ich würde gerne Meinungen zu einem vorgeschlagenen Finanzkonzept erhalten.
Mir wurde von einem Finanzdienstleister vorgeschlagen, über ihn eine Eigentumswohnung zu erwerben und weiter zu vermieten. Der Kredit soll letztendlich durch die Mieteinnahmen getragen werden. Die Vermietung übernimmt eine Verwaltung.
Kann dieses Konzept aufgehen? Ich bringe kein Eigenkapital ein, soll also einen Kredit über die gesamte Summe (95.000 Eur) aufnehmen.
Ich finde Vermieter sein ehrlichgesagt eher stressig.
Du musst dich halt möglicherweise mit Mietern rumschlagen. Bisher hatte ich da noch kein Pech, aber habe da schon abenteuerliche Stories gehört. Die in den Medien auftretenden Mietnomaden sind da noch die geringste Sorge.
Dann kann es passieren dass was kaputt geht. Ich kenne jemanden der eine Wohnung in einem neu gebauten Haus erworben hat.
Nach einigen Jahren wurden gravierende, durch die Baufirma verursachte Mängel an der Fassade festgestellt, die Baufirma war bis dahin pleite, so war keiner da der haften und zahlen konnte.
Also musste es unter den Vermietern aufgeteilt werden. Besagter Bekannter musste 10.000 Euro dazuzahlen damit das neu gemacht werden konnte. Sowas kann immer mal sein-
Ohne flüssiges Kapital ist sowas schon mal ein Risiko.
Und dann....naja, du verdienst halt nichts. Nach Steuern, Wohngeld usw. bleibt nihct mehr soviel übrig.
Ist halt nicht so, dass, wenn ne Wohnung 500 kalt kostet, man dann auch jeden Monat 500 Euro kriegt.
Immobilien sind sicher nicht schlecht, weil sie sich im Gegensatz zu virtuellem Geld nicht einfach in Luft auflösen können und man notfalls selbst drin wohnen kann.
Aber so richtig überzeugt bin ich persönlich trotzdem nicht und halte mich mit warmen Empfehlungen deshalb zurück.
Spekulieren kann man damit aber sicher auch, je nachdem wieviel Kapital man hat.
z.B wenn man denkt, dass ein Viertel sich zum Szeneviertel entwickelt, viele Wohnungen kaufen, ggf renovieren und teuer verkaufen.
Wer vor Jahren in Kreuzberg Billigwohnungen gekauft hat, kann sich jetzt sicher ne goldene Nase verdienen.
Lage ist wichtig. Fast das Wichtigste glaube ich.
Vielleicht auch im Hinblick auf demografische Entwicklung langfristig betrachtet. Wenn es immer weniger Menschen gibt, wird auch weniger Wohnraum benötigt. Hat man dann eine kleine Wohnung in einem unattraktiven Viertel in einer sterbenden Stadt, ist das alles andere als toll. Auch wenn solche Entwicklungen natürlich nicht von jetzt auf gleich gehen, könnte das auch was sein worüber man nachdenken sollte.
Um nochmal auf das am Anfang angesprochene "Konzept" zurückzukommen.
Die Masche klingt sehr nach den bekannten Fällen der Schrottimmobilien Vermittlung. Die Wohnung muss ja nicht Schrott sein, aber sie wird recht sicher überteuert angeboten sein.
Die Objektbesichtigung wird zur Nebensache, der "Berater" versucht mit gedruckten Zahlen zu beeindrucken, die nicht der Realität entsprechen.
Der Berater oder sein Unternehmen hat das Objekt entweder vor Kurzem selber (deutlich günstiger) erworben oder bekommt zumindest eine hohe Provision für die Vermittlung von einem Dritten.
Solche Konzepte benötigt man nicht. Eine interessante Wohnung kann man sich selber suchen und dann vermieten. Wieso diese Umwege über solch unseriöse Makler?
Such mal im Internet unter "Schrottimmobilie" ....
Wünsche viele neue Erkenntnisse....
Bin selber auf diese Masche reingefallen und bin kurz vor dem Durchdrehen... War der größte Fehler meines Lebens und ich würde viel dafür geben wenn ich aus der Sache wieder irgendwie raus kommen könnte. Über hilfreiche Tips bin ich dankbar...