Hallo, ich habe mittlerweile schon einiges gelesen, würde aber gerne eine uns angebotene Immobilienfinanzierung mit einem Bausparvertrag darlegen und die ein oder Meinung/Ratschlag dazu hören.
Wir planen den Neubau eines EFH (Stein-Massivhaus, 160m² Wohnfläche mit Wärmepumpe, KfW 70 Haus, Grundstück 920m²) im kommenden Frühjahr. Die Kosten dafür betragen insgesamt 315.000 Euro. Wir bringen 20.000 Eigenkapital mit. Bleibt eine zu finanzierende Summe von 295.000.
Das monatliche Nettoeinkommen beträgt 3400 Euro (Beamter, inkl. Kindergeld, 1 Kind (1)). Meine Frau befindet sich derzeit in Elternzeit ohne Einkommen. Die Finanzierung sollte ohne ein Einkommen meiner Frau geplant werden. Das wird scheinbar von den Lebensunterhaltungskosten her eher knapp, daher bekommen wir bei einem Annuitätendarlehen scheinbar nicht die besten Konditionen bzw. nur kürzere Laufzeiten angeboten.
Unser Plan war es aber, uns die momentan niedrigen Zinsen durch eine möglichst lange Finanzierung langfristig zu sichern. Geplante monatliche Belastung: 1100 Euro.
Angeboten wurde uns von der lokalen Bank folgendes:
50.000 über KfW 153 zu 1,25 %, 10 Jahre Zinsbindung, Rate: 171,37
50.000 über KfW 124 zu 2,8 %, 10 jahre Zinsbindung, Rate: 190,14
Und dann der Bausparvertrag Fuchs WohnbauRente (SH) als "Tilgungsaussetzungsdarlehen mit Ablösung durch einen Altersvorsorge-Bausparvertrag" (Was für ein Produktname!) über die verbleibenden 195.000.
In der Ansparphase mit 2,65%, Rate 723,12
und in der Darlehensphase (nach 16 Jahren) mit 2,95%, Rate 1115
Nach insgesamt 28 Jahren wäre das Darlehen dann getilgt.
Ich finde das Angebot daher interessant, weil es die kommenden 10 Jahre mit der von uns geplanten monatlichen Belastung hin kommt (1084,63) und große Teile des Darlehens danach auch noch vom Zins bzw. der monatlichen Beastung her fixiert sind.
Jetzt habe ich mehrfach gelesen, dass eine Finanzierung über den BSV teurer ist als eine Annuitätendarlehen. Ich finde einen Vergleich schwierig. Gibt es da einen Tipp oder Hinweis, wie ich diese Produkte vergleichen kann oder wo sich der "Haken" bei der Finanzierung über den Bausparvertrag befindet?!
Die mir vorliegenden Angebote über Annuitätendarlehen liegen bei der monatlichen Belastung immer über 1100 Euro - daher stehe ich momentan dem angebotenen Bausparvertrag positiv gegenüber.
Servus,
die müssen dann neu verhandelt werden. Das ist im Prinzip die Unbekannte in dieser Rechnung, so denke ich es zumindest. Die geplante monatliche Belastung ändert sich dadurch dann natürlich nach oben. Das ist halt auch eine der Fragen die ich mir stelle. Ausgehend von ca. 400 zusätzlicher Belastung durch die Weiterfinanzierung der KfW Anteile liegt die monatliche Belastung die letzten Jahre dann bei 1500€.
Ich kenne Darlehen eher so, dass sie am Ende weniger Belastung verursachen (macht ja auch Sinn, da INvestitionen im/am Haus notwendig werden). Aber für unsere momentane Situation (nur ein Verdiener) könnte es so auch sinnvoll sein. Spätestens in 12-15 Jahren sind die Kinder aus dem Gröbsten raus und meine Frau könnte wieder arbeiten gehen.
Naja, eigentlich brauch ich ja keinen Nervenkitzel, aber wenn ich ein Annuitätendarlehen über 15 Jahre nehme, ist der Nervenkitzel aufgrund der höheren Summe ja noch viel größer. So sind es "nur" die 76000 die - nennen wir es mal flexibel ;-) - sind.
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#6
Christoph1983
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Christoph1983
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AW: Immobilienfinanzierung über Bausparvertrag
Nehmen wir einen Zinssatz von 5% und deine Tilgung von 400€ an: Du zahlst dann gute 30 weitere Jahre - insgesamt also 40 Jahre an den ursprünglichen 100.000€ von der KFW. Insgesamt 1.500€ Tilgung im Monat finde ich bei der Höhe deines Einkommen zu hoch. Wie siehst du das?
