Schlapphut, wie bewertest Du die Aussagen von Herrn Wieder im Interview mit Herrn Wanschka (Brokerchannel)? Da hat der liebe Herr Wanschka die Fragen, die er kurz vorher vom Alfred bekommen hat, aber schön abgelesen. Ich finde, ein erbärmlicheres Armutszeugnis hätte sich Herr Wieder so kurz vor Weihnachten nicht ausstellen können. Es kam mir eher vor wie der klägliche Versuch, auf das Trümmerfeld MIG ein wenig vorweihnachtlichen Puderzucker zu verteilen um von den eigentlichen Ergebnissen abzulenken.
Das Video hat mehr einen Selbstbeweihräucherungs- und Werbecharakter, denn wirklich einen hohen inhaltlichen Gehalt, wie ich finde. Ich höre da unter anderem raus, dass das Vertriebsmanagement der AWAG auf Suche nach neuen Vertriebspartnern ist. Ansonsten immer wieder Betonungen darauf wie gut doch die AWAG und die MIG Fonds sind.
Als Trümmerfeld würde ich die MIG Fonds nicht bezeichnen. Herr Wieder hat ja recht damit, dass noch keines der Beteiligungsunternehmen Insolvenz anmelden musste und dies ist positiv zu bewerten. In einige Unternehmen muss(te) immer wieder Kapital reingepumpt werden (z.B. Antisense Pharma), andere Unternehmen bestehen auch ohne weitere Spritze noch.
Besonders liebreizend fand ich die Frage nach der Erwartungshaltung der Anleger. Diese bestünde natürlich nicht, da von Anfang an kommuniziert wurde, dass es sich um ein mittelfristiges Invest handele
. Ich glaube weiterhin, dass Herr Wieder sich bald keine Sorgen um irgendeine Erwartungshaltung in seine Person mehr machen muss. Der hat eh schon alles und jeden X-fach enttäuscht und somit wird es auch zukünftig keinen interessieren, was diese Person von sich gibt. In 2 Jahren wird er exakt die gleichen Interviews mit den gleichen Banalitäten von sich geben. Vielleicht fällt das dann nur auf, weil er sich für eine andere Krawatte entschieden hat.
Keine Ahnung woher Herr Wieder seine Informationen bezüglich der Erwartungshaltung der Anleger bezieht bzw. aus welchen Begegnungen er sich diese bildet. Evtl. liest das Vertriebsmanagement nicht in den Internetforen mit. Wenn sie aber doch mitlesen, dann wäre es marketingtechnisch einfach ein großer Fehler in der Öffentlichkeit zu sagen, die Anleger wären mittlerweile höchst ungeduldig, um nicht zu sagen stinksauer. Auf jeden Fall ist es doch erstmal so, dass der jeweilige persönliche Vertriebler bei uns Anlegern eine Erwartungshaltung überhaupt erst in den Kopf gesetzt hat.
Herr Wieder lobt ja auch die Vertriebler für ihre hohe Kompetenz. Vielleicht bezieht er sich in Sachen Kompetenz in erster Linie darauf, dass die Vertriebler allesamt super Sparpläne für Anleger berechnen können. Schließlich haben viele der Vertriebler dafür ja die Bernd W. Klöckner Seminare besucht (und hoffentlich aus eigener und nicht unserer Tasche bezahlt). Grundsätzlich gilt aber wohl auch für die Vertriebler, dass es gute und eben weniger gute Berater (Verkäufer) gibt. Soll heißen, der eine Berater hat darauf hingewiesen, dass es schonmal 10 Jahre oder länger dauern kann bis Geld zurück fliest, der andere Berater hat dies eben nicht gemacht und nur einen gehübschten Ausszahlungsplan abgeliefert. Wem ist dafür dann die Schuld in die Schuhe zu schieben? Dem Vertriebsmanagement der AWAG oder doch dem Vertriebler, der einem damals die Beteiligung "aufgeschwätzt" hat?
Auch der Rest dieser frustrierenden 6 Minuten beinhaltete mehr Unwahrheiten als hilfreiche Information. Die geplanten 150 Mio. möchte ich ganz stark anzweifeln. Qualifizierter Vertrieb, der keine Antworten liefern kann, weil die auch nur die Träumereien der Vortänzer weitergegeben haben, Marktführer ... elitäre Unternehmen der Spitzenklasse... Transparenz... nur keine zählbaren Erfolge. Die braucht ja auch keiner.
Transparenz bezieht sich wahrscheinlich neben den Investorenveranstaltungen vor allem darauf, dass man jederzeit weiß in welche Unternehmen das Geld von MIG Fonds x geflossen ist oder fliest. In den Newslettern werden regelmäßig Entwicklungen von Beteiligungsunternehmen dargelegt. Dabei wird natürlich keine konkrete Wertentwicklung in Form von "Unternehmen x hat durch diese positive Meldung nun den Wert y" kommuniziert.
Wieviel Wahrheit oder Lüge in Aussagen der Art "wir haben 2-5 Unternehmen im Auge bei den sich ein Exit anbahnt" (sinngemäß zitiert) drinsteckt, vermag ich nicht zu sagen. Gleich in der ersten Minute sagt Wieder auf jeden Fall nachdem er sich über die kommenden MIG 12 & 13 freut "... und natürlich sehen wir auch im kommenden Jahr, dass wir auf Anlegerseite die ein oder andere gute Nachricht transportieren können". Ich hoffe, dass er mit der Rede von guten Nachrichten nicht nur positive Entwicklungen von Unternehmen xy meint, sondern auch Exits.