Hallo,
ich bin Mieterin einer Wohnung, die jetzt verkauft werden soll. Ich habe deshalb ein Vorkaufsrecht. Die Wohnung wird eigentlich sehr günstig verkauft. Ich bin 60 Jahre alt, geschieden und lebe mit meinem Freund und meinem Sohn, der noch Student ist, in dieser Wohnung. Ich beziehe seit 14 Jahren eine Rente in Höhe von € 1000,--.
Der Kaufpreis der Wohnung soll € 60.000,-- sein. Ich habe leider kein großes Eigenkapital (ca. 5.000,--). Die Zinsen sind halt sehr niedrig im Moment. Würde ich in meiner Situation noch ein Darlehen über € 60.000,- bekommen (Wohnungswert jetzt wäre ca. 100.000,-)?
Hausgeld wäre € 200,-- und die Instandhaltungsrücklage auch € 200,--
Wenn ja, wie hoch müsste ich dann mit einer Rate rechnen und welche Laufzeit würde die Bank annehmen? Ich glaube fast nicht, dass eine Laufzeit von 20 Jahren akzeptiert wird - oder doch?
Es gibt noch einen kleinen Haken: Die Eigentümergemeinschaft hat einstimmig beschlossen, am gesamten Haus in den nächsten zwei Jahrenumfangreiche Arbeiten durchführen zu lassen. Rücklagen wurden von den Eigentümern nicht gebildet, sodass eine Summe von ca. € 30.000,-- bis € 40.000,-- auf meine Wohnung entfallen würde. Ich weiß noch nicht sicher, ob ich daran dann gebunden bin bzw. etwas dagegen machen kann. Falls nicht, würde die Darlehenssumme um diesen Betrag steigen. Wäre hier noch eine Chance für mich? Muss ich der Bank dies im Voraus sagen, dass eine solche Rundumrenovierung ansteht?
Oder würde es einen Weg geben, dass diese Maßnahmen verhindert werden können?
ich halte das im Moment nach Ihren Angaben für ausgeschlossen, dass Sie mit diesen Daten eine Finanzierung erhalten werden.
Auch wenn die Zinsen aktuell sehr niedrig sind und es auch Banken gibt, die eine Vollfinanzieurng darstellen, wird Ihr angegebenens Nettoeinkommen/Rente nicht ausreichen, um die Finanzierung zu tragen.
Außerdem besteht ein recht hohes Zinsänderungsrisiko, bei Ablauf der ersten Zinsfestschreibung. Sie müßten später mit höheren Zinsen rechnen.
650 EUR ist bereits das mehr oder weniger von den meisten Instituten angesetzte Existenzminimum, 200 EUR Hausgeld , 200 EUR Instanhaltungsrücklage und knapp 120 EUR mtl. Verbrauchskosten (bei angegnommenen 60qm) ergeben bereits 1.385 EUR Ausgaben (die Darlehensrate müßte für 60.000 EUR bei ca. 200 - 250 EUR mtl. liegen).
Der Aufwand der Finanzierung für zusätzliche 40.000 EUR für Modernisierungen, sowie evtl. bereits vorhandene Kreditraten sind sogar noch unberücksichtigt.
Sie müßten also mit jemandem zusammen die Wohnung erwerben, der über ein ausreichendes Einkommen verfügt, um die Bonitätserfordernisse zu erfüllen.
Der Wert der Wohnung ist übrigens aktuell maximal 60.000 EUR, da das ist der Kaufpreis ist, zu dem Sie kaufen.
Banken akzeptieren den Kaufpreis übersteigende Wertangaben meist nur dann, wenn Sie im engeren Familienkreis eine Immobilie erwerben und der höhere Wert plausibel ist.
Die anstehenden umfangreichen Modernisierungsarbeiten stehen mit mehr 50% des Kaufpreises der Wohnung in keinem angemessenen Verhältnis zu den Anschaffungskosten. Mit dem Kauf der Wohnung akzeptieren Sie den Beschluß der Eigentümerversammlung. Gerade mit dem vor dem Kauf vorhandenen Wissen, können Sie diese beschlossenen Maßnahmen nicht verhindern - aber sich entschliessen die Wohnung nicht zu erwerben.
Grundsätzlich sind Finanzierungen für Senioren oder ohne Eigenkapital möglich, aber hier kommen zuviele Punkte zusammen, die es einer möglichen Bank schwer machen werden eine positive Kreditentscheidung für Sie zu treffen.
Hallo,
ich bin Mieterin einer Wohnung, die jetzt verkauft werden soll. Ich habe deshalb ein Vorkaufsrecht. Die Wohnung wird eigentlich sehr günstig verkauft. Ich bin 60 Jahre alt, geschieden und lebe mit meinem Freund und meinem Sohn, der noch Student ist, in dieser Wohnung.
Beteiligt sich ihr Freund am Kauf der Wohnung ?
Wenn ja, welche mtl. Einkünfte hat er denn ?
Wenn nein, wird bei diesem mtl. Einkommen kein Darlehen möglich sein.
Diese Wohnung würde ich nicht kaufen, bei den hohen Kosten für die Sanierung muss das ja fast eine "Bruchbude" sein. Tut mir leid für diese Einschätzung. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass der erstmals angenommene Sanierungsaufwand, meistenes noch höher wird. Hat den der jetztige Eigentümer keine Rücklagen gebildet?
Ich frage mich ein bisschen, warum Sie sich den ganzen Ärger und die finanziellen Sorgen, die mit dem Erwerb der Wohnung auf Sie zukommen würden, in Ihrem Alter noch antun wollen.
Sie müssen mit einem Darlehen in Höhe von mindestens 90.000,- rechnen (inklusive der Sanierung). Das würde ca. 400,- monatlich kosten mit 1% Tilgung. Zeitgleich müssten Sie weitere 60.000,- ansparen oder die Wohnung gehört nach 20 Jahren immer noch der Bank. Hinzu kommen die weiteren Kosten, die eine Wohnung verursacht und die sonst vom Vermieter übernommen werden (Reparaturen).
Ich glaube auch kaum, dass eine Bank Ihnen ein Darlehen geben würde, weil das Risiko viel zu hoch ist.
Bleiben Sie doch einfach zur Miete in der Wohnung und überlassen Sie den ganzen Ärger einem anderen Eigentümer.