ich bin 25 Jahre alt und werde mein Studium demnächst abschließen. Da derzeit die Diskussion um die gesetzliche Rente ziemlich hochkocht habe ich mich damit auch mal etwas auseinandergesetzt.
Bis zum 30. Lebensjahr würde ich aus Flexibilitätsgründen (man weiß ja nicht genau, wie sich die finanzielle Situation so entwickelt) und weil ein paar ziemlich teure Sachen anstehen (Auto, Möbel für die Wohnung, ...) wohl erst mal nur ein Tagesgeldkonto einrichten. Danach käme dann die private Altersvorsorge dran.
Nun habe ich letzten Donnerstag in einer Talkshow ein beunruhigendes Argument von einem der Diskutanten gehört: Die Versicherungen setzen eine lächerlich hohe Lebenserwartung an, wodurch sich die monatlich ausgezahlte Rente so stark reduziert, dass man über 90 werden muss, um das eingezahlte Geld inkl. der Zinsen wieder rauszubekommen. Außerdem wird die Riesterrente meines Wissens mit 100% besteuert (nebenbei: Was heißt das eigentlich genau? 100% sind doch der steuerpflichtige Anteil, aber wie hoch sind dann die Steuern real?).
Wäre da nicht sinnvoller, ein Festgeldkonto einzurichten, welches man je nach aktuell bestem Zins nach Ablauf der Vertragszeit wechselt? Dann hätte man wenigstens die Sicherheit, auch selbst das ganze Geld zu bekommen und nicht der Versicherung zu schenken.
Was meint ihr? Falls derbe Fehler in meiner Betrachtung sind, bitte verzeihen, ich arbeite mich da gerade erst ein
- Ich kriege für mich und meine Familie satte Förderungen
- die Verträge sind gläsern ( alle Kosten werden jährlich aufgeführt)
- die Zulagen kriegt man unproblematisch wenn man den richtigen Anbieter wählt. Ich muß mich nicht damit befassen.
- Die Steuerersparniss wird mir direkt auf der Steuererklärung aufgezeigt
- die "mär" vom schlechten Zins möchte ich zurückweisen. Natrülich kann man einen höheren Zins mit Tages/Festgeld und Aktien/ Fonds erzielen. Aber 1.wer hat die Zeit es aktiv zu managen 2. Wer geht nicht von euch im Notfall an diesen Altersgroschen ? Da verschwindet das Geld doch lieber im Riester.
- Ja der Riester wird im Alter besteuert. Allerdings ist die Steuerersparniss jetzt wesentlich höher wie die Steuerzahlung später. Als Renter unterliegt man dem Halbeinkunftsverfahren & hat nicht so viel Steuerbrutto zu versteuern. Da hantiert man mit anderen Steuersätzen.
Auch wenn ich mich nicht als"großen Fan" bezeichnen würde, schließe ich mich den Ausführungen des Vorschreibers grundsätzlich an. Eine Riesterrente ist immer besser als überhaupt nicht für das Alter vorzusorgen. Eine etwas größere Flexibilität des Produktes würde ich mir wünschen, aber vielleicht wird diesbezüglich noch nachgebessert?
die Kunden neigen immer dazu alle Rentenprodukte zu zerreden.
Es kann mir keiner weiß machen das er das Geld in einem Zeitraum von 20-30 Jahren das er selbst in Fest/Tagesgeld oder Fonds angelegt hat angreift. Es muß doch nur ein "event" auftreten wie neuen Wagen kaufen und und und.
Einen Sparvertrag zu Geld machen ist da nicht so einfach wie Cash anzurühren.
Eine Frage zu der Flexibilität ? Was meinst du da damit ? Mein Riester ist auf Fondsbasis. Ich kann mir aus einem Pool von Riesterfähigen Fonds ein Portfolio mit unterschiedlicher Gewichtung "stricken".
Ich habe aktuell Zukunftsthemen wie Wasser, Erneuerbare Energie ( weltweit) sowie Asien / Schwellenländer.
Meiner Meinung nach ist der Anbieter wichtig, nicht das Produkt. Die Kosten sind eh nach oben hin gedeckelt. Wenn einer ein gutes Produkt & Service anbietet kann er auch 2 € mehr haben.
ja gut da hast du Recht ! Dies bringt aber die Ausgestaltung mit lebenslanger Förderung mit sich. Es ist eben nicht so konzepiert worden das man Kapital entnimmt. Es ist nun mal für die Rente da.
Da sind andere Produkte besser. Ich gehe auch nicht zum Metzger und will ein Stück Käse kaufen
Nochmals: Ich stimme grundsätzlich deinen Ausführungen zu. Das Tages-/Festgeld immer wieder angegriffen wird und letztendlich davon nicht mehr viel für das Alter bleibt, ist gängige Praxis. Da ist sogar ein Bausparvertrag haltbarer. Die Frage nach der von mir gewünschten größeren Flexibilität wurde bereits beantwortet. Natürlich sollte nicht das komplette Kapital entnommen werden können, aber ein Schlüssel hätte was.
Konkret habe ich mir noch keine Gedanken gemacht. Maßstäbe könnten z. B. das vorhandene Altersvorgevermögen sein (%-Anteil davon) und wieviel Mindestrente letztendlich überbleiben muss. Es sind sicherlich viele Varianten denkbar. Auch zu welchen Zeitpunkten eine oder mehrere Entnahmen überhaupt möglich sind?