteren Finanzierung.
Zuteilung wäre variabel, d.h. je nach Zeitpunkt kann man die Bausparsumme anpassen und somit die Zuteilung herbeiführen, wohnwirtschaftlicher Verwendungszweck und Einkommen vorausgesetzt.
Wichtig wäre dabei einen Tarif zu haben, der eine lange Tilgungsdauer ermöglicht. Der Darlehenszins sollte dabei nicht das wichtigste Kriterium sein, da durch die niedrige Kapitalaufnahme beim Bankkredit ein besseres Darlehenszins zu Buche steht und damit eine Zinsersparnis erfolgt.
Auf jeden Fall würde ich eine Strategie verfolgen, die die Auszahlung eines Blankodarlehens mit sich zieht. D.h. Bausparkassen gehen bis 30.000 Euro in den Blankobereich, ohne Notar und ohne Grundbuch.
Dies hätte eine Eigenkapitalstreckung zur Folge, da weniger Kapital von der Bank benötigt wird zur späteren Finanzierung.
Die Alte Leipziger geht sogar bis 50.000 Euro in den zweiten Rang. Dadurch kann man natürlich ordentlich hebeln wenn es um das Eigenkapital für den erstrangigen Darlehensgeber geht.