Wenn das okay ist, kannst du nebenbei einen BSP besparen um die RS abzulösen. Beispiel:
BSP-Summe: 75.000€
- 10 Jahre monatlich 310€ einzahlen,
- nach 10 Jahren beleihen und mit den 75.000€ die KFW-Darlehen ablösen,
- 22 Jahre BSP-Darlehen tilgen - 300€ Rate.
(Nach 32 Jahren hast du insgesamt ca. 220.000€ gezahlt.)
Bei einem Annu-Darlehen:
Die ersten 10 Jahre: 361€/Monat
Die restlichen 30 Jahre: 400€/Monat.
(Du hast nach 40 Jahren insgesamt ca. 264.000€ hingelegt.)
Ich bin, wie du bestimmt schon bemerkt hast, kein Fachmann und habe (auch) keine Ahnung. Meine Frau & ich möchten ebenfalls bauen und wir befinden uns in einer ähnlichen Situation wie du/ihr. Aber die Sache mit der KFW, die du da vor hast, scheint mir noch etwas undurchdacht zu sein. (Nicht böse gemeint!)
Vielen Dank erstmal. Das sind genau die Punkte warum ich das hier rein gestellt habe. Und da ich noch weniger Fachmann bin als du einfach noch mehr auf Hinweise von anderen angewiesen.
Das Einkommen steigt ja mit der Zeit auch. In den nächsten zehn Jahre in etwa um 400 Euro. Das sind die Möglichkeiten, die ich habe.
Problem ist bei uns ein wenig die Alterativlosigkeit und der Zeitdruck (keine passende Gebrauchtimmobilie, müssen das Grundstück bald verbindlich zusagen, etc.) Nichtsdestotrotz möchte ich ungerne "blind" das Wagnis Finanzierung angehen und zumindest wissen, wo die Knackpunkte sind oder Hinweise bekommen, was es zu verbessern gibt.
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#8
Christoph1983
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Christoph1983
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AW: Immobilienfinanzierung über Bausparvertrag
Wie auch immer, deine Zeit ist wirklich knapp bemessen. Es soll ja quasi in zwei, drei Monaten losgehen. Ich habe noch gut 1 Jahr Zeit für die Überlegung/Entscheidung, wie wir unser Projekt Hausbau realisieren.
Ich habe vor ein paar Wochen eigentlich erst wirklich kapiert, wie umfangreich dieses komplexe Thema ist und bin echt froh, dass wir noch so viel Zeit haben.
Zudem entscheidest du mit den Unterschriften, die du bald unter die Verträge setzt, wie viel Geld für dich und deine Familie im Monat nach den Abbuchungen für die Kredite zum Leben übrig bleibt.
Okay, zurück zum Thema:
- Die (kleine) Lohnerhöhung mit in das Tilgungsvorhaben einzuplanen, würde ich unterlassen. Schließlich steigen mit den Jahren auch die Verbraucherpreise und führen (vielleicht) zu einem Nullsummenspiel. Meinst du eigentlich 400€ brutto oder netto? 400€ pro Jahr oder insgesamt in den 10 Jahren?
(Ich habe übrigens einen ähnlich Thread eröffnet, einen Link findest du irgendwo bei meiner Profilansicht.)
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#9
Christoph1983
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Christoph1983
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AW: Immobilienfinanzierung über Bausparvertrag
Zitat von Dankat
Das ist im Prinzip die Unbekannte in dieser Rechnung, so denke ich es zumindest.
Ergänzung: Eigentlich nicht. Unbekannt ist eigentlich nur der Zinssatz, der dich nach den 10 Jahren erwartet. Die Restschuld ist bekannt. Dein zur Verfügung stehendes Geld pro Monat auch. Ich weiß nicht ob das Besparen des BSP zum Ablösen der KFW-Restschuld die top-Idee ist, aber sicher eine Möglichkeit zum sichern (festmachen, fixieren) des Zinssatz.
Ok! Vielen Dank dafür. Eventuell hat ja einer der Fachleute auch noch einen Hinweis oder eine kurze Meinung für mich oder kann mir Tipps geben, ob diese Finanzierung Sinn macht oder Unsinn ist!
Hm, o.k. kurzfristig keine weiteren Reaktionen auf mein Thema. Schade, hatte auf ein paar Hinweise hinsichtlich Vor- und Nachteilen der Finanziernug mit BSV gehofft.